Freitag, 9. Mai 2014

Laos 2, Thakhek (Loop), Pakxe, 4000 Islands


                                                                                              Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.
Kurzfassung:


Nach all den Festivitäten in der Hauptstadt waren wir nun froh, wieder ein paar ruhigere Tage verbringen zu können. Wobei so ruhig waren sie dann auch nicht. In Thakhek machten wir eine dreitätige Rollertour. Die Landschaft war wunderschön. Vor allem die Konglor-Höhle hat uns mächtig Eindruck gemacht. Viel Druck machten auch unsere Hinterteile nach drei Tagen… J

Weiter führte uns die Reise Richtung Süden in die Stadt Pakxe. Dort konnte man wunderschöne Wasserfälle und Kaffee- und Teeplantagen auf einer Hochebene besichtigen. Danach ging es noch weiter in den Süden zu den 4000 Islands. Diese werden durch den Mekong gebildet, indem der Flussverlauf breitgefächert wird. Dort konnten wir unter anderem eine Kanu-Tour machen, bei welcher wir bereits das erste Mal kurz (illegal) nach Kambodscha immigrierten.

Den Österreicher hatten wir übrigens immer noch am Hals. Nein Quatsch, es war wirklich immer toll, mit ihm unterwegs zu sein. Noch nie konnten wir so viele Österreicher-Witze machen. Negativ an dieser Zeit war einzig eine Nierenentzündung, welche sich Susanne am Wasserfast eingefangen hat.
 


19.4. Samstag

An diesem Morgen machten wir uns auf die Suche nach jemandem, der Roller vermietet, da wir vorhatten, am nächsten Tag eine dreitägigen Rollertour (einen Rundkurs, weshalb man von Loop spricht) zu beginnen. Als wir schliesslich billige Roller fanden, informierten wir uns über den Loop, die zu fahrende Strecke, und mieteten auch gleich für den selben Tag schon ein Fahrzeug. Da unsere zweiwöchigen Visa bald schon ablaufen würden und wir gerade nicht allzu weit von der thailändischen Grenze entfernt waren, bot es sich gut an, kurz aus Laos auszureisen, um dann erneut einzureisen. So konnten wir wieder ein gratis Visum für zwei Wochen bekommen. Wir fuhren also zu zweit los zu der Friendship Bridge, welche die Grenze der beiden Länder darstellt. Da wir mit dem Roller aber das Land nicht verlassen durften, mussten wir diesen in Laos stehen lassen. Wir reisten aus Laos aus, passierten die Brücke mit dem Bus, reisten auf der anderen Seite in Thailand ein und ein paar Sekunden später wieder aus. Danach kauften wir Bustickets für den Retourweg, hätten aber eine Stunde auf den Bus warten müssen. Glücklicherweise war ein Thai, der mit dem Auto unterwegs war, aber so freundlich und nahm uns mit über die Brücke. Dort reisten wir dann wieder in Laos ein, gaben an, zwei Wochen bleiben zu wollen und erhielten damit nochmals eine Bewilligung, zwei Wochen im Land bleiben zu dürfen…. Was man nicht alles macht, um 70 Dollar zu sparen! Aber nur schon, um Kollege Österreich zu frustrieren, hat sich dies längst ausbezahlt. Wir fuhren mit dem Roller zurück in Richtung Unterkunft und schauten uns die Umgebung an. Als wir dann durstig wurden, suchten wir nach einem Restaurant, vorzugsweise am Flussufer und fanden dann etwas restaurantähnliches. Während wir eine Cola schlürften, wurden wir auf einmal von einem jungen Laoten angequatscht. Er erzählte und erzählte uns in wohl englischer Sprache, ohne dass wir genau herausfanden, was dieser von uns wollte. Er liess uns dann wissen, dass er Englischlehrer sei und gerne mit Ausländern spreche, um seine Aussprache zu verbessern. Plötzlich verschwand er für einen Moment und kam wenig später mit einem Stapel Formulare zurück. Stolz erklärte er uns, er wolle Prüfungen absolvieren, um ein Stipendium für ein Studium in Australien zu erhalten. Wir verstanden immer noch nicht, ob er jetzt von uns Hilfe beim Ausfüllen der Formular erwartete, ob er vielleicht Geld von uns wollte oder welches genau seine Absichten waren. Er wollte aber offensichtlich bloss ein wenig mit uns kommunizieren, da er sich erhoffte, er könne auf diese Weise seine Aussprache verbessern. Da er nur einige Meter vom Restaurant entfernt wohnte, lud er uns ein, kurz in seinem Haus vorbeizuschauen. Wir nahmen die Einladung an und folgten ihm zu seiner Hütte, welche an eine Pfahlbaut erinnerte. Überall liefen Hunde und Hühner herum und das Ganze sah eher aus wie ein Stall. Seine Familie war mit dem Bauen eines Hauses beschäftigt. Einen Blick in die alte Hütte selber konnten wir leider nicht werfen, wir konnten uns aber trotzdem ein Bild davon machen, wie diese Leute dort lebten, was sehr interessant war. Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir uns wieder auf den Weg und suchten in den kleinen Lädelis am Strassenrand nach Badehosen. Leider fanden wir aber überhaupt nichts, die Laoten brauchen sowas wohl nicht. Vor allem Bikinis scheint es in diesem Land nicht zu geben. Zurück in der Thakhek Travel Lodge assen wir ein leckeres Nachtessen. Für Susanne gabs Gordon Bleu, für Andy Green Curry. So legten wir uns später alle zufrieden schlafen.

