Sonntag, 18. Mai 2014

Kambodscha mit Siem Reap, Battambang, Phnom Penh und Kampot


     Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.

Kurzfassung:


Zuerst kamen wir in die „Funkel-Stadt“ Siem Reap. „Funkel-Stadt“ in Kambodscha? Wir haben uns hier alles ziemlich anders vorgestellt. Aber Kambodscha scheint Thailand viel ähnlicher zu sein als wie erwartet Burma. Von hier aus besuchten wir die atemberaubende Tempelanlage von Angkor Wat. Sie wird auch als 8. Weltwunder gehandelt und dies absolut zu Recht.

Nach einem genialen Abend mit österreichischem Essen, Zirkus und tollem Ausgang hiess es nun nach fast einem Monat leider Abschied nehmen von Simon. Spezieller Moment. Wir hatten ihn schon ein wenig ins Herz geschlossen. Also eigentlich mehr als nur ein wenig.

Weiter ging es nach Battanbang, wo wir unendliche viele Fledermäuse bestaunten und eine Fahrt mit dem holprigen Bamboo-Train machen konnten. Danach besuchten wir ohne grosse Erwartungen die Hauptstadt, um hauptsächlich das Visum für Vietnam zu machen. Wir wurden aber sehr positiv überrascht.

Auf den Killing Fields erfuhren wir auf sehr eindrückliche Weise die Hintergründe der Regierungszeit der Roten Khmer in Kambodscha. Einfach krass zu was die Menschen fähig sind. Wir waren zutiefst berührt.

Weiter ging es dann nach fast 2 Monaten wieder ans Meer in Kampot bzw. Kep. Sehr schön sind diese beiden Städtchen. Auf einer Pfefferfarm (leider nicht Hirsch-Pfeffer-Farm) wurden wir in die Geheimnisse des Pfeffers eingeführt. Sehr spannend. Weiter sahen wir Salzfelder und Dörfer am Meer. Wir waren wohl die ersten Touristen hier und es war einfach sehr eindrücklich die Lebensweise der lokalen Bevölkerung hautnah zu erleben.

29.4.2014 Dienstag

Heute sollte uns die Reise weiter nach Siem Reap in den Nordwesten von Kambodscha bringen. Allerdings buchten wir nur ein Ticket bis zu der Grenze. Nach verschiedenen Abklärungen dachten wir, dass dies die beste Variante so sei. Wir spekulierten auf einen Nachtbus, welcher wohl aber erst in Kambodscha selber buchbar sei. Von Don Det aus gab es eine Verbindung, die aber über die alte Strasse mit einem riesigen Umweg führte. Wir hörten von einer neuen direkten Strasse und hofften jetzt einfach mal. Nachdem wir unsere sieben Sachen gepackt hatten, ging es mit dem Motorboot nach Nakasang, wo wir in einen grossen Bus umstiegen (davor durften wir aber noch lange warten und uns wurde angedreht, dass wir den Pass jemandem mitgeben, der für uns dann im Voraus das Visa machte. Wir lehnten ab.) und zur Grenze fuhren. Dort waren wir dann fast die einzigen, die aussteigen mussten und das Grenzprozedere selber machten. Korruption pur lernten wir nun kennen. Für den Ausreisestempel aus Laos verlangte man kurzerhand 2 Dollar. Dann 25 Dollar fürs Visum inklusive „Stempelgebühr“ in Kambodscha. Und zu guter Letzt wurde uns noch Fieber gemessen, wofür sie dann auch nochmal einen Dollar abzwackten. Interessante Geschichte. Wenn die gewusst hätten... Einen Zettel musste man noch ausfüllen und bestätigen, dass man gesund etc. ist. Stimmt wohl nicht ganz bei Susanne, welche fast mit einem gefüllten Rucksack Medikamente daherkam.

So, nun waren wir also in Kambodscha. Mal schauen wie wir in die nächst grössere Stadt namens Stung Treng gelangten. Und siehe da, es hatte Minivans. Diese fuhren nicht nur nach Stung Treng, sondern über die neue Strasse nach Siem Reap. Genial. Natürlich haben wir sofort gebucht. Obwohl es halt nun doch eine Tagfahrt war, war dies viel besser als der grosse Bus. Erstens billiger und zweitens viel schneller. (Mehr dazu dann noch am 1. Mai.)

In Stung Treng angekommen, hatten wir noch gediegen Zeit, um ein Mittagessen einzunehmen. Supertolle Baguettes hat es gegeben. Ebenfalls konnten wir Geld abheben. Bei Mr. Austria hat es aber x mal nicht geklappt. Er hat 1 Million eingegeben was etwa 200 Euro entspricht. Also versuchten wir es. Schnell fanden wir heraus, dass diese Bankomaten nur Dollar haben. Das wäre eine Geschichte gewesen, wären ihm 1 Million Dollar entgegengeflattert. Mit einer speziellen Fähre (einfach zwei Schiffe zusammengebunden, da die eigentliche Fähre gar keinen Motor hatte) überquerten wir dann den Mekong und wurden auf der anderen Seite von einem neuen Minivan in Empfang genommen. Weiter konnte die Fahrt gehen.

Nach ca. der Hälfte der Fahrt legten wir bei einer Tankstelle einen Stopp ein. Besonders war eine improvisierte Bankdrück-Maschine auf dem Gelände. Die Jungs im Bus mussten das natürlich ausprobieren und logisch gehörte dazu auch Andy. Um halb 8 trafen wir dann in Siem Reap ein. Kaum zu glauben, was wir beim Ortseingang sahen. Riesige Hotels und casinoähnliche Gebäude säumten die Strasse. Alles funkelte und wir ahnten, dass diese Stadt sehr schön sein würde. Beim Reiseunternehmen wurden wir ausgeladen und per TucTuc (Fahrer in sehr lustiger Pelerine, da es mittlerweile begonnen hat zu regnen) zu einem empfohlenen Hotel gefahren. Dieses war wirklich toll und hatte sogar einen Pool. Und das im Dreierzimmer für total nur 15 Dollar. Schnäppchen. Naja, so gut war es dann doch nicht am ersten Abend. Aufgrund des Regens hatte die Stadt Stromausfall. Mit unseren Natels mussten wir Licht ins Dunkel bringen.

Das Nachtessen nahmen wir auch im Hotel ein. Leckere Tacos bzw. Steak mit Pilzrahmsosse überzeugten uns aus der Speisekarte. Leider wurde es Andy plötzlich komisch. Nur noch ins Bett sollte es gehen. So blieben die Tacos unangetastet, doch das Steak schmeckte Susanne hervorragend.

 

30.4.2014 Mittwoch

An diesem Morgen galt es für uns einmal, sehr früh aufzustehen. Mit einem Tuc Tuc Fahrer hatten wir nämlich zu dieser frühen Stunde abgemacht. Um den Sonnenaufgang bei schöner Kulisse zu bestaunen, wollten wir zuerst zum grössten Tempelkomplex der Welt: Angkor Wat. Andy ging es gottseidank bereits wieder gut und nichts stand einem schönen Tage im Weg.

Auf dem Weg nach Angkor wurden wir bei einer Ticketstation abgeladen, wo uns ein eintägiger Pass ausgestellt wurde, der es uns erlaubte, die vielen verschiedenen Tempel zu besuchen. Wir staunten nicht schlecht, als wir dann ein Ticket mit digitalem Passfoto entgegen nehmen konnten. Da wir uns so früh auf den Weg gemachten hatten, erwarteten wir eigentlich, so dem grossen Ansturm auf die erste Sehenswürdigkeit entgehen zu können. Leider täuschten wir uns aber gewaltig! Bereits um diese Uhrzeit befanden sich schon hunderte Touristen, ausgerüstet mit Fotoapparaten, bei Angkor Wat. Die Tempelanlage war riesengross und äusserst beeindruckend. Tonnenweise massive Steine stapelten sich hier übereinander. Wir genossen den schönen Sonnenaufgang und verweilten bei der Tempelanlage, in welcher man sich hätte verlaufen können. Nach dem lohnenswerten Besuch wurden wir mit dem Tuc Tuc zu einem Restaurant gefahren, wo wir frühstückten. Bald darauf erfolgte die Weiterfahrt zu der Bayon Tempelanlage. Speziell schön waren hier die vielen Steintürme, in welche riesige Gesichter geformt waren. Davon waren wir wirklich beeindruckt.

Es folgten weitere Tempel und steinalte Anlagen. Unter anderem die Elefanten-Terrasse, von welcher der König Paraden und ähnliches abgenommen hatte. Wir hätten locker noch 3 weitere Tage auf dem ganzen Gelände verbringen können und hätten wohl dann noch nicht alles gesehen. Die Ausmasse sind einfach gigantisch und es macht sich Ehrfurcht oder so ein ähnliches Gefühl breit, wenn man daran denkt, dass dies alles vor fast 1000 Jahren gebaut wurde. Auf alle Fälle ist es kein Wunder, dass Angkor zum Unesco Weltkulturerbe gehört und wenn man von 8. Weltwunder spricht, passt das auch nicht schlecht.

Den letzten Halt machten wir beim wunderschönen Tomb Raider Tempel (Ta Prohm). Erst bei diesem Besuch wird einem richtig klar, wie unglaublich alt die von Menschen errichteten Steinbauten sein müssen. Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass die Ruinen von gigantischen Bäumen überwachsen sind. Irgendwie surreal dieser ganze Tempel und man kommt aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.

Obwohl der Fahrer von 12h Besichtigung gesprochen hatte, waren wir gegen Mittag schon fertig. Uns reichte das aber auch völlig so. Beim Hotel nahmen wir das Mittagessen ein, bevor wir vom Bruder des TucTuc-Fahrers dann zu einer weiteren „Sehenswürdigkeit“ gefahren wurden. Diese Sehenswürdigkeit nennt sich Internationales Spital. Unser Vorarlberger Freund hatte einen Ausschlag am Handgelenk und wollte diesen abklären lassen. Da Susanne immer noch nicht ganz genau wusste, was es mir ihrem Nierenleiden wirklich auf sich hatte, nutzten wir die Gelegenheit gleich auch und begleiteten ihn.

Dieses Spital sollte sich wirklich als erstklassiges Spital herausstellen. Dies äusserte sich nicht nur in der Kompetenz des Arztes sondern auch im Preis. Aber das war es wert. In der Lobby konnte man sich gratis Kaffee und heisse Schokolade machen und die bereitgestellten Cookies waren der Hammer. Der sehr gut englischsprechende Arzt bestätigte dann die Diagnose nach weiteren Tests und neue Medikamente wurden gereicht. Endlich hatten wir nun einmal Gewissheit und konnten die Reise beruhigt fortsetzen.

Der Aufenthalt im Spital dauerte relativ lange. Der Fahrer wurde auf einmal nervös und bat uns um Eile. Es stellte sich heraus, dass er noch ein Fussballspiel hatte. Er sah Andy die Begeisterung an und lud ihn spontan ein, mitzuspielen. So fuhren wir dann zu einer Anlage mit mehreren kleinen Kunstrasenfeldern. Diese werden von Kollegengruppen gemietet und dann werden auf privater Basis Spiele ausgetragen. Diese dauern eine Stunde und die Verlierermannschaft muss für die Platzmiete von 10 Dollar aufkommen. Leider gehörte Andy dieser an, wobei er nicht unbedingt Schuld an der Niederlage war. Trotzdem zahlte er dann den Platz und machte so den Jungs eine grosse Freude. Solche Plätze sollten wir auch noch in allen anderen Städten von Kambodscha sehen. Coole Sache. Ob das bei uns auch möglich wäre, so ganz ohne Schiedsrichter??

Danach wurden wir zurück ins Hotel gefahren, wo vor allem der komplett verschwitze Andy eine Dusche bitternötig hatte. Anschliessend fanden wir unweit des Hotels ein wunderschönes Gartenrestaurant. Wie sich herausstellte, wurde es erst vor zwei Wochen eröffnet. Wir konnten ihnen dann noch einige Tipps geben. Dass man beispielsweise Pommes Frites nicht im gleichen Öl wie zuvor den Fisch frittieren sollte. Wir hatten nämlich eher Fish Frites. Die Spiesse waren aber sehr lecker und das Personal sehr sehr freundlich. Weiter ging es Richtung Zentrum, wo wir eine „Anlage“ mit verschiedenen Restaurants entdeckten. Ebenfalls wird hier sogar bald ein HardRock-Cafe eröffnet. Siem Reap blüht echt. Hier gönnten wir uns ein feines Glace.

Danach liefen wir einfach noch ein wenig weiter durch die Gassen. Dabei entdeckten wir die Pub-Street. Genial. Eine Strasse voller Clubs und Pubs. Einen Drink gönnten wir uns noch, aber danach mussten wir ins Bett. Das war ein extrem langer Tag. Anderntags werden wir hier aber sicher nochmals vorbeikommen.

 

1.5.2014 Donnerstag

Staatsfeiertag in Österreich, aber noch viel wichtiger für unseren Ösi: Tag der Blasmusik. Er spielt in der Blasmusik seines Ortes und das mit grosser Begeisterung. Auf die Frage, wieso denn am 1. Tag der Staatsfeiertag in Österreich war, wusste er auch keine Antwort. Nach Wikipedia-Recherchen klärte ihn Andy dann auf. Der eigentliche Nationalfeiertag haben sie im Oktober, aber am 1. Mai ist tatsächlich Staatsfeiertag. Tja, komische Sitten unserer östlichen Nachbarn. Simon brauchte wieder einmal einen Relax-Day. Wir schliefen zwar auch sehr lange, machten uns dann aber doch noch auf in die Stadt. Beim baldigen HardRock genossen wir einen feinen Zmorgen/Mittagessen. Danach wollten wir eigentlich in ein Minenfeld-Museum, doch die Fahrt dorthin wäre zu lange gewesen. Alternativ wurde uns eine Krokodil-Farm empfohlen. Diese stellte sich dann aber als wenig tierfreundlich heraus und da es keine Guides oder ähnliches dort hatte, welche auch nur ein Wort Englisch sprechen konnten, fanden wir bis zum Schluss den Zweck nicht heraus. Eventuell wirklich einfach nur, um sie nach dem Ableben zu Portemonnaies und ähnlichem zu verarbeiten. Auf alle Fälle konnte man lebendiges Futter für die Krokodile kaufen. Jemand hat dies anscheinend gemacht, denn ein Huhn lief im Gehege herum. Allerdings interessierten sich die Krokodile nicht dafür. Erst als es Flugversuche auf eine Tür im Gehege machte, wurden auf einmal viele Krokodile zu Raubtieren. Wir fieberten mit der armen Henne mit und schlussendlich sollte sie tatsächlich überleben. Wir nehmen an, dass der Käufer auch ein weiches Herz bekam, denn dem Wärter wurde gesagt, dass er das Huhn herausnehmen sollte.

