Zuerst kamen wir in
die „Funkel-Stadt“ Siem Reap. „Funkel-Stadt“ in Kambodscha? Wir haben uns hier
alles ziemlich anders vorgestellt. Aber Kambodscha scheint Thailand viel
ähnlicher zu sein als wie erwartet Burma. Von hier aus besuchten wir die
atemberaubende Tempelanlage von Angkor Wat. Sie wird auch als 8. Weltwunder
gehandelt und dies absolut zu Recht.
Nach einem genialen
Abend mit österreichischem Essen, Zirkus und tollem Ausgang hiess es nun nach
fast einem Monat leider Abschied nehmen von Simon. Spezieller Moment. Wir
hatten ihn schon ein wenig ins Herz geschlossen. Also eigentlich mehr als nur
ein wenig.
Weiter ging es nach
Battanbang, wo wir unendliche viele Fledermäuse bestaunten und eine Fahrt mit
dem holprigen Bamboo-Train machen konnten. Danach besuchten wir ohne grosse
Erwartungen die Hauptstadt, um hauptsächlich das Visum für Vietnam zu machen.
Wir wurden aber sehr positiv überrascht.
Auf den Killing
Fields erfuhren wir auf sehr eindrückliche Weise die Hintergründe der Regierungszeit
der Roten Khmer in Kambodscha. Einfach krass zu was die Menschen fähig sind.
Wir waren zutiefst berührt.
Weiter ging es dann
nach fast 2 Monaten wieder ans Meer in Kampot bzw. Kep. Sehr schön sind diese
beiden Städtchen. Auf einer Pfefferfarm (leider nicht Hirsch-Pfeffer-Farm)
wurden wir in die Geheimnisse des Pfeffers eingeführt. Sehr spannend. Weiter
sahen wir Salzfelder und Dörfer am Meer. Wir waren wohl die ersten Touristen
hier und es war einfach sehr eindrücklich die Lebensweise der lokalen
Bevölkerung hautnah zu erleben.
29.4.2014 Dienstag
Heute sollte uns die Reise weiter nach Siem Reap in den
Nordwesten von Kambodscha bringen. Allerdings buchten wir nur ein Ticket bis zu
der Grenze. Nach verschiedenen Abklärungen dachten wir, dass dies die beste
Variante so sei. Wir spekulierten auf einen Nachtbus, welcher wohl aber erst in
Kambodscha selber buchbar sei. Von Don Det aus gab es eine Verbindung, die aber
über die alte Strasse mit einem riesigen Umweg führte. Wir hörten von einer
neuen direkten Strasse und hofften jetzt einfach mal. Nachdem wir unsere sieben
Sachen gepackt hatten, ging es mit dem Motorboot nach Nakasang, wo wir in einen
grossen Bus umstiegen (davor durften wir aber noch lange warten und uns wurde
angedreht, dass wir den Pass jemandem mitgeben, der für uns dann im Voraus das
Visa machte. Wir lehnten ab.) und zur Grenze fuhren. Dort waren wir dann fast
die einzigen, die aussteigen mussten und das Grenzprozedere selber machten.
Korruption pur lernten wir nun kennen. Für den Ausreisestempel aus Laos
verlangte man kurzerhand 2 Dollar. Dann 25 Dollar fürs Visum inklusive
„Stempelgebühr“ in Kambodscha. Und zu guter Letzt wurde uns noch Fieber
gemessen, wofür sie dann auch nochmal einen Dollar abzwackten. Interessante
Geschichte. Wenn die gewusst hätten... Einen Zettel musste man noch ausfüllen
und bestätigen, dass man gesund etc. ist. Stimmt wohl nicht ganz bei Susanne,
welche fast mit einem gefüllten Rucksack Medikamente daherkam.
So, nun waren wir also in
Kambodscha. Mal schauen wie wir in die nächst grössere Stadt namens Stung Treng
gelangten. Und siehe da, es hatte Minivans. Diese fuhren nicht nur nach Stung
Treng, sondern über die neue Strasse nach Siem Reap. Genial. Natürlich haben
wir sofort gebucht. Obwohl es halt nun doch eine Tagfahrt war, war dies viel
besser als der grosse Bus. Erstens billiger und zweitens viel schneller. (Mehr
dazu dann noch am 1. Mai.)
In Stung Treng angekommen, hatten
wir noch gediegen Zeit, um ein Mittagessen einzunehmen. Supertolle Baguettes
hat es gegeben. Ebenfalls konnten wir Geld abheben. Bei Mr. Austria hat es aber
x mal nicht geklappt. Er hat 1 Million eingegeben was etwa 200 Euro entspricht.
Also versuchten wir es. Schnell fanden wir heraus, dass diese Bankomaten nur
Dollar haben. Das wäre eine Geschichte gewesen, wären ihm 1 Million Dollar
entgegengeflattert. Mit einer speziellen Fähre (einfach zwei Schiffe
zusammengebunden, da die eigentliche Fähre gar keinen Motor hatte) überquerten
wir dann den Mekong und wurden auf der anderen Seite von einem neuen Minivan in
Empfang genommen. Weiter konnte die Fahrt gehen.