20.4. Sonntag

Am frühen Morgen brachten wir unseren Schrottroller zurück zum Verleih und tauschten ihn für die grosse dreitägige Tour gegen einen besseren und somit auch teureren ein. Zusammen mit Simon machten wir uns auf den Weg. Dabei hatten wir nur unsere kleinen Rucksäcke mit Kleidern für die paar Tage. Das grosse Gepäck konnten wir in der letzten Unterkunft für 50 Rappen lagern. Der erste Stopp unseres Trips stellte sich eher als Reinfall heraus. In der Xang Cave, welche mehr einfach ein Loch als eine Höhle war, gab es wieder einmal einige Buddhafiguren zu sehen. Das wars auch schon – nichts neues mehr für uns. Deshalb gingen wir wenig später auch schon weiter zur nächsten Attraktion, die auf unserem schlechten Plan des Loops eingezeichnet war. Es handelte sich um eine Höhle, welche wir auf einem Fussmarsch eine Weile suchten. Unterwegs kamen wir zu einem See, der eigentlich noch schön aussah. Die Höhle fanden wir später auch. Da diese von Wasser durchflossen wurde, aber niemand dort war, der uns in einem der rumstehenden Kanus hindurchführen hätte können, gingen wir eben wieder zurück. Da wir um zu diesem Ort zu gelangen vorher eine ziemlich miserable Strasse voller Schlaglöcher befahren mussten (und das auch recht lange), waren wir doch ein wenig genervt, da sich der Weg überhaupt nicht gelohnt hatte. Um zu der Hauptstrasse zurückzugelangen fanden wir dann aber zum Glück einen etwas kürzeren Weg. Auch der nächste Zwischenhalt führte uns zu einer Höhle. Auf dem „Parkplatz“ wurden wir bereits von einem jungen  Mädchen erwartet, welches vor uns herhüpfte und uns zu verstehen gab, wir sollten ihr folgen. Der kleine „Tourguide“ nahm uns mit in das Innere der Höhle, wo es teilweise stockdunkel war, und führte uns dort herum. Sie kannte sich offensichtlich bestens aus und war sehr motiviert, uns das alles zu zeigen. Als wir wieder draussen waren, bat sie uns um „Money“, welches wir ihr auch gaben.

Den nächsten Halt legten wir bei einem Fluss ein, wo man baden konnte. Ebenfalls gab es dort Pedalos und es war ein sehr gemütlicher Ort. Andy nutzte die Gelegenheit und kühlte sich ab. Susanne verzichtete mit Rücksicht auf ihre Nieren darauf. Eine Gruppe junger Laoten hatte es sich nebenan gemütlich gemacht und bereitete ein Barbecue vor. Natürlich auch mit viel Bier. Sie luden uns spontan ein und drückten uns ein Glas ums andere in die Hand. Sie hatten eine riesen Freude an uns, obwohl wir uns überhaupt nicht verständigen konnten. Per Zufall hatte Andy den Schnupftabak im kleinen Rucksack dabei und konnte sich damit erkenntlich zeigen. Einer hat irgendwie verstanden, es handle sich bei dem unbekannten Pulver um Schokolade schleckte das Pulver direkt ab. Das war vielleicht lustig. Vor allem all seine Freunde lachten sich fast kaputt.

