Sonntag, 18. Mai 2014

Kambodscha mit Siem Reap, Battambang, Phnom Penh und Kampot


     Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.

Kurzfassung:


Zuerst kamen wir in die „Funkel-Stadt“ Siem Reap. „Funkel-Stadt“ in Kambodscha? Wir haben uns hier alles ziemlich anders vorgestellt. Aber Kambodscha scheint Thailand viel ähnlicher zu sein als wie erwartet Burma. Von hier aus besuchten wir die atemberaubende Tempelanlage von Angkor Wat. Sie wird auch als 8. Weltwunder gehandelt und dies absolut zu Recht.

Nach einem genialen Abend mit österreichischem Essen, Zirkus und tollem Ausgang hiess es nun nach fast einem Monat leider Abschied nehmen von Simon. Spezieller Moment. Wir hatten ihn schon ein wenig ins Herz geschlossen. Also eigentlich mehr als nur ein wenig.

Weiter ging es nach Battanbang, wo wir unendliche viele Fledermäuse bestaunten und eine Fahrt mit dem holprigen Bamboo-Train machen konnten. Danach besuchten wir ohne grosse Erwartungen die Hauptstadt, um hauptsächlich das Visum für Vietnam zu machen. Wir wurden aber sehr positiv überrascht.

Auf den Killing Fields erfuhren wir auf sehr eindrückliche Weise die Hintergründe der Regierungszeit der Roten Khmer in Kambodscha. Einfach krass zu was die Menschen fähig sind. Wir waren zutiefst berührt.

Weiter ging es dann nach fast 2 Monaten wieder ans Meer in Kampot bzw. Kep. Sehr schön sind diese beiden Städtchen. Auf einer Pfefferfarm (leider nicht Hirsch-Pfeffer-Farm) wurden wir in die Geheimnisse des Pfeffers eingeführt. Sehr spannend. Weiter sahen wir Salzfelder und Dörfer am Meer. Wir waren wohl die ersten Touristen hier und es war einfach sehr eindrücklich die Lebensweise der lokalen Bevölkerung hautnah zu erleben.

29.4.2014 Dienstag

Heute sollte uns die Reise weiter nach Siem Reap in den Nordwesten von Kambodscha bringen. Allerdings buchten wir nur ein Ticket bis zu der Grenze. Nach verschiedenen Abklärungen dachten wir, dass dies die beste Variante so sei. Wir spekulierten auf einen Nachtbus, welcher wohl aber erst in Kambodscha selber buchbar sei. Von Don Det aus gab es eine Verbindung, die aber über die alte Strasse mit einem riesigen Umweg führte. Wir hörten von einer neuen direkten Strasse und hofften jetzt einfach mal. Nachdem wir unsere sieben Sachen gepackt hatten, ging es mit dem Motorboot nach Nakasang, wo wir in einen grossen Bus umstiegen (davor durften wir aber noch lange warten und uns wurde angedreht, dass wir den Pass jemandem mitgeben, der für uns dann im Voraus das Visa machte. Wir lehnten ab.) und zur Grenze fuhren. Dort waren wir dann fast die einzigen, die aussteigen mussten und das Grenzprozedere selber machten. Korruption pur lernten wir nun kennen. Für den Ausreisestempel aus Laos verlangte man kurzerhand 2 Dollar. Dann 25 Dollar fürs Visum inklusive „Stempelgebühr“ in Kambodscha. Und zu guter Letzt wurde uns noch Fieber gemessen, wofür sie dann auch nochmal einen Dollar abzwackten. Interessante Geschichte. Wenn die gewusst hätten... Einen Zettel musste man noch ausfüllen und bestätigen, dass man gesund etc. ist. Stimmt wohl nicht ganz bei Susanne, welche fast mit einem gefüllten Rucksack Medikamente daherkam.

So, nun waren wir also in Kambodscha. Mal schauen wie wir in die nächst grössere Stadt namens Stung Treng gelangten. Und siehe da, es hatte Minivans. Diese fuhren nicht nur nach Stung Treng, sondern über die neue Strasse nach Siem Reap. Genial. Natürlich haben wir sofort gebucht. Obwohl es halt nun doch eine Tagfahrt war, war dies viel besser als der grosse Bus. Erstens billiger und zweitens viel schneller. (Mehr dazu dann noch am 1. Mai.)

In Stung Treng angekommen, hatten wir noch gediegen Zeit, um ein Mittagessen einzunehmen. Supertolle Baguettes hat es gegeben. Ebenfalls konnten wir Geld abheben. Bei Mr. Austria hat es aber x mal nicht geklappt. Er hat 1 Million eingegeben was etwa 200 Euro entspricht. Also versuchten wir es. Schnell fanden wir heraus, dass diese Bankomaten nur Dollar haben. Das wäre eine Geschichte gewesen, wären ihm 1 Million Dollar entgegengeflattert. Mit einer speziellen Fähre (einfach zwei Schiffe zusammengebunden, da die eigentliche Fähre gar keinen Motor hatte) überquerten wir dann den Mekong und wurden auf der anderen Seite von einem neuen Minivan in Empfang genommen. Weiter konnte die Fahrt gehen.