Per Zufall entdeckten wir aber noch das beste von den erhöhten Besucherstegen aus. Ein Österreichisches Restaurant. Jo des isch ä Gschicht (dies sagte Simon immer, bei etwas Tollem). Wir schauten dann noch vorbei und tatsächlich gab es Spätzle und weitere Spezialitäten. Spätzle…dies hat sich Simon doch soooo gewünscht. Wir beschlossen, ihn einzuladen. Wahrscheinlich sollte es sowieso der letzte Abend mit ihm werden.

Zurück im Hotel bestätigte sich dies. Wir haben beschlossen, am anderen Tag weiterzureisen, doch er wollte noch bleiben. Perfekt wie sich nun alles ergibt für den letzten Abend. Nach einem kurzen Bad im Pool machten wir uns bald auf. Simon sagten wir, dass wir für den späten Abend noch eine Überraschung für ihn hätten. Auch gelang es uns, dass wir ihn ohne grosses Nachfragen zum Nachtessen locken konnten. Wir sagten, wir hätten ein günstiges Restaurant gesehen. Der Fussmarsch dorthin war dann ziemlich lang, aber Simon meckerte gottseidank nicht. Kurz vor dem Restaurant klärten wir ihn auf, dass die Überraschung jetzt folgte, liessen ihn die Augen zumachen und führten in die letzten Meter.

Direkt vor dem Restaurant durfte er die Augen dann wieder öffnen. Ohhh wie sie glänzten. Er freute sich wie ein kleines Kind. Diese Überraschung ist wirklich mehr als nur gelungen. Die Käse-Spätzli, Weisswurst und ein dunkles Erdinger waren auch wirklich einfach sensationell (auch dieses Wort verwendete er immer). Kleinere Lämpen hatten wir leider mit dem Wirt, der partout Weisswurst nur mit normalen Spätzli servieren wollte. Wir konnten dann aber gegenseitig austauschen und ihn überlisten. Dieser fette Ösi war sowieso eher ein komischer Kauz. Das ganze Leben auf Kreuzfahrtschiffen zu verbringen, hat ihm wohl nicht so gut getan. Einige seiner Aussagen (z.B. über die Killing Fields in Phnom Penh) waren echt haarsträubend und beschämend.

Mit dem TucTuc ging es danach in einen Zirkus. Dieser ist halb Zirkus, halb Hilfswerk indem er eine Perspektive für Jugendliche darstellt. Naja die Vorstellung hatte dann nicht wie angekündigt Cirque du Soleil Niveau, aber cool war es trotzdem. Nun ging es natürlich zurück in die Pub-Street. Der letzte gemeinsame Abend musste natürlich noch zünftig gefeiert werden. In einer Roof-Top-Bar landeten wir als erstes. Besonders daran war eine Halfpipe auf diesem Dach. Echt cool. Zu live Musik konnten wir dann auch noch Billard spielen. Leider verloren wir das Doppel gegen Engländer mehrfach, allerdings schlugen wir uns besser, als wir gedacht haben. Das Besonderste kommt aber noch. Wir trafen das Deutsche Ehepaar, welchem wir in Pakxe Ananas schenkten wir. Danach haben wir sie ja wieder in Don Det getroffen und nun auch in Siem Reap. Riesen Zufälle. Als sie von ihrer Reise hierher erzählten, erfassten wir erst, welches Glück wir hatten mit unserer Fahrt. (Sie nahmen den „direkten“ Bus von Don Det aus. Am Zoll haben sie uns anscheinend sogar noch gesehen. Danach haben wir den Minibus genommen und waren dank der neuen Strasse im Norden bereits um 7 Uhr in Siem Reap. Ihr Bus fuhr auf der alten Route zuerst in den Süden. Dort mussten sie dann noch umsteigen und wurden dafür mitten auf einer Strasse abgeladen. Das war bereits um 10 Uhr und davon wussten sie vorher nichts. Um halb 11 Uhr sollte der Bus eigentlich in Siem Reap sein. Doch sie waren noch 300km davon entfernt. Die meisten haben dieses Spiel nicht mitgemacht und sind dann sicherheitshalber gleich in die nächste Stadt gefahren. Sie waren die einzigen die ausgestiegen sind. Tatsächlich ist ein Bus gekommen. Nachts um 4 Uhr waren sie in Siem Reap. Und das sei anscheinend immer so, nur sage man das niemanden. Wir wussten ja bereits, dass die Reise mit dem Mini-Bus genial war. Aber als wir diese Geschichte hörten, wertete das unsere Fahrt gleich nochmals x-Fach auf. Wir hätten nämlich auch fast den grossen Bus genommen, der erst noch 5 Dollar teurer gewesen wäre.)

Danach wollte Simon wieder einmal so richtig in einer Disco abfeiern. Wir fanden das eine gute Idee und so gingen wir in einen Club. Dort drin sollte es dann effektiv so richtig abgehen. Cool war es. Lustig war vor allem ein junge Dame, welche immer mit Susanne tanzen wollte. Auch ein Holländer war noch dort, der für Stimmung sorgte. Wir hatten es richtig lustig und gut.

Anschliessend wollten wir uns eigentlich auf den Nachhauseweg machen. Dabei kamen wir an einem grossen Entertainment-Lokal vorbei. Wir wussten nicht so richtig, was da drin war und warfen einen Blick hinein. Irgendwie hätte es auch ein Lokal aus dem horizontalen Gewerbe sein können, doch man sah nichts konkretes. Während Susanne und Simon in der Eingangshalle warteten, ging Andy einfach weiter und öffnete irgendwo eine Türe. Dort wurde er sofort hineingerufen. Es war eine Karaokebar mit verschiedenen Räumen, welche man privat mieten konnte. Junge Männer waren da drin und hatten irgendwie auch ganz viele Frauen dabei. Ob sie diese kannten oder gemietet hatten für den Abend, konnten wir nicht abschliessend feststellen. Bereits einmal davor haben wir kurz in den Eingangsbereich geschaut und da sassen auf alle Fälle nur aufgetakelte Frauen herum. Dies konnte uns egal sein. Andy holte dann auch die anderen beiden und die Gesellschaft hatte grosse Freude an uns. Ein Bier ums andere wurde uns hingestellt und wir versuchten uns auch ein wenig im Singen. Party total. Es war echt sensationell. Nachdem sie auch noch etliche Fotos mit uns geschossen hatten, machten wir uns nun definitiv auf den Weg ins Hotel. Das war einfach ein perfekter Abend. Besser hätte der letzte Abend mit Simon nicht sein können.

 

2.5.2014 Freitag

Den Umständen entsprechend sehr früh krochen wir aus unseren Betten. Wir mussten packen und auch für ein Frühstück wollten wir noch genügend Zeit haben. Danach folgte der grosse Abschied von Simon. Es war irgendwie ganz speziell. Obwohl wir ihn erst einen Monat kannten, gehörte er irgendwie mittlerweile zu uns. Aber tja aller Abschied ist schwer. Danach holte uns ein Minibus ab und brachte uns zum grossen Bus, mit welchem wir nach Battambang fuhren.

Dort angekommen drängten sich etliche TucTuc-Fahrer mit Hotelschildern vor die Fensterscheiben, damit wir auf „ihr“ Hotel aufmerksam wurden. Sobald wir ausgestiegen sind, wurden wir erst recht belagert. Lustig diese ganz Szene. Einer hatte dann ein echt gutes Angebot und so liessen wir uns zum Hotel fahren. Für 11 Dollar hatten wir ein richtig schönes Zimmer in einem tollen Hotel. Sogar ein Pool stand wieder zur Verfügung und auf dem Dach des Hotels hatte es ein Restaurant mit 360° Rundumsicht. Echt Hammer für diesen Preis.

Viel Zeit fürs tolle Hotel hatten wir allerdings nicht, denn wir mussten kurz danach gleich wieder los.  Nachdem wir Geld bezogen hatten (im Häuschen des Automaten war es so kalt, dass Andy die Brille anlief, als er wieder nach draussen kam à draussen war es auch extrem heiss), konnten wir uns in einem Restaurant mit Pizza stärken. Danach ging es mit dem TucTuc zu einer speziellen Höhle. Diese Höhle ist nämlich das Tagquartier von Millionen von Fledermäusen. Immer bei Sonnenuntergang beginnt ihr Tag und alle starten ihren Flug zum 20km entfernten See, wo sie auf Moskitojagd gehen. Eigentlich dachten wir, dass da alle auf einmal herauskommen. Dem war aber nicht so, denn es kamen einfach stetig gleich viele heraus. So ergab sich ein schier unendlich langgezogener Fledermausschwarm. Anscheinend dauert es 30 Minuten bis alle Fledermäuse draussen sind. Unglaublich wie viele Tiere da drin wohnen müssen. Dieses Spektakel war echt eindrücklich. Auf der Rückfahrt machten wir nochmals einen Halt, von wo aus man von Weitem die Schwarm-Strasse sehen konnte. Teils machten sie eine Kurve und es sah jeweils aus, als ob sie gerade kurz ein wenig vom Winde verweht wurden.

Zurück im Hotel machten wir uns frisch und gingen danach ins Restaurant Wood-House für das Nachtessen. Andy fand Amok in der Speisekarte besonders interessant und bestellte dies. Es sollte wirklich lecker sein. In einer halben Ananas wurde Reis mit Chicken und einer speziellen Sauce serviert. Dies ist eine Spezialität der Kambodschanischen Küche. Drei Mal dürft ihr raten was Susanne bestellte: Richtig, ein Cordon-Bleu.

 

3.5.2014 Freitag

Da ja bereits wieder praktisch Wochenende war, schliefen wir mit gutem Gewissen aus. Auf 11 Uhr hatten wir den selben Tuctuc-Fahrer des Vortages zu unserem Hotel bestellt, um uns zum Bamboo Train transportieren zu lassen. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion aus zwei Achsen mit einer darübergelegten Bambuspalette, welche als Transportfläche dient. Angetrieben wird dieser Wagen von einem kleinen Motor. Das Gleis verlief mehr oder weniger schlangenförmig und führte ab und zu über schmale, kleine Steinbrückchen. Die Fahrt (ca 15km/h) war dem Zustand des Gleises entsprechend ziemlich holprig, trotzdem aber sehr lohnenswert. Man kam sich vor, als führe man mitten durch den Dschungel. Links und rechts waren überall nur Palmen zu sehen. Da es nur ein Gleis gibt, kam es vor, dass man plötzlich mit Gegenverkehr konfrontiert war, was bedeutete, dass einer der beiden aufeinander zukommenden Wagen von den Schienen genommen werden musste, um den anderen vorbei zu lassen. Die Regel dabei: wer mehr Personen transportiert, hat Vorrang. Da nicht allzu viele Touristen vor Ort waren, teilten wir nebst dem „Lokführer“ nur mit einer älteren einheimischen Frau unseren Wagen. Am Ende der Zugstrecke wurden wir bereits von verkaufstüchtigen Kambodschanern erwartet, welche uns Armbändeli, T-Shirts, Hosen, Hüte,….andrehen wollten. Am liebsten hätten sie uns wohl ihr ganzes Hab und Gut verkauft. Man versuchte, uns mit geschenkten Fingerringen und Armbändeli – selbst geflochten aus Bananenpalmenblättern- in Kauflaune zu bringen. Schlussendlich gab der gute Andy nach und kaufte ein Souvenir. Nach der Pause nahmen wir wieder Platz auf unserem Zug und legten die Strecke diesmal markant schneller als beim Hinweg zurück. So kam richtig Action auf. Der Ausflug zum Bamboo Train hat sich definitiv gelohnt, wenn auch dieser Zug, der früher wirklich als Transportmittel genutzt wurde, heute nur noch als Touristenattraktion gilt. Die kurrlige Fahrt war wunderbar. Unser Fahrer, welcher natürlich die ganze Zeit auf uns gewartet hatte, brachte uns zurück zum Hotel, wo wir den restlichen Nachmittag beim Hotelpool verbringen wollten. Zuerst zogen wir jedoch noch kurz los, um Snacks zu besorgen. Unterwegs kamen wir bei einem Optikergeschäft vorbei, wo sich Andy noch rasch ein neues Brillengestell besorgte. Solche Sachen kauft man in der Regel ja so huschhusch. Zurück im Hotel hiess es warten, warten, warten bis es Abend wurde und unsere Busfahrt in die Hauptstadt losging. Ziemlich bald begann es zu regnen, was Andy nicht daran hinderte, im Pool baden zu gehen. Susanne blieb der tollen Niere zu liebe im Trockenen und verputzte dafür fleissig leckere Schoko-Kekse. Gegen Abend gingen wir in ein vom Tuctuc-Fahrer empfohlenes Restaurant. Danach mussten noch einmal einige Stunden totgeschlagen werden, bevor wir uns um Mitternacht zu Fuss auf den Weg zur Busstation machten. Über Nacht brachte uns der sleeping bus mit bettähnlichen Liegen nach Phnom Penh; laut Lonely Planet „Perle Asiens“, laut Besitzer des österreichischen Restaurants ins Siem Reap „grösste Drecksstadt der Welt“. Wir waren gespannt…

 

4.5.2014 Samstag

Noch ganz verschlafen kamen wir am Morgen in Phnom Penh an. Wie immer, wurde man sofort nach dem Aussteigen aus dem Bus von einer Horde Tuctuc-Fahrer bestürmt. Wir liessen uns nach einigem Hin und Her auf einen jungen Fahrer ein. Er erklärte sich bereit, uns so lange herumzufahren, bis wir etwas passendes gefunden hätten. Tatsächlich dauerte es diesmal etwas länger, bis wir eine Unterkunft fanden. Entweder waren schon alle Zimmer besetzt oder aber der Preis pro Übernachtung viel zu teuer…verhältnismässig, versteht sich. Wir landeten bei einem Guesthouse, welches nicht all zu teuer war. Das Zimmer war dafür nur ein Zimmerlein, was uns aber ausreichte. Wir frühstückten gleich im hauseigenen Restaurant sehr leckere Pancakes und machten uns danach mit einem Tuctuc auf den Weg zu den Killing Fields. Der Weg dorthin dauerte recht lange und führte uns durch kleine Gässchen und holprige, schlammige Wege ausserhalb der Stadt nach Choeung Ek. Die Aufmachung der Sehenswürdigkeit überraschte uns sehr positiv. Vom deutschen Audioguide liessen wir uns über das Gebiet führen und uns in die Zeit der Herrschaft der Roten Khmers (1975-1979) zurückversetzen. Wir erfuhren, wie in Kambodscha tausende von Menschen durch diese gewalttätige Bande aus den Städten vertrieben und später hingerichtet wurden. Wir hörten Geschichten von Betroffenen, sahen einen guten und informativen Film über die schrecklichen Ereignisse, machten uns mit Plakaten und Fotos schlau, sahen Ausstellungsstücke und liefen über die Killing Fields, wo tausende von Leichen in Gräben gefunden wurden. In dem Gedächtnis-Stupa werden sehr viele der gefundenen Totenschädel aufbewahrt. Dies ist auch der erste Anblick, welcher sich dem Besucher der Gedenkstätte bietet. Wir beide hatten keine grosse (Andy) bis üüüüüberhaupt keine Ahnung (Susanne) von diesen tragischen Ereignissen, hervorgeführt durch die Roten Khmer, und wurden immer wieder aufs Neue schockiert, während wir uns darüber berichten liessen.  Das Ganze hat uns sehr berührt und ist einfach nur unverständlich und unbegreiflich.