Auf den Rollern ging es dann weiter und da unsere Magen schon fast knurrten, suchten wir nach einem Restaurant. Wir folgten den Schildern zu einer Unterkunft für Kletterer, da wir uns dort auch etwas Essbares erhofften. Die Lodge wurde, wie wir erfuhren, von einem deutschen Paar aufgebaut und stellt für Kletterer offenbar ein kleines Paradies dar. Wir tranken Shakes und assen eine Kleinigkeit und vor allem Simon war ganz angetan von den Bungalows und der deutschen Qualität des Services. Irgendwann wurde es aber trotzdem Zeit, weiterzugehen, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten und noch vor Einbruch der Dunkelheit bei einer Unterkunft angelangen wollten. Zuvor erfuhren wir aber von weiteren Gästen der Lodge, dass sich gleich hinter dem Camp eine schöne Höhle befinde  und wir liefen die wenigen Meter bis zu dieser Höhle, die, wie sich dann herausstellte, die selbe war, wie jene, die wir eben vorhin besucht hatten. Wir konnten uns alle drei nicht erklären, wie das möglich war, da wir ja doch einige Minuten auf dem Roller zurückgelegt hatten, um von der letzten Höhle bis zu dieser Unterkunft zu gelangen…Sachen gibt’s…. Die Weiterfahrt ging dann ziemlich bald bergaufwärts und wir waren froh, dass damit auch ein wenig Abkühlung kam. Die Strecke war spektakulär. Aus dem Gewässer, welches sich neben der Strasse erstreckte, ragten unzählige Bäume. Gegen Abend erreichten wir eines der beiden auf unserem Plan eingezeichneten Guesthouses. Wir schauten uns ein Zimmer an, fuhren dann aber zum Glück noch weiter, um die Unterkunft mit der zweiten zu vergleichen. Zweitere gefiel uns aber besser, unter anderem auch deshalb, da diese gerade neben einem See lag, wo sich Andy und Simon dann noch abkühlten. Zum Znacht bestellten wir uns alle drei das Barbecue. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass für uns draussen gleich ein ganzes Buffet hergerichtet wurde. Das Essen war wahnsinnig lecker und unvergesslich. Es gab alles, was unsere Herzen begehrten. Ein Salatbuffet, selbstgebackenes Brot, sticky rice, Pommes, Garlic bread, Spiesse mit Poulet, Schweine- und Rindsfleisch vom Grill. Nachdem wir uns sattgefressen hatten, wurde uns zum Dessert noch Apple Pie aufgetischt. Nach dem super Znacht spielten wir zu dritt ein Weilchen Boccia, bevor wir müde ins Bett fielen.