Nach ca. der Hälfte der Fahrt legten wir bei einer Tankstelle einen Stopp ein. Besonders war eine improvisierte Bankdrück-Maschine auf dem Gelände. Die Jungs im Bus mussten das natürlich ausprobieren und logisch gehörte dazu auch Andy. Um halb 8 trafen wir dann in Siem Reap ein. Kaum zu glauben, was wir beim Ortseingang sahen. Riesige Hotels und casinoähnliche Gebäude säumten die Strasse. Alles funkelte und wir ahnten, dass diese Stadt sehr schön sein würde. Beim Reiseunternehmen wurden wir ausgeladen und per TucTuc (Fahrer in sehr lustiger Pelerine, da es mittlerweile begonnen hat zu regnen) zu einem empfohlenen Hotel gefahren. Dieses war wirklich toll und hatte sogar einen Pool. Und das im Dreierzimmer für total nur 15 Dollar. Schnäppchen. Naja, so gut war es dann doch nicht am ersten Abend. Aufgrund des Regens hatte die Stadt Stromausfall. Mit unseren Natels mussten wir Licht ins Dunkel bringen.

Das Nachtessen nahmen wir auch im Hotel ein. Leckere Tacos bzw. Steak mit Pilzrahmsosse überzeugten uns aus der Speisekarte. Leider wurde es Andy plötzlich komisch. Nur noch ins Bett sollte es gehen. So blieben die Tacos unangetastet, doch das Steak schmeckte Susanne hervorragend.

 

30.4.2014 Mittwoch

An diesem Morgen galt es für uns einmal, sehr früh aufzustehen. Mit einem Tuc Tuc Fahrer hatten wir nämlich zu dieser frühen Stunde abgemacht. Um den Sonnenaufgang bei schöner Kulisse zu bestaunen, wollten wir zuerst zum grössten Tempelkomplex der Welt: Angkor Wat. Andy ging es gottseidank bereits wieder gut und nichts stand einem schönen Tage im Weg.

Auf dem Weg nach Angkor wurden wir bei einer Ticketstation abgeladen, wo uns ein eintägiger Pass ausgestellt wurde, der es uns erlaubte, die vielen verschiedenen Tempel zu besuchen. Wir staunten nicht schlecht, als wir dann ein Ticket mit digitalem Passfoto entgegen nehmen konnten. Da wir uns so früh auf den Weg gemachten hatten, erwarteten wir eigentlich, so dem grossen Ansturm auf die erste Sehenswürdigkeit entgehen zu können. Leider täuschten wir uns aber gewaltig! Bereits um diese Uhrzeit befanden sich schon hunderte Touristen, ausgerüstet mit Fotoapparaten, bei Angkor Wat. Die Tempelanlage war riesengross und äusserst beeindruckend. Tonnenweise massive Steine stapelten sich hier übereinander. Wir genossen den schönen Sonnenaufgang und verweilten bei der Tempelanlage, in welcher man sich hätte verlaufen können. Nach dem lohnenswerten Besuch wurden wir mit dem Tuc Tuc zu einem Restaurant gefahren, wo wir frühstückten. Bald darauf erfolgte die Weiterfahrt zu der Bayon Tempelanlage. Speziell schön waren hier die vielen Steintürme, in welche riesige Gesichter geformt waren. Davon waren wir wirklich beeindruckt.

Es folgten weitere Tempel und steinalte Anlagen. Unter anderem die Elefanten-Terrasse, von welcher der König Paraden und ähnliches abgenommen hatte. Wir hätten locker noch 3 weitere Tage auf dem ganzen Gelände verbringen können und hätten wohl dann noch nicht alles gesehen. Die Ausmasse sind einfach gigantisch und es macht sich Ehrfurcht oder so ein ähnliches Gefühl breit, wenn man daran denkt, dass dies alles vor fast 1000 Jahren gebaut wurde. Auf alle Fälle ist es kein Wunder, dass Angkor zum Unesco Weltkulturerbe gehört und wenn man von 8. Weltwunder spricht, passt das auch nicht schlecht.

Den letzten Halt machten wir beim wunderschönen Tomb Raider Tempel (Ta Prohm). Erst bei diesem Besuch wird einem richtig klar, wie unglaublich alt die von Menschen errichteten Steinbauten sein müssen. Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass die Ruinen von gigantischen Bäumen überwachsen sind. Irgendwie surreal dieser ganze Tempel und man kommt aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.

Obwohl der Fahrer von 12h Besichtigung gesprochen hatte, waren wir gegen Mittag schon fertig. Uns reichte das aber auch völlig so. Beim Hotel nahmen wir das Mittagessen ein, bevor wir vom Bruder des TucTuc-Fahrers dann zu einer weiteren „Sehenswürdigkeit“ gefahren wurden. Diese Sehenswürdigkeit nennt sich Internationales Spital. Unser Vorarlberger Freund hatte einen Ausschlag am Handgelenk und wollte diesen abklären lassen. Da Susanne immer noch nicht ganz genau wusste, was es mir ihrem Nierenleiden wirklich auf sich hatte, nutzten wir die Gelegenheit gleich auch und begleiteten ihn.

Dieses Spital sollte sich wirklich als erstklassiges Spital herausstellen. Dies äusserte sich nicht nur in der Kompetenz des Arztes sondern auch im Preis. Aber das war es wert. In der Lobby konnte man sich gratis Kaffee und heisse Schokolade machen und die bereitgestellten Cookies waren der Hammer. Der sehr gut englischsprechende Arzt bestätigte dann die Diagnose nach weiteren Tests und neue Medikamente wurden gereicht. Endlich hatten wir nun einmal Gewissheit und konnten die Reise beruhigt fortsetzen.