Nach dem Besuch der Killing Fields gingen wir wieder zurück zum Hotel. Da wir im Nachtbus nicht sehr ruhig schlafen konnten und wir nun doch schon eine Weile auf den Beinen waren, fielen uns die Augen bereits fast von unten nach oben zu. Schlaf hatten wir nun bitternötig und diesen holten wir uns auch nicht zu kurz. Erst am Abend erwachten wir wieder, da sich unsere hungrigen Mägen meldeten. Wir genossen einen schönen Abendspaziergang durch Kambodschas Hauptstadt, deren Zentrum eigentlich ganz schön ist. Das Einzige, was hier katastrophal ist, ist der Verkehr. Hier scheinen keine Verkehrsregeln zu existieren und jeder fährt einfach wann und wo er gerade will…fast schon kriminell. Für das Nachtessen suchten wir dann ein Restaurant aus, welches wunderschön hergerichtet war. Das Essen selber liess allerdings zu wünschen übrig leider. Daher machten wir uns danach auf die Suche nach einem leckeren Dessert, welchen wir in der Mikrobrauerei „Munich“ fanden. Für Andy gabs Bier, für Susanne Schoggiglace. So waren wir beide zufrieden und legten uns wenig später wieder ins Bett.

 

5.5.2014 Montag

Heute sollte die Reise bereits weiter gehen. Deshalb mussten wir früh aufstehen, um doch noch was vom Tag in Phnom Penh zu haben. Zunächst fuhren wir mit einem TucTuc zur Vietnamesischen Botschaft. Um halb 9 Uhr waren wir bereits dort und dachten, dass es jetzt ganz schnell erledigt sei. Leider falsch gedacht. Das Visum kostete nicht wie angenommen rund 40 Dollar pro Person sondern 70 Dollar. So viel Geld hatten wir nicht mehr. Deshalb mussten wir nun einen Bankomaten finden. Einer wäre eigentlich ganz in der Nähe gewesen, doch unser TucTuc-Fahrer wollte uns nur gegen einen Aufpreis fahren. Wir fanden das unverschämt, da wir ihn schon gestern gehabt hatten und deshalb liefen wir dann. Leider haben die ersten drei Bankomaten nicht funktioniert. So mussten wir dann doch ein TucTuc nehmen. Mit diesem fuhren wir an weitere Bankomaten. Etwa der vierte Automat hat dann endlich Geld ausgespuckt. Zurück in der Botschaft konnten wir endlich den Antrag einreichen und eine halbe Stunde später hatten wir dann das Visa. Dies zum Ärger unseres Fahrer, der nun ziemlich lange warten musste. Aber anders hat er es nicht verdient.

Zurück beim Hotel assen wir zuerst einmal in einem modernen Café namens Couleur Zmorgen. Bzw. war es natürlich fast schon ein Mittagessen. Deshalb speisten wir Spaghetti Carbonara und ein Club-Sandwich. Danach packten wir unsere Rucksäcke und checkten aus dem Hotel aus. Natürlich konnten wir das Gepäck dort aber noch lagern. Mit einem TucTuc fuhren wir ins Stadtzentrum zum Central Market. Dort kauften wir einige Accessoires. Danach gingen wir ins moderne Soraya-Center, da dies von Andys Arbeitskollege (seine Frau stammt aus Kambodscha und daher kennt er sich natürlich prächtig aus, übrigens auch der Bamboo-Train war seine Empfehlung) empfohlen wurde. Echt riesig dieses Einkaufszentrum und im obersten Stock gab es sogar eine Skate-Bahn. Ein Restaurant ganz oben hatte eine Aussichtsterrasse, von welcher man auf die ganze Stadt sehen konnte. Da stehen schon einige extrem moderne Hochhäuser und es sollten noch viele mehr werden. Auf dem Rückweg liessen wir uns entlang des Flusses fahren und sahen dort weitere Schönheiten von Phnom Penh. Danach liefen wir für unser Gepäck zum Hotel und ein Minibus holte uns ab. Dieser war extrem vollgestopft. Das Kondenswasser aus der Klimaanlage tropfte von der Decke und nun stopfte man noch weitere Leute hinein. Einige durften dann aufeinander sitzen. Gut war es nur gefühlte 45° warm. Beim Busbahnhof mitten in der Stadt mussten wir dann nochmals kurze Zeit warten, bevor es mit einem sehr guten Bus weiter nach Kampot ging. Wirklich sehr gut dieser Bus, denn es war der erste mit Wifi an Bord. Zuvor hat es dies zwar schon einige Male geheissen, doch funktioniert hat es jetzt das erste Mal.

Nach rund drei Stunden erreichten wir am Abend die Flussstadt Kampot im Südwesten des Landes.  Wiederum waren wir begehrte Ware für die TucTuc-Fahrer. Einer fuhr uns dann in ein Hotel direkt beim Fluss. Wiederum ein sehr schönes Hotel zu einem sehr günstigen Preis durften wir beziehen. Nach kurzem Einpuffen liefen wir dem Fluss entlang und assen im wunderschön dekorierten Garten eines Restaurants das Abendessen.

 

6.5.2014 Dienstag

Im Hotel mieteten wir einen Roller, um mit diesem die Region zu erkunden. Dies war wohl der erste richtig gute Roller den wir erhielten. Davor waren es oft so Chinesische Billigroller der Marke Shenzen. Halbautomaten, das heisst man musste zwar schalten, aber dies ohne eine Kupplung zu drücken. So fuhren wir dann los in Richtung Kep. Dies ist ein wunderschöner Ort am Meer, an welchem vor der Herrschaft der roten Khmer viele Kambodschaner ihre Ferien verbrachten. Danach war es noch bis 1995 Rückzugsort der letzten roten Khmer und erwachte daher erst spät wieder. Jetzt aber blüht die Stadt und der Tourismus wird wohl noch viel stärker zunehmen. In einem schönen Restaurant mit Terrasse direkt über dem Meer nahmen wir das Frühstück ein. Danach fuhren wir weiter um die Halbinsel und genossen die schöne Landschaft.

Den nächsten Halt legten wir bei einer Pfeffer-Plantage ein. Kampot ist weltberühmt für seinen Pfeffer, welcher hier besonders gute Bedingungen für sein Wachstum vorfindet. Die Farm wird von einem Deutschen mit seiner Frau geführt. Unglaublich spannend wie er uns in die Abläufe des Pfeffers einführte. Schwarzer Pfeffer entsteht in kurzer Zeit (ca. 5h) wenn man die grünen Pfefferkörner in die Sonne legt. Rote Pfefferkörner reifen direkt an der Pflanze schon so heran und die weissen gewinnt man, indem man die Haut der roten Pfefferkörner abschabt. Danach haben sie alle einen unterschiedlichen Geschmack, obwohl sie alle von der gleichen Pflanze stammen. Aber auch das Leben dieses Deutschen war sehr interessant. Dies ist quasi seine Ruhestands-Beschäftigung. Davor war er einer der ersten, die nach dem Krieg in Kambodscha Hilfe leisteten. Dies in offizieller Mission für Deutschland. Danach blieb er aber und setzte seine Arbeit fort. Unter anderem baute er in Kambodscha das Internet auf. Sehr spannend, was er alles zu berichten wusste.

Weiter führte uns die Fahrt zu Salz-Feldern direkt am Meer. Hier wird aus dem Meerwasser Salz gewonnen, indem man einfach wartet bis das Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt. Danach wollten wir entlang des Meeres zurück zu der Strasse. Was wir nun zu sehen bekamen, war das eigentliche Highlight der ganzen Fahrt. Der kaum fahrbare Weg führte uns durch Dörfer in welche sich zuvor wohl noch nie ein Tourist verirrt hatte. Dementsprechend lustig fanden es die Menschen uns zu sehen. In sehr einfachen Hütten wohnten sie dort und natürlich waren wieder überall Hühner mit ihren herzigen Bibelis. Zu schwierig zu beschreiben, was wir dort alles gesehen haben. Man muss es einfach selber gesehen haben. Zu guter Letzt kamen wir auf einmal an einen Strand, wo es kleine Hüttchen hatte mit Hängematten. Eine Frau kam uns entgegen und bot uns sofort etwas zu trinken an. Wir kauften sehr gerne etwas für unsere durstigen Kehlen und machten es uns in einem solchen Häuschen bequem. Andy sprang dann natürlich auch noch ins kühle Nass. Wobei kühl hier komplett das falsche Wort ist. Das Wasser hatte rund 35° und es war somit noch fast wärmer als die Luft. Von Abkühlung konnte auf alle Fälle keine Rede sein. Immerhin wieder das erste Mal im Meer nach fast 2 Monaten Abstinenz.

Danach fanden wir dann tatsächlich die Strasse und fuhren zurück nach Kampot. Beim Tourismusbüro erkundigten wir uns, was man sonst noch besichtigen könnte. Entweder waren die zwei jungen Kerle zu faul oder sonst wussten sie effektiv nichts Spezielles mehr. So fuhren wir flussaufwärts, da es gemäss Karte dort noch einige coole Backpackers geben sollte. Zuerst fanden wir das Green House. Eine geniale Bungalow-Anlage mit einem super Restaurant. Dort assen wir einen Imbiss bevor wir weiterfuhren zum Arcadia-Backpackers. Dies war das eigentliche Ziel, da man dort einige Action-Sportarten machen könne. Es hatte einen Blob. Ein riesiges Kissen von dem man weggeschlaudert wird, wenn jemand darauf springt. Leider hat dies aber nicht funktioniert und die Leute sind vielleicht 50cm abgehoben. Lustig anzuschauen war es trotzdem, aber nachdem wir etwas getrunken  hatten, machten wir uns schnell wieder auf den Rückweg. Dies ist effektiv ein Backpacker-Lokal, wie man es sich eventuell vorstellt. Nur junge Leute, welche mehr oder weniger extrem verhängt sind und wohl den ganzen Tag einfach nur herumchillen und sich mit legalen oder auch anderen Stoffen in bessere Zustände begeben.

Zurück im Kampot assen wir in einem sehr guten Restaurant Znacht. Es wurde von einer Familie geführt und war sehr preisgünstig. Andy bestellte Lok Lak. Ein Kambodschanisches Gericht, von dem er keine Ahnung hatte, was es genau sein wird. Es stellte sich als eine Art Geschnezeltes heraus und war sehr lecker. Danach assen wir in eine weiteren Restaurant superleckeren Apfelkuchen mit Vanilleglace. Glücklich und mit vollen Mägen konnten wir uns schlafen legen.

 

7.5.2014 Mittwoch 1. Teil

Bereits stand die Weiterreise nach Vietnam an. Wir packten und gingen ins Restaurant vom Vorabend für das Frühstück. Danach holten wir unsere Rücksäcke und wurden nach einiger Wartezeit von einem Minibus abgeholt. Wiederum war er hoffnungslos vollgestopft. Es machte den Anschein, dass sie einfach Buchungen entgegennehmen, aber nicht schauen wie viel Platz ihre Fahrzeuge eigentlich haben. In Kep stiegen dann einige Personen aus und noch mehr sollten in den Bus kommen. Der Fahrer versuchte es zuerst, doch als wir uns weigerten, sah auch er ein, dass dies nicht geht. Bald kam ein zweiter Minibus und so hatten danach alle Platz. Weiter ging die Fahrt zur Grenze. Dort standen auf Kambodschanischer Seite Casinos und sonst war weit und breit nichts. Es schien aber nicht viel los  zu sein. Ein Blick in ein Casino zeigte dann aber das Gegenteil. Rappelvoll mit Vietnamesen. Dort ist das Glückspiel wohl verboten, weshalb sie hierher kommen. Der Fahrer organisierte dann die Ausreisestempel und händigte uns danach das Gepäck aus. Wir mussten zu Fuss über die Grenze laufen. Vietnam hier sind wir.

Freitag, 9. Mai 2014

Laos 2, Thakhek (Loop), Pakxe, 4000 Islands


                                                                                              Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.
Kurzfassung:


Nach all den Festivitäten in der Hauptstadt waren wir nun froh, wieder ein paar ruhigere Tage verbringen zu können. Wobei so ruhig waren sie dann auch nicht. In Thakhek machten wir eine dreitätige Rollertour. Die Landschaft war wunderschön. Vor allem die Konglor-Höhle hat uns mächtig Eindruck gemacht. Viel Druck machten auch unsere Hinterteile nach drei Tagen… J

Weiter führte uns die Reise Richtung Süden in die Stadt Pakxe. Dort konnte man wunderschöne Wasserfälle und Kaffee- und Teeplantagen auf einer Hochebene besichtigen. Danach ging es noch weiter in den Süden zu den 4000 Islands. Diese werden durch den Mekong gebildet, indem der Flussverlauf breitgefächert wird. Dort konnten wir unter anderem eine Kanu-Tour machen, bei welcher wir bereits das erste Mal kurz (illegal) nach Kambodscha immigrierten.

Den Österreicher hatten wir übrigens immer noch am Hals. Nein Quatsch, es war wirklich immer toll, mit ihm unterwegs zu sein. Noch nie konnten wir so viele Österreicher-Witze machen. Negativ an dieser Zeit war einzig eine Nierenentzündung, welche sich Susanne am Wasserfast eingefangen hat.
 