Nach ca. der Hälfte der Fahrt
legten wir bei einer Tankstelle einen Stopp ein. Besonders war eine
improvisierte Bankdrück-Maschine auf dem Gelände. Die Jungs im Bus mussten das
natürlich ausprobieren und logisch gehörte dazu auch Andy. Um halb 8 trafen wir
dann in Siem Reap ein. Kaum zu glauben, was wir beim Ortseingang sahen. Riesige
Hotels und casinoähnliche Gebäude säumten die Strasse. Alles funkelte und wir
ahnten, dass diese Stadt sehr schön sein würde. Beim Reiseunternehmen wurden
wir ausgeladen und per TucTuc (Fahrer in sehr lustiger Pelerine, da es
mittlerweile begonnen hat zu regnen) zu einem empfohlenen Hotel gefahren.
Dieses war wirklich toll und hatte sogar einen Pool. Und das im Dreierzimmer
für total nur 15 Dollar. Schnäppchen. Naja, so gut war es dann doch nicht am
ersten Abend. Aufgrund des Regens hatte die Stadt Stromausfall. Mit unseren
Natels mussten wir Licht ins Dunkel bringen.
Das Nachtessen nahmen wir auch im
Hotel ein. Leckere Tacos bzw. Steak mit Pilzrahmsosse überzeugten uns aus der
Speisekarte. Leider wurde es Andy plötzlich komisch. Nur noch ins Bett sollte
es gehen. So blieben die Tacos unangetastet, doch das Steak schmeckte Susanne
hervorragend.
30.4.2014 Mittwoch
An diesem Morgen galt es für uns
einmal, sehr früh aufzustehen. Mit einem Tuc Tuc Fahrer hatten wir nämlich zu
dieser frühen Stunde abgemacht. Um den Sonnenaufgang bei schöner Kulisse zu
bestaunen, wollten wir zuerst zum grössten Tempelkomplex der Welt: Angkor Wat.
Andy ging es gottseidank bereits wieder gut und nichts stand einem schönen Tage
im Weg.
Auf dem Weg nach Angkor wurden wir
bei einer Ticketstation abgeladen, wo uns ein eintägiger Pass ausgestellt
wurde, der es uns erlaubte, die vielen verschiedenen Tempel zu besuchen. Wir
staunten nicht schlecht, als wir dann ein Ticket mit digitalem Passfoto
entgegen nehmen konnten. Da wir uns so früh auf den Weg gemachten hatten,
erwarteten wir eigentlich, so dem grossen Ansturm auf die erste
Sehenswürdigkeit entgehen zu können. Leider täuschten wir uns aber gewaltig!
Bereits um diese Uhrzeit befanden sich schon hunderte Touristen, ausgerüstet
mit Fotoapparaten, bei Angkor Wat. Die Tempelanlage war riesengross und äusserst
beeindruckend. Tonnenweise massive Steine stapelten sich hier übereinander. Wir
genossen den schönen Sonnenaufgang und verweilten bei der Tempelanlage, in
welcher man sich hätte verlaufen können. Nach dem lohnenswerten Besuch wurden
wir mit dem Tuc Tuc zu einem Restaurant gefahren, wo wir frühstückten. Bald
darauf erfolgte die Weiterfahrt zu der Bayon Tempelanlage. Speziell schön waren
hier die vielen Steintürme, in welche riesige Gesichter geformt waren. Davon
waren wir wirklich beeindruckt.
Es folgten weitere Tempel und
steinalte Anlagen. Unter anderem die Elefanten-Terrasse, von welcher der König
Paraden und ähnliches abgenommen hatte. Wir hätten locker noch 3 weitere Tage
auf dem ganzen Gelände verbringen können und hätten wohl dann noch nicht alles gesehen.
Die Ausmasse sind einfach gigantisch und es macht sich Ehrfurcht oder so ein
ähnliches Gefühl breit, wenn man daran denkt, dass dies alles vor fast 1000
Jahren gebaut wurde. Auf alle Fälle ist es kein Wunder, dass Angkor zum Unesco
Weltkulturerbe gehört und wenn man von 8. Weltwunder spricht, passt das auch
nicht schlecht.
Den letzten Halt machten wir beim
wunderschönen Tomb Raider Tempel (Ta Prohm). Erst bei diesem Besuch wird einem
richtig klar, wie unglaublich alt die von Menschen errichteten Steinbauten sein
müssen. Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass die Ruinen von gigantischen
Bäumen überwachsen sind. Irgendwie surreal dieser ganze Tempel und man kommt
aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.
Obwohl der Fahrer von 12h
Besichtigung gesprochen hatte, waren wir gegen Mittag schon fertig. Uns reichte
das aber auch völlig so. Beim Hotel nahmen wir das Mittagessen ein, bevor wir
vom Bruder des TucTuc-Fahrers dann zu einer weiteren „Sehenswürdigkeit“
gefahren wurden. Diese Sehenswürdigkeit nennt sich Internationales Spital.
Unser Vorarlberger Freund hatte einen Ausschlag am Handgelenk und wollte diesen
abklären lassen. Da Susanne immer noch nicht ganz genau wusste, was es mir
ihrem Nierenleiden wirklich auf sich hatte, nutzten wir die Gelegenheit gleich
auch und begleiteten ihn.
Dieses Spital sollte sich wirklich
als erstklassiges Spital herausstellen. Dies äusserte sich nicht nur in der
Kompetenz des Arztes sondern auch im Preis. Aber das war es wert. In der Lobby
konnte man sich gratis Kaffee und heisse Schokolade machen und die
bereitgestellten Cookies waren der Hammer. Der sehr gut englischsprechende Arzt
bestätigte dann die Diagnose nach weiteren Tests und neue Medikamente wurden
gereicht. Endlich hatten wir nun einmal Gewissheit und konnten die Reise
beruhigt fortsetzen.
