Kurzfassung:
Nach all den
Festivitäten in der Hauptstadt waren wir nun froh, wieder ein paar ruhigere
Tage verbringen zu können. Wobei so ruhig waren sie dann auch nicht. In Thakhek
machten wir eine dreitätige Rollertour. Die Landschaft war wunderschön. Vor
allem die Konglor-Höhle hat uns mächtig Eindruck gemacht. Viel Druck machten
auch unsere Hinterteile nach drei Tagen… J
Weiter führte uns die
Reise Richtung Süden in die Stadt Pakxe. Dort konnte man wunderschöne
Wasserfälle und Kaffee- und Teeplantagen auf einer Hochebene besichtigen. Danach
ging es noch weiter in den Süden zu den 4000 Islands. Diese werden durch den
Mekong gebildet, indem der Flussverlauf breitgefächert wird. Dort konnten wir
unter anderem eine Kanu-Tour machen, bei welcher wir bereits das erste Mal kurz
(illegal) nach Kambodscha immigrierten.
Den Österreicher
hatten wir übrigens immer noch am Hals. Nein Quatsch, es war wirklich immer
toll, mit ihm unterwegs zu sein. Noch nie konnten wir so viele
Österreicher-Witze machen. Negativ an dieser Zeit war einzig eine Nierenentzündung,
welche sich Susanne am Wasserfast eingefangen hat.
19.4. Samstag
An diesem Morgen machten wir uns auf die Suche nach
jemandem, der Roller vermietet, da wir vorhatten, am nächsten Tag eine
dreitägigen Rollertour (einen Rundkurs, weshalb man von Loop spricht) zu beginnen.
Als wir schliesslich billige Roller fanden, informierten wir uns über den Loop,
die zu fahrende Strecke, und mieteten auch gleich für den selben Tag schon ein
Fahrzeug. Da unsere zweiwöchigen Visa bald schon ablaufen würden und wir gerade
nicht allzu weit von der thailändischen Grenze entfernt waren, bot es sich gut
an, kurz aus Laos auszureisen, um dann erneut einzureisen. So konnten wir
wieder ein gratis Visum für zwei Wochen bekommen. Wir fuhren also zu zweit los
zu der Friendship Bridge, welche die Grenze der beiden Länder darstellt. Da wir
mit dem Roller aber das Land nicht verlassen durften, mussten wir diesen in
Laos stehen lassen. Wir reisten aus Laos aus, passierten die Brücke mit dem
Bus, reisten auf der anderen Seite in Thailand ein und ein paar Sekunden später
wieder aus. Danach kauften wir Bustickets für den Retourweg, hätten aber eine
Stunde auf den Bus warten müssen. Glücklicherweise war ein Thai, der mit dem
Auto unterwegs war, aber so freundlich und nahm uns mit über die Brücke. Dort
reisten wir dann wieder in Laos ein, gaben an, zwei Wochen bleiben zu wollen
und erhielten damit nochmals eine Bewilligung, zwei Wochen im Land bleiben zu
dürfen…. Was man nicht alles macht, um 70 Dollar zu sparen! Aber nur schon, um
Kollege Österreich zu frustrieren, hat sich dies längst ausbezahlt. Wir fuhren
mit dem Roller zurück in Richtung Unterkunft und schauten uns die Umgebung an.
Als wir dann durstig wurden, suchten wir nach einem Restaurant, vorzugsweise am
Flussufer und fanden dann etwas restaurantähnliches. Während wir eine Cola
schlürften, wurden wir auf einmal von einem jungen Laoten angequatscht. Er
erzählte und erzählte uns in wohl englischer Sprache, ohne dass wir genau
herausfanden, was dieser von uns wollte. Er liess uns dann wissen, dass er Englischlehrer
sei und gerne mit Ausländern spreche, um seine Aussprache zu verbessern.