Der Aufenthalt im Spital dauerte relativ lange. Der Fahrer wurde auf einmal nervös und bat uns um Eile. Es stellte sich heraus, dass er noch ein Fussballspiel hatte. Er sah Andy die Begeisterung an und lud ihn spontan ein, mitzuspielen. So fuhren wir dann zu einer Anlage mit mehreren kleinen Kunstrasenfeldern. Diese werden von Kollegengruppen gemietet und dann werden auf privater Basis Spiele ausgetragen. Diese dauern eine Stunde und die Verlierermannschaft muss für die Platzmiete von 10 Dollar aufkommen. Leider gehörte Andy dieser an, wobei er nicht unbedingt Schuld an der Niederlage war. Trotzdem zahlte er dann den Platz und machte so den Jungs eine grosse Freude. Solche Plätze sollten wir auch noch in allen anderen Städten von Kambodscha sehen. Coole Sache. Ob das bei uns auch möglich wäre, so ganz ohne Schiedsrichter??

Danach wurden wir zurück ins Hotel gefahren, wo vor allem der komplett verschwitze Andy eine Dusche bitternötig hatte. Anschliessend fanden wir unweit des Hotels ein wunderschönes Gartenrestaurant. Wie sich herausstellte, wurde es erst vor zwei Wochen eröffnet. Wir konnten ihnen dann noch einige Tipps geben. Dass man beispielsweise Pommes Frites nicht im gleichen Öl wie zuvor den Fisch frittieren sollte. Wir hatten nämlich eher Fish Frites. Die Spiesse waren aber sehr lecker und das Personal sehr sehr freundlich. Weiter ging es Richtung Zentrum, wo wir eine „Anlage“ mit verschiedenen Restaurants entdeckten. Ebenfalls wird hier sogar bald ein HardRock-Cafe eröffnet. Siem Reap blüht echt. Hier gönnten wir uns ein feines Glace.

Danach liefen wir einfach noch ein wenig weiter durch die Gassen. Dabei entdeckten wir die Pub-Street. Genial. Eine Strasse voller Clubs und Pubs. Einen Drink gönnten wir uns noch, aber danach mussten wir ins Bett. Das war ein extrem langer Tag. Anderntags werden wir hier aber sicher nochmals vorbeikommen.

 

1.5.2014 Donnerstag

Staatsfeiertag in Österreich, aber noch viel wichtiger für unseren Ösi: Tag der Blasmusik. Er spielt in der Blasmusik seines Ortes und das mit grosser Begeisterung. Auf die Frage, wieso denn am 1. Tag der Staatsfeiertag in Österreich war, wusste er auch keine Antwort. Nach Wikipedia-Recherchen klärte ihn Andy dann auf. Der eigentliche Nationalfeiertag haben sie im Oktober, aber am 1. Mai ist tatsächlich Staatsfeiertag. Tja, komische Sitten unserer östlichen Nachbarn. Simon brauchte wieder einmal einen Relax-Day. Wir schliefen zwar auch sehr lange, machten uns dann aber doch noch auf in die Stadt. Beim baldigen HardRock genossen wir einen feinen Zmorgen/Mittagessen. Danach wollten wir eigentlich in ein Minenfeld-Museum, doch die Fahrt dorthin wäre zu lange gewesen. Alternativ wurde uns eine Krokodil-Farm empfohlen. Diese stellte sich dann aber als wenig tierfreundlich heraus und da es keine Guides oder ähnliches dort hatte, welche auch nur ein Wort Englisch sprechen konnten, fanden wir bis zum Schluss den Zweck nicht heraus. Eventuell wirklich einfach nur, um sie nach dem Ableben zu Portemonnaies und ähnlichem zu verarbeiten. Auf alle Fälle konnte man lebendiges Futter für die Krokodile kaufen. Jemand hat dies anscheinend gemacht, denn ein Huhn lief im Gehege herum. Allerdings interessierten sich die Krokodile nicht dafür. Erst als es Flugversuche auf eine Tür im Gehege machte, wurden auf einmal viele Krokodile zu Raubtieren. Wir fieberten mit der armen Henne mit und schlussendlich sollte sie tatsächlich überleben. Wir nehmen an, dass der Käufer auch ein weiches Herz bekam, denn dem Wärter wurde gesagt, dass er das Huhn herausnehmen sollte.

Per Zufall entdeckten wir aber noch das beste von den erhöhten Besucherstegen aus. Ein Österreichisches Restaurant. Jo des isch ä Gschicht (dies sagte Simon immer, bei etwas Tollem). Wir schauten dann noch vorbei und tatsächlich gab es Spätzle und weitere Spezialitäten. Spätzle…dies hat sich Simon doch soooo gewünscht. Wir beschlossen, ihn einzuladen. Wahrscheinlich sollte es sowieso der letzte Abend mit ihm werden.

Zurück im Hotel bestätigte sich dies. Wir haben beschlossen, am anderen Tag weiterzureisen, doch er wollte noch bleiben. Perfekt wie sich nun alles ergibt für den letzten Abend. Nach einem kurzen Bad im Pool machten wir uns bald auf. Simon sagten wir, dass wir für den späten Abend noch eine Überraschung für ihn hätten. Auch gelang es uns, dass wir ihn ohne grosses Nachfragen zum Nachtessen locken konnten. Wir sagten, wir hätten ein günstiges Restaurant gesehen. Der Fussmarsch dorthin war dann ziemlich lang, aber Simon meckerte gottseidank nicht. Kurz vor dem Restaurant klärten wir ihn auf, dass die Überraschung jetzt folgte, liessen ihn die Augen zumachen und führten in die letzten Meter.