Der Aufenthalt im Spital dauerte
relativ lange. Der Fahrer wurde auf einmal nervös und bat uns um Eile. Es
stellte sich heraus, dass er noch ein Fussballspiel hatte. Er sah Andy die
Begeisterung an und lud ihn spontan ein, mitzuspielen. So fuhren wir dann zu
einer Anlage mit mehreren kleinen Kunstrasenfeldern. Diese werden von
Kollegengruppen gemietet und dann werden auf privater Basis Spiele ausgetragen.
Diese dauern eine Stunde und die Verlierermannschaft muss für die Platzmiete
von 10 Dollar aufkommen. Leider gehörte Andy dieser an, wobei er nicht
unbedingt Schuld an der Niederlage war. Trotzdem zahlte er dann den Platz und
machte so den Jungs eine grosse Freude. Solche Plätze sollten wir auch noch in
allen anderen Städten von Kambodscha sehen. Coole Sache. Ob das bei uns auch
möglich wäre, so ganz ohne Schiedsrichter??
Danach wurden wir zurück ins Hotel
gefahren, wo vor allem der komplett verschwitze Andy eine Dusche bitternötig
hatte. Anschliessend fanden wir unweit des Hotels ein wunderschönes
Gartenrestaurant. Wie sich herausstellte, wurde es erst vor zwei Wochen
eröffnet. Wir konnten ihnen dann noch einige Tipps geben. Dass man
beispielsweise Pommes Frites nicht im gleichen Öl wie zuvor den Fisch
frittieren sollte. Wir hatten nämlich eher Fish Frites. Die Spiesse waren aber
sehr lecker und das Personal sehr sehr freundlich. Weiter ging es Richtung
Zentrum, wo wir eine „Anlage“ mit verschiedenen Restaurants entdeckten.
Ebenfalls wird hier sogar bald ein HardRock-Cafe eröffnet. Siem Reap blüht
echt. Hier gönnten wir uns ein feines Glace.
Danach liefen wir einfach noch ein
wenig weiter durch die Gassen. Dabei entdeckten wir die Pub-Street. Genial. Eine
Strasse voller Clubs und Pubs. Einen Drink gönnten wir uns noch, aber danach
mussten wir ins Bett. Das war ein extrem langer Tag. Anderntags werden wir hier
aber sicher nochmals vorbeikommen.
1.5.2014 Donnerstag
Staatsfeiertag in Österreich, aber
noch viel wichtiger für unseren Ösi: Tag der Blasmusik. Er spielt in der
Blasmusik seines Ortes und das mit grosser Begeisterung. Auf die Frage, wieso
denn am 1. Tag der Staatsfeiertag in Österreich war, wusste er auch keine
Antwort. Nach Wikipedia-Recherchen klärte ihn Andy dann auf. Der eigentliche
Nationalfeiertag haben sie im Oktober, aber am 1. Mai ist tatsächlich
Staatsfeiertag. Tja, komische Sitten unserer östlichen Nachbarn. Simon brauchte
wieder einmal einen Relax-Day. Wir schliefen zwar auch sehr lange, machten uns
dann aber doch noch auf in die Stadt. Beim baldigen HardRock genossen wir einen
feinen Zmorgen/Mittagessen. Danach wollten wir eigentlich in ein
Minenfeld-Museum, doch die Fahrt dorthin wäre zu lange gewesen. Alternativ
wurde uns eine Krokodil-Farm empfohlen. Diese stellte sich dann aber als wenig
tierfreundlich heraus und da es keine Guides oder ähnliches dort hatte, welche
auch nur ein Wort Englisch sprechen konnten, fanden wir bis zum Schluss den
Zweck nicht heraus. Eventuell wirklich einfach nur, um sie nach dem Ableben zu
Portemonnaies und ähnlichem zu verarbeiten. Auf alle Fälle konnte man
lebendiges Futter für die Krokodile kaufen. Jemand hat dies anscheinend
gemacht, denn ein Huhn lief im Gehege herum. Allerdings interessierten sich die
Krokodile nicht dafür. Erst als es Flugversuche auf eine Tür im Gehege machte,
wurden auf einmal viele Krokodile zu Raubtieren. Wir fieberten mit der armen
Henne mit und schlussendlich sollte sie tatsächlich überleben. Wir nehmen an,
dass der Käufer auch ein weiches Herz bekam, denn dem Wärter wurde gesagt, dass
er das Huhn herausnehmen sollte.
Per Zufall entdeckten wir aber
noch das beste von den erhöhten Besucherstegen aus. Ein Österreichisches
Restaurant. Jo des isch ä Gschicht (dies sagte Simon immer, bei etwas Tollem).
Wir schauten dann noch vorbei und tatsächlich gab es Spätzle und weitere
Spezialitäten. Spätzle…dies hat sich Simon doch soooo gewünscht. Wir
beschlossen, ihn einzuladen. Wahrscheinlich sollte es sowieso der letzte Abend
mit ihm werden.
Zurück im Hotel bestätigte sich
dies. Wir haben beschlossen, am anderen Tag weiterzureisen, doch er wollte noch
bleiben. Perfekt wie sich nun alles ergibt für den letzten Abend. Nach einem
kurzen Bad im Pool machten wir uns bald auf. Simon sagten wir, dass wir für den
späten Abend noch eine Überraschung für ihn hätten. Auch gelang es uns, dass
wir ihn ohne grosses Nachfragen zum Nachtessen locken konnten. Wir sagten, wir
hätten ein günstiges Restaurant gesehen. Der Fussmarsch dorthin war dann
ziemlich lang, aber Simon meckerte gottseidank nicht. Kurz vor dem Restaurant
klärten wir ihn auf, dass die Überraschung jetzt folgte, liessen ihn die Augen
zumachen und führten in die letzten Meter.
