Kurzfassung:
Nach 3 Monaten Südostasien hatten wir uns den Kulturschock vor der
Abreise eigentlich grösser vorgestellt. Vieles war aber natürlich schon anders.
WC-Papier brauchte man zum Beispiel keines mehr ständig im Rucksack dabei zu
haben. In die 10 Tage Amerika packten wir sehr viel und es folgte dadurch ein
Highlight aufs andere. Eine absolut geniale Zeit durften wir erleben.
Erste Station war Los Angeles, wo wir ein Auto mieteten. Mit diesem
erkundeten wir die Stadt rund um Hollywood. Weiter besuchten wir den
„Freizeitpark“ der Universal Studios und den richtigen Freizeitpark Six Flags.
Beides war gigantisch und einfach genial. Ebenfalls das alte Kreuzfahrtschiff
Queen Mary war seinen Besuch mehr als Wert. Negatives Highlight war wieder
einmal eine Spitalbesichtigung. Susanne hatte sich den Fuss stark vertrampelt
und wir wussten nicht, ob allenfalls etwas gebrochen war.
Als nächstes fuhren wir nach San Diego, wo Andy extra seinen
Turnkollegen als Reiseleiter engagiert hat. Mit ihm konnten wir drei coole Tage
verbringen und viele schöne Orte sehen. Ebenfalls ein Eintauchen in das
Nachtleben gehörte zu seinen Stadtführungen dazu. Für Susanne war San Diego
weiter speziell, da sie hier ein Auslandsemester besucht hatte und ihre alten
Gefilde wieder aufsuchen konnte.
Danach folgte die lange Fahrt nach Las Vegas. Effektiv Stadt der
Superlative. Einfach genial, was man hier alles machen kann. Geld verzockten
wir nicht allzu viel, (eigentlich haben wir weder gewonnen, noch verloren) dafür
liessen wir es uns sonst gut gehen. Wir besuchten zwei absolut geniale Shows
von Cirque du Soleil (Andy machte sogar mit) und liessen uns auch in die
magische Welt von David Copperfield entführen. Rund um Vegas besuchten wir den
Hoover-Dam, das Valley of Fire und den Grand Canyon. Diesen genossen wir in
einem Flugzeug, was einfach atemberaubend war.
Ebenfalls per Flugzeug ging es dann weiter nach San Francisco. Aus der
Hitze direkt in die Kälte. Wir froren seit langem wieder einmal. Auch sonst war
die Stadt sehr speziell. Wer baut schon auf zig Hügeln Strassen im
Schachbrettmuster und lässt auch noch Cable-Cars darüber fahren. Echt spannend.
Natürlich besuchten wir auch die Golden Gate Bridge und sogar in einen
nahegelegenen Nationalpark mit gigantischen steinalten Bäumen verschlug es uns
noch.
20.5.2014 Dienstag 2. Teil
Pünktlich landeten wir, bevor wir
abgeflogen sind, auf dem Flughafen in Los Angeles. Erstaunlicherweise schafften
wir es relativ schnell durch die US-Zollkontrolle und nachdem wir auch unser
Gepäck hatten, machten wir uns auf die Suche nach den Mietautos. Diese waren
ausserhalb des Flughafens und es gab Shuttlebusse. Von jeder Gesellschaft waren
bereits mindestens zwei Busse vorbeigefahren, bis endlich auch einer für uns
kam. Nachdem das Administrative relativ schnell erledigt war, konnten wir
unseren Mittelklasse-Wagen aussuchen. Wir entschieden uns für einen Dodge
Avenger. In der Schweiz wäre das wohl kein Mittelklassewagen mehr, aber in den
USA ist das halt ein wenig anders. Nachdem wir ein wenig ans Licht gefahren
sind, inspizierten wir unser Auto. Leider hatte es schon etliche „Schrammen“.
Wir meldeten dies dann und es wurde zur Kenntnis genommen. Dies sei bereits
rapportiert und wir sollten uns keine Sorgen machen. Hoffentlich werden sie es
dann auch bei der Rückgabe so sehen.
Spezielles Gefühl, nach drei
Monaten wieder das erste Mal Auto zu fahren. Wobei Andy hat ja bekanntlich auch
schon länger mehr oder weniger unfreiwillig auf sein Auto verzichtet… Wir
beschlossen, kein Navi zu mieten, da dies pro Tag fast gleich teuer gewesen
wäre, wie das Auto selbst. Susanne wäre zwar gerne auf Nummer sicher gegangen,
aber Andy konnte sich durchsetzen. Er versprach, dass man eins kaufen werde,
wenn es effektiv nicht klappen sollte. Die erste Fahrt klappte schon einmal
nicht. Das Problem war, dass wir dachten, der Flughafen sei jener im Süden,
doch er war im Westen der Stadt. So machten wir einen kleinen Umweg, doch
danach fanden wir das Hotel sicher. Bei Susannes Natel funktioniert, im
Gegensatz zu Andys, das GPS und so mussten wir einfach jeweils mit WIFI die
Karten laden und danach zeigte uns das Natel an, wo wir jeweils waren.
Nachdem wir eingecheckt hatten,
kauften wir im Kiosk nebenan noch etwas zu trinken und einige Süssigkeiten.
Auch hier merkte man nun, dass man in den USA war. In grossen Dosen hatte es
jeweils rund 7dl. Der Verkäufer war auch interessant. Er ist ein Flüchtling des
Krieges in Syrien. Seiner Meinung nach sollten sich einfach alle anderen
Nationen aus dem Konflikt heraushalten. Die Syrer hätten noch immer eine Lösung
gefunden. Nachdem wir dann die Süssigkeiten verputzt hatten, legten wir uns ziemlich
müde schlafen. Wir hofften, der Jetlag werde sich in Grenzen halten.
21.5.2014 Mittwoch
Vom Jetlag sollten wir natürlich
nicht ganz verschont werden, denn Andy erwachte mitten in der Nacht. Zum Glück
hat er ein tolles App auf seinem Natel, welches es ihm erlaubt, verschiedenste
Sendungen zu schauen. Ein Grossteil der Nacht hat er wohl damit verbracht.
Susanne hingegen schlief wie ein Stein. Dafür begann der nächste Morgen für sie
nicht allzu glücklich. Als wir uns nämlich auf den Weg in den unteren Stock des
Hotels machten, um das im Preis inklusive „Continental Breakfast“ einzunehmen,
stolperte sie zunächst einmal die Treppe hinunter und verstauchte sich den
linken Fuss. Wäre ja zu schön gewesen, wenn nach einem verletzten Knie zu
Beginn der Reise, einer Grippe, einer Blasenentzündung und einer
Nierenentzündung einfach einmal alles ganz und gesund gewesen wäre…
Danach folgte mit dem
kontinentalen Frühstück gleich eine weitere Enttäuschung. Es bestand aus
Cornflakes. Mehr nicht. Milch dazu bekamen wir erst, nachdem wir darum gebeten
hatten. Die Saftmaschine war leider auch leer. Naja… Dafür war unser Programm
für diesen Tag umso schöner. Mit dem Mietauto fuhren wir zu den Universal
Studios und blätterten extrem viel Geld für die Eintritte hin. Um die 180
Dollar kostete uns zusammen der Spass. Zuerst gingen wir auf alle möglichen
Bahnen, die uns dort erwarteten. Nervenaufreibend war vor allem der Ghost walk
, in welchem in allen Ecken irgendwelche Gestalten lauerten, die ganz plötzlich
vor einem auftauchten und einem einen Schrecken einjagten. Nach den Bahnen fand
Susannes Herumhumpeln ein Ende und wir setzten uns in eine Art Züglein, welches
uns zu verschiedenen Kulissen führte.
Die Tour war wahnsinnig spannend.
Zuerst kamen wir in einem für Filme erbauten Dorf vorbei, wo eine
Überschwemmung simuliert wurde. Wir sassen im offenen Wagon, während es daneben
zu regnen begann und auf einmal jede Menge Wasser eine Strasse herunter zu
tosen kam. Die Szene wirkte sehr real und beeindruckte uns! Weiter führte uns
die Reise in eine Halle, wo eine Metrostation nachgebaut war. Unser Züglein war
dann quasi die Metrobahn und wurde auf einmal stark durchgeschüttelt, um uns so
zu zeigen, wie ein Erdbeben im Film dargestellt wird. Auch hier konnte eine
Überschwemmung simuliert werden. Die Effekte waren allgemein echt spektakulär.