Direkt vor dem Restaurant durfte er die Augen dann wieder öffnen. Ohhh wie sie glänzten. Er freute sich wie ein kleines Kind. Diese Überraschung ist wirklich mehr als nur gelungen. Die Käse-Spätzli, Weisswurst und ein dunkles Erdinger waren auch wirklich einfach sensationell (auch dieses Wort verwendete er immer). Kleinere Lämpen hatten wir leider mit dem Wirt, der partout Weisswurst nur mit normalen Spätzli servieren wollte. Wir konnten dann aber gegenseitig austauschen und ihn überlisten. Dieser fette Ösi war sowieso eher ein komischer Kauz. Das ganze Leben auf Kreuzfahrtschiffen zu verbringen, hat ihm wohl nicht so gut getan. Einige seiner Aussagen (z.B. über die Killing Fields in Phnom Penh) waren echt haarsträubend und beschämend.

Mit dem TucTuc ging es danach in einen Zirkus. Dieser ist halb Zirkus, halb Hilfswerk indem er eine Perspektive für Jugendliche darstellt. Naja die Vorstellung hatte dann nicht wie angekündigt Cirque du Soleil Niveau, aber cool war es trotzdem. Nun ging es natürlich zurück in die Pub-Street. Der letzte gemeinsame Abend musste natürlich noch zünftig gefeiert werden. In einer Roof-Top-Bar landeten wir als erstes. Besonders daran war eine Halfpipe auf diesem Dach. Echt cool. Zu live Musik konnten wir dann auch noch Billard spielen. Leider verloren wir das Doppel gegen Engländer mehrfach, allerdings schlugen wir uns besser, als wir gedacht haben. Das Besonderste kommt aber noch. Wir trafen das Deutsche Ehepaar, welchem wir in Pakxe Ananas schenkten wir. Danach haben wir sie ja wieder in Don Det getroffen und nun auch in Siem Reap. Riesen Zufälle. Als sie von ihrer Reise hierher erzählten, erfassten wir erst, welches Glück wir hatten mit unserer Fahrt. (Sie nahmen den „direkten“ Bus von Don Det aus. Am Zoll haben sie uns anscheinend sogar noch gesehen. Danach haben wir den Minibus genommen und waren dank der neuen Strasse im Norden bereits um 7 Uhr in Siem Reap. Ihr Bus fuhr auf der alten Route zuerst in den Süden. Dort mussten sie dann noch umsteigen und wurden dafür mitten auf einer Strasse abgeladen. Das war bereits um 10 Uhr und davon wussten sie vorher nichts. Um halb 11 Uhr sollte der Bus eigentlich in Siem Reap sein. Doch sie waren noch 300km davon entfernt. Die meisten haben dieses Spiel nicht mitgemacht und sind dann sicherheitshalber gleich in die nächste Stadt gefahren. Sie waren die einzigen die ausgestiegen sind. Tatsächlich ist ein Bus gekommen. Nachts um 4 Uhr waren sie in Siem Reap. Und das sei anscheinend immer so, nur sage man das niemanden. Wir wussten ja bereits, dass die Reise mit dem Mini-Bus genial war. Aber als wir diese Geschichte hörten, wertete das unsere Fahrt gleich nochmals x-Fach auf. Wir hätten nämlich auch fast den grossen Bus genommen, der erst noch 5 Dollar teurer gewesen wäre.)

Danach wollte Simon wieder einmal so richtig in einer Disco abfeiern. Wir fanden das eine gute Idee und so gingen wir in einen Club. Dort drin sollte es dann effektiv so richtig abgehen. Cool war es. Lustig war vor allem ein junge Dame, welche immer mit Susanne tanzen wollte. Auch ein Holländer war noch dort, der für Stimmung sorgte. Wir hatten es richtig lustig und gut.

Anschliessend wollten wir uns eigentlich auf den Nachhauseweg machen. Dabei kamen wir an einem grossen Entertainment-Lokal vorbei. Wir wussten nicht so richtig, was da drin war und warfen einen Blick hinein. Irgendwie hätte es auch ein Lokal aus dem horizontalen Gewerbe sein können, doch man sah nichts konkretes. Während Susanne und Simon in der Eingangshalle warteten, ging Andy einfach weiter und öffnete irgendwo eine Türe. Dort wurde er sofort hineingerufen. Es war eine Karaokebar mit verschiedenen Räumen, welche man privat mieten konnte. Junge Männer waren da drin und hatten irgendwie auch ganz viele Frauen dabei. Ob sie diese kannten oder gemietet hatten für den Abend, konnten wir nicht abschliessend feststellen. Bereits einmal davor haben wir kurz in den Eingangsbereich geschaut und da sassen auf alle Fälle nur aufgetakelte Frauen herum. Dies konnte uns egal sein. Andy holte dann auch die anderen beiden und die Gesellschaft hatte grosse Freude an uns. Ein Bier ums andere wurde uns hingestellt und wir versuchten uns auch ein wenig im Singen. Party total. Es war echt sensationell. Nachdem sie auch noch etliche Fotos mit uns geschossen hatten, machten wir uns nun definitiv auf den Weg ins Hotel. Das war einfach ein perfekter Abend. Besser hätte der letzte Abend mit Simon nicht sein können.