Direkt vor dem Restaurant durfte
er die Augen dann wieder öffnen. Ohhh wie sie glänzten. Er freute sich wie ein
kleines Kind. Diese Überraschung ist wirklich mehr als nur gelungen. Die
Käse-Spätzli, Weisswurst und ein dunkles Erdinger waren auch wirklich einfach
sensationell (auch dieses Wort verwendete er immer). Kleinere Lämpen hatten wir
leider mit dem Wirt, der partout Weisswurst nur mit normalen Spätzli servieren
wollte. Wir konnten dann aber gegenseitig austauschen und ihn überlisten.
Dieser fette Ösi war sowieso eher ein komischer Kauz. Das ganze Leben auf
Kreuzfahrtschiffen zu verbringen, hat ihm wohl nicht so gut getan. Einige
seiner Aussagen (z.B. über die Killing Fields in Phnom Penh) waren echt
haarsträubend und beschämend.
Mit dem TucTuc ging es danach in
einen Zirkus. Dieser ist halb Zirkus, halb Hilfswerk indem er eine Perspektive
für Jugendliche darstellt. Naja die Vorstellung hatte dann nicht wie
angekündigt Cirque du Soleil Niveau, aber cool war es trotzdem. Nun ging es natürlich
zurück in die Pub-Street. Der letzte gemeinsame Abend musste natürlich noch zünftig
gefeiert werden. In einer Roof-Top-Bar landeten wir als erstes. Besonders daran
war eine Halfpipe auf diesem Dach. Echt cool. Zu live Musik konnten wir dann
auch noch Billard spielen. Leider verloren wir das Doppel gegen Engländer
mehrfach, allerdings schlugen wir uns besser, als wir gedacht haben. Das
Besonderste kommt aber noch. Wir trafen das Deutsche Ehepaar, welchem wir in
Pakxe Ananas schenkten wir. Danach haben wir sie ja wieder in Don Det getroffen
und nun auch in Siem Reap. Riesen Zufälle. Als sie von ihrer Reise hierher
erzählten, erfassten wir erst, welches Glück wir hatten mit unserer Fahrt. (Sie
nahmen den „direkten“ Bus von Don Det aus. Am Zoll haben sie uns anscheinend
sogar noch gesehen. Danach haben wir den Minibus genommen und waren dank der
neuen Strasse im Norden bereits um 7 Uhr in Siem Reap. Ihr Bus fuhr auf der
alten Route zuerst in den Süden. Dort mussten sie dann noch umsteigen und
wurden dafür mitten auf einer Strasse abgeladen. Das war bereits um 10 Uhr und
davon wussten sie vorher nichts. Um halb 11 Uhr sollte der Bus eigentlich in
Siem Reap sein. Doch sie waren noch 300km davon entfernt. Die meisten haben
dieses Spiel nicht mitgemacht und sind dann sicherheitshalber gleich in die
nächste Stadt gefahren. Sie waren die einzigen die ausgestiegen sind.
Tatsächlich ist ein Bus gekommen. Nachts um 4 Uhr waren sie in Siem Reap. Und
das sei anscheinend immer so, nur sage man das niemanden. Wir wussten ja
bereits, dass die Reise mit dem Mini-Bus genial war. Aber als wir diese
Geschichte hörten, wertete das unsere Fahrt gleich nochmals x-Fach auf. Wir
hätten nämlich auch fast den grossen Bus genommen, der erst noch 5 Dollar
teurer gewesen wäre.)
Danach wollte Simon wieder einmal
so richtig in einer Disco abfeiern. Wir fanden das eine gute Idee und so gingen
wir in einen Club. Dort drin sollte es dann effektiv so richtig abgehen. Cool
war es. Lustig war vor allem ein junge Dame, welche immer mit Susanne tanzen
wollte. Auch ein Holländer war noch dort, der für Stimmung sorgte. Wir hatten
es richtig lustig und gut.
Anschliessend wollten wir uns
eigentlich auf den Nachhauseweg machen. Dabei kamen wir an einem grossen
Entertainment-Lokal vorbei. Wir wussten nicht so richtig, was da drin war und
warfen einen Blick hinein. Irgendwie hätte es auch ein Lokal aus dem
horizontalen Gewerbe sein können, doch man sah nichts konkretes. Während
Susanne und Simon in der Eingangshalle warteten, ging Andy einfach weiter und
öffnete irgendwo eine Türe. Dort wurde er sofort hineingerufen. Es war eine
Karaokebar mit verschiedenen Räumen, welche man privat mieten konnte. Junge
Männer waren da drin und hatten irgendwie auch ganz viele Frauen dabei. Ob sie
diese kannten oder gemietet hatten für den Abend, konnten wir nicht
abschliessend feststellen. Bereits einmal davor haben wir kurz in den
Eingangsbereich geschaut und da sassen auf alle Fälle nur aufgetakelte Frauen
herum. Dies konnte uns egal sein. Andy holte dann auch die anderen beiden und
die Gesellschaft hatte grosse Freude an uns. Ein Bier ums andere wurde uns
hingestellt und wir versuchten uns auch ein wenig im Singen. Party total. Es
war echt sensationell. Nachdem sie auch noch etliche Fotos mit uns geschossen
hatten, machten wir uns nun definitiv auf den Weg ins Hotel. Das war einfach
ein perfekter Abend. Besser hätte der letzte Abend mit Simon nicht sein können.