Weiter kamen wir vorbei bei einem riesigen, abgestürzten und zerbrochenen
Flugzeug, zerstörten Häusern, einer explodierenden Tankstelle, der aus
Desperate Housewives bekannten Wisteria Lane und vielen anderen interessanten
Kulissen. Uns wurde übrigens immer auch mitgeteilt, in welchen Filmen welche
gezeigten Kulissen vorkamen und welche Specialeffekte eingesetzt wurden. Die
meisten genannten Filme kannten wir leider beide nicht, interessant war es aber
trotzdem.
Als die Tour zu Ende war und wir
wieder ausstiegen, konnte Susanne kaum mehr auf ihren Fuss stehen. Wir suchten
im Park eine First Aid Stelle auf und Susanne bekam Schmerzmittel, eine
Kühlpackung für den geschwollenen Fuss und danach einen Verband. Uns wurde
gesagt, wir könnten an einem andern Ort des Parks einen Rollstuhl mieten, was
wir aber zunächst einmal sein liessen. Es begann nun nämlich gerade eine
Vorführung zum Thema „Special Effects“, welche wir nicht verpassen wollten. Wir
besuchten die Vorstellung, welche uns aber nicht viel Neues lehren konnte, als dass
wir ohnehin schon wussten. Andy machte sich nach der Show auf die Suche nach
einem Rollstuhl und kehrte schliesslich mit einem solchen zurück. Für den Rest
des Aufenthalts in den Filmstudios wurde Susanne nun im Rollstuhl von Andy
umhergeschoben. Der Vorteil dieser Sache war, dass wir nun für die nächsten
Attraktionen nicht mehr anstehen mussten, da wir jeweils zu einem separaten
Eingang für Rollstühle verwiesen wurden. Was wir nun noch besuchten, war ein 4D
Kino, eine Tiershow mit für Filme trainierten Hunden, Vögel,… und die
Waterworld Show. Diese war mit ihren speziellen Effekten besonders spektakulär.
Obwohl wir in dem Park eine Menge Geld liegen liessen, hat es sich wirklich
gelohnt, da dem Besucher viel Spannendes geboten wird.
Nach den Universal Studios kam
dann der weniger schöne Teil des Tages… Der Besuch im nahe gelegenen Spital.
Einige Stunden verstrichen, bis Susannes Fuss geröntgt, eine Diagnose gestellt,
eine Verschreibung und Krücken ausgehändigt wurden. Die Wartezeit dauerte
relativ lange, welche Andy doch gleich mal dazu nutzte, seinen Schlaf auf der
Liege nachzuholen, auf welcher Susanne auf die Diagnose wartete. Stunden später
gingen wir in unser Motel 6 für die kommende Nacht, welches sich ganz in der
Nähe eines Parks befand, den wir am nächsten Tag besuchen wollten. Obwohl es schon sehr spät war, wollten wir
doch noch etwas essen gehen und Andy gab sich alle Mühe, einen IHop zu finden,
um Susanne eine Freude zu bereiten. Wir fuhren kreuz und quer durch die Gegend
und fanden gerade kurz vor dem Aufgeben tatsächlich einen IHop. Die Freude war
auf jeden Fall gross und das Essen einfach nur lecker! Leider hatten wir nach
der kurligen Fahrt keine Ahnung mehr, wo nun genau unser Motel war. Die
zurückgelegte Strecke war nämlich ziemlich viel länger geworden, als von uns geplant.
Da wir kein WLan hatten, konnte auch die Karte auf der App nicht geladen
werden…Ein Navi wäre auch in diesem Fall vielleicht doch nicht so schlecht
gewesen. Irgendwann fand Andy aber trotzdem zur Unterkunft zurück.
22.5.2014 Donnerstag
Schon seit langem freute sich Andy
auf diesen Tag. Bereits vor unserer Ankunft in den USA hatte er in Erfahrung
gebracht, dass es in Los Angeles einen Freizeitpark der Superlative gibt.
Leider begann der Tag dann aber gar nicht gut. Wir haben wieder einmal
verschlafen, was Andy die Stimmung ordentlich vermieste. Danach mussten wir
zuerst einmal eine Apotheke finden. Der Klassiker… Wenn man etwas braucht,
findet man es sicher nicht. Danach fanden wir immer und überall Apotheken, aber
jetzt verstrich wieder wertvolle Zeit, bis wir endlich ein einem
Einkaufszentrum fündig wurden. Und hier nervte sich Andy aufs Neue. Er gab das
Rezept ab und erwartete dann, dass er die Medis direkt erhält. Aber nein, hier
läuft das so nicht. Die Apothekerin schaute Andy schon erstaunt an, als er sich
nach Abgabe der Verschreibung nicht gleich wieder auf den Weg machte. „Ahhh,
Sie möchten die Medikamente gleich mitnehmen? Ja dann müssen Sie 20 Minuten
warten“… Waaas? Hier ist das anscheinend üblich, denn Andy stellte nachher fest,
wie ganz viele abholbereite Säcklein auf den Gestellen lagen. Immerhin ein
wenig liess sie sich dann von einem wartenden Touristen beeindrucken und
brachte die Medikamente tatsächlich bereits nach 16 Minuten anstatt 20.
So, nun aber endlich los zum Six
Flags Magic Mountain. Es wurde uns gleich eine Jahreskarte für Andy
aufgeschwatzt, da wir mit dieser billiger kamen. Mit dieser dürfte Andy bei
jedem Besuch gratis einen „Gast“ mitbringen, in diesem Fall Susanne. Dafür
musste er sich nachher registrieren lassen, was wieder Zeit kostete. Juhu,
dafür eine Jahreskarte, die leider aber nichts nützt… Wobei Andy natürlich
gerne nochmals gehen würde, was aber wohl auch für einen Lehrer nun nicht mehr
möglich ist. Die Krücken von Susanne wurden schnell entdeckt und erweckten
Mitleid. Von einem Parkmitarbeiter wurde uns deshalb der Gang zur Guest
Relation empfohlen. Hier bekamen wir ein Büchlein, mit welchem man anscheinend
nicht mehr anstehen musste. Wir probierten das zunächst, es hätten sich jedoch mehr
Nachteile ergeben, weshalb wir das dann wieder sein liessen. Das System war zu
kompliziert und hat uns schlussendlich nur Nerven gekostet. Aber schlussendlich
schafften wir es dann doch auf viele Bahnen und die waren grösstenteils absolut
genial. Adrenalin pur. Vor allem die X2, in welcher man quasi die ganze Fahrt
neben der Bahn hängt, war das Beste, was wir je in Sachen Achterbahn erlebten.
Aber auch die Superman, wo man auf 160km/h beschleunigt wird, war absolut
fantastisch.
Nach der Schliessung des Parks
machten wir uns auf den Weg in den Süden der Stadt, da wir unbedingt noch zum
Hollywood Boulevard gehen wollten, um den Walk of Fame noch zu sehen. Nicht weit
weg von unserem Parkplatz stiessen wir auf ein Subway-ähnliches Restaurant, von
welchem Andy heute noch schwärmt. Während es für ihn einen leckeren Znacht gab,
gabs für Susanne lediglich eine Tablette gegen Motion Sickness. Auf der Fahrt
wurde es ihr einmal mehr hundeübel und Andy war dann so nett, ihr nach dem
Essen in der Apotheke gegenüber helfende Tabletten zu besorgen. Die
Nebenwirkungen sollten sich später noch mehrere Male bemerkbar machen. Wir
gingen danach also den berühmten Weg mit den vielen Sternen entlang, bevor wir
danach ein Hotel für die Nacht suchen mussten.
Gleich in der Nähe dieses
Boulevards waren die Unterkünfte aber eher teuer und so entschlossen wir uns
dann, nochmals zum Rodeway Inn zu gehen. In diesem verbrachten wir schon die erste
Nacht in Amerika und Andy war sich auch ziemlich sicher, dass sein
unauffindbarer neuer Gürtel noch irgendwo dort sein musste. Glücklicherweise
war dann dort noch ein Zimmer frei, was uns eine Weitersuche nach einem Hotel
ersparte. Ein Gürtel wurde aber nirgendwo gesichtet…
23.5.2014 Freitag
Heute werden wir weiterfahren nach
San Diego, wo wir mit Andys Turnkollegen Michael Brunner abgemacht haben.