Plötzlich verschwand er für einen Moment und kam wenig später mit einem Stapel
Formulare zurück. Stolz erklärte er uns, er wolle Prüfungen absolvieren, um ein
Stipendium für ein Studium in Australien zu erhalten. Wir verstanden immer noch
nicht, ob er jetzt von uns Hilfe beim Ausfüllen der Formular erwartete, ob er
vielleicht Geld von uns wollte oder welches genau seine Absichten waren. Er
wollte aber offensichtlich bloss ein wenig mit uns kommunizieren, da er sich
erhoffte, er könne auf diese Weise seine Aussprache verbessern. Da er nur
einige Meter vom Restaurant entfernt wohnte, lud er uns ein, kurz in seinem
Haus vorbeizuschauen. Wir nahmen die Einladung an und folgten ihm zu seiner
Hütte, welche an eine Pfahlbaut erinnerte. Überall liefen Hunde und Hühner herum
und das Ganze sah eher aus wie ein Stall. Seine Familie war mit dem Bauen eines
Hauses beschäftigt. Einen Blick in die alte Hütte selber konnten wir leider nicht
werfen, wir konnten uns aber trotzdem ein Bild davon machen, wie diese Leute
dort lebten, was sehr interessant war. Als es dann langsam dunkel wurde,
machten wir uns wieder auf den Weg und suchten in den kleinen Lädelis am
Strassenrand nach Badehosen. Leider fanden wir aber überhaupt nichts, die
Laoten brauchen sowas wohl nicht. Vor allem Bikinis scheint es in diesem Land
nicht zu geben. Zurück in der Thakhek Travel Lodge assen wir ein leckeres
Nachtessen. Für Susanne gabs Gordon Bleu, für Andy Green Curry. So legten wir
uns später alle zufrieden schlafen.
20.4. Sonntag
Am frühen Morgen brachten wir unseren Schrottroller zurück
zum Verleih und tauschten ihn für die grosse dreitägige Tour gegen einen
besseren und somit auch teureren ein. Zusammen mit Simon machten wir uns auf
den Weg. Dabei hatten wir nur unsere kleinen Rucksäcke mit Kleidern für die
paar Tage. Das grosse Gepäck konnten wir in der letzten Unterkunft für 50
Rappen lagern. Der erste Stopp unseres Trips stellte sich eher als Reinfall
heraus. In der Xang Cave, welche mehr einfach ein Loch als eine Höhle war, gab
es wieder einmal einige Buddhafiguren zu sehen. Das wars auch schon – nichts
neues mehr für uns. Deshalb gingen wir wenig später auch schon weiter zur
nächsten Attraktion, die auf unserem schlechten Plan des Loops eingezeichnet
war. Es handelte sich um eine Höhle, welche wir auf einem Fussmarsch eine Weile
suchten. Unterwegs kamen wir zu einem See, der eigentlich noch schön aussah.
Die Höhle fanden wir später auch. Da diese von Wasser durchflossen wurde, aber
niemand dort war, der uns in einem der rumstehenden Kanus hindurchführen hätte
können, gingen wir eben wieder zurück. Da wir um zu diesem Ort zu gelangen
vorher eine ziemlich miserable Strasse voller Schlaglöcher befahren mussten (und
das auch recht lange), waren wir doch ein wenig genervt, da sich der Weg
überhaupt nicht gelohnt hatte. Um zu der Hauptstrasse zurückzugelangen fanden
wir dann aber zum Glück einen etwas kürzeren Weg. Auch der nächste Zwischenhalt
führte uns zu einer Höhle. Auf dem „Parkplatz“ wurden wir bereits von einem
jungen Mädchen erwartet, welches vor uns
herhüpfte und uns zu verstehen gab, wir sollten ihr folgen. Der kleine
„Tourguide“ nahm uns mit in das Innere der Höhle, wo es teilweise stockdunkel
war, und führte uns dort herum. Sie kannte sich offensichtlich bestens aus und
war sehr motiviert, uns das alles zu zeigen. Als wir wieder draussen waren, bat
sie uns um „Money“, welches wir ihr auch gaben.
Den nächsten Halt legten wir bei einem Fluss ein, wo man baden
konnte. Ebenfalls gab es dort Pedalos und es war ein sehr gemütlicher Ort. Andy
nutzte die Gelegenheit und kühlte sich ab. Susanne verzichtete mit Rücksicht
auf ihre Nieren darauf. Eine Gruppe junger Laoten hatte es sich nebenan
gemütlich gemacht und bereitete ein Barbecue vor. Natürlich auch mit viel Bier.
Sie luden uns spontan ein und drückten uns ein Glas ums andere in die Hand. Sie
hatten eine riesen Freude an uns, obwohl wir uns überhaupt nicht verständigen
konnten. Per Zufall hatte Andy den Schnupftabak im kleinen Rucksack dabei und
konnte sich damit erkenntlich zeigen. Einer hat irgendwie verstanden, es handle
sich bei dem unbekannten Pulver um Schokolade schleckte das Pulver direkt ab.
Das war vielleicht lustig. Vor allem all seine Freunde lachten sich fast
kaputt.
Auf den Rollern ging es dann weiter und da unsere Magen
schon fast knurrten, suchten wir nach einem Restaurant. Wir folgten den
Schildern zu einer Unterkunft für Kletterer, da wir uns dort auch etwas
Essbares erhofften. Die Lodge wurde, wie wir erfuhren, von einem deutschen Paar
aufgebaut und stellt für Kletterer offenbar ein kleines Paradies dar. Wir
tranken Shakes und assen eine Kleinigkeit und vor allem Simon war ganz angetan
von den Bungalows und der deutschen Qualität des Services. Irgendwann wurde es
aber trotzdem Zeit, weiterzugehen, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten
und noch vor Einbruch der Dunkelheit bei einer Unterkunft angelangen wollten.