 

2.5.2014 Freitag

Den Umständen entsprechend sehr früh krochen wir aus unseren Betten. Wir mussten packen und auch für ein Frühstück wollten wir noch genügend Zeit haben. Danach folgte der grosse Abschied von Simon. Es war irgendwie ganz speziell. Obwohl wir ihn erst einen Monat kannten, gehörte er irgendwie mittlerweile zu uns. Aber tja aller Abschied ist schwer. Danach holte uns ein Minibus ab und brachte uns zum grossen Bus, mit welchem wir nach Battambang fuhren.

Dort angekommen drängten sich etliche TucTuc-Fahrer mit Hotelschildern vor die Fensterscheiben, damit wir auf „ihr“ Hotel aufmerksam wurden. Sobald wir ausgestiegen sind, wurden wir erst recht belagert. Lustig diese ganz Szene. Einer hatte dann ein echt gutes Angebot und so liessen wir uns zum Hotel fahren. Für 11 Dollar hatten wir ein richtig schönes Zimmer in einem tollen Hotel. Sogar ein Pool stand wieder zur Verfügung und auf dem Dach des Hotels hatte es ein Restaurant mit 360° Rundumsicht. Echt Hammer für diesen Preis.

Viel Zeit fürs tolle Hotel hatten wir allerdings nicht, denn wir mussten kurz danach gleich wieder los.  Nachdem wir Geld bezogen hatten (im Häuschen des Automaten war es so kalt, dass Andy die Brille anlief, als er wieder nach draussen kam à draussen war es auch extrem heiss), konnten wir uns in einem Restaurant mit Pizza stärken. Danach ging es mit dem TucTuc zu einer speziellen Höhle. Diese Höhle ist nämlich das Tagquartier von Millionen von Fledermäusen. Immer bei Sonnenuntergang beginnt ihr Tag und alle starten ihren Flug zum 20km entfernten See, wo sie auf Moskitojagd gehen. Eigentlich dachten wir, dass da alle auf einmal herauskommen. Dem war aber nicht so, denn es kamen einfach stetig gleich viele heraus. So ergab sich ein schier unendlich langgezogener Fledermausschwarm. Anscheinend dauert es 30 Minuten bis alle Fledermäuse draussen sind. Unglaublich wie viele Tiere da drin wohnen müssen. Dieses Spektakel war echt eindrücklich. Auf der Rückfahrt machten wir nochmals einen Halt, von wo aus man von Weitem die Schwarm-Strasse sehen konnte. Teils machten sie eine Kurve und es sah jeweils aus, als ob sie gerade kurz ein wenig vom Winde verweht wurden.

Zurück im Hotel machten wir uns frisch und gingen danach ins Restaurant Wood-House für das Nachtessen. Andy fand Amok in der Speisekarte besonders interessant und bestellte dies. Es sollte wirklich lecker sein. In einer halben Ananas wurde Reis mit Chicken und einer speziellen Sauce serviert. Dies ist eine Spezialität der Kambodschanischen Küche. Drei Mal dürft ihr raten was Susanne bestellte: Richtig, ein Cordon-Bleu.

 

3.5.2014 Freitag

Da ja bereits wieder praktisch Wochenende war, schliefen wir mit gutem Gewissen aus. Auf 11 Uhr hatten wir den selben Tuctuc-Fahrer des Vortages zu unserem Hotel bestellt, um uns zum Bamboo Train transportieren zu lassen. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion aus zwei Achsen mit einer darübergelegten Bambuspalette, welche als Transportfläche dient. Angetrieben wird dieser Wagen von einem kleinen Motor. Das Gleis verlief mehr oder weniger schlangenförmig und führte ab und zu über schmale, kleine Steinbrückchen. Die Fahrt (ca 15km/h) war dem Zustand des Gleises entsprechend ziemlich holprig, trotzdem aber sehr lohnenswert. Man kam sich vor, als führe man mitten durch den Dschungel. Links und rechts waren überall nur Palmen zu sehen. Da es nur ein Gleis gibt, kam es vor, dass man plötzlich mit Gegenverkehr konfrontiert war, was bedeutete, dass einer der beiden aufeinander zukommenden Wagen von den Schienen genommen werden musste, um den anderen vorbei zu lassen. Die Regel dabei: wer mehr Personen transportiert, hat Vorrang. Da nicht allzu viele Touristen vor Ort waren, teilten wir nebst dem „Lokführer“ nur mit einer älteren einheimischen Frau unseren Wagen. Am Ende der Zugstrecke wurden wir bereits von verkaufstüchtigen Kambodschanern erwartet, welche uns Armbändeli, T-Shirts, Hosen, Hüte,….andrehen wollten. Am liebsten hätten sie uns wohl ihr ganzes Hab und Gut verkauft. Man versuchte, uns mit geschenkten Fingerringen und Armbändeli – selbst geflochten aus Bananenpalmenblättern- in Kauflaune zu bringen. Schlussendlich gab der gute Andy nach und kaufte ein Souvenir. Nach der Pause nahmen wir wieder Platz auf unserem Zug und legten die Strecke diesmal markant schneller als beim Hinweg zurück. So kam richtig Action auf. Der Ausflug zum Bamboo Train hat sich definitiv gelohnt, wenn auch dieser Zug, der früher wirklich als Transportmittel genutzt wurde, heute nur noch als Touristenattraktion gilt. Die kurrlige Fahrt war wunderbar. Unser Fahrer, welcher natürlich die ganze Zeit auf uns gewartet hatte, brachte uns zurück zum Hotel, wo wir den restlichen Nachmittag beim Hotelpool verbringen wollten. Zuerst zogen wir jedoch noch kurz los, um Snacks zu besorgen. Unterwegs kamen wir bei einem Optikergeschäft vorbei, wo sich Andy noch rasch ein neues Brillengestell besorgte. Solche Sachen kauft man in der Regel ja so huschhusch. Zurück im Hotel hiess es warten, warten, warten bis es Abend wurde und unsere Busfahrt in die Hauptstadt losging. Ziemlich bald begann es zu regnen, was Andy nicht daran hinderte, im Pool baden zu gehen. Susanne blieb der tollen Niere zu liebe im Trockenen und verputzte dafür fleissig leckere Schoko-Kekse. Gegen Abend gingen wir in ein vom Tuctuc-Fahrer empfohlenes Restaurant. Danach mussten noch einmal einige Stunden totgeschlagen werden, bevor wir uns um Mitternacht zu Fuss auf den Weg zur Busstation machten. Über Nacht brachte uns der sleeping bus mit bettähnlichen Liegen nach Phnom Penh; laut Lonely Planet „Perle Asiens“, laut Besitzer des österreichischen Restaurants ins Siem Reap „grösste Drecksstadt der Welt“. Wir waren gespannt…