Zunächst genossen wir aber nochmals einen Tag in Los Angeles. Nachdem auch am
Morgen die Putzfrau im anderen Zimmer, in welchem wir die erste Nacht verbracht
hatten, den Gürtel von Andy nicht gefunden hatte, machten wir uns auf den Weg
bzw. fuhren wir los. Und tadaa, was fand Andy im kleinen Rucksack: seinen
Gürtel. Er hatte beim ersten Mal einfach zu wenig gut gegraben und da er dann
wirklich nicht im Hotel zu sein schien, gab er sich mehr Mühe beim Suchen. Fürs
Morgenessen wünschte sich Susanne unbedingt Bagel. Andy fand dann so eine
Amerikanische Morgenessensbude und es war wirklich sehr lecker dort. Er ass
dann übrigens einen Bagel und Susanne nicht.
Weiter ging es in Richtung der
bekannten Hollywood-Buchstaben. Wir wollten von denen noch ein gutes Foto
schiessen. Wir fuhren näher und näher und höher und höher und irgendwann waren
wir in einem Park, in dem es von Touristen nur so wimmelte. Per Zufall sind wir
beim Observatorium gelandet, welches effektiv der richtige Punkt ist für die
Aussicht auf das Wahrzeichen.
Als nächstes Ziel hatten wir Santa
Monica im Visier, da Michael im Whatsapp Chat vom Strand von Venice Beach
geschwärmt hatte. Die Fahrt dorthin verlief aber gelinde gesagt sehr stockend. Immerhin
sahen wir noch Beverly Hills und das schöne Zentrum von Santa Monica. Wir bekamen
aber die Autoüberschwemmung von Los Angeles mehr als nur zu spüren. Ebenfalls
zeigte sich die wahre Grösse dieser Stadt. Wir fuhren und fuhren, waren aber
immer noch weit vom Strand entfernt. So lief uns die Zeit davon und wir machten
uns dann direkt auf den Weg in Richtung Süden bzw. San Diego.
Auf dem Weg dorthin lag noch unser
zweites Haupttagesziel, die Queen Mary. Dies ist ein gigantisches Kreuzfahrt-
bzw. Linienschiff (sie fuhr nur zwischen England und Amerika), welches in den 60er-Jahren
aus dem Dienst genommen wurde und fortan im Hafen von Los Angeles als Hotel und
Touristenattraktion dient. Eine Attraktion war es denn auch wirklich. Sehr
eindrücklich, die Dimensionen so eines Kreuzfahrtschiffes und auch die
Geschichte hinter dem Schiff war sehr spannend. So wurde es während des zweiten
Weltkrieges komplett grau gestrichen und diente als Truppentransporter, um all
die vielen US-Soldaten nach Europa zu bringen. Die Queen Mary hielt lange Zeit
etliche Rekorde. Unter anderem war sie sehr schnell. Die Motoren waren denn
auch gigantisch und ebenfalls die Schiffsschraube, welche man durch einen
speziellen Anbau besichtigen konnte, war riesengross. Geblieben ist uns das
Gewicht eines Gliedes der Ankerkette. Unglaubliche 100kg wiegt so ein Glied. Es
wurden verschiedene Touren auf dem Schiff angeboten. Wir machten die
Ghost-Tour, in welcher man mit einem Führer in dunkle Mythen eingeführt wird,
welche sich auf dem Schiff zugetragen haben sollen. Man lief durch dunkle Gänge
und tief ins Innere des Schiffes. Naja, wirklich Angst konnten sie nicht
erzeugen, aber spannend war es allemal. Die restliche Zeit erkundeten wir das
Schiff alleine mit einem Audio-Guide. Echt interessant, was wir auch hier alles
erfuhren. Insgesamt hat es sich sehr gelohnt. Nur zeitlich haben wir falsch
kalkuliert, denn wir haben nie erwartet, dass so viel geboten wird auf dem
Schiff.
So war es dann bereits fast Abend,
als die Fahrt weiter ging. Um diese Zeit wollten wir ursprünglich eigentlich
schon fast in San Diego sein. Die Fahrt entlang des Highway 1 führte uns
entlang der Pazifikküste. Praktisch auf der ganzen Länge hatte es Strände (mit
den typischen Baywatch-Rettungsschwimmer-Hüttchen) und schöne Städtchen, welche
die Fahrt selbst zu einem Genuss machten. Susanne hat vieles von dem nur durch
die geschlossenen Augen mitbekommen und übrigens auch als wir bei der Queen
Mary ankamen, musste sie zuerst von Andy aus dem Tiefschlaf geholt werden.
Zuvor hatte sie in Hollywood die Motion-Sickness-Pille genommen, welche ihre
Nebenwirkungen sehr gut entfaltete: Müdigkeit. Nach gut zwei Stunden Fahrt
erreichten wir schliesslich den La Jolla Strip Club in San Diego. Nein, es ist
nicht das, was ihr jetzt vielleicht denkt, denn hier kann man einfach geniale
Steaks essen. Susanne kannte dieses Restaurant bereits aus ihrem
Auslandsemester, welches sie hier verbrachte, und wollte deshalb unbedingt
wieder hier essen.
Auf dem Parkplatz wartete bereits
Michi auf uns und wir freuten uns sehr, ihn zu treffen. Das Essen war dann
wirklich sehr lecker. Besonders macht dieses Restaurant der grosse Grill in der
Mitte. Hier muss bzw. darf man sein Fleisch selber nach Belieben grillieren und
kann es mit diversen Gewürzen und Saucen noch schmackhafter machen. Uns gefiel
es sehr im „harmlosen“ Strip Club und wir erzählten uns gegenseitig von den
vielen Sachen, welche wir in den letzten Wochen erlebt hatten. Viel Zeit blieb
uns aber nicht, denn Jüngling Michi wollte natürlich noch in den Ausgang. Andy
kam das natürlich auch mehr als recht und es ist ja schliesslich nicht immer
Freitag.
Wir fuhren zu unserem Hotel und
checkten ein. Ins Zimmer gingen wir zwar nicht, sondern zogen uns gleich in der
Tiefgarage um. Dann fuhren wir mit Michi (er hat ein eigenes Auto in San Diego,
da er sonst kaum mobil wäre) zum Ventaggio. Dies ist eine Studentenresidenz, in
welcher viele seiner Freunde hausen. Im Vorhof trafen wir diese, wo sie sich
mit allerlei Flüssigem auf die Nacht vorbereiteten. Susanne wurde von einigen
jungen Schweizer Mädchen sogleich in Beschlag genommen. Diese Dummerchen waren
noch nicht einmal 21 Jahre alt und machten einen Sprachaufenthalt im ultrastrikten
Amerika. Nirgends kommt man ohne ID oder manchmal sogar Pass in einen Club. So
konnte sich dann eine von ihnen die ID von Susanne borgen, so dass sie auch
einmal aus der Unterkunft herauskam. Von dort aus wurden wir von einem Partybus
abgeholt, welcher uns in einen Club im Stadtzentrum brachte. Es war wirklich
die Hölle los und wir konnten alle gut abfeiern. Danach ging es mit einem Taxi
zurück in die Studentenunterkunft, wo wir in einem Zimmer noch ein wenig
plauderten etc.
Für uns bestellte Michi danach ein
Taxi mit dem Lift-App. So kann man quasi private Fahrer buchen, was natürlich
viel günstiger ist und auch wirklich prima geklappt hat. Spannend war unser
Fahrer. Er ist Ukrainer von der Krim. Nun muss der arme Cheib innerhalb von
drei Monaten extra nach Hause gehen, um sich einen Russischen Pass machen zu
lassen. Sonst wäre er bald staatenlos. Zu sehr später Stunde bei unserem Motel
angekommen, mussten wir zuerst noch das Gepäck aus dem Auto holen und legten
uns dann todmüde schlafen.
24.5.2014 Samstag
Um 11 Uhr mussten wir aus dem
Hotel auschecken. Diesen Zeitpunkt peilten wir an und schliefen fast so lange,
weil wir es bitternötig hatten. Danach suchten wir für das Frühstück einen
Starbucks. Erstens weil Susanne grosser Fan von Starbucks ist und zweitens weil
wir unbedingt Internet brauchten, um ein Hotel zu buchen. San Diego war leider
praktisch ausgebucht, weil mit dem Memorial Day am Montag ein Amerikanischer
Feiertag zelebriert wurde. Trotzdem fanden wir dann noch ein Hostel im Zentrum,
welches keine überrissenen Wochenendpreise verlangte. Ebenfalls konnten wir mit
Michael schreiben und abmachen. Er kam zum Starbucks mit seinem Auto. Danach
fuhren wir zu ihm nach Hause, damit er sein Auto abstellen konnte.