19.4. Samstag

An diesem Morgen machten wir uns auf die Suche nach jemandem, der Roller vermietet, da wir vorhatten, am nächsten Tag eine dreitägigen Rollertour (einen Rundkurs, weshalb man von Loop spricht) zu beginnen. Als wir schliesslich billige Roller fanden, informierten wir uns über den Loop, die zu fahrende Strecke, und mieteten auch gleich für den selben Tag schon ein Fahrzeug. Da unsere zweiwöchigen Visa bald schon ablaufen würden und wir gerade nicht allzu weit von der thailändischen Grenze entfernt waren, bot es sich gut an, kurz aus Laos auszureisen, um dann erneut einzureisen. So konnten wir wieder ein gratis Visum für zwei Wochen bekommen. Wir fuhren also zu zweit los zu der Friendship Bridge, welche die Grenze der beiden Länder darstellt. Da wir mit dem Roller aber das Land nicht verlassen durften, mussten wir diesen in Laos stehen lassen. Wir reisten aus Laos aus, passierten die Brücke mit dem Bus, reisten auf der anderen Seite in Thailand ein und ein paar Sekunden später wieder aus. Danach kauften wir Bustickets für den Retourweg, hätten aber eine Stunde auf den Bus warten müssen. Glücklicherweise war ein Thai, der mit dem Auto unterwegs war, aber so freundlich und nahm uns mit über die Brücke. Dort reisten wir dann wieder in Laos ein, gaben an, zwei Wochen bleiben zu wollen und erhielten damit nochmals eine Bewilligung, zwei Wochen im Land bleiben zu dürfen…. Was man nicht alles macht, um 70 Dollar zu sparen! Aber nur schon, um Kollege Österreich zu frustrieren, hat sich dies längst ausbezahlt. Wir fuhren mit dem Roller zurück in Richtung Unterkunft und schauten uns die Umgebung an. Als wir dann durstig wurden, suchten wir nach einem Restaurant, vorzugsweise am Flussufer und fanden dann etwas restaurantähnliches. Während wir eine Cola schlürften, wurden wir auf einmal von einem jungen Laoten angequatscht. Er erzählte und erzählte uns in wohl englischer Sprache, ohne dass wir genau herausfanden, was dieser von uns wollte. Er liess uns dann wissen, dass er Englischlehrer sei und gerne mit Ausländern spreche, um seine Aussprache zu verbessern. Plötzlich verschwand er für einen Moment und kam wenig später mit einem Stapel Formulare zurück. Stolz erklärte er uns, er wolle Prüfungen absolvieren, um ein Stipendium für ein Studium in Australien zu erhalten. Wir verstanden immer noch nicht, ob er jetzt von uns Hilfe beim Ausfüllen der Formular erwartete, ob er vielleicht Geld von uns wollte oder welches genau seine Absichten waren. Er wollte aber offensichtlich bloss ein wenig mit uns kommunizieren, da er sich erhoffte, er könne auf diese Weise seine Aussprache verbessern. Da er nur einige Meter vom Restaurant entfernt wohnte, lud er uns ein, kurz in seinem Haus vorbeizuschauen. Wir nahmen die Einladung an und folgten ihm zu seiner Hütte, welche an eine Pfahlbaut erinnerte. Überall liefen Hunde und Hühner herum und das Ganze sah eher aus wie ein Stall. Seine Familie war mit dem Bauen eines Hauses beschäftigt. Einen Blick in die alte Hütte selber konnten wir leider nicht werfen, wir konnten uns aber trotzdem ein Bild davon machen, wie diese Leute dort lebten, was sehr interessant war. Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir uns wieder auf den Weg und suchten in den kleinen Lädelis am Strassenrand nach Badehosen. Leider fanden wir aber überhaupt nichts, die Laoten brauchen sowas wohl nicht. Vor allem Bikinis scheint es in diesem Land nicht zu geben. Zurück in der Thakhek Travel Lodge assen wir ein leckeres Nachtessen. Für Susanne gabs Gordon Bleu, für Andy Green Curry. So legten wir uns später alle zufrieden schlafen.

20.4. Sonntag

Am frühen Morgen brachten wir unseren Schrottroller zurück zum Verleih und tauschten ihn für die grosse dreitägige Tour gegen einen besseren und somit auch teureren ein. Zusammen mit Simon machten wir uns auf den Weg. Dabei hatten wir nur unsere kleinen Rucksäcke mit Kleidern für die paar Tage. Das grosse Gepäck konnten wir in der letzten Unterkunft für 50 Rappen lagern. Der erste Stopp unseres Trips stellte sich eher als Reinfall heraus. In der Xang Cave, welche mehr einfach ein Loch als eine Höhle war, gab es wieder einmal einige Buddhafiguren zu sehen. Das wars auch schon – nichts neues mehr für uns. Deshalb gingen wir wenig später auch schon weiter zur nächsten Attraktion, die auf unserem schlechten Plan des Loops eingezeichnet war. Es handelte sich um eine Höhle, welche wir auf einem Fussmarsch eine Weile suchten. Unterwegs kamen wir zu einem See, der eigentlich noch schön aussah. Die Höhle fanden wir später auch. Da diese von Wasser durchflossen wurde, aber niemand dort war, der uns in einem der rumstehenden Kanus hindurchführen hätte können, gingen wir eben wieder zurück. Da wir um zu diesem Ort zu gelangen vorher eine ziemlich miserable Strasse voller Schlaglöcher befahren mussten (und das auch recht lange), waren wir doch ein wenig genervt, da sich der Weg überhaupt nicht gelohnt hatte. Um zu der Hauptstrasse zurückzugelangen fanden wir dann aber zum Glück einen etwas kürzeren Weg. Auch der nächste Zwischenhalt führte uns zu einer Höhle. Auf dem „Parkplatz“ wurden wir bereits von einem jungen  Mädchen erwartet, welches vor uns herhüpfte und uns zu verstehen gab, wir sollten ihr folgen. Der kleine „Tourguide“ nahm uns mit in das Innere der Höhle, wo es teilweise stockdunkel war, und führte uns dort herum. Sie kannte sich offensichtlich bestens aus und war sehr motiviert, uns das alles zu zeigen. Als wir wieder draussen waren, bat sie uns um „Money“, welches wir ihr auch gaben.

Den nächsten Halt legten wir bei einem Fluss ein, wo man baden konnte. Ebenfalls gab es dort Pedalos und es war ein sehr gemütlicher Ort. Andy nutzte die Gelegenheit und kühlte sich ab. Susanne verzichtete mit Rücksicht auf ihre Nieren darauf. Eine Gruppe junger Laoten hatte es sich nebenan gemütlich gemacht und bereitete ein Barbecue vor. Natürlich auch mit viel Bier. Sie luden uns spontan ein und drückten uns ein Glas ums andere in die Hand. Sie hatten eine riesen Freude an uns, obwohl wir uns überhaupt nicht verständigen konnten. Per Zufall hatte Andy den Schnupftabak im kleinen Rucksack dabei und konnte sich damit erkenntlich zeigen. Einer hat irgendwie verstanden, es handle sich bei dem unbekannten Pulver um Schokolade schleckte das Pulver direkt ab. Das war vielleicht lustig. Vor allem all seine Freunde lachten sich fast kaputt.

Auf den Rollern ging es dann weiter und da unsere Magen schon fast knurrten, suchten wir nach einem Restaurant. Wir folgten den Schildern zu einer Unterkunft für Kletterer, da wir uns dort auch etwas Essbares erhofften. Die Lodge wurde, wie wir erfuhren, von einem deutschen Paar aufgebaut und stellt für Kletterer offenbar ein kleines Paradies dar. Wir tranken Shakes und assen eine Kleinigkeit und vor allem Simon war ganz angetan von den Bungalows und der deutschen Qualität des Services. Irgendwann wurde es aber trotzdem Zeit, weiterzugehen, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten und noch vor Einbruch der Dunkelheit bei einer Unterkunft angelangen wollten. Zuvor erfuhren wir aber von weiteren Gästen der Lodge, dass sich gleich hinter dem Camp eine schöne Höhle befinde  und wir liefen die wenigen Meter bis zu dieser Höhle, die, wie sich dann herausstellte, die selbe war, wie jene, die wir eben vorhin besucht hatten. Wir konnten uns alle drei nicht erklären, wie das möglich war, da wir ja doch einige Minuten auf dem Roller zurückgelegt hatten, um von der letzten Höhle bis zu dieser Unterkunft zu gelangen…Sachen gibt’s…. Die Weiterfahrt ging dann ziemlich bald bergaufwärts und wir waren froh, dass damit auch ein wenig Abkühlung kam. Die Strecke war spektakulär. Aus dem Gewässer, welches sich neben der Strasse erstreckte, ragten unzählige Bäume. Gegen Abend erreichten wir eines der beiden auf unserem Plan eingezeichneten Guesthouses. Wir schauten uns ein Zimmer an, fuhren dann aber zum Glück noch weiter, um die Unterkunft mit der zweiten zu vergleichen. Zweitere gefiel uns aber besser, unter anderem auch deshalb, da diese gerade neben einem See lag, wo sich Andy und Simon dann noch abkühlten. Zum Znacht bestellten wir uns alle drei das Barbecue. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass für uns draussen gleich ein ganzes Buffet hergerichtet wurde. Das Essen war wahnsinnig lecker und unvergesslich. Es gab alles, was unsere Herzen begehrten. Ein Salatbuffet, selbstgebackenes Brot, sticky rice, Pommes, Garlic bread, Spiesse mit Poulet, Schweine- und Rindsfleisch vom Grill. Nachdem wir uns sattgefressen hatten, wurde uns zum Dessert noch Apple Pie aufgetischt. Nach dem super Znacht spielten wir zu dritt ein Weilchen Boccia, bevor wir müde ins Bett fielen.


21.4. Montag

Nach feinen Schoggigipfeli und einem Eiskaffee zum Zmorge machten wir uns auf die Weiterfahrt. Die Strasse verwandelte sich ziemlich bald in einen ellenlangen holprigen und staubigen Weg, auf welchem es uns nur noch hin- und herschüttelte. Als wir dann wieder einmal in etwas wie einer Zivilisation mit richtigen Strassen angelangt waren, brauchten wir zuerst einmal eine Pause. Am Strassenrad bei einem kleinen Lädeli trafen wir auf einen Holländer, welchen Simon am Vortag am Fluss kennengelernt hatte. Auch dieser war auf der dreitägigen Tour, zusammen mit einem Franzosen-Päärli. Inzwischen schon zu sechst gingen wir also gemeinsam weiter und machten uns auf die Suche nach den Cold Springs. Wieder einmal mehr war der Weg, welcher uns dorthin brachte, übersät mit Schlaglöchern und mitten drin im Nirgendwo, was uns daran zweifeln liess, dass wir dieses kalte Wasser irgendwo antreffen würden. Tatsächlich kamen wir aber nach längerer Fahrt am richtigen Ort an und staunten, welch schöner Anblick uns dort erbot. Das Wasser war eiskalt, dafür aber auch sehr rein. Nach einem kurzen Verweilen ging die Fahrt weiter zu einem Wasserfall, der auf unserer Karte eingezeichnet war. Um dorthin zu gelangen, mussten wir jedoch eine ca. 20 minütige Wanderung in Kauf nehmen, was uns bei der Mordshitze zu schaffen machte. Der Weg durch den Dschungel war jedoch sehr schön. Vom Wasserfall hätten wir allerdings mehr erwartet. So spektakulär war dieses bisschen fallende Wasser nicht. Die Zeit bis zur Dämmerung begann uns schon langsam davonzulaufen, weshalb wir uns dann schleunigst auf die Weiterfahrt begaben. In Khong-Lo wollten wir die zweite Nacht der Rollertour verbringen. Unsere vier Gspänlis wählten sich gerade das erste Guesthouse dafür aus, Andy wollte aber unbedingt das Homestaying ausprobieren, von welchem er im Reiseführer erfahren hatte. Hier sollten nämlich Privatfamilien Übernachtungen für Touristen anbieten. Wir machten uns also auf die Suche  nach dem Homestay Village und wurden rasch fündig. Sicherlich war es ein spezielles Erlebnis, so wie wir uns das vorgestellt hatten, war es leider trotzdem nicht. Die Bewohner der Hütte schienen überhaupt nicht an uns interessiert zu sein, sie schauten kaum vom Fernseher auf, um uns mindestens eines Blickes zu würdigen. Im Preis von 5000 Kip pro Person inbegriffen waren nebst einem Schlafplatz auch Nachtessen und Frühstück. Alle Familienmitglieder schienen schon gegessen zu haben oder aber nicht mit uns essen zu wollen und so sassen wir zu zweit an einem Tisch und bekamen je eine grosse Portion Nudeln und ein Glas Wasser. Immerhin konnten wir zuvor zuschauen, wie unser Essen über einem Feuer auf dem Boden gekocht wurde. Da wir uns gerne vor dem Schlafengehen von all dem Staub der Strassen, der an uns haftete, befreit hätten, erkundigten wir uns nach einer Dusche. In einem Hüttchen neben dem pfahlbauartigen Haus befanden sich WC und eine Dusche, die aber leider nicht funktionierte. Obwohl es draussen schon stockdunkel war, fuhren wir mit dem Roller bis zum Fluss, welcher durch die Konglor Höhle fliesst, in der Hoffnung, uns dort waschen zu können. Während Andy mit seinem Natel für ein bisschen Licht sorgte, duschte sich Susanne im Fluss. Danach klapperten wir die Umgebung ab, um ein Restaurant zu finden, welches Magnum verkauft. Da Susanne von Andys Idee mit dem Homestay nicht gerade begeistert war, sich aber trotzdem überreden liess, war ein Magnum –nebst der Dusche im Fluss- der Deal. Leider liess sich kein Eis finden, dafür stiessen wir aber in einem Restaurant wieder auf den Holländer und die Franzosen. Simon lag bereits im Bett, da ihm auf der Fahrt, kurz vor Ankunft beim Guesthouse, auf einmal so übel wurde, dass er sich am Strassenrand übergab. Ab seiner Bemerkung „I glaub i muss kootzn“ konnte Andy nur lachen – zu sehr erinnerte es an eine Szene aus Schuh des Manitu. Im Restaurant, in welchem wir nun etwas tranken, trafen wir dafür aber auf einen witzigen, bereits etwas älteren Chinesen. Er erzählte uns von seiner 89-jährigen Mutter, welche kürzlich als Backpackerin mehrere Länder bereiste. Er selbst schien sehr sparsam zu sein. Um bei seiner Reise 7 Dollar für eine Busreise zu sparen, nahm er nämlich einen 13 stündigen Fussmarsch in Kauf. Gute Idee… Wir besprachen alle miteinander die Pläne für den kommenden Tag, bevor wir wieder zur Gastfamilie zurückkehrten und uns dort auf etwas Matratzenähnlichem auf dem Boden schlafen legten.
 