21.4. Montag

Nach feinen Schoggigipfeli und einem Eiskaffee zum Zmorge machten wir uns auf die Weiterfahrt. Die Strasse verwandelte sich ziemlich bald in einen ellenlangen holprigen und staubigen Weg, auf welchem es uns nur noch hin- und herschüttelte. Als wir dann wieder einmal in etwas wie einer Zivilisation mit richtigen Strassen angelangt waren, brauchten wir zuerst einmal eine Pause. Am Strassenrad bei einem kleinen Lädeli trafen wir auf einen Holländer, welchen Simon am Vortag am Fluss kennengelernt hatte. Auch dieser war auf der dreitägigen Tour, zusammen mit einem Franzosen-Päärli. Inzwischen schon zu sechst gingen wir also gemeinsam weiter und machten uns auf die Suche nach den Cold Springs. Wieder einmal mehr war der Weg, welcher uns dorthin brachte, übersät mit Schlaglöchern und mitten drin im Nirgendwo, was uns daran zweifeln liess, dass wir dieses kalte Wasser irgendwo antreffen würden. Tatsächlich kamen wir aber nach längerer Fahrt am richtigen Ort an und staunten, welch schöner Anblick uns dort erbot. Das Wasser war eiskalt, dafür aber auch sehr rein. Nach einem kurzen Verweilen ging die Fahrt weiter zu einem Wasserfall, der auf unserer Karte eingezeichnet war. Um dorthin zu gelangen, mussten wir jedoch eine ca. 20 minütige Wanderung in Kauf nehmen, was uns bei der Mordshitze zu schaffen machte. Der Weg durch den Dschungel war jedoch sehr schön. Vom Wasserfall hätten wir allerdings mehr erwartet. So spektakulär war dieses bisschen fallende Wasser nicht. Die Zeit bis zur Dämmerung begann uns schon langsam davonzulaufen, weshalb wir uns dann schleunigst auf die Weiterfahrt begaben. In Khong-Lo wollten wir die zweite Nacht der Rollertour verbringen. Unsere vier Gspänlis wählten sich gerade das erste Guesthouse dafür aus, Andy wollte aber unbedingt das Homestaying ausprobieren, von welchem er im Reiseführer erfahren hatte. Hier sollten nämlich Privatfamilien Übernachtungen für Touristen anbieten. Wir machten uns also auf die Suche  nach dem Homestay Village und wurden rasch fündig. Sicherlich war es ein spezielles Erlebnis, so wie wir uns das vorgestellt hatten, war es leider trotzdem nicht. Die Bewohner der Hütte schienen überhaupt nicht an uns interessiert zu sein, sie schauten kaum vom Fernseher auf, um uns mindestens eines Blickes zu würdigen. Im Preis von 5000 Kip pro Person inbegriffen waren nebst einem Schlafplatz auch Nachtessen und Frühstück. Alle Familienmitglieder schienen schon gegessen zu haben oder aber nicht mit uns essen zu wollen und so sassen wir zu zweit an einem Tisch und bekamen je eine grosse Portion Nudeln und ein Glas Wasser. Immerhin konnten wir zuvor zuschauen, wie unser Essen über einem Feuer auf dem Boden gekocht wurde. Da wir uns gerne vor dem Schlafengehen von all dem Staub der Strassen, der an uns haftete, befreit hätten, erkundigten wir uns nach einer Dusche. In einem Hüttchen neben dem pfahlbauartigen Haus befanden sich WC und eine Dusche, die aber leider nicht funktionierte. Obwohl es draussen schon stockdunkel war, fuhren wir mit dem Roller bis zum Fluss, welcher durch die Konglor Höhle fliesst, in der Hoffnung, uns dort waschen zu können. Während Andy mit seinem Natel für ein bisschen Licht sorgte, duschte sich Susanne im Fluss. Danach klapperten wir die Umgebung ab, um ein Restaurant zu finden, welches Magnum verkauft. Da Susanne von Andys Idee mit dem Homestay nicht gerade begeistert war, sich aber trotzdem überreden liess, war ein Magnum –nebst der Dusche im Fluss- der Deal. Leider liess sich kein Eis finden, dafür stiessen wir aber in einem Restaurant wieder auf den Holländer und die Franzosen. Simon lag bereits im Bett, da ihm auf der Fahrt, kurz vor Ankunft beim Guesthouse, auf einmal so übel wurde, dass er sich am Strassenrand übergab. Ab seiner Bemerkung „I glaub i muss kootzn“ konnte Andy nur lachen – zu sehr erinnerte es an eine Szene aus Schuh des Manitu. Im Restaurant, in welchem wir nun etwas tranken, trafen wir dafür aber auf einen witzigen, bereits etwas älteren Chinesen. Er erzählte uns von seiner 89-jährigen Mutter, welche kürzlich als Backpackerin mehrere Länder bereiste. Er selbst schien sehr sparsam zu sein. Um bei seiner Reise 7 Dollar für eine Busreise zu sparen, nahm er nämlich einen 13 stündigen Fussmarsch in Kauf. Gute Idee… Wir besprachen alle miteinander die Pläne für den kommenden Tag, bevor wir wieder zur Gastfamilie zurückkehrten und uns dort auf etwas Matratzenähnlichem auf dem Boden schlafen legten.
 