 

4.5.2014 Samstag

Noch ganz verschlafen kamen wir am Morgen in Phnom Penh an. Wie immer, wurde man sofort nach dem Aussteigen aus dem Bus von einer Horde Tuctuc-Fahrer bestürmt. Wir liessen uns nach einigem Hin und Her auf einen jungen Fahrer ein. Er erklärte sich bereit, uns so lange herumzufahren, bis wir etwas passendes gefunden hätten. Tatsächlich dauerte es diesmal etwas länger, bis wir eine Unterkunft fanden. Entweder waren schon alle Zimmer besetzt oder aber der Preis pro Übernachtung viel zu teuer…verhältnismässig, versteht sich. Wir landeten bei einem Guesthouse, welches nicht all zu teuer war. Das Zimmer war dafür nur ein Zimmerlein, was uns aber ausreichte. Wir frühstückten gleich im hauseigenen Restaurant sehr leckere Pancakes und machten uns danach mit einem Tuctuc auf den Weg zu den Killing Fields. Der Weg dorthin dauerte recht lange und führte uns durch kleine Gässchen und holprige, schlammige Wege ausserhalb der Stadt nach Choeung Ek. Die Aufmachung der Sehenswürdigkeit überraschte uns sehr positiv. Vom deutschen Audioguide liessen wir uns über das Gebiet führen und uns in die Zeit der Herrschaft der Roten Khmers (1975-1979) zurückversetzen. Wir erfuhren, wie in Kambodscha tausende von Menschen durch diese gewalttätige Bande aus den Städten vertrieben und später hingerichtet wurden. Wir hörten Geschichten von Betroffenen, sahen einen guten und informativen Film über die schrecklichen Ereignisse, machten uns mit Plakaten und Fotos schlau, sahen Ausstellungsstücke und liefen über die Killing Fields, wo tausende von Leichen in Gräben gefunden wurden. In dem Gedächtnis-Stupa werden sehr viele der gefundenen Totenschädel aufbewahrt. Dies ist auch der erste Anblick, welcher sich dem Besucher der Gedenkstätte bietet. Wir beide hatten keine grosse (Andy) bis üüüüüberhaupt keine Ahnung (Susanne) von diesen tragischen Ereignissen, hervorgeführt durch die Roten Khmer, und wurden immer wieder aufs Neue schockiert, während wir uns darüber berichten liessen.  Das Ganze hat uns sehr berührt und ist einfach nur unverständlich und unbegreiflich.

Nach dem Besuch der Killing Fields gingen wir wieder zurück zum Hotel. Da wir im Nachtbus nicht sehr ruhig schlafen konnten und wir nun doch schon eine Weile auf den Beinen waren, fielen uns die Augen bereits fast von unten nach oben zu. Schlaf hatten wir nun bitternötig und diesen holten wir uns auch nicht zu kurz. Erst am Abend erwachten wir wieder, da sich unsere hungrigen Mägen meldeten. Wir genossen einen schönen Abendspaziergang durch Kambodschas Hauptstadt, deren Zentrum eigentlich ganz schön ist. Das Einzige, was hier katastrophal ist, ist der Verkehr. Hier scheinen keine Verkehrsregeln zu existieren und jeder fährt einfach wann und wo er gerade will…fast schon kriminell. Für das Nachtessen suchten wir dann ein Restaurant aus, welches wunderschön hergerichtet war. Das Essen selber liess allerdings zu wünschen übrig leider. Daher machten wir uns danach auf die Suche nach einem leckeren Dessert, welchen wir in der Mikrobrauerei „Munich“ fanden. Für Andy gabs Bier, für Susanne Schoggiglace. So waren wir beide zufrieden und legten uns wenig später wieder ins Bett.