2.5.2014 Freitag
Den Umständen entsprechend sehr
früh krochen wir aus unseren Betten. Wir mussten packen und auch für ein
Frühstück wollten wir noch genügend Zeit haben. Danach folgte der grosse
Abschied von Simon. Es war irgendwie ganz speziell. Obwohl wir ihn erst einen
Monat kannten, gehörte er irgendwie mittlerweile zu uns. Aber tja aller
Abschied ist schwer. Danach holte uns ein Minibus ab und brachte uns zum
grossen Bus, mit welchem wir nach Battambang fuhren.
Dort angekommen drängten sich
etliche TucTuc-Fahrer mit Hotelschildern vor die Fensterscheiben, damit wir auf
„ihr“ Hotel aufmerksam wurden. Sobald wir ausgestiegen sind, wurden wir erst
recht belagert. Lustig diese ganz Szene. Einer hatte dann ein echt gutes
Angebot und so liessen wir uns zum Hotel fahren. Für 11 Dollar hatten wir ein
richtig schönes Zimmer in einem tollen Hotel. Sogar ein Pool stand wieder zur
Verfügung und auf dem Dach des Hotels hatte es ein Restaurant mit 360°
Rundumsicht. Echt Hammer für diesen Preis.
Viel Zeit fürs tolle Hotel hatten
wir allerdings nicht, denn wir mussten kurz danach gleich wieder los. Nachdem wir Geld bezogen hatten (im Häuschen
des Automaten war es so kalt, dass Andy die Brille anlief, als er wieder nach
draussen kam à
draussen war es auch extrem heiss), konnten wir uns in einem Restaurant mit
Pizza stärken. Danach ging es mit dem TucTuc zu einer speziellen Höhle. Diese
Höhle ist nämlich das Tagquartier von Millionen von Fledermäusen. Immer bei
Sonnenuntergang beginnt ihr Tag und alle starten ihren Flug zum 20km entfernten
See, wo sie auf Moskitojagd gehen. Eigentlich dachten wir, dass da alle auf
einmal herauskommen. Dem war aber nicht so, denn es kamen einfach stetig gleich
viele heraus. So ergab sich ein schier unendlich langgezogener Fledermausschwarm.
Anscheinend dauert es 30 Minuten bis alle Fledermäuse draussen sind.
Unglaublich wie viele Tiere da drin wohnen müssen. Dieses Spektakel war echt
eindrücklich. Auf der Rückfahrt machten wir nochmals einen Halt, von wo aus man
von Weitem die Schwarm-Strasse sehen konnte. Teils machten sie eine Kurve und
es sah jeweils aus, als ob sie gerade kurz ein wenig vom Winde verweht wurden.
Zurück im Hotel machten wir uns
frisch und gingen danach ins Restaurant Wood-House für das Nachtessen. Andy
fand Amok in der Speisekarte besonders interessant und bestellte dies. Es
sollte wirklich lecker sein. In einer halben Ananas wurde Reis mit Chicken und
einer speziellen Sauce serviert. Dies ist eine Spezialität der
Kambodschanischen Küche. Drei Mal dürft ihr raten was Susanne bestellte:
Richtig, ein Cordon-Bleu.
3.5.2014 Freitag
Da ja bereits wieder praktisch
Wochenende war, schliefen wir mit gutem Gewissen aus. Auf 11 Uhr hatten wir den
selben Tuctuc-Fahrer des Vortages zu unserem Hotel bestellt, um uns zum Bamboo
Train transportieren zu lassen. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion aus
zwei Achsen mit einer darübergelegten Bambuspalette, welche als Transportfläche
dient. Angetrieben wird dieser Wagen von einem kleinen Motor. Das Gleis verlief
mehr oder weniger schlangenförmig und führte ab und zu über schmale, kleine
Steinbrückchen. Die Fahrt (ca 15km/h) war dem Zustand des Gleises entsprechend ziemlich
holprig, trotzdem aber sehr lohnenswert. Man kam sich vor, als führe man mitten
durch den Dschungel. Links und rechts waren überall nur Palmen zu sehen. Da es
nur ein Gleis gibt, kam es vor, dass man plötzlich mit Gegenverkehr
konfrontiert war, was bedeutete, dass einer der beiden aufeinander zukommenden
Wagen von den Schienen genommen werden musste, um den anderen vorbei zu lassen.
Die Regel dabei: wer mehr Personen transportiert, hat Vorrang. Da nicht allzu
viele Touristen vor Ort waren, teilten wir nebst dem „Lokführer“ nur mit einer
älteren einheimischen Frau unseren Wagen. Am Ende der Zugstrecke wurden wir
bereits von verkaufstüchtigen Kambodschanern erwartet, welche uns Armbändeli,
T-Shirts, Hosen, Hüte,….andrehen wollten. Am liebsten hätten sie uns wohl ihr
ganzes Hab und Gut verkauft. Man versuchte, uns mit geschenkten Fingerringen
und Armbändeli – selbst geflochten aus Bananenpalmenblättern- in Kauflaune zu
bringen. Schlussendlich gab der gute Andy nach und kaufte ein Souvenir. Nach
der Pause nahmen wir wieder Platz auf unserem Zug und legten die Strecke
diesmal markant schneller als beim Hinweg zurück. So kam richtig Action auf. Der
Ausflug zum Bamboo Train hat sich definitiv gelohnt, wenn auch dieser Zug, der
früher wirklich als Transportmittel genutzt wurde, heute nur noch als
Touristenattraktion gilt. Die kurrlige Fahrt war wunderbar. Unser Fahrer,
welcher natürlich die ganze Zeit auf uns gewartet hatte, brachte uns zurück zum
Hotel, wo wir den restlichen Nachmittag beim Hotelpool verbringen wollten.