22.4.2014 Dienstag

Gleich nachdem wir erwachten, wurde uns vom Gastvater, welcher der einzige war, der sich mit uns abgab, das Frühstück aufgetischt. Es gab fried rice. Für uns schon etwas ungewöhnlich am frühen Morgen. Unser erster Programmpunkt für heute war die Konglor Höhle. Zusammen mit den anderen Jungen und dem Chinesen besichtigten wir die gigantische Höhle mit kleinen Booten für 2 bis 3 Personen plus Bootguide. Dank Stirnlampen, welche uns zur Verfügung gestellt wurden, konnte man immerhin erahnen, wie es im Inneren aussah. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Boot liess man uns aussteigen und einen Weg zu Fuss zurücklegen, welcher zwischen Stalagmiten und Stalaktiten hindurchführte. Wir wurden wieder zurück in die Boote verfrachtet und in dem niedrigen Gewässer herumgeführt. Auffallend und beeindruckend war die extrem hohe Decke der Höhle. Während der Fahrt wurden wir ein paar wenige Male gebeten, auszusteigen, damit die Bootsführer ihre Gefährte mit Müh und Not über die Stromschnellen schieben und ziehen konnten. Der verschlängelte Weg durch die Höhle dauerte etwa eine Stunde. Draussen am Ufer legten wir eine Trinkpause ein, bevor wir wieder zum Ursprungsort transportiert wurden. Dort nahmen wir uns ein wenig Zeit, im Fluss (mit nacktem Chinesen) baden zu gehen. Der Ausflug zu der riesigen Höhle hatte sich wirklich gelohnt! Nun stand eine sehr lange Weiterfahrt mit dem Roller an. Wir fuhren und fuhren und tankten und tankten. Der letzte Stopp unseres Loops planten wir bei einem Strom einzulegen, welcher laut dem Holländer irgendwo auf dem Nachhauseweg liegen sollte. Nachdem wir eher zufällig die Abzweigung in Richtung gewünschten Ortes fanden, folgten wir einem sehr holprigen Weg, auf welchem wir unter anderem Kuhtreiberinnen mit Steinschleudern und vielen in einem Fluss plantschenden Kindern begegneten. Wir landeten schlussendlich in einem kleinen, ärmlichen Dörfli, in welchem wir uns so verfuhren, dass wir am Ende alle einander verloren hatten. Nach mehrmaligem Nachfragen bei Einheimischen, wo denn dieser Strom sei, gelangten wir beide dann tatsächlich als erste zu dieser Wasserstelle, wo wenig später auch die Franzosen hinfanden. Der Rest der Truppe blieb unauffindbar. Wir kühlten uns eine Weile lang ab, bevor wir dann das letzte Stück zurück nach Takhek in Angriff nahmen. Es dauerte nicht lange, bis wir auf der Strecke auch die Franzosen wieder verloren, da wir uns erneut verfuhren und auf irgendeinem anderen Weg wieder zurück zur Hauptstrasse gelangten. Auch wussten wir nicht, wo unser Ösi geblieben war und wir fragten uns schon, ob wir ihn wohl jemals wieder sehen würde, zumal er davor angekündigt hatte, nicht wieder zur selben Unterkunft in Thakhek gehen zu wollen, von welcher wir unsere Rollertour starteten. Als wir endlich in der Ortschaft ankamen, machten wir uns zunächst die Mühe, den Busbahnhof zu suchen, um uns nach Busse nach Pakxe zu erkunden. So erfuhren wir, dass der einzige aircon Bus morgens um 8.30 losgeht. Da es bei diesen Aussentemperaturen in einem Bus ohne Klimaanlage nicht auszuhalten wäre, entschieden wir uns, am nächsten Morgen diesen Bus zu nehmen. Nach Abgabe des Rollers und einem Spaziergängli zurück zur Travel Lodge fanden wir dort Simon im Restaurant wieder, selbstverständlich einen Bananen Shake schlürfend. Nach einer langen Fahrt zurück und schmerzenden Pos waren wir froh, uns bald ins Bett schmeissen zu können.


23.4.2014 Mittwoch

Am Morgen zur geplanten Zeit nahmen wir zu dritt den Bus nach Pakxe, welcher ungefähr 7 Stunden unterwegs war. Der Tag war somit praktisch schon dahin, als wir endlich ankamen. Irgendwo am Strassenrand hielt der Bus an, wo ein Tuctucfahrer seinen Kopf in den Bus streckte und auf Englisch erklärte, Reisende nach Pakxe müssen hier aussteigen, da es keinen Busbahnhof gebe. Dies kam uns schon ein bisschen Spanisch vor, zumal alle Falangs ausstiegen, während alle Einheimischen im Bus sitzen blieben. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, hatte der hinterhältige Tuctucfahrer unsere Rucksäcke bereits auf sein Dach gehievt und wollte uns nun zu einem überrissenen Preis ins Stadtzentrum fahren. Wir wollten uns nicht übers Ohr hauen lassen, holten unser Gepäck zurück, setzten böööse Gesichter auf und begannen zu Fuss loszugehen. Der Fahrer versuchte verzweifelt, uns umzustimmen und drückte seinen Preis mehrmals vergeblich. Das nächste Tuctuc, welches uns wenige Sekunden später begegnete und wesentlich günstiger war, nahmen wir dann und wir liessen uns zu einem Guesthouse transportieren. Nach dem Einchecken suchten wir ein Restaurant für den Znacht und assen bei Hassan, einem Inder, welcher leider nicht so überaus freundlich war, wie von trip advisor berichtet wird. Nach dem Essen informierten wir uns über verschiedene Tourenangebote für den kommenden Tag und entschlossen uns dann, doch besser Roller zu mieten und unser Tagesprogramm selbst zusammenzustellen.