 

5.5.2014 Montag

Heute sollte die Reise bereits weiter gehen. Deshalb mussten wir früh aufstehen, um doch noch was vom Tag in Phnom Penh zu haben. Zunächst fuhren wir mit einem TucTuc zur Vietnamesischen Botschaft. Um halb 9 Uhr waren wir bereits dort und dachten, dass es jetzt ganz schnell erledigt sei. Leider falsch gedacht. Das Visum kostete nicht wie angenommen rund 40 Dollar pro Person sondern 70 Dollar. So viel Geld hatten wir nicht mehr. Deshalb mussten wir nun einen Bankomaten finden. Einer wäre eigentlich ganz in der Nähe gewesen, doch unser TucTuc-Fahrer wollte uns nur gegen einen Aufpreis fahren. Wir fanden das unverschämt, da wir ihn schon gestern gehabt hatten und deshalb liefen wir dann. Leider haben die ersten drei Bankomaten nicht funktioniert. So mussten wir dann doch ein TucTuc nehmen. Mit diesem fuhren wir an weitere Bankomaten. Etwa der vierte Automat hat dann endlich Geld ausgespuckt. Zurück in der Botschaft konnten wir endlich den Antrag einreichen und eine halbe Stunde später hatten wir dann das Visa. Dies zum Ärger unseres Fahrer, der nun ziemlich lange warten musste. Aber anders hat er es nicht verdient.

Zurück beim Hotel assen wir zuerst einmal in einem modernen Café namens Couleur Zmorgen. Bzw. war es natürlich fast schon ein Mittagessen. Deshalb speisten wir Spaghetti Carbonara und ein Club-Sandwich. Danach packten wir unsere Rucksäcke und checkten aus dem Hotel aus. Natürlich konnten wir das Gepäck dort aber noch lagern. Mit einem TucTuc fuhren wir ins Stadtzentrum zum Central Market. Dort kauften wir einige Accessoires. Danach gingen wir ins moderne Soraya-Center, da dies von Andys Arbeitskollege (seine Frau stammt aus Kambodscha und daher kennt er sich natürlich prächtig aus, übrigens auch der Bamboo-Train war seine Empfehlung) empfohlen wurde. Echt riesig dieses Einkaufszentrum und im obersten Stock gab es sogar eine Skate-Bahn. Ein Restaurant ganz oben hatte eine Aussichtsterrasse, von welcher man auf die ganze Stadt sehen konnte. Da stehen schon einige extrem moderne Hochhäuser und es sollten noch viele mehr werden. Auf dem Rückweg liessen wir uns entlang des Flusses fahren und sahen dort weitere Schönheiten von Phnom Penh. Danach liefen wir für unser Gepäck zum Hotel und ein Minibus holte uns ab. Dieser war extrem vollgestopft. Das Kondenswasser aus der Klimaanlage tropfte von der Decke und nun stopfte man noch weitere Leute hinein. Einige durften dann aufeinander sitzen. Gut war es nur gefühlte 45° warm. Beim Busbahnhof mitten in der Stadt mussten wir dann nochmals kurze Zeit warten, bevor es mit einem sehr guten Bus weiter nach Kampot ging. Wirklich sehr gut dieser Bus, denn es war der erste mit Wifi an Bord. Zuvor hat es dies zwar schon einige Male geheissen, doch funktioniert hat es jetzt das erste Mal.

Nach rund drei Stunden erreichten wir am Abend die Flussstadt Kampot im Südwesten des Landes.  Wiederum waren wir begehrte Ware für die TucTuc-Fahrer. Einer fuhr uns dann in ein Hotel direkt beim Fluss. Wiederum ein sehr schönes Hotel zu einem sehr günstigen Preis durften wir beziehen. Nach kurzem Einpuffen liefen wir dem Fluss entlang und assen im wunderschön dekorierten Garten eines Restaurants das Abendessen.

 

6.5.2014 Dienstag

Im Hotel mieteten wir einen Roller, um mit diesem die Region zu erkunden. Dies war wohl der erste richtig gute Roller den wir erhielten. Davor waren es oft so Chinesische Billigroller der Marke Shenzen. Halbautomaten, das heisst man musste zwar schalten, aber dies ohne eine Kupplung zu drücken. So fuhren wir dann los in Richtung Kep. Dies ist ein wunderschöner Ort am Meer, an welchem vor der Herrschaft der roten Khmer viele Kambodschaner ihre Ferien verbrachten. Danach war es noch bis 1995 Rückzugsort der letzten roten Khmer und erwachte daher erst spät wieder. Jetzt aber blüht die Stadt und der Tourismus wird wohl noch viel stärker zunehmen. In einem schönen Restaurant mit Terrasse direkt über dem Meer nahmen wir das Frühstück ein. Danach fuhren wir weiter um die Halbinsel und genossen die schöne Landschaft.