Mit unserem Touristenführer
Michael ging es nachher weiter zu der Insel Coronado. Erster wortwörtlicher Höhepunkt
war die Brücke, welche zur Insel führt. Sie ist extrem hoch, denn ganz grosse
Schiffe müssen unter ihr hindurch fahren können. Sehr eindrücklich. Danach
zeigte er uns ein wunderschönes Hotel, welches bereits mehr als 100 Jahre alt
ist. Weiter erkundeten wir die Insel ein wenig zu Fuss und auf dem Rückweg
machten wir am Ufer auf der anderen Seite mit dem Auto einen Halt. Hier sahen
wir verschiede Familien, welche typisch amerikanisch Picknick machten. Auch ein
Grill durfte natürlich dabei nicht fehlen und es sah wirklich sehr gemütlich
aus. Besonders amüsierte uns eine Familie, welche gerade ihre Hunde im Sand
vergrub. Natürlich nicht komplett, denn der Kopf ragte schon noch heraus. Erstaunlicherweise
schien es die Hunde überhaupt nicht zu stören, weshalb es vielleicht doch nicht
so grosse Tierquälerei war, wie wir zuerst dachten.
Zurück auf dem Festland fuhren wir
nach La Jolla Cove, wo eine sehr grosse Seelöwenkolonie ihr Zuhause hat.
Bereits von Weitem konnte man durch die Nase die Tiere wahrnehmen. Leider nicht
im positiven Sinne gemeint. Den Geschmack vergisst man dann aber schnell, wenn
man sich den Tieren bis zu einem Meter nähert. Echt spannend zu beobachten, wie
sie sich verhalten. Lustig ist, wie sie einfach übereinander herüberklettern,
und auch wie sie manchmal miteinander „kämpften“. Dass man dabei wohl auf einem
Berg von Sch…. von diesen Tieren steht, vergisst man. Erst wenn man sieht, wie
einer sein stinkendes Geschäft direkt verrichtet, wird dies einem vor Augen
geführt. Lustig war es trotzdem.
In einem typischen Burgerschuppen
nahmen wir das Mittagessen ein, bevor die Fahrt zum Aussichtspunkt Mount
Soledad weiterging. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf ganz San
Diego. Ebenfalls gibt es hier in Form eines riesigen Kreuzes ein Denkmal für
die in den verschiedenen Kriegen gefallen Soldaten. Ein trauriger, wenn auch
von der Aussicht her wirklich sehr schöner Ort. Danach ging Stadtbesichtigung
Teil 1 zu Ende und wir fuhren unseren Guide wieder nach Hause.
Nun machten wir uns auf die Suche
nach dem Hotel in der Innenstadt. Leider war gerade ein Spiel des Baseballteams
San Diego Padres, weshalb die Innenstadt heillos verstopft war. Wenigstens
bekamen wir das imposante Petco-Stadion mitten in der Stadt auch noch kurz zu
Gesicht. Da alle Parkplätze besetzt waren, liess Andy Susanne einfach vor
unserem Hotel aussteigen, um einzuchecken und sich zu erkundigen, wo man denn
am besten parkiere. Dies war dann allerdings nicht mehr nötig. An der Reception
war eine erbitterte Stimmung. Bereits der Herr vor Susanne hatte anscheinend ein
Zimmer gebucht, wobei die Buchung nicht angekommen zu sein schien und er somit
kein Zimmer bekam. Auch hier war man also restlos ausgebucht und kannte auch
keine Alternative in der Nähe. Dies erklärte man dann auch Susanne, was uns
natürlich sehr verärgerte. Unser vermeintliches Glück am Morgen, dass wir doch
noch ein Hotel fanden, wurde nun zum Unglück. Da es nun bereits Abend war,
wurde die Möglichkeit, ein Hotel zu finden, weiter geschmälert.
Es blieb uns nichts anderes übrig,
als wieder einen Starbucks zu suchen, damit wir dort im Internet ein Hotel
buchen konnten. Auf dem Weg dorthin wollten wir aber auch direkt bei Hotels und
Motels einfach mal vorbeischauen und nach einem Zimmer fragen. Und siehe da,
beim ersten hat es gleich geklappt. Obwohl wir auch hier fast 100 Dollar
hinblättern mussten, war es doch sehr preiswert im Vergleich zu allen anderen,
die wir im Internet fanden. Wir hatten also nun doch noch ein wenig Glück.
Da es in unserem Motel kein
Internet gab, fuhren wir dann trotzdem noch zum Starbucks. Durst hatten wir
aber keinen und fürs Nachtessen ist ein Starbucks nicht der ideale Ort. So nutzten
wir das WIFI einfach vom Auto aus. Danach holten wir Michi und seinen Genfer
Kollegen ab und fuhren zum Pacific Beach. Hier hat es etliche Bars und kleine
Clubs. Die Einheimischen gehen hier in den Ausgang und wir mischten uns unter
sie. Das heisst, zunächst nur Michi und sein Kollege, denn wir wollten noch
einen Happen essen. Da es in der Bar bereits nichts mehr zu essen gab, suchten
wir ausserhalb etwas. Und was gibt es da besseres für Susanne, als einen IHop.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, gingen wir gleich weiter in eine andere Bar. Hier
wurde Michi von Andy mit speziellem Geld auf ein Bier eingeladen. Von seinen
Getuleiterkollegen hatte Andy als Abschiedsgeschenk ein Portemonnaie mit
Bildern und Sackrappen in verschiedenen Währungen bekommen. Diese sollten
jeweils in Bier investiert werden, was natürlich kein Problem war. So ein Bier
nun direkt mit einem Leiterkollegen geniessen zu können, war eine tolle Sache.
Anschliessend fuhren wir mit einem
Taxi zur Bar Taifoon, welche auch Susanne aus ihrer San Diego Zeit noch gut in
Erinnerung war. Gemäss Michi war die Bar zu weit entfernt zum Laufen. Die Fahrt
dauerte dann mindestens eine Minute, doch leider war die Bar bereits
geschlossen bzw. niemand konnte mehr eintreten. In einer Bar in der Nähe war dies
aber möglich und so liessen wir hier den Abend bis um fast 2 Uhr ausklingen.
Kurz davor war nämlich Schluss und die Securitas schickten die Leute nach
draussen. Innerhalb kürzester Zeit war niemand mehr in der Bar und wir staunten
nicht schlecht. Hier herrschen andere Gesetze und um 2 Uhr darf wirklich
niemand mehr in einer Bar sein. Würden sich die Gäste weigern, würden die
Security nicht zimperlich mit ihnen umgehen und so verlassen alle die Bar ohne
diese Lämpen, wie es sie bei uns immer gibt.
Michi und sein Kollege verspürten
dann auch noch einen Hunger und wir wollten in dieser Zeit, in welcher sie sich
verpflegten, das Auto holen. Leider nur „wollten“. Wir haben es tatsächlich
nicht mehr gefunden. So liefen wir zurück zum McDonalds, wo Michi gerade mit
seinem zweiten BigMac kämpfte. Warum nur einen kaufen, wenn es für 4.40 Dollar
gleich zwei gibt. Auch Michi und sein Kollege wussten nicht mehr recht, wo das
Auto war, doch nach ziemlich langem Suchen haben wir es dann schlussendlich
gefunden. Ziemlich peinliche Angelegenheit das Ganze. Da die Herren der
Schöpfung wohl nicht mehr legal hätten fahren dürfen, fuhr Susanne nach Hause.
Dies war aber bereits vorher so abgemacht. Nicht, dass hier falsche Gedanken
aufkommen. Nachdem wir die beiden Jungs abgeladen hatten, fuhren wir zu unserem
Hotel und schliefen sehr bald ein.
25.5.2014 Sonntag
Nach dem Auschecken fuhren wir in
die alten Gefilde von Susanne. Zunächst besuchten wir ihre damalige
Studentenresidenz, welche bei ihr sehr glückliche Gefühle auslöste. Danach
knurrte ein wenig der Magen, was uns wieder einmal in einen Starbucks führte.
Dort buchten wir dann auch gleich die Hotels für den Aufenthalt in Las Vegas,
welcher heute noch beginnen sollte. Ja richtig, es waren verschiedene Hotels,
die wir buchten. Mehr dazu später. Im Einkaufszentrum gleich nebenan, deckten
wir uns noch mit Wasser ein, damit der späteren Fahrt am Abend nichts mehr im
Wege stehen konnte. Eigentlich wollten wir aber Shampoo kaufen, doch auch diese
gibt es nur in amerikanischen Mengen, sprich halber Liter oder mehr. Dies war
für unsere Reiserucksäcke nicht wirklich die ideale Grösse.
Den nächsten Stopp legten wir bei
der Uni ein, wo Susanne ihre ehemaligen Vorlesungsgebäude besichtigen konnte.