Zuerst zogen wir jedoch noch kurz los, um Snacks zu besorgen. Unterwegs kamen
wir bei einem Optikergeschäft vorbei, wo sich Andy noch rasch ein neues
Brillengestell besorgte. Solche Sachen kauft man in der Regel ja so huschhusch.
Zurück im Hotel hiess es warten, warten, warten bis es Abend wurde und unsere
Busfahrt in die Hauptstadt losging. Ziemlich bald begann es zu regnen, was Andy
nicht daran hinderte, im Pool baden zu gehen. Susanne blieb der tollen Niere zu
liebe im Trockenen und verputzte dafür fleissig leckere Schoko-Kekse. Gegen
Abend gingen wir in ein vom Tuctuc-Fahrer empfohlenes Restaurant. Danach
mussten noch einmal einige Stunden totgeschlagen werden, bevor wir uns um
Mitternacht zu Fuss auf den Weg zur Busstation machten. Über Nacht brachte uns
der sleeping bus mit bettähnlichen Liegen nach Phnom Penh; laut Lonely Planet „Perle
Asiens“, laut Besitzer des österreichischen Restaurants ins Siem Reap „grösste
Drecksstadt der Welt“. Wir waren gespannt…
4.5.2014 Samstag
Noch ganz verschlafen kamen wir am
Morgen in Phnom Penh an. Wie immer, wurde man sofort nach dem Aussteigen aus dem
Bus von einer Horde Tuctuc-Fahrer bestürmt. Wir liessen uns nach einigem Hin
und Her auf einen jungen Fahrer ein. Er erklärte sich bereit, uns so lange
herumzufahren, bis wir etwas passendes gefunden hätten. Tatsächlich dauerte es
diesmal etwas länger, bis wir eine Unterkunft fanden. Entweder waren schon alle
Zimmer besetzt oder aber der Preis pro Übernachtung viel zu
teuer…verhältnismässig, versteht sich. Wir landeten bei einem Guesthouse, welches
nicht all zu teuer war. Das Zimmer war dafür nur ein Zimmerlein, was uns aber
ausreichte. Wir frühstückten gleich im hauseigenen Restaurant sehr leckere
Pancakes und machten uns danach mit einem Tuctuc auf den Weg zu den Killing
Fields. Der Weg dorthin dauerte recht lange und führte uns durch kleine Gässchen
und holprige, schlammige Wege ausserhalb der Stadt nach Choeung Ek. Die
Aufmachung der Sehenswürdigkeit überraschte uns sehr positiv. Vom deutschen
Audioguide liessen wir uns über das Gebiet führen und uns in die Zeit der
Herrschaft der Roten Khmers (1975-1979) zurückversetzen. Wir erfuhren, wie in
Kambodscha tausende von Menschen durch diese gewalttätige Bande aus den Städten
vertrieben und später hingerichtet wurden. Wir hörten Geschichten von Betroffenen,
sahen einen guten und informativen Film über die schrecklichen Ereignisse,
machten uns mit Plakaten und Fotos schlau, sahen Ausstellungsstücke und liefen
über die Killing Fields, wo tausende von Leichen in Gräben gefunden wurden. In
dem Gedächtnis-Stupa werden sehr viele der gefundenen Totenschädel aufbewahrt.
Dies ist auch der erste Anblick, welcher sich dem Besucher der Gedenkstätte bietet.
Wir beide hatten keine grosse (Andy) bis üüüüüberhaupt keine Ahnung (Susanne)
von diesen tragischen Ereignissen, hervorgeführt durch die Roten Khmer, und
wurden immer wieder aufs Neue schockiert, während wir uns darüber berichten
liessen. Das Ganze hat uns sehr berührt
und ist einfach nur unverständlich und unbegreiflich.
Nach dem Besuch der Killing Fields
gingen wir wieder zurück zum Hotel. Da wir im Nachtbus nicht sehr ruhig
schlafen konnten und wir nun doch schon eine Weile auf den Beinen waren, fielen
uns die Augen bereits fast von unten nach oben zu. Schlaf hatten wir nun
bitternötig und diesen holten wir uns auch nicht zu kurz. Erst am Abend
erwachten wir wieder, da sich unsere hungrigen Mägen meldeten. Wir genossen
einen schönen Abendspaziergang durch Kambodschas Hauptstadt, deren Zentrum
eigentlich ganz schön ist. Das Einzige, was hier katastrophal ist, ist der
Verkehr. Hier scheinen keine Verkehrsregeln zu existieren und jeder fährt
einfach wann und wo er gerade will…fast schon kriminell. Für das Nachtessen
suchten wir dann ein Restaurant aus, welches wunderschön hergerichtet war. Das
Essen selber liess allerdings zu wünschen übrig leider. Daher machten wir uns
danach auf die Suche nach einem leckeren Dessert, welchen wir in der
Mikrobrauerei „Munich“ fanden. Für Andy gabs Bier, für Susanne Schoggiglace. So
waren wir beide zufrieden und legten uns wenig später wieder ins Bett.