24.4.2014 Donnerstag

Mit einem Roller machten wir beide uns fast schon gegen Mittag auf den Weg. Zuerst suchten wir am Flussufer vergeblich nach einem Restaurant, welches Frühstück im Angebot hatte. Leider verstanden die Leute nicht einmal das Wort „breakfast“, was die Sache erschwerte. Schlussendlich gabs dann eben nur etwas zu trinken in einem Beizli, in welchem wir zufälligerweise auf Simon und Lena, welche auch in unserer Unterkunft übernachtete. Danach trennten sich unsere Wege wieder und wir nahmen den Weg zum angeblich schönsten Wasserfall der Gegend in Angriff. Unweit des Parkplatzes gab es eine Treppe, welche hinunter führte zum Becken unter dem Wasserfall. Für den Weg dorthin kauften wir uns eine riesengrosse Ananas zu einem teuren Preis. Immerhin wurde uns die Frucht in kleine Stücke geschnitten und zum Mitnehmen verpackt. Wir assen, bis unsere Munde nur noch brannten vor Fruchtsäure, bevor wir die Ananas dann an ein Deutsches Pärchen verschenkten. Tage später sollten wir den beiden nochmals begegnen…man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben…Im Wasserbecken unter dem Wasserfall nahm Andy ein kurzes und kaltes Bad, bevor wir uns wieder die steile Treppe hinaufschleppten. Auf dem Plateau oberhalb des Falles breiteten wir unsere Badetücher auf einer Wiese aus und badeten im kleinen Fluss. Danach ging es weiter zum grössten Wasserfall Südostasiens, welcher nur aus einiger Distanz betrachtet werden kann. Da bei diesem Viewpoint sonst eigentlich nichts gemacht werden kann, machten wir uns relativ rasch auf den Weiterweg. Dieser führte uns zu einer Teeplantage, wo wir zuschauen konnten, wie Teeblätter getrocknet wurden. Im kleinen Restaurant nebenan blieb uns fast nichts anderes übrig, als einen Tee zu trinken und leckere Guetzli dazu zu essen. Das Bolaven Plateau, wie diese Gegend genannt wird, ist berühmt für die Tee- und Kaffeeplantagen. Trotzdem suchten wir relativ lange, bis wir eine richtige Kaffeeplantage gefunden hatten. Leider gab es um diese Uhrzeit keine Führungen mehr und so fuhren wir einfach selber mit dem Roller der Plantage entlang, obwohl es nicht viel Interessantes zu sehen gab. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft machten wir nochmals Halt bei einer Teeplantage, wo wir freundlicherweise von einer Frau durch ihre Tee- und Kaffeepflanzen geführt wurden. Leider sprach sie nicht wirklich Englisch, der Wille, uns aber doch ein bisschen etwas zu erklären, war aber vorhanden. Zum Schluss bat sie uns, uns an einen Tisch zu setzen und sie servierte uns zahlreiche Tassen verschiedenen Tees und Lao Coffee. Wir tranken beide Tee, als ginge es um Leben und Tod, bevor wir dann zurück zum Hostel kehrten. Auf der Rückfahrt begann Susanne trotz warmen Temperaturen extrem zu frieren und es stellte sich später heraus, dass sie 40 Grad Fieber hatte. Sofort machten wir uns zum zweiten Mal auf den Weg in ein Spital. Dort dauerte es eine Weile, bis wir jemanden fanden, der ein wenig Englisch verstand. Susanne wurde Blut genommen, um sie auf Malaria und Denguefieber zu testen. Glücklicherweise fielen die Tests aber negativ aus. Es konnte aber diesmal mit Sicherheit festgestellt werden, dass sie sich eine Nierenentzündung zugezogen hatte. Gegen das Fieber musste Susanne sich eine Spritze in den Po geben lassen, was zumindest Andy ein bisschen amüsierte. Ausgerüstet mit tonnenweise neuen Medikamenten und mit 35 Dollar weniger Geld in der Tasche verliessen wir das eher schäbige Spital. Wir wollten eine Kleinigkeit essen gehen und fanden ein hübsches Restaurant, welches uns ansprach. Wie auch am Morgen trafen wir zufälligerweise wieder auf Simon und Lena. Zusammen assen wir Znacht und gingen dann wieder zum Guesthouse zurück.