Ein riesiges Gelände mit etlichen Gebäuden bildete diese Uni. Eigentlich schon
fast eine Stadt in der Stadt. Besonders interessant war die Bibliothek, welche
architektonisch sehr beeindruckend gebaut wurde. Lustig ist ein Haus gleich dahinter,
auf welchem künstlerisch ein kleines blaues Häuschen gebaut wurde. Es ist
schief und ragt weit über das Dach hinaus und ist so wirklich ein Blickfang.
Nun fuhren wir zu Susannes
Highlight während ihres Aufenthaltes: Westfield Einkaufszentrum. Schon beim
Anblick bekam sie feuchte Augen und sie war einfach nur glücklich. Wirklich
riesig, dieses Einkaufszentrum, auch wenn es von aussen gar nicht der Anschein
machte. Es ist so ähnlich aufgebaut wie ein Outlet-Zentrum mit niedlichen
Gässchen und allerlei schönen Gärtchen. Ebenfalls hatte es, wie in der Dubai
Mall, ein Eisfeld. Im Food Court hatte es unter anderem einen „Simons Burger“.
Dies weckte Erinnerungen an unseren Ösi-Freund und wir schickten ihm natürlich
ein Bild von seiner Burgerbude. Wir assen dann aber von einem anderen Take-Away
ein Stück Pizza, welches erstaunlicherweise extrem lecker war. Fürs Shoppen
blieb uns (gottseidank für Andy) keine Zeit, bzw. fehlte sowieso der Platz in
den Rucksäcken. Einen Abstecher in den Victoria’s Secret gestand Andy dann aber
Susanne doch noch zu, wobei auch er allerlei lustige Momente dort drin erleben
konnte.
Danach holten wir Michi ab und
fuhren im Konvoi fürs Mittagessen zu einem „Korean Barbecue“-Restaurant. Hier
grilliert man, ähnlich wie wir es bereits einmal in Laos sahen, in der Mitte
des Tisches sein Fleisch selber. Dieses Fleisch war echt der Hammer und wir
konnten fast nicht mehr aufhören zu essen. Sicher für Michi galt dies, denn er
braucht für all sein Training auch genügend Energie, weshalb es bei ihm
durchaus gerechtfertigt ist. Bei uns blieb das Training leider seit Erawan in
der zweiten Woche der Reise auf der Strecke. Schääääm….
Nun schlüpfte Michi wieder in
seine Rolle als Reiseleiter und führte uns zum Point Loma. Dies ist der
Endpunkt einer Halbinsel, welche sich auf den Pazifik hinaus erstreckt.
Besonders hier sind der Leuchtturm und die schönen Häuschen, welche in ihrem
Urzustand belassen wurden. Weiter hat man eine wunderbare Sicht auf San Diego
und auf das Meer. Etwas zurückversetzt befinden sich riesige Soldatenfriedhöfe,
welche eine ehrfürchtige Stimmung verbreiteten. Man sieht einen kleinen weissen
Grabstein am anderen, soweit das Auge reicht. Bei jedem Stein weht zudem ein
kleines Ami-Fähnchen, was vor allem Michi sehr speziell fand.
Dies bildete den Endpunkt der San
Diego Stadtbesichtigung. Nun hiess es, Abschied nehmen von Michi. Es war
wirklich toll mit ihm und hat uns sehr gefallen. Danach fuhr er direkt in die
Stadt für ein Baseballspiel (deshalb fuhren wir auch mit zwei Autos) und wir
machten uns auf den langen Weg Richtung Las Vegas.
Diese Fahrt dauerte und dauerte.
Ungefähr in der Mitte mussten wir dann einmal tanken und kauften einige Snacks.
Danach ging die Fahrt weiter und weiter. Das spannendste auf dem Weg durch die
Wüste war noch ein Outlet-Center, welches rund 100 km von grösserer
Zivilisation entfernt steht. Weiss der Geier, wer hierher kommt, um
einzukaufen. Nach rund 5 Stunden war es dann soweit und wir sahen die Lichter
und das Funkeln. Susanne hatte Andy lange darauf vorbereitet, dass dies ganz
speziell sei, zu sehen. Aber irgendwie konnte das nicht sein, denn wir waren
die letzten Kilometer ja nicht geflogen. Tatsächlich war es dann nur
Freizeitpark oder so was ähnliches, was Susanne ziemlich enttäuschte. Es ging also
noch weiter, aber schon bald darauf sah man ganz knapp einen Strahl in den
Himmel ragen. Diesem kamen wir dann immer näher und plötzlich war das wirklich
grosse Lichtermeer dann da. Echt beeindruckend, diese grosse Stadt, umgeben von
nichts als Wüste und Sand.
Wir fuhren dann als erstes den
Strip entlang, an welchem sich all die grossen Themenhotels befinden. So sind
New York, Venedig und Paris auf einmal fast Nachbarn. Auch sind die Pyramiden
von Luxor und das Kolosseum von Rom direkt hier zu finden. Unglaublich, in
welche Welt man hier eintauchen kann.
Unser Problem war nun, aber das
Hotel zu finden. Leider hatten wir vergessen, die Karte am Vortag auf die
Natels zu laden und zudem hatten fast all unsere Geräte kaum mehr Akku. Wir
brauchten also dringend Internet. Auf gut Glück fuhren wir einfach eine Strasse
entlang, um einen Mc Donalds oder Starbucks zu finden. Einen Mäc fanden wir
dann tatsächlich, der war aber gerade am Schliessen, da es bereits nach 10 Uhr
war. Immerhin konnten wir uns noch kurz ins Internet einloggen und fanden so
heraus, wo wir nun hinfahren mussten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch
einen kurzen Halt in einem „Jack in the Box“, wo wir unbedingt aufs WC mussten,
aber auch noch ein Hüngerchen zu stillen hatten. Dieser Burger war wirklich
erste Sahne. Andy kann sich nicht erinnern, so einen guten Burger je in einem
Fast-Food-Laden gegessen zu haben.
Nachdem wir satt waren, fuhren wir
nun zum Hotel. Dieses befand sich ausserhalb von Las Vegas, da alle Hotels am
Strip an diesem Tag noch Preise von rund 200 Dollar verlangten. Am anderen Tag
war der Memorial Day, weshalb wir quasi an einem Samstag ankamen, an welchem
Las Vegas überbevölkert ist. Hier im Howard Johnson bezahlten wir nur rund 60
Dollar und da wir ja mit dem Auto unterwegs waren, war dies überhaupt kein
Problem. Die restlichen Nächte schliefen wir dann aber am Strip. Das Zimmer
kostete dann nur noch günstige 50 Dollar pro Nacht.
26.5.2014 Montag
Nach einem unerwartet guten
Frühstück in unserem Howard Johnson Hotel, machten wir uns zum Hoover-Dam auf.
Dort hat es gemäss der Las Vegas erprobte Susanne einfach einen genialen
Staudamm, welchen man besichtigen kann. In einer halben Stunde hat man das
gesehen, meinte sie. Zuerst besorgten wir uns aber beim Half-Price-Ticket Stand
noch Tickets für eine Show am Abend. Da dies nur provisorische Tickets waren,
mussten wir dann auch gleich noch ins Treasure Island Hotel gehen, um die
„Reservation“ gegen richtige Tickets mit festen Plätzen einzulösen. Während
Susanne dies machte, kurvte Andy mit dem Auto umher, rund um das Hotel, weil es
wohl schwierig gewesen wäre, zu parkieren. Dies stellte sich aber als falsch
hinaus, da hier auch die Parkplätze der Hotels öffentlich sind.
So, und irgendwann trafen wir dann
doch noch beim Hoover-Dam ein. Andy sah direkt schon die Aufschrift „Tour“ und
nun wollte er natürlich wissen, was man hier effektiv alles machen kann.
Nachdem wir dann weit weg das Auto parkiert hatten, liefen wir über den Damm
zum Besucherzentrum. Effektiv gab es Touren und wir nahmen dann gleich die grosse.
Diese startete aber erst in einer Stunde, welche wir sehr gut für das Museum
nutzen konnten. Genial wird hier den Besuchern die Geschichte des Damms
nähergebracht. Ebenfalls wird erklärt, wie die ganze Stromproduktion
funktioniert und welchen Nutzen der Damm bringt. Er wurde nämlich in erster
Linie zum Schutz vor Hochwassern gebaut, unter welchen viele Gebiete entlang
des Colorado Rivers litten. Durch ihn wurde der riesige Lake Mead aufgestaut,
wofür 6 Jahre notwendig waren. Ebenfalls wurde im Museum ein Film gezeigt.