5.5.2014 Montag
Heute sollte die Reise bereits
weiter gehen. Deshalb mussten wir früh aufstehen, um doch noch was vom Tag in
Phnom Penh zu haben. Zunächst fuhren wir mit einem TucTuc zur Vietnamesischen
Botschaft. Um halb 9 Uhr waren wir bereits dort und dachten, dass es jetzt ganz
schnell erledigt sei. Leider falsch gedacht. Das Visum kostete nicht wie
angenommen rund 40 Dollar pro Person sondern 70 Dollar. So viel Geld hatten wir
nicht mehr. Deshalb mussten wir nun einen Bankomaten finden. Einer wäre
eigentlich ganz in der Nähe gewesen, doch unser TucTuc-Fahrer wollte uns nur
gegen einen Aufpreis fahren. Wir fanden das unverschämt, da wir ihn schon
gestern gehabt hatten und deshalb liefen wir dann. Leider haben die ersten drei
Bankomaten nicht funktioniert. So mussten wir dann doch ein TucTuc nehmen. Mit
diesem fuhren wir an weitere Bankomaten. Etwa der vierte Automat hat dann
endlich Geld ausgespuckt. Zurück in der Botschaft konnten wir endlich den
Antrag einreichen und eine halbe Stunde später hatten wir dann das Visa. Dies
zum Ärger unseres Fahrer, der nun ziemlich lange warten musste. Aber anders hat
er es nicht verdient.
Zurück beim Hotel assen wir zuerst
einmal in einem modernen Café namens Couleur Zmorgen. Bzw. war es natürlich
fast schon ein Mittagessen. Deshalb speisten wir Spaghetti Carbonara und ein
Club-Sandwich. Danach packten wir unsere Rucksäcke und checkten aus dem Hotel
aus. Natürlich konnten wir das Gepäck dort aber noch lagern. Mit einem TucTuc
fuhren wir ins Stadtzentrum zum Central Market. Dort kauften wir einige
Accessoires. Danach gingen wir ins moderne Soraya-Center, da dies von Andys
Arbeitskollege (seine Frau stammt aus Kambodscha und daher kennt er sich
natürlich prächtig aus, übrigens auch der Bamboo-Train war seine Empfehlung)
empfohlen wurde. Echt riesig dieses Einkaufszentrum und im obersten Stock gab
es sogar eine Skate-Bahn. Ein Restaurant ganz oben hatte eine
Aussichtsterrasse, von welcher man auf die ganze Stadt sehen konnte. Da stehen
schon einige extrem moderne Hochhäuser und es sollten noch viele mehr werden.
Auf dem Rückweg liessen wir uns entlang des Flusses fahren und sahen dort
weitere Schönheiten von Phnom Penh. Danach liefen wir für unser Gepäck zum
Hotel und ein Minibus holte uns ab. Dieser war extrem vollgestopft. Das
Kondenswasser aus der Klimaanlage tropfte von der Decke und nun stopfte man
noch weitere Leute hinein. Einige durften dann aufeinander sitzen. Gut war es
nur gefühlte 45° warm. Beim Busbahnhof mitten in der Stadt mussten wir dann
nochmals kurze Zeit warten, bevor es mit einem sehr guten Bus weiter nach
Kampot ging. Wirklich sehr gut dieser Bus, denn es war der erste mit Wifi an
Bord. Zuvor hat es dies zwar schon einige Male geheissen, doch funktioniert hat
es jetzt das erste Mal.
Nach rund drei Stunden erreichten
wir am Abend die Flussstadt Kampot im Südwesten des Landes. Wiederum waren wir begehrte Ware für die
TucTuc-Fahrer. Einer fuhr uns dann in ein Hotel direkt beim Fluss. Wiederum ein
sehr schönes Hotel zu einem sehr günstigen Preis durften wir beziehen. Nach
kurzem Einpuffen liefen wir dem Fluss entlang und assen im wunderschön
dekorierten Garten eines Restaurants das Abendessen.
6.5.2014 Dienstag
Im Hotel mieteten wir einen
Roller, um mit diesem die Region zu erkunden. Dies war wohl der erste richtig
gute Roller den wir erhielten. Davor waren es oft so Chinesische Billigroller
der Marke Shenzen. Halbautomaten, das heisst man musste zwar schalten, aber
dies ohne eine Kupplung zu drücken. So fuhren wir dann los in Richtung Kep.
Dies ist ein wunderschöner Ort am Meer, an welchem vor der Herrschaft der roten
Khmer viele Kambodschaner ihre Ferien verbrachten. Danach war es noch bis 1995
Rückzugsort der letzten roten Khmer und erwachte daher erst spät wieder. Jetzt aber
blüht die Stadt und der Tourismus wird wohl noch viel stärker zunehmen. In
einem schönen Restaurant mit Terrasse direkt über dem Meer nahmen wir das
Frühstück ein. Danach fuhren wir weiter um die Halbinsel und genossen die
schöne Landschaft.
Den nächsten Halt legten wir bei
einer Pfeffer-Plantage ein. Kampot ist weltberühmt für seinen Pfeffer, welcher
hier besonders gute Bedingungen für sein Wachstum vorfindet. Die Farm wird von
einem Deutschen mit seiner Frau geführt. Unglaublich spannend wie er uns in die
Abläufe des Pfeffers einführte. Schwarzer Pfeffer entsteht in kurzer Zeit (ca.