Zuvor erfuhren wir aber von weiteren Gästen der Lodge, dass sich gleich hinter
dem Camp eine schöne Höhle befinde und
wir liefen die wenigen Meter bis zu dieser Höhle, die, wie sich dann
herausstellte, die selbe war, wie jene, die wir eben vorhin besucht hatten. Wir
konnten uns alle drei nicht erklären, wie das möglich war, da wir ja doch
einige Minuten auf dem Roller zurückgelegt hatten, um von der letzten Höhle bis
zu dieser Unterkunft zu gelangen…Sachen gibt’s…. Die Weiterfahrt ging dann
ziemlich bald bergaufwärts und wir waren froh, dass damit auch ein wenig
Abkühlung kam. Die Strecke war spektakulär. Aus dem Gewässer, welches sich
neben der Strasse erstreckte, ragten unzählige Bäume. Gegen Abend erreichten
wir eines der beiden auf unserem Plan eingezeichneten Guesthouses. Wir schauten
uns ein Zimmer an, fuhren dann aber zum Glück noch weiter, um die Unterkunft
mit der zweiten zu vergleichen. Zweitere gefiel uns aber besser, unter anderem
auch deshalb, da diese gerade neben einem See lag, wo sich Andy und Simon dann
noch abkühlten. Zum Znacht bestellten wir uns alle drei das Barbecue. Womit wir
nicht gerechnet hatten, war, dass für uns draussen gleich ein ganzes Buffet
hergerichtet wurde. Das Essen war wahnsinnig lecker und unvergesslich. Es gab
alles, was unsere Herzen begehrten. Ein Salatbuffet, selbstgebackenes Brot,
sticky rice, Pommes, Garlic bread, Spiesse mit Poulet, Schweine- und
Rindsfleisch vom Grill. Nachdem wir uns sattgefressen hatten, wurde uns zum
Dessert noch Apple Pie aufgetischt. Nach dem super Znacht spielten wir zu dritt
ein Weilchen Boccia, bevor wir müde ins Bett fielen.
21.4. Montag
Nach feinen Schoggigipfeli und einem Eiskaffee zum Zmorge
machten wir uns auf die Weiterfahrt. Die Strasse verwandelte sich ziemlich bald
in einen ellenlangen holprigen und staubigen Weg, auf welchem es uns nur noch
hin- und herschüttelte. Als wir dann wieder einmal in etwas wie einer
Zivilisation mit richtigen Strassen angelangt waren, brauchten wir zuerst
einmal eine Pause. Am Strassenrad bei einem kleinen Lädeli trafen wir auf einen
Holländer, welchen Simon am Vortag am Fluss kennengelernt hatte. Auch dieser
war auf der dreitägigen Tour, zusammen mit einem Franzosen-Päärli. Inzwischen
schon zu sechst gingen wir also gemeinsam weiter und machten uns auf die Suche
nach den Cold Springs. Wieder einmal mehr war der Weg, welcher uns dorthin
brachte, übersät mit Schlaglöchern und mitten drin im Nirgendwo, was uns daran
zweifeln liess, dass wir dieses kalte Wasser irgendwo antreffen würden.