22.4.2014 Dienstag

Gleich nachdem wir erwachten, wurde uns vom Gastvater, welcher der einzige war, der sich mit uns abgab, das Frühstück aufgetischt. Es gab fried rice. Für uns schon etwas ungewöhnlich am frühen Morgen. Unser erster Programmpunkt für heute war die Konglor Höhle. Zusammen mit den anderen Jungen und dem Chinesen besichtigten wir die gigantische Höhle mit kleinen Booten für 2 bis 3 Personen plus Bootguide. Dank Stirnlampen, welche uns zur Verfügung gestellt wurden, konnte man immerhin erahnen, wie es im Inneren aussah. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Boot liess man uns aussteigen und einen Weg zu Fuss zurücklegen, welcher zwischen Stalagmiten und Stalaktiten hindurchführte. Wir wurden wieder zurück in die Boote verfrachtet und in dem niedrigen Gewässer herumgeführt. Auffallend und beeindruckend war die extrem hohe Decke der Höhle. Während der Fahrt wurden wir ein paar wenige Male gebeten, auszusteigen, damit die Bootsführer ihre Gefährte mit Müh und Not über die Stromschnellen schieben und ziehen konnten. Der verschlängelte Weg durch die Höhle dauerte etwa eine Stunde. Draussen am Ufer legten wir eine Trinkpause ein, bevor wir wieder zum Ursprungsort transportiert wurden. Dort nahmen wir uns ein wenig Zeit, im Fluss (mit nacktem Chinesen) baden zu gehen. Der Ausflug zu der riesigen Höhle hatte sich wirklich gelohnt! Nun stand eine sehr lange Weiterfahrt mit dem Roller an. Wir fuhren und fuhren und tankten und tankten. Der letzte Stopp unseres Loops planten wir bei einem Strom einzulegen, welcher laut dem Holländer irgendwo auf dem Nachhauseweg liegen sollte. Nachdem wir eher zufällig die Abzweigung in Richtung gewünschten Ortes fanden, folgten wir einem sehr holprigen Weg, auf welchem wir unter anderem Kuhtreiberinnen mit Steinschleudern und vielen in einem Fluss plantschenden Kindern begegneten. Wir landeten schlussendlich in einem kleinen, ärmlichen Dörfli, in welchem wir uns so verfuhren, dass wir am Ende alle einander verloren hatten. Nach mehrmaligem Nachfragen bei Einheimischen, wo denn dieser Strom sei, gelangten wir beide dann tatsächlich als erste zu dieser Wasserstelle, wo wenig später auch die Franzosen hinfanden. Der Rest der Truppe blieb unauffindbar. Wir kühlten uns eine Weile lang ab, bevor wir dann das letzte Stück zurück nach Takhek in Angriff nahmen. Es dauerte nicht lange, bis wir auf der Strecke auch die Franzosen wieder verloren, da wir uns erneut verfuhren und auf irgendeinem anderen Weg wieder zurück zur Hauptstrasse gelangten. Auch wussten wir nicht, wo unser Ösi geblieben war und wir fragten uns schon, ob wir ihn wohl jemals wieder sehen würde, zumal er davor angekündigt hatte, nicht wieder zur selben Unterkunft in Thakhek gehen zu wollen, von welcher wir unsere Rollertour starteten. Als wir endlich in der Ortschaft ankamen, machten wir uns zunächst die Mühe, den Busbahnhof zu suchen, um uns nach Busse nach Pakxe zu erkunden. So erfuhren wir, dass der einzige aircon Bus morgens um 8.30 losgeht. Da es bei diesen Aussentemperaturen in einem Bus ohne Klimaanlage nicht auszuhalten wäre, entschieden wir uns, am nächsten Morgen diesen Bus zu nehmen. Nach Abgabe des Rollers und einem Spaziergängli zurück zur Travel Lodge fanden wir dort Simon im Restaurant wieder, selbstverständlich einen Bananen Shake schlürfend. Nach einer langen Fahrt zurück und schmerzenden Pos waren wir froh, uns bald ins Bett schmeissen zu können.


23.4.2014 Mittwoch

Am Morgen zur geplanten Zeit nahmen wir zu dritt den Bus nach Pakxe, welcher ungefähr 7 Stunden unterwegs war. Der Tag war somit praktisch schon dahin, als wir endlich ankamen. Irgendwo am Strassenrand hielt der Bus an, wo ein Tuctucfahrer seinen Kopf in den Bus streckte und auf Englisch erklärte, Reisende nach Pakxe müssen hier aussteigen, da es keinen Busbahnhof gebe. Dies kam uns schon ein bisschen Spanisch vor, zumal alle Falangs ausstiegen, während alle Einheimischen im Bus sitzen blieben. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, hatte der hinterhältige Tuctucfahrer unsere Rucksäcke bereits auf sein Dach gehievt und wollte uns nun zu einem überrissenen Preis ins Stadtzentrum fahren. Wir wollten uns nicht übers Ohr hauen lassen, holten unser Gepäck zurück, setzten böööse Gesichter auf und begannen zu Fuss loszugehen. Der Fahrer versuchte verzweifelt, uns umzustimmen und drückte seinen Preis mehrmals vergeblich. Das nächste Tuctuc, welches uns wenige Sekunden später begegnete und wesentlich günstiger war, nahmen wir dann und wir liessen uns zu einem Guesthouse transportieren. Nach dem Einchecken suchten wir ein Restaurant für den Znacht und assen bei Hassan, einem Inder, welcher leider nicht so überaus freundlich war, wie von trip advisor berichtet wird. Nach dem Essen informierten wir uns über verschiedene Tourenangebote für den kommenden Tag und entschlossen uns dann, doch besser Roller zu mieten und unser Tagesprogramm selbst zusammenzustellen.


24.4.2014 Donnerstag

Mit einem Roller machten wir beide uns fast schon gegen Mittag auf den Weg. Zuerst suchten wir am Flussufer vergeblich nach einem Restaurant, welches Frühstück im Angebot hatte. Leider verstanden die Leute nicht einmal das Wort „breakfast“, was die Sache erschwerte. Schlussendlich gabs dann eben nur etwas zu trinken in einem Beizli, in welchem wir zufälligerweise auf Simon und Lena, welche auch in unserer Unterkunft übernachtete. Danach trennten sich unsere Wege wieder und wir nahmen den Weg zum angeblich schönsten Wasserfall der Gegend in Angriff. Unweit des Parkplatzes gab es eine Treppe, welche hinunter führte zum Becken unter dem Wasserfall. Für den Weg dorthin kauften wir uns eine riesengrosse Ananas zu einem teuren Preis. Immerhin wurde uns die Frucht in kleine Stücke geschnitten und zum Mitnehmen verpackt. Wir assen, bis unsere Munde nur noch brannten vor Fruchtsäure, bevor wir die Ananas dann an ein Deutsches Pärchen verschenkten. Tage später sollten wir den beiden nochmals begegnen…man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben…Im Wasserbecken unter dem Wasserfall nahm Andy ein kurzes und kaltes Bad, bevor wir uns wieder die steile Treppe hinaufschleppten. Auf dem Plateau oberhalb des Falles breiteten wir unsere Badetücher auf einer Wiese aus und badeten im kleinen Fluss. Danach ging es weiter zum grössten Wasserfall Südostasiens, welcher nur aus einiger Distanz betrachtet werden kann. Da bei diesem Viewpoint sonst eigentlich nichts gemacht werden kann, machten wir uns relativ rasch auf den Weiterweg. Dieser führte uns zu einer Teeplantage, wo wir zuschauen konnten, wie Teeblätter getrocknet wurden. Im kleinen Restaurant nebenan blieb uns fast nichts anderes übrig, als einen Tee zu trinken und leckere Guetzli dazu zu essen. Das Bolaven Plateau, wie diese Gegend genannt wird, ist berühmt für die Tee- und Kaffeeplantagen. Trotzdem suchten wir relativ lange, bis wir eine richtige Kaffeeplantage gefunden hatten. Leider gab es um diese Uhrzeit keine Führungen mehr und so fuhren wir einfach selber mit dem Roller der Plantage entlang, obwohl es nicht viel Interessantes zu sehen gab. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft machten wir nochmals Halt bei einer Teeplantage, wo wir freundlicherweise von einer Frau durch ihre Tee- und Kaffeepflanzen geführt wurden. Leider sprach sie nicht wirklich Englisch, der Wille, uns aber doch ein bisschen etwas zu erklären, war aber vorhanden. Zum Schluss bat sie uns, uns an einen Tisch zu setzen und sie servierte uns zahlreiche Tassen verschiedenen Tees und Lao Coffee. Wir tranken beide Tee, als ginge es um Leben und Tod, bevor wir dann zurück zum Hostel kehrten. Auf der Rückfahrt begann Susanne trotz warmen Temperaturen extrem zu frieren und es stellte sich später heraus, dass sie 40 Grad Fieber hatte. Sofort machten wir uns zum zweiten Mal auf den Weg in ein Spital. Dort dauerte es eine Weile, bis wir jemanden fanden, der ein wenig Englisch verstand. Susanne wurde Blut genommen, um sie auf Malaria und Denguefieber zu testen. Glücklicherweise fielen die Tests aber negativ aus. Es konnte aber diesmal mit Sicherheit festgestellt werden, dass sie sich eine Nierenentzündung zugezogen hatte. Gegen das Fieber musste Susanne sich eine Spritze in den Po geben lassen, was zumindest Andy ein bisschen amüsierte. Ausgerüstet mit tonnenweise neuen Medikamenten und mit 35 Dollar weniger Geld in der Tasche verliessen wir das eher schäbige Spital. Wir wollten eine Kleinigkeit essen gehen und fanden ein hübsches Restaurant, welches uns ansprach. Wie auch am Morgen trafen wir zufälligerweise wieder auf Simon und Lena. Zusammen assen wir Znacht und gingen dann wieder zum Guesthouse zurück.


25.4.2014 Freitag

Um den Roller rechtzeitig abzugeben, musste Andy früh aus den Federn. Gegen Mittag machten wir uns zusammen auf den Weg zum selben Restaurant vom Vorabend. Unterwegs mieteten wir für Andy erneut einen Roller. Nach einem Snack hiess es für Susanne wieder zurück ins Bett, um sich zu schonen. Andy konnte den Nachmittag glücklicherweise schöner verbringen und machte mit Simon einen Ausflug zum Weltkulturerbe Wat Pou. Die Fahrt stellte sich als abenteuerlich heraus, denn Andy hatte so eine 8 im Hinterrad, dass es Simon hinter ihm fast schlecht wurde. Auch der Pneu war ziemlich abgefahren. Hoffentlich einfach keine Panne. Die Anfahrt war geschafft und nun mussten wir nach dem Eingang zum Tempel noch ein ordentliches Stück laufen. Dieses Stück war umso länger, denn die Hitze war extrem. Der Tempel ist in den Hang gebaut und dadurch glücklicherweise ein wenig im Wald. So war es kühler. Oben auf dem Tempel waren vor allem noch Bäume spannend, welche gerade ihre Früchte verloren. Um ein Haar wurden wir beide fast einmal „erschlagen“. Danach machten wir auf dem Rückweg im Champasak einen Stopp um etwas zu trinken. Wunderschön direkt über dem Mekong auf einer Terrasse. Weiter sahen wir auf der Rückfahrt einen wunderschönen Sonnenuntergang, welcher in den teilweise wolkenverhangenen Himmel ganz spezielle rote Formen zauberte. Das beste war aber, dass meine „Rochel“ die Fahrt überstanden hat und wir waren froh, wieder in Pakxe zu sein.

Um am Abend essen zu gehen, wurde Susanne von den beiden Jungs dann abgeholt. Auf der Suche nach etwas Gutem zu futtern, stiessen wir auf ein Restaurant, welches etwas ähnliches wie Fondue Chinoise anbot. Mitten in ein Loch im Tisch wurde ein Topf glühender Kohlen gestellt, worauf ein Aufsatz montiert war, wo rohes Fleisch gebraten werden konnte. Zusätzlich wurde ein Korb voller Grünzeug serviert. Dieses Gartengemüse konnte im Wassergraben unterhalb des „Fleischberges“ geköchelt werden. Die beiden Buben hatten die allergrösste Freude und strahlten wie Chäferli. Nachher hiess es dann schnell ab ins Nescht.


26.4.2014 Samstag

Wieder einmal mehr stand eine Weiterreise an. Diesmal sollte es zu den 4000 Inseln ganz im Süden Laos‘ gehen. Rechtzeitig trafen wir beim Touristenbüro ein, von welchem aus die Minivanfahrt begann. Mit grosser Verspätung traf der Bus dort ein und brachte uns unserem neuen Zielort näher. Um nach Don Det zu kommen, mussten wir nach der Busfahrt mit einem Longtail boat dorthin verfrachtet werden. Auf der Insel, welche von Ladyboys zu wimmeln schien, suchten wir zunächst ein passendes Guesthouse. Für 8 Dollar pro Nacht bekamen wir ein relativ grosses Zimmer mit eigenem Bad, ganz in der Nähe der Anlegestelle der kleinen Boote. Simon residierte weiter weg von uns in einem sehr winzigen und einfachen Bungalow, wo gerade genug Platz für ein Bett vorhanden war. Das Wichtigste für ihn war jedoch die Hängematte vor seinem kleinen Häuschen, direkt am Flussufer gelegen. Schon seit wir den Ösi kennengelernt hatten, träumte dieser davon, eines Tages seine langersehnte Hängematte zu finden, um einmal richtig gemütlich chillen zu können. Den Nachmittag verbrachten wir im Zimmer, da Susanne sich noch immer schonen musste und sich nicht anstrengen sollte. Nachtessen gab es für uns im Restaurant der Unterkunft.


27.4.2014 Sonntag

Nach dem Frühstück mieteten wir Fahrräder, um so unsere Insel zu erkunden. Dies war auch für Susannes Niere möglich und somit ideal. Ganz gemütlich ging es dahin. Der erste Stopp legten wir bei Simons Residenz ein, wo wir uns mit einem Banana-Shake (Simon trank fast immer nur Banana-Shakes und begann sogar in dieser „Währung“ zu rechnen) stärkten. Nach einer Hausbesichtigung ging es weiter. Wir kamen zur Brücke, wo man auf die nächste Insel fahren könnte. Dort musste man dann aber „Eintritt“ bezahlen und so liessen wir das bleiben. Dies ist die einzige Brücke auf all den vielen Inseln und wurde von den Franzosen errichtet. An einer schönen Stelle legten wir einen Stopp ein und genossen eine Abkühlung im Mekong. Weiter ging es durch Reisfelder, ganz kleine Dörfer und „Hühnerfamilien“. Überall hatte es Hennen mit zahlreichen hääärzigen Bibeli, welche den Weg „unsicher“ machten. Generell konnten wir bis jetzt auf der ganzen Reise überall in ländlichen Regionen dem Anschein nach freie Hühner sehen. Da kann man dann wirklich von Freilandhaltung sprechen.