25.4.2014 Freitag

Um den Roller rechtzeitig abzugeben, musste Andy früh aus den Federn. Gegen Mittag machten wir uns zusammen auf den Weg zum selben Restaurant vom Vorabend. Unterwegs mieteten wir für Andy erneut einen Roller. Nach einem Snack hiess es für Susanne wieder zurück ins Bett, um sich zu schonen. Andy konnte den Nachmittag glücklicherweise schöner verbringen und machte mit Simon einen Ausflug zum Weltkulturerbe Wat Pou. Die Fahrt stellte sich als abenteuerlich heraus, denn Andy hatte so eine 8 im Hinterrad, dass es Simon hinter ihm fast schlecht wurde. Auch der Pneu war ziemlich abgefahren. Hoffentlich einfach keine Panne. Die Anfahrt war geschafft und nun mussten wir nach dem Eingang zum Tempel noch ein ordentliches Stück laufen. Dieses Stück war umso länger, denn die Hitze war extrem. Der Tempel ist in den Hang gebaut und dadurch glücklicherweise ein wenig im Wald. So war es kühler. Oben auf dem Tempel waren vor allem noch Bäume spannend, welche gerade ihre Früchte verloren. Um ein Haar wurden wir beide fast einmal „erschlagen“. Danach machten wir auf dem Rückweg im Champasak einen Stopp um etwas zu trinken. Wunderschön direkt über dem Mekong auf einer Terrasse. Weiter sahen wir auf der Rückfahrt einen wunderschönen Sonnenuntergang, welcher in den teilweise wolkenverhangenen Himmel ganz spezielle rote Formen zauberte. Das beste war aber, dass meine „Rochel“ die Fahrt überstanden hat und wir waren froh, wieder in Pakxe zu sein.

Um am Abend essen zu gehen, wurde Susanne von den beiden Jungs dann abgeholt. Auf der Suche nach etwas Gutem zu futtern, stiessen wir auf ein Restaurant, welches etwas ähnliches wie Fondue Chinoise anbot. Mitten in ein Loch im Tisch wurde ein Topf glühender Kohlen gestellt, worauf ein Aufsatz montiert war, wo rohes Fleisch gebraten werden konnte. Zusätzlich wurde ein Korb voller Grünzeug serviert. Dieses Gartengemüse konnte im Wassergraben unterhalb des „Fleischberges“ geköchelt werden. Die beiden Buben hatten die allergrösste Freude und strahlten wie Chäferli. Nachher hiess es dann schnell ab ins Nescht.


26.4.2014 Samstag

Wieder einmal mehr stand eine Weiterreise an. Diesmal sollte es zu den 4000 Inseln ganz im Süden Laos‘ gehen. Rechtzeitig trafen wir beim Touristenbüro ein, von welchem aus die Minivanfahrt begann. Mit grosser Verspätung traf der Bus dort ein und brachte uns unserem neuen Zielort näher. Um nach Don Det zu kommen, mussten wir nach der Busfahrt mit einem Longtail boat dorthin verfrachtet werden. Auf der Insel, welche von Ladyboys zu wimmeln schien, suchten wir zunächst ein passendes Guesthouse. Für 8 Dollar pro Nacht bekamen wir ein relativ grosses Zimmer mit eigenem Bad, ganz in der Nähe der Anlegestelle der kleinen Boote. Simon residierte weiter weg von uns in einem sehr winzigen und einfachen Bungalow, wo gerade genug Platz für ein Bett vorhanden war. Das Wichtigste für ihn war jedoch die Hängematte vor seinem kleinen Häuschen, direkt am Flussufer gelegen. Schon seit wir den Ösi kennengelernt hatten, träumte dieser davon, eines Tages seine langersehnte Hängematte zu finden, um einmal richtig gemütlich chillen zu können. Den Nachmittag verbrachten wir im Zimmer, da Susanne sich noch immer schonen musste und sich nicht anstrengen sollte. Nachtessen gab es für uns im Restaurant der Unterkunft.


27.4.2014 Sonntag

Nach dem Frühstück mieteten wir Fahrräder, um so unsere Insel zu erkunden. Dies war auch für Susannes Niere möglich und somit ideal. Ganz gemütlich ging es dahin. Der erste Stopp legten wir bei Simons Residenz ein, wo wir uns mit einem Banana-Shake (Simon trank fast immer nur Banana-Shakes und begann sogar in dieser „Währung“ zu rechnen) stärkten. Nach einer Hausbesichtigung ging es weiter. Wir kamen zur Brücke, wo man auf die nächste Insel fahren könnte. Dort musste man dann aber „Eintritt“ bezahlen und so liessen wir das bleiben. Dies ist die einzige Brücke auf all den vielen Inseln und wurde von den Franzosen errichtet. An einer schönen Stelle legten wir einen Stopp ein und genossen eine Abkühlung im Mekong. Weiter ging es durch Reisfelder, ganz kleine Dörfer und „Hühnerfamilien“. Überall hatte es Hennen mit zahlreichen hääärzigen Bibeli, welche den Weg „unsicher“ machten. Generell konnten wir bis jetzt auf der ganzen Reise überall in ländlichen Regionen dem Anschein nach freie Hühner sehen. Da kann man dann wirklich von Freilandhaltung sprechen.