Tatsächlich kamen wir aber nach längerer Fahrt am richtigen Ort an und
staunten, welch schöner Anblick uns dort erbot. Das Wasser war eiskalt, dafür
aber auch sehr rein. Nach einem kurzen Verweilen ging die Fahrt weiter zu einem
Wasserfall, der auf unserer Karte eingezeichnet war. Um dorthin zu gelangen,
mussten wir jedoch eine ca. 20 minütige Wanderung in Kauf nehmen, was uns bei
der Mordshitze zu schaffen machte. Der Weg durch den Dschungel war jedoch sehr
schön. Vom Wasserfall hätten wir allerdings mehr erwartet. So spektakulär war
dieses bisschen fallende Wasser nicht. Die Zeit bis zur Dämmerung begann uns
schon langsam davonzulaufen, weshalb wir uns dann schleunigst auf die
Weiterfahrt begaben. In Khong-Lo wollten wir die zweite Nacht der Rollertour
verbringen. Unsere vier Gspänlis wählten sich gerade das erste Guesthouse dafür
aus, Andy wollte aber unbedingt das Homestaying ausprobieren, von welchem er im
Reiseführer erfahren hatte. Hier sollten nämlich Privatfamilien Übernachtungen
für Touristen anbieten. Wir machten uns also auf die Suche nach dem Homestay Village und wurden rasch
fündig. Sicherlich war es ein spezielles Erlebnis, so wie wir uns das
vorgestellt hatten, war es leider trotzdem nicht. Die Bewohner der Hütte
schienen überhaupt nicht an uns interessiert zu sein, sie schauten kaum vom
Fernseher auf, um uns mindestens eines Blickes zu würdigen. Im Preis von 5000
Kip pro Person inbegriffen waren nebst einem Schlafplatz auch Nachtessen und
Frühstück. Alle Familienmitglieder schienen schon gegessen zu haben oder aber
nicht mit uns essen zu wollen und so sassen wir zu zweit an einem Tisch und bekamen
je eine grosse Portion Nudeln und ein Glas Wasser. Immerhin konnten wir zuvor
zuschauen, wie unser Essen über einem Feuer auf dem Boden gekocht wurde. Da wir
uns gerne vor dem Schlafengehen von all dem Staub der Strassen, der an uns
haftete, befreit hätten, erkundigten wir uns nach einer Dusche. In einem
Hüttchen neben dem pfahlbauartigen Haus befanden sich WC und eine Dusche, die
aber leider nicht funktionierte. Obwohl es draussen schon stockdunkel war,
fuhren wir mit dem Roller bis zum Fluss, welcher durch die Konglor Höhle
fliesst, in der Hoffnung, uns dort waschen zu können. Während Andy mit seinem
Natel für ein bisschen Licht sorgte, duschte sich Susanne im Fluss. Danach
klapperten wir die Umgebung ab, um ein Restaurant zu finden, welches Magnum
verkauft. Da Susanne von Andys Idee mit dem Homestay nicht gerade begeistert
war, sich aber trotzdem überreden liess, war ein Magnum –nebst der Dusche im
Fluss- der Deal. Leider liess sich kein Eis finden, dafür stiessen wir aber in
einem Restaurant wieder auf den Holländer und die Franzosen. Simon lag bereits
im Bett, da ihm auf der Fahrt, kurz vor Ankunft beim Guesthouse, auf einmal so
übel wurde, dass er sich am Strassenrand übergab. Ab seiner Bemerkung „I glaub
i muss kootzn“ konnte Andy nur lachen – zu sehr erinnerte es an eine Szene aus
Schuh des Manitu. Im Restaurant, in welchem wir nun etwas tranken, trafen wir
dafür aber auf einen witzigen, bereits etwas älteren Chinesen. Er erzählte uns
von seiner 89-jährigen Mutter, welche kürzlich als Backpackerin mehrere Länder
bereiste. Er selbst schien sehr sparsam zu sein. Um bei seiner Reise 7 Dollar
für eine Busreise zu sparen, nahm er nämlich einen 13 stündigen Fussmarsch in
Kauf. Gute Idee… Wir besprachen alle miteinander die Pläne für den kommenden
Tag, bevor wir wieder zur Gastfamilie zurückkehrten und uns dort auf etwas
Matratzenähnlichem auf dem Boden schlafen legten.
22.4.2014 Dienstag
Gleich nachdem wir erwachten, wurde uns vom Gastvater,
welcher der einzige war, der sich mit uns abgab, das Frühstück aufgetischt. Es
gab fried rice. Für uns schon etwas ungewöhnlich am frühen Morgen. Unser erster
Programmpunkt für heute war die Konglor Höhle. Zusammen mit den anderen Jungen
und dem Chinesen besichtigten wir die gigantische Höhle mit kleinen Booten für 2
bis 3 Personen plus Bootguide. Dank Stirnlampen, welche uns zur Verfügung
gestellt wurden, konnte man immerhin erahnen, wie es im Inneren aussah. Nach
einer kurzen Fahrt mit dem Boot liess man uns aussteigen und einen Weg zu Fuss
zurücklegen, welcher zwischen Stalagmiten und Stalaktiten hindurchführte. Wir
wurden wieder zurück in die Boote verfrachtet und in dem niedrigen Gewässer
herumgeführt. Auffallend und beeindruckend war die extrem hohe Decke der Höhle.
Während der Fahrt wurden wir ein paar wenige Male gebeten, auszusteigen, damit
die Bootsführer ihre Gefährte mit Müh und Not über die Stromschnellen schieben
und ziehen konnten. Der verschlängelte Weg durch die Höhle dauerte etwa eine
Stunde. Draussen am Ufer legten wir eine Trinkpause ein, bevor wir wieder zum
Ursprungsort transportiert wurden. Dort nahmen wir uns ein wenig Zeit, im Fluss
(mit nacktem Chinesen) baden zu gehen. Der Ausflug zu der riesigen Höhle hatte
sich wirklich gelohnt! Nun stand eine sehr lange Weiterfahrt mit dem Roller an.