An der Sunset-View Seite der Insel machten wir es uns in einem gemütlichen kleinen Restaurant bequem. Spezielle feine Shakes gab es zu trinken und bald war die Sonne dann auch schon wunderschön anzusehen. Simon schoss etliche Bilder mit seiner Profikamera, bevor wir die Fahrt beendeten. Anschliessend buchten wir die Kajaktour für den nächsten Tag und gingen in ein schönes Restaurant in der Nähe unseres Hotels essen. Kebab stand zur Auswahl. Andy bestellte einen solchen im Risiko, ein komisches Essen zu bekommen, welches Simon in einem Indischen Restaurant einmal mit einem „Kebab“ bekommen hatte. Es war dann aber ein richtiger Kebab und Simon hatte wieder einmal Grund, über das ewige Glück der Schweizer zu wettern. J


28.4.2014 Montag

Die Kajaktour stand auf dem Programm. Inklusive war bereits das Frühstück, welches wir vor dem Tour-Büro serviert bekamen. Geführt wurde das Büro von einem Weltenbummler aus Littauen. Er war schon überall und hatte nun wohl gerade Lust auf Ladyboys, denn so einen oder eine hat er nämlich hier geheiratet.

Nachdem wir das Material gefasst hatten, ging die Fahrt los. Zwischen all den grünen Inseln hindurch zu paddeln war sehr speziell und schön. Ein bisschen entspannter hatten wir uns das Ganze vorgestellt, aber da kaum Strömung war, musste man dann doch ordentlich rudern. Vor allem Andy hatte es streng, denn Susanne spürte ihre Niere und war so vom Paddeldienst befreit. Nach ca. 30 min gingen wir das erste Mal an Land und liefen zu einem Wasserfall. Andy und Simon badeten und liessen die Wassermassen massierend auf ihre Rücken klatschen.

Danach liefen wir weiter an den Ort, wo unsere Kajaks derweil gebracht wurden. Dort gab es auch das Mittagessen. Feine Spiesse mit Reis. Das hätten wir echt nicht erwartet, denn es war wirklich sehr lecker. Gut gestärkt setzen wir dann die Fahrt durch ein wenig unruhigeres Gewässer fort und kamen dann auf eine grosse Wasserfläche. In dieser tummeln sich sehr seltene Irrawaddy-Delfine. Tatsächlich konnten wir dann auch welche sehen, wenn auch nur kurz und ziemlich weit weg. Mittlerweile waren wir übrigens bereits in Kambodscha und Simon ging dann dort auch noch kurz an Land. Zwei Typen chillten dort unter einem Bambus-Dach am Strand. Wie sich herausstellte, waren dies Grenzbeamte. Harte Arbeit, welche diese armen Kerle tagtäglich verrichten müssen. Von einem Grenzstein mitten im Wasser konnten wir noch einige Sprünge ins Wasser machen, bevor es zurück auf Laotischen Grund und Boden ging. Bevor wir von einem TucTuc abgeholt wurden, genehmigten wir uns das erste Kambodschanische Bier, welches dort bereits verkauft wurde. Es sollte nicht das letzte bleiben.

Die Fahrt führte uns dann zum grössten Wasserfall in Südostasien. Fast ein Kilometer war er breit und die Wassermassen waren enorm. Nun haben wir also den höchsten und jetzt auch den grössten Wasserfall gesehen. Weiter ging es nach Nakasang, wo wir endlich wieder Geld beziehen konnten. Am Vorabend mussten wir sogar von Simon noch pumpen, so pleite waren wir. Von dort aus ging es mit dem Kajak zurück nach Don Det. Nochmals ein harter Brocken, denn dieses Stück war ziemlich lang und senkrecht zu der Strömung. Andy ruderte und ruderte und entdeckte dann glücklicherweise ein Motorboot.  Dieses liess uns dann anhängen und so kamen wir das erste Mal vom ganzen Tag als erste irgendwo an. Diese Schweizer wieder, ärgerte sich der Ösi… J

Nach dem Duschen freuten wir uns über einen feinen Znacht. Diesen hatten wir uns nach all dieser Ruderei verdient. Allerdings war es auch gut, endlich mal wieder so etwas wie Sport gemacht zu haben. Andy bestellte sich als Abschluss in Laos Lab. Ein original laotisches Essen. Richtig fein war es.
 

Freitag, 2. Mai 2014

Thailand 6 und Laos 1, Chiang Rai, Luang Prabang, Vang Vieng und Vientiane


      Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.

Kurzfassung:

Nach einer kurzer Rückkehr nach Thailand (dort sahen wir den wunderschönen weissen Tempel in Chiang Rai) ging es wieder zurück in die 3. Welt nach Laos. Aber weit gefehlt. Laos hat uns wirklich extrem überrascht. Beste Küche und einfach ein wunderschönes Land, in welchem der koloniale französische Einfluss nach wie vor spürbar ist (es gibt z.B. überall Baguette und Caprice de Dieu). Alles hat immer geklappt und die Menschen waren überaus freundlich.
Mit einem genialen Schlafbus kamen wir zuerst nach Luang Prabang. Sehr charmantes Städtchen, von welchem aus wir die atemberaubend schönen Wasserfälle besuchen konnten. Danach in Vang Vieng wird uns vor allem der Tubing Trip (in einem Reifen den Fluss hinuntertreiben lassen) in Erinnerung bleiben. Aber auch dieses Städtchen direkt am Fluss hatte seinen Reiz.
Und dann die Hauptstadt. Auch die schön, aber was wird dort erlebten, wird wohl das grösste Highlight unserer Reise bilden.  Wasserfest bzw. das Laotische Neujahr wurde gefeiert, mit wilden Wasserschlachten in der ganzen Stadt. Und wir waren plötzlich mittendrin statt nur dabei. Von einer Familie wurden wir eingeladen auf eine klatschnasse PickUp-Tour. Und anderntags waren wir in ein zeremonielles Sandburgenbauen gerutscht und gewannen noch den ersten Preis. Dies brachte Susanne sogar noch das erste Interview im Fernsehen in ihrem Leben ein. Einfach unvergesslich was wir dort erlebten.


7.4. Montag

Da wir uns entschieden, mit Simon weiterzureisen, machten wir ab, uns an diesem Morgen zum Frühstück im Resti nebenan zu treffen. Er hatte ähnliche Pläne wie wir. Nachdem wir schon dachten, der Österreicher habe es sich anders überlegt und sei wohl ohne uns abgehauen, kam er dann doch noch aus seiner Garage hervor, um uns am vereinbarten Ort zu treffen. Wir suchten nun einen Bus, welcher nach Chiang Rai fuhr und machten uns mit diesem auf die Reise. Nach einer mehrstündigen Fahrt wurden wir am Busbahnhof in Chiang Rai bereits von einem Tuc Tuc Fahrer erwartet, welcher uns einen Prospekt einer Unterkunft in die Hände drückte. Das Hostel sah ziemlich vielversprechend aus, zumal auf den Bildern ein Pool zu sehen war. Ein Pool war alles, was wir drei uns zur Zeit wünschten. Auch der Preis lag mit 10 Franken pro Zimmer pro Nacht in unserem Budget. Deswegen brauchten wir nicht lange überredet zu werden und schon befanden wir uns bei dieser Unterkunft. Wir nahmen uns ein Zimmer zu dritt und liessen den Fremden zwischen uns im Gräbchen schlafen... Nein nein, natürlich gab es drei Betten. Nach einem kurzen Abkühlen im Pool und einem Shake erkundeten wir ein wenig die Umgebung. Wir kamen vorbei an einer – ratet selber – Pagode, wo natürlich kurz hineingeschaut werden musste. Als wir endlich ein Touristenbüro gefunden hatten, war dieses leider schon geschlossen.  Wir spazierten weiter und landeten auf einem Markt mitten auf  der Strasse, wo es Essen zu kaufen gab, welches man eigentlich gar nicht sehen möchte. Als wir alle erschöpft waren, kehrten wir wieder um und genossen einen Znacht in der Unterkunft.

 

8.4. Dienstag

Von unserem Hostel mieteten wir für diesen Tag zwei Roller zu dritt und machten uns zuerst einmal auf die Suche nach Nastüchern, was für uns beide momentan das Allerwichtigste war, zumal unsere Nasen nicht mehr aufhörten zu laufen. Zweites Ziel war danach das Touristenbüro vom Vortag. Wir holten uns Informationen zu Sehenswürdigkeiten in Chiang Rai und zur Weiterreise in Richtung Laos. Für diesen Tag entschieden wir uns, zuerst den weissen Tempel und danach einen Wasserfall zu besichtigen. Der weisse Tempel war der mit Abstand schönste, welchen wir auf unserer bisherigen Reise zu sehen bekamen. Alles war sehr sauber gehalten und die Details des verzierten Tempels waren speziell und sehr schön. Weiter gings danach zum Wasserfall. Die Temperaturen draussen waren wieder kaum auszuhalten und wir freuten uns auf kaltes Wasser. Der Weg mit dem Roller dauerte allerdings ziemlich lange und vom Parkplatz aus waren wir eine ganze Weile zu Fuss unterwegs, bis wir endlich beim kalten Nass angelangten. Der Weg dorthin führte uns durch den Dschungel, dicht bewachsen mit Bambus und Bananenpalmen. Als wir endlich am Ziel ankamen, war es uns schon fast wieder zu kalt, um baden zu gehen und der verrückte Simon, welcher sich an Minustemperaturen gewöhnt war, war der einzige, der sich das Eiswasser antat. Auf dem Rückweg mit dem Roller machten wir einen Halt an einem Restaurant, wo Simon und Susanne eine halbe Ewigkeit auf einen Kaffee warteten, während Andy mit einem Schnäpsli verzweifelt versuchte, sein aufkommendes Fieber zu ertränken. Trotzdem wollten wir aber noch nicht nach Hause gehen und legten den weiten Weg bis zum Long Neck Village zurück, wo wir Menschen zu sehen bekommen sollten, welche sich mit schweren Goldringen um den Hals abquälen, um einen längeren Hals zu bekommen. Wer schön sein will, muss eben leiden. Die Fahrt zum Dörfli dauerte sehr lange und als wir endlich dort ankamen, erfuhren wir erst, wie teuer uns dieser Spass zu stehen kommen sollte. 10 Dollar Eintritt mussten wir pro Person bezahlen. Vom Anblick dieser Attraktion waren wir schon ein wenig geschockt: Frauen und Kinder verbringen ihr ganzes Leben in einfachen Holzhütten und lassen sich Hauptberuflich von einer Unmenge an Touristen den ganzen Tag begaffen und ihre langen Hälse fotografieren. Nach kurzer Zeit wurde uns dieses Touristengetue zu dumm und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel: Hot Springs – eine Art Thermalbad. Als wir dieses eher zufällig gefunden hatten, mussten wir allerdings feststellen, dass in diesem nicht wirklich gebadet werden konnte. Schon beim Hineinstrecken des grossen Zehs, hatten wir beinahe Brandwunden an den Füssen =) Nichts gewesen mit dem Baden. Nach langem Suchen nach einer Apotheke, wo wir viele Medikamente gegen all unsere verbliebenen Beschwerden einkauften, kehrten wir zur Unterkunft zurück.

 

9.4. Mittwoch

Am frühen Morgen liessen wir uns bei der Unterkunft von einem Taxi abholen und zum Busbahnhof transportieren. Von hier aus nahmen wir einen öffentlichen Bus zur Grenze nach Laos. Auch diese Fahrt war wieder einmal eine etwas längere. Von der Busstation gings mit dem überteuerten Tuc Tuc zur Zollstation, wo wir offiziell aus Thailand ausreisten. Bis zum laotischen Zoll, wo wir einreisen wollten, mussten wir einen weiteren Bus über die Friendship Bridge nehmen. Wie wir früher irgendwie mitbekommen hatten, sollten wir Schweizer dort ein Visum für 35 Dollar machen lassen, für den Österreicher sollte die ganze Sache mit 30 Dollar ein bisschen billiger kommen. Ein bisschen Schadenfreude machte sich bei Simon bemerkbar. Irgendeiner, der unseren roten Pass sah, sagte dann plötzlich, dass wir einfach durchlaufen sollten. Wir verstanden die Welt nicht mehr ganz. So fragten wir erneut nach und uns wurde dann gesagt, dass die Schweizer 15 Tage visumsfrei nach Laos einreisen dürfen. Das heisst GRATIS. Dies ging unserem preisbewussten Österreicher gar nicht runter. Es sollte auf der weiteren Reise noch viele weitere Lacher beschweren. Wieso immer diese Schweizer? Ihr mit euren Banken! Immer diese Rosinenpickerei…. J

So wir waren nun also in Huay Xay in Laos. Dort schafften wir es gerade noch auf ein PickUp-Taxi zum Slow-Boat Pier. Es war der Plan, vor allem von Herrn Österreich, in einer Hängematte gemütlich auf einem Schiff nach Luang Prabang zu tuckern. Wir waren nach der Schiffsfahrt nach Bagan bereits ein wenig geschädigt. Gottseidank stellte sich deshalb heraus, dass das Schiff alles andere als gemütlich ist. Höchstens das Tempo wohl. Komplett überfüllt und überhaupt keine Freiräume zum Herumlaufen, geschweige denn eine Hängematte. Und diese Fahrt hätte zwei ganze Tage gedauert. Wir liessen das dann bleiben und gönnten uns erst einmal ein feines Baguette. Wirklich extrem lecker. Danach buchten wir einen Bus und versuchten die Zeit totzuschlagen. Dies taten wir in einem Hostel in der Lobby. Die Frau war nicht allzu begeistert, doch ein kleines Mädchen hatte grosse Freude mit uns zu spielen. Auch wenn es nur eine Pet-Flasche war, die wir uns zuwarfen. Sie hatte Freude. Echt schön. Dann TucTuc und ab zum Busterminal. Ebenfalls waren noch andere Touris dabei. Unter anderem ein Schweizer aus Yverdon. Ob er wohl Andys Gruss an Justin vom Turnverein Yverdon ausgerichtet hat?

Tja und dann kam der Bus. Wir waren gespannt was uns da mit dem Sleeping Bus versprochen wurde. Gopferteggel für ein einmal zu wenig!! Es war ein Palast von einem Bus, welcher auf zwei Stöcken wirklich fast Betten enthalten hat. Diese Fahrt war echt Luxus. Gottseidank sind wir nicht aufs Schiff. Gute schöne erholsame Nacht.