Einfach sehr spannend, die ganze Sache. Vor allem auch, wie der Damm gebaut
wurde. Andy war hier sowieso in seiner Welt, aber sogar Susanne hat hier alles
sehr beeindruckt.
Danach ging es auf die Führung in
den Damm hinein. Zunächst mit einem sehr schnellen Lift ganz hinunter zu den
Power Plants, wo der Strom produziert wird. Danach als Extra noch an weitere
Orte im Damm. Unter anderem an ein „Fenster“, welches sich mitten in der Wand
befindet, wo Andy ein cooles Foto vom Damm darüber machen konnte. Insgesamt hat
es mehrere Kilometer Gänge im ganzen Damm und das ganze Bauwerk ist einfach
gigantisch.
Nach der Führung brauchten wir
noch ein wenig Zeit, um das Museum fertig anzuschauen. Weiter besuchten wir im
alten Besucherzentrum eine „Lichtschau“ auf einer 3D-Landkarte, welche das
ganze Gebiet des Colorado zeigt. Hier wurde der Einfluss des Flusses auf die
ganze Region erklärt und die weiteren Dämme wurden gezeigt. Ebenfalls sah man sehr
gut den Einschnitt, welchen der Fluss im Gelände hinterlässt. Grand Canyon als
Stichwort.
Aus dieser halben Susanne-Stunde
wurden dann fast 5 Stunden. Auf dem Rückweg fuhren wir, wie bereits schon auf
dem Hinweg, durch Boulder-City. Diese Stadt entstand nur wegen des Damms, denn
hier wurden alle Arbeiter untergebracht. Es ist die erste komplett künstliche
Stadt in den USA und da es eine Bundesstadt ist, ist es die einzige Stadt in
Nevada, in welcher das Glückspiel nicht erlaubt ist. Trotzdem, oder vielleicht
gerade deshalb, ist sie aber sehr charmant und erinnert ein bisschen an eine
Wild-West-Film Kulisse. Kurz vor der Stadt konnten wir einige coole Fotos vom
Lake Mead schiessen. In der Stadt genossen wir dann ein feines Nachtessen,
bevor wir zurück nach Vegas fuhren.
Nun mussten wir zunächst einmal
einchecken in unserem Mittelalterschloss Excalibur. Andy liess Susanne wieder
aussteigen und suchte einen Parkplatz. Diese hatte es hinter dem Hotel en-masse
und sie waren erst noch gratis. Das wären sie auch beim Treasure Island
gewesen. Nachdem wir jetzt wussten, in welchem Teil des riesigen Komplexes
unser Zimmer lag, parkierten wir nochmals um, damit wir das Gepäck nicht so
weit schleppen mussten. Dann fuhren wir in den 12. Stock und bezogen Zimmer
12045. Die Nummer wird aufgrund des Stockwerks etc. gebildet aber trotzdem hat
es in diesem Hotel unglaubliche 4008 Zimmer. 8 von den 10 grössten Hotels der
Welt stehen hier am Strip in Las Vegas. Nicht umsonst die Stadt der Superlative.
Von unserem Zimmer aus hatten wir
eine super Sicht auf den Pool. Leider mussten wir sehen, dass er bereits
geschlossen war. Man hat den Hoover-Dam ja in einer halben Stunde gesehen….
Viel Zeit wäre uns ohnehin nicht mehr geblieben und so machten wir uns schon
bald zum Treasure Island auf. Mit der Monorail-Bahn fuhren wir bis in die Nähe
dieses Hotels. Leider war die Haltestelle weit (eigentlich nur ein Hotel, aber
diese Hotelanlagen sind einfach rieeeesig) hinter dem Strip, so dass wir
schlussendlich fast noch Stress hatten, um rechtzeitig zu sein.
Wir schafften es aber und sogleich
begann die Show Mystère von Cirque du Soleil. Andy hat ja schon viel Zirkus
gesehen, aber das schlägt auch seiner Meinung nach alles. Einfach genial, was
hier alles geboten wurde. Eine Nummer besser als die andere und die Kostüme und
die Übergänge waren ebenfalls eine Klasse für sich. Ganz besonders war eine
Show aus Kombination zwischen Schleuderbrett, grossem Trampolin und
Feder-Boden. Einfach unbeschreiblich. Und dann war da noch ein anderes
Highlight. Andy Tremp on Stage
live at Cirque du Soleil Las Vegas. Tönt wie ein schlechter Scherz,
entspricht aber der Wahrheit. Der Grund ist aber Susanne. Der Clown wollte mit
ihr ungestört sein und hat Andy deshalb auf der Bühne in eine Box gesperrt. Andy
wusste überhaupt nicht, was rund um ihn herum passierte. Immerhin wurde ihm
einmal noch ein Stück Brot gebracht. Auch konnte er aus der Box heraus Fotos
mit dem Natel machen. Sonst war das verboten, aber auf der Bühne darf man sich
ja auch mal was getrauen. Susanne bekam in dieser Zeit Champagner und ein Mann
vor ihr musste eine Kerze in die Luft halten, für das Candle-Light-Dinner mit
dem Clown. Das war echt sehr speziell für uns beide. Suuuuper Erfahrung.
Nachdem Andy befreit wurde, machte der Clown mit ihm zusammen hinter der Bühne
noch ein Foto. Dieses wurde uns von einem Security nach der Show gebracht.
Zusammen mit der neckischen Frage an Andy, weshalb er wohl gerade ihn
ausgesucht hatte. Antwort: Tssss überhaupt nicht wegen dir oder so, sondern
wegen deiner hübschen Begleitung. Er suche sich immer die Hübschesten im
Publikum aus.
Nach der Show liefen wir zu Fuss
via diverse Casinos nach Hause. Wir wollten noch ein wenig Roulette spielen.
Leider waren wir aber völlige Anfänger. So wechselten wir dann einfach mal ein
wenig Geld und wollten dann 5 Dollar auf eine Farbe setzen. Wir wurden dann von
einem Ehepaar am Tisch aufgeklärt, dass dies nicht möglich sei, bei einem
Mindesteinsatz von 15 Dollar. Das haben wir natürlich nicht gesehen. Auch gaben
sie uns dann gleich Tipps, wie man am besten spielt. Sie belustigten sich
ziemlich ab uns, was uns jedoch egal war. Für uns war es nämlich auch lustig.
Die empfohlene Strategie ging dann tatsächlich auf. Wir setzten auf 15
verschiedene Zahlen je einen Dollar. Die Chance zu gewinnen, liegt bei fast 50%
und hat sich bewährt. Mit einem gigantischen Gewinn von fast 40 Dollar konnten
wir einen genialen Abend auch finanziell positiv abschliessen.
27.5.2014 Dienstag
Geplant war für diesen Tag
eigentlich ein Ausflug zum Grand Canyon. Da wir eine lange Autofahrt vor uns
gehabt hätten und somit den ganzen Tag unterwegs gewesen wären, stellten wir
unsere Wecker auf sechs Uhr. Als wir dann aber am vermeintlich frühen Morgen
die Augen öffneten, stellten wir zu unserem Entsetzen fest, dass es bereits
zehn Uhr war und wir beide keinen einzigen Wecker gehört hatten. Für die
Tagestour zum Grand Canyon war es nun definitiv zu spät und Plan B war nun, zum
Fire Valley zu gehen. Zuerst wollten wir uns aber noch Tickets sichern für die
David Copperfield Show am selben Abend. Bei einer der Tix4Tonight-Boxen auf dem
Strip wollten wir vergünstigte Billetts kaufen, die Menschenschlange davor war
aber so lang, dass wir die Sache blieben liessen und uns auf die einstündige
Fahrt zum Nationalpark machten. Der Weg dorthin führte uns durch eine eher
gräuliche Steinlandschaft. Mitten in dieser Landschaft wurden dann langsam die
feuerroten Felsen sichtbar und wir wunderten uns, wie das genau sein kann. Im
Visitorcenter legten wir einen Stopp ein und informierten uns oberflächlich
über die Entstehung des Valleys. Wir folgten der Strasse, welche durch die
wunderschöne Landschaft führte und knipsten unendlich viele Fotos. Plötzlich
tauchten dann auch gelbe Felsen auf und solche, welche halb rot, halb gelb
waren, manchmal mit einer abrupten „Abtrennlinie“. Das Valley of Fire gefiel
uns unglaublich gut und versetzte uns in Staunen. Ein Fels hatte sehr grosse
Ähnlichkeit mit einem Pudel, was vor allem Andy sofort auffiel, der sowieso in
praktisch jedem Felsen eine andere Figur entdecken konnte mit seiner blühenden
Fantasie. Speziell schön war auch der „Arch“, ein Bogen aus diesem roten Stein.