Wir fuhren und fuhren und tankten und tankten. Der letzte Stopp unseres Loops
planten wir bei einem Strom einzulegen, welcher laut dem Holländer irgendwo auf
dem Nachhauseweg liegen sollte. Nachdem wir eher zufällig die Abzweigung in
Richtung gewünschten Ortes fanden, folgten wir einem sehr holprigen Weg, auf
welchem wir unter anderem Kuhtreiberinnen mit Steinschleudern und vielen in
einem Fluss plantschenden Kindern begegneten. Wir landeten schlussendlich in
einem kleinen, ärmlichen Dörfli, in welchem wir uns so verfuhren, dass wir am
Ende alle einander verloren hatten. Nach mehrmaligem Nachfragen bei
Einheimischen, wo denn dieser Strom sei, gelangten wir beide dann tatsächlich
als erste zu dieser Wasserstelle, wo wenig später auch die Franzosen hinfanden.
Der Rest der Truppe blieb unauffindbar. Wir kühlten uns eine Weile lang ab,
bevor wir dann das letzte Stück zurück nach Takhek in Angriff nahmen. Es
dauerte nicht lange, bis wir auf der Strecke auch die Franzosen wieder
verloren, da wir uns erneut verfuhren und auf irgendeinem anderen Weg wieder
zurück zur Hauptstrasse gelangten. Auch wussten wir nicht, wo unser Ösi
geblieben war und wir fragten uns schon, ob wir ihn wohl jemals wieder sehen
würde, zumal er davor angekündigt hatte, nicht wieder zur selben Unterkunft in
Thakhek gehen zu wollen, von welcher wir unsere Rollertour starteten. Als wir
endlich in der Ortschaft ankamen, machten wir uns zunächst die Mühe, den
Busbahnhof zu suchen, um uns nach Busse nach Pakxe zu erkunden. So erfuhren
wir, dass der einzige aircon Bus morgens um 8.30 losgeht. Da es bei diesen
Aussentemperaturen in einem Bus ohne Klimaanlage nicht auszuhalten wäre,
entschieden wir uns, am nächsten Morgen diesen Bus zu nehmen. Nach Abgabe des
Rollers und einem Spaziergängli zurück zur Travel Lodge fanden wir dort Simon
im Restaurant wieder, selbstverständlich einen Bananen Shake schlürfend. Nach
einer langen Fahrt zurück und schmerzenden Pos waren wir froh, uns bald ins
Bett schmeissen zu können.
23.4.2014 Mittwoch
Am Morgen zur geplanten Zeit nahmen wir zu dritt den Bus
nach Pakxe, welcher ungefähr 7 Stunden unterwegs war. Der Tag war somit
praktisch schon dahin, als wir endlich ankamen. Irgendwo am Strassenrand hielt
der Bus an, wo ein Tuctucfahrer seinen Kopf in den Bus streckte und auf Englisch
erklärte, Reisende nach Pakxe müssen hier aussteigen, da es keinen Busbahnhof
gebe. Dies kam uns schon ein bisschen Spanisch vor, zumal alle Falangs
ausstiegen, während alle Einheimischen im Bus sitzen blieben. Kaum aus dem Bus
ausgestiegen, hatte der hinterhältige Tuctucfahrer unsere Rucksäcke bereits auf
sein Dach gehievt und wollte uns nun zu einem überrissenen Preis ins
Stadtzentrum fahren. Wir wollten uns nicht übers Ohr hauen lassen, holten unser
Gepäck zurück, setzten böööse Gesichter auf und begannen zu Fuss loszugehen.
Der Fahrer versuchte verzweifelt, uns umzustimmen und drückte seinen Preis
mehrmals vergeblich. Das nächste Tuctuc, welches uns wenige Sekunden später
begegnete und wesentlich günstiger war, nahmen wir dann und wir liessen uns zu einem
Guesthouse transportieren. Nach dem Einchecken suchten wir ein Restaurant für
den Znacht und assen bei Hassan, einem Inder, welcher leider nicht so überaus
freundlich war, wie von trip advisor berichtet wird. Nach dem Essen
informierten wir uns über verschiedene Tourenangebote für den kommenden Tag und
entschlossen uns dann, doch besser Roller zu mieten und unser Tagesprogramm
selbst zusammenzustellen.