 

10.4. Donnerstag

Ziemlich schläfrig, da wir wirklich erst im Busterminal aufgewacht sind, machten wir uns auf die Suche nach einem TucTuc. Dieses fanden wir dann zu einem stolzen Preis und dann fuhren wir 50m. Dann war der Fahrer einfach wieder weg. Erst als ihn Andy am Tschupp holte, machte er wirklich Anstalten uns nun auch zu fahren. Bei der „Hostelgasse“ wurden wir von einem anderen Hostel weiter entfernt abgeworben und liessen uns dann dorthin fahren. Die Hostelgasse war eh fast ausgebucht und auch die Preise eher überhöht.

Nach einem Power-Nap erkundeten wir Luang Prabang. Wir liefen zum Fluss wo es überall wunderschöne Cafes hatte. Nach einem feinen Zmorgen besuchten wir eine Schule. Irgendwie hatten sie aber gerade Activity Day und so war eher Chaos. Wir konnten unsere Lektion trotzdem abhalten und einige Schüler hatten auch ihre Freude an uns. Die Hitze wurde immer drückender. So suchten wir Abkühlung. Diese fanden wir im Pool eines unmerklich besseren Hotels als unserem. J Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns noch einen Zuckerrohrsaft. Dieser wird direkt frisch gepresst. Wir sahen das bereits an vielen Orten, haben jedoch nie gewusst, was mit diesen Maschinen angestellt wird. Auf alle Fälle war es echt lecker. In einem Laden fanden wir noch Toblerone. Diese zauberte Funkeln in Susannes Augen. War auch lecker.

Nach dem entspannten Nachmittag am Pool, ging es zurück ins Hotel und dann in ein indisches Restaurant. Obwohl das Restaurant nicht gerade vielversprechend aussah, war die Auswahl riesig. Und es hatte auch wirklich einfach alles. Oft haben wir grosse Karten erlebt, doch dann hiess es „solly not have“. Und dann war das Essen auch noch weltklasse. Butter Curry, Tikka Masala, Butter Reis mit Früchten etc…. einfach hammer dieses Essen. Und schlussendlich eine Rechnung von vielleicht 10 Fr. So gefällts. Den Abend liessen wir danach am Nachtmarkt ausklingen.

 

11.4. Freitag

Nach einem ausgezeichneten Frühstück Ami-Style (gefüllte Bagel) in einem „Projekt-Restaurant“ (sie helfen den Bauern, nachdem Opium verboten wurde, auf Kaffee umzustellen), holten wir die am Vortag organisierten Roller ab und fuhren zunächst zum Busbahnhof. Dort kauften wir die Bustickets für den nächsten Tag. Danach führte uns die Fahrt zu Buddha Höhlen. Hier machten wir die ersten Erfahrungen mit dem Wasserfest bzw. dem Laotischen Neujahr. Am Strassenrand standen Leute, vor allem Kinder, und plötzlich hat man wieder einen Kessel Wasser vollgas im Gesicht oder wird von einer Wasserpistole vollgespritzt. Es sollte nur ein kleiner Vorgeschmack bleiben. Nach einer ziemlichen Odyssee sollten wir die Höhle dann doch noch finden. Zunächst mussten wir mit einem kleinen Boot noch ans andere Ufer. Die Höhle war dann nicht wirklich spektakulär. Aber es hatte viele Buddhas. Diese wurden hier während irgendeinem Krieg vor den Angreifern versteckt, aber nach dem Krieg nicht mehr abgeholt. Zurück am befahrbaren Ufer fand Andy in Form eines jungen Stierleins einen neuen besten Kollegen und „knuddelte“ die längste Zeit mit diesem. Susanne liebkoste in dieser Zeit wieder einmal ein Magnum, was sie auf Wolke 7 schweben liess. Auf dem Weg zum Roller kaufte Simon noch einen Spätzler, wie er es nennt. Eigentlich einfach ein Abtropfsieb aus einer Kokosnuss. Auf alle Fälle ist er fest entschlossen mit diesem Teil irgendwann einmal noch Spätzle zu machen. Ohne solche kann ein Ösi anscheinend nicht leben.

Auf dem Rückweg suchten wir noch vergebens Whisky Village. In diesem Dorf wird anscheinend Whisky gebrannt. Leider wurden wir nicht fündig. Dafür hat es Läden gehabt, in denen man irgendwelche Schnapsflaschen kaufen konnte, in welchen jeweils Schlangen, Skorpione oder weiss der Geier was für Viecher eingelegt waren. Pfui Teufel….

Zurück in Luang Prabang erkundeten wir ein wenig das Städtchen. Zuerst eine Bambusbrücke über einen Nebenfluss des Mekong und dann einen Tempel. Echt wunderschön dieses Luang Prabang. Vorher haben wir das Zentrum gar noch nicht entdeckt und waren nun sehr überrascht über die Schönheit der Stadt. Danach mussten wir die Roller abgeben und gingen zurück ins Hotel.

Am Abend wollten wir eigentlich die Miss Luang Prabang Wahl besuchen. Nach ausgedehntem Fussmarsch fanden wir das Fest-Zentrum des Neujahrs-Festes. Riesig. Mehrere Bühnen, Chilbi, Marktstände etc. Dafür sahen wir von der Misswahl nichts. Aber es war trotzdem eindrücklich. Diese Laoten wissen wirklich wie man feiert.

Leider  gab es auf dem Festgelände  nicht wirklich etwas für die Mägen der Falangs (so werden die Ausländer bezeichnet). Deshalb liefen wir zurück zum Fluss, wo wir wiederum ein köstliches Essen geniessen konnten. Allgemein ist hier der Standard des Essens schon bedeutend höher als in Burma. Hier konnte man wieder mal so richtig reinhauen.

 

12.4. Samstag

Früh  morgens holten wir die Roller wieder ab und fuhren dann zum Highlight von Luang Prabang, den Kuang Si Wasserfällen. Nach 30 km Fahrt erreichten wir diese schliesslich. Nach einem köstlichen Baguette mit einem herrlichen Fruchsaft zum Zmorge begaben wir uns in die Parkanlage. Zuerst führte uns ein Weg durch ein Bärengehege, in welchem von Wilderei gerettete Bären ein wirklich sehr schönes Zuhause geboten wird. Danach erblickten wir bald die wunderschönen Wasserfälle. Absolut traumhaft. Wir liessen es uns dann nicht entgehen noch ganz hochzusteigen zum Ursprung der Wasserfälle. Dies hat sich allerdings nicht so gelohnt. Dafür haben wir auf dem Weg nach oben noch einen vermeintlich geschlossenen Abzweiger gesehen. Diesem folgten wir dann auch noch und das hat sich dann mehr als gelohnt. Mitten im grossen Wasserfall hat es nochmals eine grosse „Terrasse“ gehabt, in der man wunderbar baden konnte. Und dies komplett alleine, da hier ja niemand herkommt. Ausser vielleicht noch ein Österreicher. J

Weiter unten badeten wir dann erneut und man konnte hier auch noch von einem Baum ins Wasser springen. Leider verging die Zeit viel zu schnell und so mussten wir dann bald schon zurück. Um 14 Uhr fuhr der Bus los nach Vangvieng. Gerade glücklich über eine lange Fahrt waren wir nicht. Doch wir sollten uns täuschen. Die Fahrt war äusserst spektakulär und führte uns durch wunderschöne Berglandschaften. Es kam einem vor, als führe man auf einem Grat zum nächsten. Irgendwie war man fast immer fast zuoberst auf den Pässen. In dieser unwirklichen Gegend hatte es dann fast am Abgrund am Strassenrand auch immer wieder kleine Dörfer. Dies war auch sehr spannend. An Waschstellen waren die Leute samt Kleider am Duschen, kleine Schweinchen liefen über die Strasse, ein kleiner Stöpsel trägt noch einen kleineren Stöpsel auf dem Rücken herum, andere Kinder spielten etc etc… Das ganz einfache Leben der Bevölkerung, welche jedoch stets glücklich wirkte und uns Falangs fröhlich winkte. Den Atem anhalten musste man jeweils bei Hühnerfamilien. Diese hatte es auch überall und nicht selten kam das letzte Bibeli nur knapp nicht unter die Räder. Wobei ganz sicher sind wir uns da auch nicht.

Mit einiger Verspätung erreichten wir Vangvieng und wurden am Strassenrand ausgeladen. Natürlich warteten die TucTuc bereits und der Fahrer brachte uns in ein Hostel. Nach kurzem Einpuffen gingen wir  in ein Restaurant bzw. eher Bar in der Nähe fürs Nachtessen. Begrüsst wurden wir mit einem Shot. Das Essen war natürlich wieder köstlich, doch etwas anderes bleibt uns hier in Erinnerung. „You also want to have a look at the heavy menu?“ Wir haben es gar nicht richtig verstanden, auf alle Fälle brachte er dann nebst der normalen Karte noch einen weiteren Zettel, den er aus seinem Hosensack hervorzauberte. Wir staunten nicht schlecht. Opium Shake, Mushroom Pizza etc etc. Das ganze Programm hätte man hier wohl bekommen. Keine Angst – wir haben verzichtet.

 

 

13.4. Sonntag

Auch dieses Vangvieng war wieder sehr schön. Direkt am Fluss hat es ein schönes Restaurant am anderem. In einem solchen nahmen wir dann unser Frühstück ein. Vor allem auch die Fruchtshakes waren immer super gut. Danach startete das Tubing Abenteuer, für welches Vangvieng berühmt ist. Wir mieteten unsere Riesenreifen und wurden mit einem TucTuc flussaufwärts gefahren. Dort gabs in der Welcome Bar zunächst mal einen Shot und dann ein Bier bzw. einen Mojito für Susanne. Das kann ja heiter werden. Wir setzten uns dann in unsere Reifen und los gings. Allerdings alles andere als spektakulär. Das Tempo war so langsam, dass einem fast das Gesicht einschlief. Egal die nächste Bar kam ja  schon gleich. Wieder lecker Bierchen und auf dem Sandfeld in der Nähe ein wenig Fussball spielen mit einheimischen Kids. Danach gings mit der Schneckenpost weiter im Fluss zu der nächste Bar. Hier konnte man auch noch Beachvolleyball und Boccia spielen und ebenfalls gab es super Baguettes zum Essen. Natürlich auch wieder reichlich Flüssiges und so wurde die Stimmung immer ausgelassener. Mit Wasserpistolen wurde herumgespritzt und der Rest erledigte der einsetzende Regen. Dieser brachte auch mit sich, dass es ausgerechnet heute, wo wir sowieso genügend Abkühlung im Reifen hatten, relativ kalt wurde. Susanne fror auf alle Fälle stark bis zur letzten Bar und auch sonst war ihr nicht mehr so ganz wohl. Gut war das Abenteuer nun hier zu Ende und mit dem TucTuc fuhren wir zurück in die Stadt. Eigentlich hätte man auch weiter im Fluss runtergondeln können. Aber dieser Abschnitt wäre sehr lang gewesen und bei diesem Tempo wären wir wohl jetzt noch im Reifen.

Nach einem kurzen Nickerchen gönnten wir uns in einem der schönen Restaurant ein feines Nachtessen. Was kann das bei Susanne wohl sein. Natürlich Cordon Bleu. Echt super war es. Highlight waren aber eine Gruppe durchgeknallter Asiatenfrauen, welche unbedingt Fotos mit uns machen wollten. Das war echt lustig.

 

14.4. Montag

Nach ausgedehntem Ausschlafen und gutem Frühstück charterten wir ein TucTuc, welches uns zur Blue Lagoon fuhr. Eigentlich dachten wir, es sei ein eher verlassener Ort mit schönem Wasser, wo man ein wenig baden konnte. So sah es auf den Bildern der kleinen Reisebüros aus. Auf dem Weg dorthin wurden wir von allen Seiten nassgespritzt. Das Lao-Neujahr hat jetzt definitiv begonnen und bis zum 16. April war im ganzen Land Party und Wasserschlacht angesagt. Tja, dies war leider auch bei der BlueLagoon so. Dort war eine Bühne aufgebaut und viel zu laute Musik wurde gespielt und viel zu viele Leute waren dort. Alles andere als gemütlich. Eine Höhle gab es dort auch noch. Nachdem wir einen steilen Weg hochgekrakselt waren, sahen wir das Ding. Ziemlich gross aber das Interesse der Schweizer war eher gering. Anders bei Kompanie Österreich. Er erkundete die Höhle noch ein wenig ausführlicher, während wir einfach am Eingang warteten. Zurück im Getümmel hatte Simon noch was Besonderes vor. Er probierte einen Hühnerfuss. Uns kehrte es schon fast beim Anblick aber ihm hat es geschmeckt, obwohl er sich schon auch ein wenig überwinden musste.

Auf der Rückfahrt entdeckten wir noch einen weiteren Abzweiger zu einer Höhle, in welcher man anscheinend auch schwimmen konnte. Da es ein wenig abseits des direkten Weges war, liefen wir dieses Stück, da uns der TucTuc Fahrer nur gegen Aufpreis diese zusätzlichen 400m fahren wollte. Tja auch das hat sich nicht gelohnt. Die Höhle war zwar nicht schlechtNicht schlecht aber wirklich an schwimmen war nicht  zu denken.

Zurück im Hotel hatte Andy plötzlich das Gefühl, dass etwas wohl nicht so stimmte. Der Fiebermesser bestätigte dies. Wiedermal 38.5° Fieber. Aber das grosse Schwitzen setzte bald ein und wirklich schlecht ging es erstaunlicherweise gar nie. In der Zwischenzeit hatte Simon das Vergnügen, Susanne auszuführen für das Nachtessen. Andy wurde bei ihrer Rückkehr mit einem gewünschten Schinken-Käse-Toast beglückt. Sogar Appetit hatte er. Das war ein gutes Zeichen. Trotzdem war jetzt aber schlafen angesagt.

 

15.4. Dienstag

Um halb 10 Uhr wurden wir im Hotel abgeholt und zum Busbahnhof gefahren, wo es danach per Bus in die Hauptstadt Vientiane ging. Andy ging es wirklich wieder gut und die kurze Krankheit war bereits durchgestanden. Diese Fahrt war nicht mehr so facettenreich und so schauten wir den Film Walküre auf dem Tablet und lasen in unseren Büchern. Andy hatte so ein hässliches, welches wir Occasion noch in Bagan gekauft hatten. Aber der Inhalt war dafür umso besser.