Nachdem wir die gesamte geöffnete Strecke durch den Park befahren hatten,
machten wir uns auf den Rückweg.
Erneut gingen wir am Strip zur
Ticketbox und kauften uns endlich die Showtickets für die Spätvorstellung.
Fleissig gingen wir danach Informationen sammeln über Tour-Angebote zum Grand
Canyon. Mit unendlich vielen Flyern gingen wir nach einem guten Mittagessen im
Panda zu unserem Hotel zurück. Hier entspannten wir an unserem Hotelpool bis
zur Schliessung des Areals um sieben Uhr und studierten die Angebote für Grand
Canyon Touren. Da die Ausflüge mit den Bussen aber alle um die 12 Stunden
dauerten, wäre uns danach gar keine Zeit mehr geblieben, um am Strip zu
flanieren und die von Andy gewünschten Achterbahnen abzuchecken. Der Besuch
einer weiteren Show, welche uns interessierte, wäre auch nicht mehr darin
gelegen. Die beste Lösung war schlicht und einfach, über den Grand Canyon zu fliegen.
Erstens weils genial wäre, zweitens, da wir unheimlich viel Zeit sparen
könnten. Was vor allem Andy ein bisschen an dieser perfekten Lösung zweifeln
liess, waren die teuren Preise. Im Guide 24/7, einem Büechli, welches überall
am Strip zu finden ist, fanden wir dann tatsächlich ein Flugangebot, das sehr
vielversprechend klang. Es handelte sich um einen Flug mit einem kleinen
Flieger, was billiger war, als ein Flug mit einem Helikopter. Die billigste
Variante bot die Organisation Papillon für insgesamt 150 Dollars pro Person.
Anmelden konnte man sich nur per Telefon und so telefonierte Andy vom
Hoteltelefon aus mit einer Angestellten der Organisation. Schlussendlich
entschieden wir uns dann definitiv, das Angebot zu buchen. Wir reservierten uns
Plätze im Flieger für den nächsten Morgen.
Im selben Büechli stiess Andy auf
einen Laundry Service und rief auch dort an, um sich nach dem Preis fürs
Wäschewaschen zu erkundigen. Unsere angesammelte Wäsche sollte unbedingt wieder
einmal gemacht werden, im Hotel verlangte man dafür aber mit 6 Dollar pro
T-Shirt unverschämt viel Geld. Daher machten wir uns nun darüber schlau, wo
sich denn dieses Geschäft befinde. Unsere Kleider wollten wir dann am nächsten
Tag dorthin bringen. Da Andy nun gerade so fleissig am Telefonieren war, rief
er gleich auch noch die Reception an, um einen Wake-up-call für den nächsten
Morgen zu „bestellen“. Den Flug wollten wir um keinen Preis verschlafen.
Nun wurde es aber allerhöchste
Zeit, uns auf den Weg zum MGM zu machen, wo die Zaubershow vorgeführt wurde.
Das Hotel befand sich zwar gerade vis-à-vis von unserem Hotel, bis wir aber
dort am richtigen Ort ankamen, mussten wir trotzdem genügend Zeit einplanen, da
die Dimensionen in Las Vegas einfach ein bisschen anders und nicht zu unterschätzen
sind. Vor dem Eingang der Showbühne befand sich bereits eine lange Schlange von
Besuchern. Der Saal war im Vergleich zum letzten im Treasure Island eher klein
mit seinen ca. 8 Reihen Tischen und Stühlen. Leider befanden sich unsere Plätze
ziemlich zuhinterst und doch schon ziemlich weit weg von der Bühne. Mit
ungefähr einer halben Stunde Verspätung begann dann der ganze Zauber. Bereits
der Auftakt brachte uns zum Staunen. Aus einer offensichtlich leeren schwarzen
Box, die zuerst gezeigt wurde, tauchte David Copperfield auf einmal wie aus dem
Nichts aus, und das nicht nur alleine sondern auf einem Motorrad…Absolut keine
Ahnung, wie dies geschehen konnte… Der Illusionist sorgte weiter viele Male für
verdutzte Gesichter und Ratlosigkeit. Ein ziemlich grosses Auto, welches auf
die Bühne transportiert wurde, verschwand auf einmal innerhalb kürzester Zeit.
Ein Mann wurde zum Schweben gebracht. Es wurden Leute aus dem Publikum von der
Bühne in den hinteren Teil des Saals „gezaubert“. Aus einer aus Papier gefalteten
Rose wurde eine echte Rose…. Dinge, die wir uns einfach nicht erklären konnten.
Wir waren wirklich verblüfft und verliessen die Show wie verzaubert.
Bevor wir zurück zum Hotel gingen,
versuchten wir unser Glück an Spielautomaten im Casino vom MGM. Beim Black Jack
gegen die „Automatenfrau“ ging ja überhaupt nichts. Wir glauben, die beschiss
sowieso, denn mit ihren Karten kam sie immerimmerimmer auf 20. Nachdem wir dann
diesen Betrug aufdeckten, gingen wir lieber zum Rouletteautomaten, und zwar zu
diesem, wo wirklich ein echtes Rad daneben stand, wo eine Kugel automatisch
beschleunigt wurde. Hier ging es auf und ab mit unserer Geldsumme und
schlussendlich machten wir, soweit wir uns erinnern können, keinen Verlust.
Viel gewonnen haben können wir aber auch nicht, denn wir verliessen Las Vegas
schlussendlich weder mit Gewinn noch Verlust, was das Zocken betrifft. An
diesem Spielautomaten begegneten wir auf jeden Fall einem jungen Amerikaner,
wohnhaft in Las Vegas. Wir kamen mit ihm in Gespräch und er erzählte uns von
seinem täglichen Spielen in den Casinos. Auf die Frage, wie er dies denn
finanziere, antwortete er, er arbeite schliesslich und setze jeden Tag
höchstens 500 Dollar in den Sand…Na dann… Für uns war dann aber irgendwann
fertig mit dem Vergnügen und wir gingen ins Bett.
28.5.2014 Mittwoch
Unser letzter Tag in Las Vegas und
weitaus der teuerste Tag unserer ganzen Reise. Das Geldausgeben hat sich aber
mehr als nur gelohnt, da wir einen einfach nur perfekten Tag verbringen
konnten. Los ging es mit dem Ausflug zum Grand Canyon. Am Morgen wurden wir um
5.45 Uhr vor unserem Hotel mit einem Minivan abgeholt. Bis wir am Flugplatz
ankamen, verging fast eine Stunde. Dort hatten wir dann ein wenig Zeit, um ein
Frühstück zu essen, bevor der Spass losging. In einem Kleinflugzeug mit
ungefähr 20 Sitzplätzen hoben wir wenig später ab. Alle Passagiere hatten von
ihren Sitzplätzen aus eine gute Sicht aus dem Flugzeug. Was auch sehr super
war, waren die Audioguides, welche wir sogar auf Deutsch einstellen konnten. Zuerst
flogen wir vorbei am Hoover Dam und am Lake Mead. Danach war eine Weile lang
einfach nur Wüstengebiet zu sehen, bevor dann vor uns der Grand Canyon auftauchte.
Die Aussicht war spektakulär und es war atemberaubend, über diese sehr tiefe
Schlucht zu fliegen. Der Flug dauerte insgesamt über eine Stunde und wir kamen
überwältigt wieder zurück auf dem Boden an. Mit dem Bus ging es zurück zum
Hotel.
Während Susanne am Pool chillte
und Tagebuch schrieb, machte Andy sich auf den Weg zur Wäscherei, um unsere
Kleider zu bringen. Später gingen wir gemeinsam zu einem Tix4Tonight Schalter,
da wir nun doch noch sehr gerne die Show „O“ – ebenfalls von Cirque du Soleil –
sehen wollten. Dort wurde uns gesagt, dass sie keine Tickets für die Show
anbieten können und wir direkt im Bellagio die Tickets besorgen müssten. Ein 24
Stunden Busticket, welches wir gleich neben dem Tix Schalter kaufen konnten,
kam uns ziemlich gelegen. Hätten wir die kommenden Distanzen zu Fuss
zurücklegen müssen, hätten wir wahrscheinlich den ganzen Tag dafür gebraucht.
Im Bellagio Ticketcorner angekommen,
wurde uns zunächst gesagt, dass alles komplett ausverkauft sei,
glücklicherweise gab es dann aber doch noch die letzten freien Plätze, die wir
sofort dankend nahmen. Die Billetts waren leider mit circa 180 Dollar sehr
teuer. Aber so eine Darbietung kann man ja schliesslich nicht jeden Tag sehen.