24.4.2014 Donnerstag
Mit einem Roller machten wir beide uns fast schon gegen
Mittag auf den Weg. Zuerst suchten wir am Flussufer vergeblich nach einem
Restaurant, welches Frühstück im Angebot hatte. Leider verstanden die Leute
nicht einmal das Wort „breakfast“, was die Sache erschwerte. Schlussendlich
gabs dann eben nur etwas zu trinken in einem Beizli, in welchem wir
zufälligerweise auf Simon und Lena, welche auch in unserer Unterkunft
übernachtete. Danach trennten sich unsere Wege wieder und wir nahmen den Weg
zum angeblich schönsten Wasserfall der Gegend in Angriff. Unweit des
Parkplatzes gab es eine Treppe, welche hinunter führte zum Becken unter dem
Wasserfall. Für den Weg dorthin kauften wir uns eine riesengrosse Ananas zu
einem teuren Preis. Immerhin wurde uns die Frucht in kleine Stücke geschnitten
und zum Mitnehmen verpackt. Wir assen, bis unsere Munde nur noch brannten vor
Fruchtsäure, bevor wir die Ananas dann an ein Deutsches Pärchen verschenkten. Tage
später sollten wir den beiden nochmals begegnen…man sieht sich ja bekanntlich
immer zweimal im Leben…Im Wasserbecken unter dem Wasserfall nahm Andy ein
kurzes und kaltes Bad, bevor wir uns wieder die steile Treppe hinaufschleppten.
Auf dem Plateau oberhalb des Falles breiteten wir unsere Badetücher auf einer
Wiese aus und badeten im kleinen Fluss. Danach ging es weiter zum grössten
Wasserfall Südostasiens, welcher nur aus einiger Distanz betrachtet werden
kann. Da bei diesem Viewpoint sonst eigentlich nichts gemacht werden kann,
machten wir uns relativ rasch auf den Weiterweg. Dieser führte uns zu einer
Teeplantage, wo wir zuschauen konnten, wie Teeblätter getrocknet wurden. Im
kleinen Restaurant nebenan blieb uns fast nichts anderes übrig, als einen Tee
zu trinken und leckere Guetzli dazu zu essen. Das Bolaven Plateau, wie diese
Gegend genannt wird, ist berühmt für die Tee- und Kaffeeplantagen. Trotzdem
suchten wir relativ lange, bis wir eine richtige Kaffeeplantage gefunden
hatten. Leider gab es um diese Uhrzeit keine Führungen mehr und so fuhren wir
einfach selber mit dem Roller der Plantage entlang, obwohl es nicht viel
Interessantes zu sehen gab. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft machten wir
nochmals Halt bei einer Teeplantage, wo wir freundlicherweise von einer Frau
durch ihre Tee- und Kaffeepflanzen geführt wurden. Leider sprach sie nicht
wirklich Englisch, der Wille, uns aber doch ein bisschen etwas zu erklären, war
aber vorhanden. Zum Schluss bat sie uns, uns an einen Tisch zu setzen und sie
servierte uns zahlreiche Tassen verschiedenen Tees und Lao Coffee. Wir tranken
beide Tee, als ginge es um Leben und Tod, bevor wir dann zurück zum Hostel kehrten.
Auf der Rückfahrt begann Susanne trotz warmen Temperaturen extrem zu frieren
und es stellte sich später heraus, dass sie 40 Grad Fieber hatte. Sofort
machten wir uns zum zweiten Mal auf den Weg in ein Spital. Dort dauerte es eine
Weile, bis wir jemanden fanden, der ein wenig Englisch verstand. Susanne wurde
Blut genommen, um sie auf Malaria und Denguefieber zu testen. Glücklicherweise
fielen die Tests aber negativ aus. Es konnte aber diesmal mit Sicherheit
festgestellt werden, dass sie sich eine Nierenentzündung zugezogen hatte. Gegen
das Fieber musste Susanne sich eine Spritze in den Po geben lassen, was
zumindest Andy ein bisschen amüsierte. Ausgerüstet mit tonnenweise neuen
Medikamenten und mit 35 Dollar weniger Geld in der Tasche verliessen wir das
eher schäbige Spital. Wir wollten eine Kleinigkeit essen gehen und fanden ein
hübsches Restaurant, welches uns ansprach. Wie auch am Morgen trafen wir
zufälligerweise wieder auf Simon und Lena. Zusammen assen wir Znacht und gingen
dann wieder zum Guesthouse zurück.
25.4.2014 Freitag
Um den Roller rechtzeitig abzugeben, musste Andy früh aus
den Federn. Gegen Mittag machten wir uns zusammen auf den Weg zum selben
Restaurant vom Vorabend. Unterwegs mieteten wir für Andy erneut einen Roller.