In Vientiane angekommen, wurden wir leider viel zu huschhusch auf ein Tuc Tuc geladen. Wir durften vorne in der Kabine mitfahren. Die Rucksäcke waren aber hinten. Jetzt zeigte das Wasserfest seine ganzen Ausmasse. Die armen Cheiben hinten, inklusive Simon zuhinterst, wurden komplett nassgespritzt. Wirklich komplett. Leider auch unsere Rucksäcke. Die gesamten Inhalte wurden dann an der Wäscheleine von Susanne im ganzen Zimmer aufgehängt und auf dem Bett ausgelegt. Ja gerade happy waren wir nicht. Vor allem Susanne war ziemlich frustriert.

Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Bankomaten, da wir blank waren. Es war immer nur möglich, knapp 100 Fr., was 1‘000‘000 Kip entspricht, zu beziehen. Nur hier in der Hauptstadt gab es anscheinend eine Bank, bei der man 200 Fr. bekommt. Andy glaubte, auf der Fahrt so einen Bankomat gesehen zu haben und so suchten wir ihn. Durch eine Seitenstrasse liefen wir einfach mal los. Natürlich bereits wieder komplett nass, da von allen Seiten gespritzt wurde. Und dann kamen wir zu einer Gruppe. Was dann abging ist einfach nur: manche Dinge sind unbezahlbar, für das gibt es keine Mastercard…

Die Gruppe machte gerade den PickUp ready für eine Fahrt durch die Stadt und lud uns spontan ein, mitzufahren. So stiegen wir hinten drauf und los ging die Party-Fahrt durch die Hauptstrassen, wo überall links und rechts die Leute abgingen und uns mit Wasser bespritzten. Einfach nur crazy war das Ganze. Immer wieder wurde uns Bier und Whisky gereicht und so erlebten wir zwei der speziellsten Stunden unseres Lebens. Unglaublich dieses Fest mit all den Leuten überall in den Strassen. Es ist einfach unbeschreiblich. Die Leute sind so abgegangen auf unserem PickUp und vor allem die Ladyboys heizten so richtig die Stimmung an. Dann hielt man wieder für Essen und natürlich wurden auch wir damit versorgt. Einfach  zu nett von all denen. Dabei kannten sie uns doch gar nicht.

Zurück beim Ausgangspunkt hatten wir zwar immer noch kein Geld, dafür waren wir komplett nass und überwältigt. Wir wurden eingeladen, am Abend wieder zu kommen, doch zuerst brauchten wir jetzt einmal eine warme Dusche. Im Hotel schrieben wir auch Simon und nachdem wir nun auch Geld abgehoben hatten, holten wir ihn ab und liefen zurück zu „unserer“ Familie.

Mit allen jungen Familienangehörigen legten wir Fleisch auf den Grill und es wurde uns immer wieder Essen gereicht. Aber vor allem auch Getränke wurden uns immer wieder präsentiert und diese waren nicht unbedingt Soft Drinks. So verbrachten wir einen sehr gemütlichen und vor allem lustigen Abend. Anderntags sollten wir wieder vorbei kommen, denn dann fuhr man an den Strand. Was man dort genau machte, haben wir nicht verstanden, aber wollten uns dies natürlich nicht entgehen lassen. Vor dem Hotel wurde uns auch noch ein Schnapsglas angeboten und anständigerweise lehnte Andy dies nicht ab. Dann ging es endlich ins Bett. Das letzte Schnapsglas war vielleicht dann doch zu viel…?

 

16.4. Mittwoch

Bei Simons Hostel assen wir zum Zmorgen um 12 Uhr Spaghetti Carbonara. Vorher keine Chance, auf die Beine zu kommen. Nachher ging das Programm weiter.

So gingen wir dann also wieder zu der Familie. Es hat geheissen, dass man irgendwie zum Fluss ging und dort feierte. Heute ist der letzte Tag des Neujahrfestes und der Höhepunkt. Viele Leute waren dort und zwei PickUps wurden beladen. Unter anderem mit einer Palme. Wir fragten uns, was das wohl sollte. Im zweiten PickUp fuhren wir dann mit, obwohl eigentlich alle anderen Jungen noch blieben. Sie müssten noch warten. Sie kamen auf alle Fälle gar nicht mehr danach. Beim Fluss fuhren wir dann auf eine Sandbank, wo schon viele Sandhügel standen. Auch unsere Truppe, welche aus ca. 5 Männern um die 50 Jahre zusammen mit ihren Frauen und einigen Jünglingen um die 15 Jahre bestand, begann nun einen Sandhügel zu schaufeln. Wir verstanden nicht, was abging, aber tja griffen uns dann auch eine Schaufel und machten uns nützlich. Von den Frauen wurden wir immer mit Bier versorgt und so wurde der Hügel grösser und grösser. Die ominöse Palme wurde in die Mitte gesteckt und der Sandhügel war wie ein grosser Christbaumständer. Nachdem die Höhe erreicht war, begannen die Männer den Hügel glatt zu streichen und zu polieren. Wir waren nicht mehr wirklich von Nutzen und so konnten wir uns im Fluss ein Bad gönnen. Die Hitze war erdrückend. Danach beobachteten wir, wie es weiter ging. Das grosse Sändelen von älteren Männern. Der Hügel wurde verziert und mit Blumen geschmückt. Im „Wassergraben“ wurde ein Krokodil, ein Wels und eine Schildkröte aus Sand kreiert. Alles wirklich wunderschön. Uns fiel langsam auf, dass unser Hügel einer der grössten und wohl auch fast der schönste ist. Und mitten drin wir drei Falangs. Von den Jungen war niemand dabei und keiner konnte sich mit uns verständigen. Aber wir gehörten bei den „Alten“ einfach dazu und sie schienen sogar grosse Freude an uns zu haben. Am Schluss wurden alle Hügel mit einer weissen Schnur verbunden und eine Zeremonie mit Mönchen abgehalten. Das Ganze hat also auch einen religiösen Hintergrund und wie wir später erfuhren, bittet man damit Mutter Erde für gute Ernte oder so. Jedenfalls war das Ganze anscheinend auch ein Wettstreit. Plötzlich zeigte man uns den erhobenen Daumen. First Place wurde uns mit Hand und Fuss erklärt. Wir haben also gewonnen. Es war auch ein Wettbewerb und wir waren ausgerechnet zu der Winner-Family gestossen. Es wurde getanzt und gefeiert und plötzlich waren da auch Kameras. Der Leader gab ein Interview und dann durfte auch noch Susanne ran. Ihr erstes Fernsehinterview. Und das in Laos. Anderntags am Mittag wurde es dann tatsächlich ausgestrahlt. So viel Freude wir hatten, da mittendrin zu sein dürfen, so lustig fanden es die Laoten dem Anschein nach auch, dass da Falangs dabei waren.

Es folgte eine Triumphfahrt auf dem PickUp durch die Strassen. Wieder von überall Wasser, Wasser, Wasser. Die Stimmung war einfach toll.

Als wir wieder am Ausgangsort ankamen, trafen wir dort erneut auf die Jungen vom Tag zuvor. Diese machten sich gerade auf den Weg, eine weitere Runde mit dem Pick Up zu drehen. Natürlich hätten wir wieder mitgehen dürfen, doch hat es uns nun gereicht. Wir blieben lieber bei der älteren Generation und assen mit ihnen Znacht.

Allerlei laotische Leckereien und Spezialitäten wurden uns aufgetischt, wobei für uns das meiste alles andere als appetitlich war, leider. Unter anderem löffeln sie halb ausgebrühte Küken aus Eierschalen. En Guätä kann man da nur sagen. Lustig war es natürlich trotzdem. Das Familienoberhaupt fuhr auf einmal grosses Geschütz auf. Ein ganz edler Whisky wurde uns angeboten, so dass wir fast ein schlechtes Gewissen hatten. Diese Gastfreundschaft war echt überwältigend und es war genial mit ihnen. Viel hatten wir dazu nicht zu bieten. Ausser einem Schnupftabak. An diesem hatten sie dann ihre helle Freude. Vor allem lachten sie sich gegenseitig aus, als sie die Tränen in den Augen sahen. Weiter konnte man der Wasserschlacht frönen. Vor allem Andy konnte fast nicht mehr aufhören, die vorbeifahrenden Rollerfahrer vollzuspritzen. Zusammen mit einem kleinen Mädchen der Familie war er stundenlang beschäftigt.

Als es dann bereits dunkel war, kam auch die Jungmannschaft zurück. Sie sagten, dass sie wiederum am Abend vor dem Haus ein wenig zusammensitzen werden und wir doch auch kommen sollten. Das hatten wir dann auch vor und verabschiedeten uns bei den „Alten“ und bedankten uns so gut wir konnten.

Zurück im Hotel machten sich bei Susanne Bauchschmerzen bemerkbar. Sie fühlte sich gar nicht gut. Der Körper hat wohl all die Fahrten in nassen Kleidern nicht so gut ertragen. Andy kümmerte sich dann um Susanne bis sie praktisch am Schlafen war. Danach ging er alleine nochmals zurück, um sich in erster Linie zu verabschieden. Leider war aber niemand mehr da. Sie hatten sich wohl anders entschieden. Ein wenig enttäuscht zog er von Dannen. Wir konnten uns leider nicht einmal verabschieden und bedanken bei dieser tollen Truppe. Trotzdem war dieser Tag einfach nur genial. So etwas erlebt man wohl niiiieee wieder.

 

17.4 Donnerstag

Die Bauchschmerzen von Susanne waren nicht mehr so schlimm und so konnte man diesen Tag nutzen, um nun Vientiane auch mal ein wenig ohne nasse perspektive zu sehen. Ganz eine schöne Stadt, die direkt am Mekong gelegen ist und dadurch einen gewissen Charme versprüht. Viele Regierungsgebäude sind ziemlich neu und in einheitlichem Stil gehalten, wodurch dieses ganze Gebiet sehr schön wirkt. Nach dem Essen nahmen wir ein TucTuc zum COPE-Zentrum. Es war einfach viel viel viel zu heiss, um zu laufen. Dieses Zentrum wurde gegründet, um Opfern von Blindgängern zu helfen. Vor allem haben sie sich auf die Herstellung von Prothesen spezialisiert. In einer sehr guten Ausstellung und vor allem einem guten Film wurde uns die traurige Geschichte von Laos näher gebracht.

Während des Vietnamkrieges verlief der Ho Chi Min Trail zu einem grossen Teil durch Laos. Die USA griffen diesen mit Streumunition an. Während 9 Jahren liess alle 8 Minuten ein Bomber seine tödliche Fracht auf Laos nieder. Unglaublich diese Zahl. Ein grosser Teil explodierte aber nicht und macht Laos deshalb zum meist verminten Land der Welt. Steht nun eine Person auf so eine Mine, kann es ihm ein Bein wegreissen. Hier hilft dann das COPE-Centre unentgeltlich, da sich die meisten Leute sonst eine Behandlung nie leisten könnten. Echt eine tolle Sache, welche übrigens auch von der Schweiz unterstützt wird.

Sehr nachdenklich verliessen wir dann die Ausstellung und liefen in Richtung Stadtzentrum. Dort besuchten wir einen Tempel, doch war auch dieser halt einfach wieder ein Tempel und konnte uns daher nicht aus den Socken hauen. Weiter ging es mit dem lokalen Bus zum Busterminal. Wir wollten ein Ticket für die Weiterreise kaufen. Dort erfuhren wir, dass man dies im Voraus gar nicht machen kann und wir einfach morgen wieder kommen sollten.

Zurück in der Stadt liefen wir eine „Prachtstrasse“ entlang, welche der Champs-Elysee ähnelt. Ebenfalls hat es dort einen Triumphbogen. Anscheinend hatte die USA Beton für einen neuen Flughafen gespendet. Dieser wurde dann aber für dieses Monument genutzt, weshalb es auch als vertikale Landepiste bezeichnet wird.

Am Abend entdeckten wir ein eine sehr moderne Strasse mit vielen netten Cafés. Dort gab es auch einen Springbrunnen, welcher von Restaurants umgeben ist. In einem von diesen genossen wir ein wunderbares Essen. Echt superlecker war dieses Essen.

Auf dem Nachhauseweg suchten wir nochmals unsere Familie auf, damit wir uns doch noch verabschieden konnten. Wiederum wurde uns sofort ein Bier in die Hand gedrückt und wenn wir ab dem zweiten nicht abgelehnt hätten, wären es wohl noch viel mehr geworden. Wir erzählten ein wenig von den weiteren Plänen und tauschten noch die Kontakte aus. Es stellte sich heraus, dass die Tochter eine Sängerin und Schauspielerin ist und dadurch wohl einen gewissen Bekanntheitsgrad in Laos geniesst. Echt interessant. Am Schluss bot der Vater uns sogar noch an, uns am anderen Morgen zum Busbahnhof zu fahren. Soooo nett.

In der Nacht sollten sich die Schmerzen von Susanne wieder zeigen. Diesmal aber ganz heftig. Mittlerweile waren wir fast sicher, dass es die Nieren waren. Nach der Einnahme von Schmerzmedikamenten stellte sich Besserung ein und nachher konnten wir schlafen. Nun war ein Arztbesuch am anderen Tag aber unausweichlich.

 

18.4. Freitag

Am Morgen waren die Schmerzen nicht mehr so schlimm und so nahmen wir also unser Privattaxi und wurden zum Busbahnhof gefahren. In einer Strassenbeiz luden wir ihn noch zu einem Kaffee ein. Nicht viel aber immerhin etwas, was wir ihm zurückgeben konnten. Weiter haben wir ihm davor einmal eine Taschenlampe im Schweizer Look geschenkt. Auch das nicht viel aber eine Freude konnten wir bereiten.

Danach ging es im vollgestopften Bus auf den Weg. Auch im Mittelgang wurden noch Plastikhocker aufgestellt und diese füllten sich ebenfalls mehr und mehr. Nach etwa der Hälfte der Strecke hatten wir auch noch eine Panne. Gut gibt es am Strassenrand gleich kleine Werkstätten. Irgendein Teil wurde geschweisst und wieder eingebaut. Nach kurzer Zeit konnte die Fahrt weiter gehen. Nach Total 7 Stunden Fahrt kamen wir in Thakek an.

Mit einem TucTuc fuhren wir zur Thakek Travel Lodge und checkten ein. Nach einem köstlichen Nachtessen fuhren wir ins örtliche Spital. Wie sie mit Notfällen umgingen, fanden wir nicht heraus. Uns wurde hauptsächlich geraten, am anderen Tag wieder zu kommen. Immerhin machte die Ärztin dann noch einen Test, indem sie Susanne mit der Hand in die Nieren schlug. Mit ihrem Aufschrei schien sie sich dann der Diagnose sicher. Es wurden Medikamente mitgegeben und erklärt, wie diese zu nehmen seien. Tatsächlich sollte sich schnell Besserung einstellen.