Den nächsten Halt legten wir bei einer Pfeffer-Plantage ein. Kampot ist weltberühmt für seinen Pfeffer, welcher hier besonders gute Bedingungen für sein Wachstum vorfindet. Die Farm wird von einem Deutschen mit seiner Frau geführt. Unglaublich spannend wie er uns in die Abläufe des Pfeffers einführte. Schwarzer Pfeffer entsteht in kurzer Zeit (ca. 5h) wenn man die grünen Pfefferkörner in die Sonne legt. Rote Pfefferkörner reifen direkt an der Pflanze schon so heran und die weissen gewinnt man, indem man die Haut der roten Pfefferkörner abschabt. Danach haben sie alle einen unterschiedlichen Geschmack, obwohl sie alle von der gleichen Pflanze stammen. Aber auch das Leben dieses Deutschen war sehr interessant. Dies ist quasi seine Ruhestands-Beschäftigung. Davor war er einer der ersten, die nach dem Krieg in Kambodscha Hilfe leisteten. Dies in offizieller Mission für Deutschland. Danach blieb er aber und setzte seine Arbeit fort. Unter anderem baute er in Kambodscha das Internet auf. Sehr spannend, was er alles zu berichten wusste.

Weiter führte uns die Fahrt zu Salz-Feldern direkt am Meer. Hier wird aus dem Meerwasser Salz gewonnen, indem man einfach wartet bis das Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt. Danach wollten wir entlang des Meeres zurück zu der Strasse. Was wir nun zu sehen bekamen, war das eigentliche Highlight der ganzen Fahrt. Der kaum fahrbare Weg führte uns durch Dörfer in welche sich zuvor wohl noch nie ein Tourist verirrt hatte. Dementsprechend lustig fanden es die Menschen uns zu sehen. In sehr einfachen Hütten wohnten sie dort und natürlich waren wieder überall Hühner mit ihren herzigen Bibelis. Zu schwierig zu beschreiben, was wir dort alles gesehen haben. Man muss es einfach selber gesehen haben. Zu guter Letzt kamen wir auf einmal an einen Strand, wo es kleine Hüttchen hatte mit Hängematten. Eine Frau kam uns entgegen und bot uns sofort etwas zu trinken an. Wir kauften sehr gerne etwas für unsere durstigen Kehlen und machten es uns in einem solchen Häuschen bequem. Andy sprang dann natürlich auch noch ins kühle Nass. Wobei kühl hier komplett das falsche Wort ist. Das Wasser hatte rund 35° und es war somit noch fast wärmer als die Luft. Von Abkühlung konnte auf alle Fälle keine Rede sein. Immerhin wieder das erste Mal im Meer nach fast 2 Monaten Abstinenz.

Danach fanden wir dann tatsächlich die Strasse und fuhren zurück nach Kampot. Beim Tourismusbüro erkundigten wir uns, was man sonst noch besichtigen könnte. Entweder waren die zwei jungen Kerle zu faul oder sonst wussten sie effektiv nichts Spezielles mehr. So fuhren wir flussaufwärts, da es gemäss Karte dort noch einige coole Backpackers geben sollte. Zuerst fanden wir das Green House. Eine geniale Bungalow-Anlage mit einem super Restaurant. Dort assen wir einen Imbiss bevor wir weiterfuhren zum Arcadia-Backpackers. Dies war das eigentliche Ziel, da man dort einige Action-Sportarten machen könne. Es hatte einen Blob. Ein riesiges Kissen von dem man weggeschlaudert wird, wenn jemand darauf springt. Leider hat dies aber nicht funktioniert und die Leute sind vielleicht 50cm abgehoben. Lustig anzuschauen war es trotzdem, aber nachdem wir etwas getrunken  hatten, machten wir uns schnell wieder auf den Rückweg. Dies ist effektiv ein Backpacker-Lokal, wie man es sich eventuell vorstellt. Nur junge Leute, welche mehr oder weniger extrem verhängt sind und wohl den ganzen Tag einfach nur herumchillen und sich mit legalen oder auch anderen Stoffen in bessere Zustände begeben.

Zurück im Kampot assen wir in einem sehr guten Restaurant Znacht. Es wurde von einer Familie geführt und war sehr preisgünstig. Andy bestellte Lok Lak. Ein Kambodschanisches Gericht, von dem er keine Ahnung hatte, was es genau sein wird. Es stellte sich als eine Art Geschnezeltes heraus und war sehr lecker. Danach assen wir in eine weiteren Restaurant superleckeren Apfelkuchen mit Vanilleglace. Glücklich und mit vollen Mägen konnten wir uns schlafen legen.

 

7.5.2014 Mittwoch 1. Teil

Bereits stand die Weiterreise nach Vietnam an. Wir packten und gingen ins Restaurant vom Vorabend für das Frühstück. Danach holten wir unsere Rücksäcke und wurden nach einiger Wartezeit von einem Minibus abgeholt. Wiederum war er hoffnungslos vollgestopft. Es machte den Anschein, dass sie einfach Buchungen entgegennehmen, aber nicht schauen wie viel Platz ihre Fahrzeuge eigentlich haben. In Kep stiegen dann einige Personen aus und noch mehr sollten in den Bus kommen. Der Fahrer versuchte es zuerst, doch als wir uns weigerten, sah auch er ein, dass dies nicht geht. Bald kam ein zweiter Minibus und so hatten danach alle Platz. Weiter ging die Fahrt zur Grenze. Dort standen auf Kambodschanischer Seite Casinos und sonst war weit und breit nichts. Es schien aber nicht viel los  zu sein. Ein Blick in ein Casino zeigte dann aber das Gegenteil. Rappelvoll mit Vietnamesen. Dort ist das Glückspiel wohl verboten, weshalb sie hierher kommen. Der Fahrer organisierte dann die Ausreisestempel und händigte uns danach das Gepäck aus. Wir mussten zu Fuss über die Grenze laufen. Vietnam hier sind wir.

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