Nach einem Snack hiess es für Susanne wieder zurück ins Bett, um sich zu
schonen. Andy konnte den Nachmittag glücklicherweise schöner verbringen und
machte mit Simon einen Ausflug zum Weltkulturerbe Wat Pou. Die Fahrt stellte
sich als abenteuerlich heraus, denn Andy hatte so eine 8 im Hinterrad, dass es
Simon hinter ihm fast schlecht wurde. Auch der Pneu war ziemlich abgefahren.
Hoffentlich einfach keine Panne. Die Anfahrt war geschafft und nun mussten wir
nach dem Eingang zum Tempel noch ein ordentliches Stück laufen. Dieses Stück
war umso länger, denn die Hitze war extrem. Der Tempel ist in den Hang gebaut
und dadurch glücklicherweise ein wenig im Wald. So war es kühler. Oben auf dem
Tempel waren vor allem noch Bäume spannend, welche gerade ihre Früchte
verloren. Um ein Haar wurden wir beide fast einmal „erschlagen“. Danach machten
wir auf dem Rückweg im Champasak einen Stopp um etwas zu trinken. Wunderschön
direkt über dem Mekong auf einer Terrasse. Weiter sahen wir auf der Rückfahrt
einen wunderschönen Sonnenuntergang, welcher in den teilweise wolkenverhangenen
Himmel ganz spezielle rote Formen zauberte. Das beste war aber, dass meine
„Rochel“ die Fahrt überstanden hat und wir waren froh, wieder in Pakxe zu sein.
Um am Abend essen zu gehen, wurde Susanne von den beiden
Jungs dann abgeholt. Auf der Suche nach etwas Gutem zu futtern, stiessen wir
auf ein Restaurant, welches etwas ähnliches wie Fondue Chinoise anbot. Mitten
in ein Loch im Tisch wurde ein Topf glühender Kohlen gestellt, worauf ein
Aufsatz montiert war, wo rohes Fleisch gebraten werden konnte. Zusätzlich wurde
ein Korb voller Grünzeug serviert. Dieses Gartengemüse konnte im Wassergraben
unterhalb des „Fleischberges“ geköchelt werden. Die beiden Buben hatten die
allergrösste Freude und strahlten wie Chäferli. Nachher hiess es dann schnell
ab ins Nescht.
26.4.2014 Samstag
Wieder einmal mehr stand eine Weiterreise an. Diesmal sollte
es zu den 4000 Inseln ganz im Süden Laos‘ gehen. Rechtzeitig trafen wir beim
Touristenbüro ein, von welchem aus die Minivanfahrt begann. Mit grosser
Verspätung traf der Bus dort ein und brachte uns unserem neuen Zielort näher.
Um nach Don Det zu kommen, mussten wir nach der Busfahrt mit einem Longtail
boat dorthin verfrachtet werden. Auf der Insel, welche von Ladyboys zu wimmeln
schien, suchten wir zunächst ein passendes Guesthouse. Für 8 Dollar pro Nacht
bekamen wir ein relativ grosses Zimmer mit eigenem Bad, ganz in der Nähe der
Anlegestelle der kleinen Boote. Simon residierte weiter weg von uns in einem
sehr winzigen und einfachen Bungalow, wo gerade genug Platz für ein Bett
vorhanden war. Das Wichtigste für ihn war jedoch die Hängematte vor seinem
kleinen Häuschen, direkt am Flussufer gelegen. Schon seit wir den Ösi
kennengelernt hatten, träumte dieser davon, eines Tages seine langersehnte
Hängematte zu finden, um einmal richtig gemütlich chillen zu können. Den
Nachmittag verbrachten wir im Zimmer, da Susanne sich noch immer schonen musste
und sich nicht anstrengen sollte. Nachtessen gab es für uns im Restaurant der
Unterkunft.
27.4.2014 Sonntag
Nach dem Frühstück mieteten wir Fahrräder, um so unsere
Insel zu erkunden. Dies war auch für Susannes Niere möglich und somit ideal.
Ganz gemütlich ging es dahin. Der erste Stopp legten wir bei Simons Residenz
ein, wo wir uns mit einem Banana-Shake (Simon trank fast immer nur
Banana-Shakes und begann sogar in dieser „Währung“ zu rechnen) stärkten. Nach
einer Hausbesichtigung ging es weiter. Wir kamen zur Brücke, wo man auf die
nächste Insel fahren könnte. Dort musste man dann aber „Eintritt“ bezahlen und
so liessen wir das bleiben. Dies ist die einzige Brücke auf all den vielen
Inseln und wurde von den Franzosen errichtet. An einer schönen Stelle legten
wir einen Stopp ein und genossen eine Abkühlung im Mekong. Weiter ging es durch
Reisfelder, ganz kleine Dörfer und „Hühnerfamilien“. Überall hatte es Hennen
mit zahlreichen hääärzigen Bibeli, welche den Weg „unsicher“ machten. Generell
konnten wir bis jetzt auf der ganzen Reise überall in ländlichen Regionen dem
Anschein nach freie Hühner sehen. Da kann man dann wirklich von Freilandhaltung
sprechen.