An der Sunset-View Seite der Insel machten wir es uns in einem gemütlichen kleinen Restaurant bequem. Spezielle feine Shakes gab es zu trinken und bald war die Sonne dann auch schon wunderschön anzusehen. Simon schoss etliche Bilder mit seiner Profikamera, bevor wir die Fahrt beendeten. Anschliessend buchten wir die Kajaktour für den nächsten Tag und gingen in ein schönes Restaurant in der Nähe unseres Hotels essen. Kebab stand zur Auswahl. Andy bestellte einen solchen im Risiko, ein komisches Essen zu bekommen, welches Simon in einem Indischen Restaurant einmal mit einem „Kebab“ bekommen hatte. Es war dann aber ein richtiger Kebab und Simon hatte wieder einmal Grund, über das ewige Glück der Schweizer zu wettern. J


28.4.2014 Montag

Die Kajaktour stand auf dem Programm. Inklusive war bereits das Frühstück, welches wir vor dem Tour-Büro serviert bekamen. Geführt wurde das Büro von einem Weltenbummler aus Littauen. Er war schon überall und hatte nun wohl gerade Lust auf Ladyboys, denn so einen oder eine hat er nämlich hier geheiratet.

Nachdem wir das Material gefasst hatten, ging die Fahrt los. Zwischen all den grünen Inseln hindurch zu paddeln war sehr speziell und schön. Ein bisschen entspannter hatten wir uns das Ganze vorgestellt, aber da kaum Strömung war, musste man dann doch ordentlich rudern. Vor allem Andy hatte es streng, denn Susanne spürte ihre Niere und war so vom Paddeldienst befreit. Nach ca. 30 min gingen wir das erste Mal an Land und liefen zu einem Wasserfall. Andy und Simon badeten und liessen die Wassermassen massierend auf ihre Rücken klatschen.

Danach liefen wir weiter an den Ort, wo unsere Kajaks derweil gebracht wurden. Dort gab es auch das Mittagessen. Feine Spiesse mit Reis. Das hätten wir echt nicht erwartet, denn es war wirklich sehr lecker. Gut gestärkt setzen wir dann die Fahrt durch ein wenig unruhigeres Gewässer fort und kamen dann auf eine grosse Wasserfläche. In dieser tummeln sich sehr seltene Irrawaddy-Delfine. Tatsächlich konnten wir dann auch welche sehen, wenn auch nur kurz und ziemlich weit weg. Mittlerweile waren wir übrigens bereits in Kambodscha und Simon ging dann dort auch noch kurz an Land. Zwei Typen chillten dort unter einem Bambus-Dach am Strand. Wie sich herausstellte, waren dies Grenzbeamte. Harte Arbeit, welche diese armen Kerle tagtäglich verrichten müssen. Von einem Grenzstein mitten im Wasser konnten wir noch einige Sprünge ins Wasser machen, bevor es zurück auf Laotischen Grund und Boden ging. Bevor wir von einem TucTuc abgeholt wurden, genehmigten wir uns das erste Kambodschanische Bier, welches dort bereits verkauft wurde. Es sollte nicht das letzte bleiben.

Die Fahrt führte uns dann zum grössten Wasserfall in Südostasien. Fast ein Kilometer war er breit und die Wassermassen waren enorm. Nun haben wir also den höchsten und jetzt auch den grössten Wasserfall gesehen. Weiter ging es nach Nakasang, wo wir endlich wieder Geld beziehen konnten. Am Vorabend mussten wir sogar von Simon noch pumpen, so pleite waren wir. Von dort aus ging es mit dem Kajak zurück nach Don Det. Nochmals ein harter Brocken, denn dieses Stück war ziemlich lang und senkrecht zu der Strömung. Andy ruderte und ruderte und entdeckte dann glücklicherweise ein Motorboot.  Dieses liess uns dann anhängen und so kamen wir das erste Mal vom ganzen Tag als erste irgendwo an. Diese Schweizer wieder, ärgerte sich der Ösi… J

Nach dem Duschen freuten wir uns über einen feinen Znacht. Diesen hatten wir uns nach all dieser Ruderei verdient. Allerdings war es auch gut, endlich mal wieder so etwas wie Sport gemacht zu haben. Andy bestellte sich als Abschluss in Laos Lab. Ein original laotisches Essen. Richtig fein war es.
 

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