5h) wenn man die grünen Pfefferkörner in die Sonne legt. Rote Pfefferkörner
reifen direkt an der Pflanze schon so heran und die weissen gewinnt man, indem
man die Haut der roten Pfefferkörner abschabt. Danach haben sie alle einen
unterschiedlichen Geschmack, obwohl sie alle von der gleichen Pflanze stammen.
Aber auch das Leben dieses Deutschen war sehr interessant. Dies ist quasi seine
Ruhestands-Beschäftigung. Davor war er einer der ersten, die nach dem Krieg in
Kambodscha Hilfe leisteten. Dies in offizieller Mission für Deutschland. Danach
blieb er aber und setzte seine Arbeit fort. Unter anderem baute er in
Kambodscha das Internet auf. Sehr spannend, was er alles zu berichten wusste.
Weiter führte uns die Fahrt zu
Salz-Feldern direkt am Meer. Hier wird aus dem Meerwasser Salz gewonnen, indem
man einfach wartet bis das Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt. Danach
wollten wir entlang des Meeres zurück zu der Strasse. Was wir nun zu sehen
bekamen, war das eigentliche Highlight der ganzen Fahrt. Der kaum fahrbare Weg
führte uns durch Dörfer in welche sich zuvor wohl noch nie ein Tourist verirrt
hatte. Dementsprechend lustig fanden es die Menschen uns zu sehen. In sehr einfachen
Hütten wohnten sie dort und natürlich waren wieder überall Hühner mit ihren
herzigen Bibelis. Zu schwierig zu beschreiben, was wir dort alles gesehen
haben. Man muss es einfach selber gesehen haben. Zu guter Letzt kamen wir auf
einmal an einen Strand, wo es kleine Hüttchen hatte mit Hängematten. Eine Frau
kam uns entgegen und bot uns sofort etwas zu trinken an. Wir kauften sehr gerne
etwas für unsere durstigen Kehlen und machten es uns in einem solchen Häuschen
bequem. Andy sprang dann natürlich auch noch ins kühle Nass. Wobei kühl hier
komplett das falsche Wort ist. Das Wasser hatte rund 35° und es war somit noch
fast wärmer als die Luft. Von Abkühlung konnte auf alle Fälle keine Rede sein.
Immerhin wieder das erste Mal im Meer nach fast 2 Monaten Abstinenz.
Danach fanden wir dann tatsächlich
die Strasse und fuhren zurück nach Kampot. Beim Tourismusbüro erkundigten wir
uns, was man sonst noch besichtigen könnte. Entweder waren die zwei jungen
Kerle zu faul oder sonst wussten sie effektiv nichts Spezielles mehr. So fuhren
wir flussaufwärts, da es gemäss Karte dort noch einige coole Backpackers geben
sollte. Zuerst fanden wir das Green House. Eine geniale Bungalow-Anlage mit
einem super Restaurant. Dort assen wir einen Imbiss bevor wir weiterfuhren zum
Arcadia-Backpackers. Dies war das eigentliche Ziel, da man dort einige
Action-Sportarten machen könne. Es hatte einen Blob. Ein riesiges Kissen von
dem man weggeschlaudert wird, wenn jemand darauf springt. Leider hat dies aber
nicht funktioniert und die Leute sind vielleicht 50cm abgehoben. Lustig
anzuschauen war es trotzdem, aber nachdem wir etwas getrunken hatten, machten wir uns schnell wieder auf
den Rückweg. Dies ist effektiv ein Backpacker-Lokal, wie man es sich eventuell
vorstellt. Nur junge Leute, welche mehr oder weniger extrem verhängt sind und
wohl den ganzen Tag einfach nur herumchillen und sich mit legalen oder auch
anderen Stoffen in bessere Zustände begeben.
Zurück im Kampot assen wir in
einem sehr guten Restaurant Znacht. Es wurde von einer Familie geführt und war
sehr preisgünstig. Andy bestellte Lok Lak. Ein Kambodschanisches Gericht, von
dem er keine Ahnung hatte, was es genau sein wird. Es stellte sich als eine Art
Geschnezeltes heraus und war sehr lecker. Danach assen wir in eine weiteren
Restaurant superleckeren Apfelkuchen mit Vanilleglace. Glücklich und mit vollen
Mägen konnten wir uns schlafen legen.
7.5.2014 Mittwoch 1. Teil
Bereits stand die Weiterreise nach
Vietnam an. Wir packten und gingen ins Restaurant vom Vorabend für das Frühstück.
Danach holten wir unsere Rücksäcke und wurden nach einiger Wartezeit von einem
Minibus abgeholt. Wiederum war er hoffnungslos vollgestopft. Es machte den
Anschein, dass sie einfach Buchungen entgegennehmen, aber nicht schauen wie
viel Platz ihre Fahrzeuge eigentlich haben. In Kep stiegen dann einige Personen
aus und noch mehr sollten in den Bus kommen. Der Fahrer versuchte es zuerst,
doch als wir uns weigerten, sah auch er ein, dass dies nicht geht. Bald kam ein
zweiter Minibus und so hatten danach alle Platz. Weiter ging die Fahrt zur
Grenze. Dort standen auf Kambodschanischer Seite Casinos und sonst war weit und
breit nichts. Es schien aber nicht viel los
zu sein. Ein Blick in ein Casino zeigte dann aber das Gegenteil.
Rappelvoll mit Vietnamesen. Dort ist das Glückspiel wohl verboten, weshalb sie
hierher kommen. Der Fahrer organisierte dann die Ausreisestempel und händigte
uns danach das Gepäck aus. Wir mussten zu Fuss über die Grenze laufen. Vietnam
hier sind wir.
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