An der Sunset-View Seite der Insel machten wir es uns in
einem gemütlichen kleinen Restaurant bequem. Spezielle feine Shakes gab es zu
trinken und bald war die Sonne dann auch schon wunderschön anzusehen. Simon
schoss etliche Bilder mit seiner Profikamera, bevor wir die Fahrt beendeten.
Anschliessend buchten wir die Kajaktour für den nächsten Tag und gingen in ein
schönes Restaurant in der Nähe unseres Hotels essen. Kebab stand zur Auswahl.
Andy bestellte einen solchen im Risiko, ein komisches Essen zu bekommen,
welches Simon in einem Indischen Restaurant einmal mit einem „Kebab“ bekommen
hatte. Es war dann aber ein richtiger Kebab und Simon hatte wieder einmal
Grund, über das ewige Glück der Schweizer zu wettern. J
28.4.2014 Montag
Die Kajaktour stand auf dem Programm. Inklusive war bereits
das Frühstück, welches wir vor dem Tour-Büro serviert bekamen. Geführt wurde
das Büro von einem Weltenbummler aus Littauen. Er war schon überall und hatte
nun wohl gerade Lust auf Ladyboys, denn so einen oder eine hat er nämlich hier
geheiratet.
Nachdem wir das Material gefasst hatten, ging die Fahrt los.
Zwischen all den grünen Inseln hindurch zu paddeln war sehr speziell und schön.
Ein bisschen entspannter hatten wir uns das Ganze vorgestellt, aber da kaum
Strömung war, musste man dann doch ordentlich rudern. Vor allem Andy hatte es
streng, denn Susanne spürte ihre Niere und war so vom Paddeldienst befreit.
Nach ca. 30 min gingen wir das erste Mal an Land und liefen zu einem
Wasserfall. Andy und Simon badeten und liessen die Wassermassen massierend auf
ihre Rücken klatschen.
Danach liefen wir weiter an den Ort, wo unsere Kajaks
derweil gebracht wurden. Dort gab es auch das Mittagessen. Feine Spiesse mit
Reis. Das hätten wir echt nicht erwartet, denn es war wirklich sehr lecker. Gut
gestärkt setzen wir dann die Fahrt durch ein wenig unruhigeres Gewässer fort
und kamen dann auf eine grosse Wasserfläche. In dieser tummeln sich sehr
seltene Irrawaddy-Delfine. Tatsächlich konnten wir dann auch welche sehen, wenn
auch nur kurz und ziemlich weit weg. Mittlerweile waren wir übrigens bereits in
Kambodscha und Simon ging dann dort auch noch kurz an Land. Zwei Typen chillten
dort unter einem Bambus-Dach am Strand. Wie sich herausstellte, waren dies
Grenzbeamte. Harte Arbeit, welche diese armen Kerle tagtäglich verrichten
müssen. Von einem Grenzstein mitten im Wasser konnten wir noch einige Sprünge
ins Wasser machen, bevor es zurück auf Laotischen Grund und Boden ging. Bevor
wir von einem TucTuc abgeholt wurden, genehmigten wir uns das erste
Kambodschanische Bier, welches dort bereits verkauft wurde. Es sollte nicht das
letzte bleiben.
Die Fahrt führte uns dann zum grössten Wasserfall in
Südostasien. Fast ein Kilometer war er breit und die Wassermassen waren enorm.
Nun haben wir also den höchsten und jetzt auch den grössten Wasserfall gesehen.
Weiter ging es nach Nakasang, wo wir endlich wieder Geld beziehen konnten. Am
Vorabend mussten wir sogar von Simon noch pumpen, so pleite waren wir. Von dort
aus ging es mit dem Kajak zurück nach Don Det. Nochmals ein harter Brocken,
denn dieses Stück war ziemlich lang und senkrecht zu der Strömung. Andy ruderte
und ruderte und entdeckte dann glücklicherweise ein Motorboot. Dieses liess uns dann anhängen und so kamen
wir das erste Mal vom ganzen Tag als erste irgendwo an. Diese Schweizer wieder,
ärgerte sich der Ösi… J
Nach dem Duschen freuten wir uns über einen feinen Znacht.
Diesen hatten wir uns nach all dieser Ruderei verdient. Allerdings war es auch
gut, endlich mal wieder so etwas wie Sport gemacht zu haben. Andy bestellte
sich als Abschluss in Laos Lab. Ein original laotisches Essen. Richtig fein war
es.
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