Nun blieb uns noch Zeit, etwas vom
Strip zu sehen. Das Themenhotel Paris, durch welches wir zuerst schlenderten,
war besonders schön gestaltet. Das Innere glich einem sehr charmanten Städtchen
mit allerlei härzigen Restaurants. Das Mittagessen assen wir dann aber doch in
einem nicht ganz so härzigen Fastfoodschuppen, dafür konnten wir dort einen
Halbpreis-Bon einlösen. Weiter ging die Reise nach Venedig, zum Hotel Venetian,
welches vor allem aussen mit dem nachgestellten Kanal und den Gondeln
beeindruckte. Auch die Gelati, welche hier für viel Geld gekauft werden
konnten, waren genauso gut, wie in Italien. Mit dem Bus gingen wir danach ganz
ans Ende des Strips zum Stratosphären Turm. Wir entschieden uns für ein Ticket,
in welchem der Eintritt nach oben und eine Fahrt auf einer Achterbahn nach Wahl
mit inbegriffen war. Die Aussicht auf Las Vegas war von hier oben super. Nun
mussten wir nur noch eine der drei Bahnen auswählen, was uns nicht so einfach
fiel.
Zuerst wollten wir uns deshalb
einmal ein Bild von diesen machen und stellten uns neben die erste Bahn
(Xscream), um zuzuschauen. Die Frau, die hier die Aufsichtsperson war, winkte
uns dann zu sich und sagte, wir sollen ruhig einsteigen. Sie liess uns gratis
auf die Bahn und so konnten wir unser Ticket für eine zweite Bahn gebrauchen.
Die Bahn, in welcher wir nun in der vordersten Reihe Platz nahmen, war milde
ausgedrückt echt ein „krasser Scheiss“. Die Bahnschiene an sich war sehr kurz
und führte vom Äusseren des Turmdaches über dieses hinaus ins Freie. Der Wagen,
in welchem wir nun sassen, wurde mit voller Wucht da nach vorne geschleudert,
sodass man das Gefühl hatte, über das Dach hinunter zu stürzen. Am Schienenende
folgte dann ein abrupter Stopp und unsere Knie zitterten nur noch. Als wäre das
alles noch nicht genug, senkte sich die Schiene dann plötzlich unerwartet,
sodass man nun wirklich dachte, endgültig in die Tiefe zu stürzen. Seien wir
ehrlich: wir machten uns beide fast ins Höschen…echt jetzt. Nachdem wir ein
kleines Trinkgeld (bzw. Schmiergeld) springen liessen, ging es ab auf die
zweite Bahn (Big Shot). Bei dieser warteten wir eine halbe Ewigkeit, da wir nur
zu zweit waren, aber noch mehr Personen erforderlich gewesen wären, um die Bahn
im Gleichgewicht zu halten. Wir warteten und warteten, doch niemand erschien.
So kam dann wenigstens Andy auf die glorreiche Idee, die Aufseherin zu fragen,
ob wir nicht in Zwischenzeit, bis mehr Leute hier waren, auf eine andere Bahn
gehen können und diese dann um sonst machen dürfen….wegen der langen Wartezeit.
Netterweise willigte das junge Fräulein nach kurzem Zögern ein. So konnten wir
unser Ticket für die dritte Bahn aufsparen und somit alle ausprobieren. Diese zweite
Bahn war eigentlich wie ein Karussell… ein wenig krasser vielleicht. Boden
hatte man keinen unter sich…ja doch schon, einfach ungefähr 320 Meter weiter
unten. Die Aussicht wäre wahrscheinlich grossartig gewesen, hätte sich das Ding
ein bisschen langsamer gedreht, sodass man noch etwas wahrnehmen hätte können.
Cool war es aber auf alle Fälle. Als wir danach zur vorherigen Bahn
zurückkehrten, waren endlich genügend Leute anwesend. Auf Sesseln wurde man in
Lichtgeschwindigkeit einen sehr hohen Turm hinaufgeschleudert. Wir sind uns
auch ziemlich sicher, dass es wirklich Lichtgeschwindigkeit gewesen sein muss.
Susanne konnte sich kaum erholen vor schreien. Von zuoberst ging es dann rasant
nach unten und zwar im freien Fall. Das Herz blieb uns beinahe stehen. Fix und
fertig kamen wir irgendwann wieder unten an und wussten nicht mehr, wo uns der
Kopf stand. Die Bahnen hier oben waren wirklich unschlagbar! Sehr, sehr
lohnenswert.
Bevor wir wieder gingen, lösten
wir doch gleich noch einen Bon ein, welcher sich auf unseren Tickets befand.
Eine Pizza und ein Bier gehen ja schliesslich immer… Wir nahmen danach gleich
einen Bus zurück, der uns in unser Hotel bringen sollte. Bis zum Beginn der
Türöffnung im Showroom im Bellagio blieb nicht mehr allzu viel Zeit übrig. Der
Bus war eine Ewigkeit unterwegs und irgendwann waren wir dann davon überzeugt,
dass es besser sei, direkt beim Bellagio auszusteigen, statt zuerst nochmals
zurück ins Zimmer zu gehen. Wir kamen dort gerade rechtzeitig an, um eines der
wunderschönen Wasserschauspiele mit den riesigen Fontänen zu sehen. Nun war es
auch schon so weit, dass wir schon unsere Plätze für die Vorstellung einnehmen
konnten. Der Saal war riesig und wir waren froh, so gute Plätze zu haben,
welche sich im vorderen Teil befanden. Auch diese dritte Darbietung, die wir in
Las Vegas sahen, war grossartig. Es wurden Kunststücke auf dem Boden, in der
Luft, im Wasser und mit Feuer gezeigt und der Atem stockte uns manches Mal.
Manchmal wusste man kaum, worauf man sich konzentrieren sollte, denn in jedem
Ecken der Bühne geschah stets etwas. Überall gab es etwas zu sehen. Trotz des
hohen Preises lohnt es sich wirklich, diese Show zu besuchen, die
unvergleichbar ist!
Da wir die frühere
Abendvorstellung besucht hatten, war der Abend noch nicht so fortgeschritten
und uns blieb noch Zeit, den andern Teil des Strips zu erkunden. Nach dem
Frischmachen im Hotel fuhren wir mit dem Hotelzügli zum Mandalay. Wir erhofften
uns, dort irgendetwas zu sehen zu bekommen, das wirklich mit der burmesischen
Stadt Burma in Verbindung steht, fanden aber nichts. Das Einzige, was an die
Stadt erinnert, ist die goldene Farbe des Hotels. Das Mandalay machte den
Eindruck, als sei es eher für betuchtere Gäste, was wir ja auch sind =). In
einem Subway, der als einziger Essenstand noch geöffnet war, teilten wir einen
Mitternachtssnack und kamen mit der armen Verkäuferin ins Gespräch, welche
Nachtschicht hatte. Sie erzählte uns von ihrer Spieltaktik in den Casions: an
den Automaten einige Cents verspielen, dafür aber den ganzen Abend
Gratisgetränke abzustauben. Erst jetzt sagte uns erstmals jemand, dass man,
solang man am Spielen ist, gratis Getränke serviert bekommt. Wir fanden ihre
Gewohnheit gut und machten uns danach auf den Weg zum Casino. Dort spielten wir
zum ersten Mal an einem Automaten, was eigentlich recht langweilig war. Wir
setzten nur ein paar Rappen ein, bekamen dafür aber Bier und Margarita umsonst.
Das ist ein fairer Deal! Wir konnten es nicht lassen, nochmals unser Glück an
einem automatischen Roulettetisch zu versuchen, gaben uns dann aber
schlussendlich mit null Gewinn und null Verlust zufrieden und zottelten weiter.
Nächster Halt: Luxor.
Die Pyramide ist gigantisch, was
einem eigentlich erst auffällt , wenn man sich in ihr befindet. Die Zimmer
verlaufen hier alle den vier Seiten entlang, während die gesamte Mitte der
Pyramide hohl ist. Dort befinden sich ganz zuunterst Läden oder Restaurants.
Mit einem Lift fuhren wir zu einer Etage mit Zimmern, um von dort aus einen
Überblick über den „Hohlraum“ der Pyramide zu gewinnen. Da wir schon ziemlich
weit oben waren, wurde es einem beim Herunterschauen fast ein bisschen unwohl.
Wir wollten eigentlich in den allerobersten Stock, den richtigen Lift dafür zu
finden, stellte sich aber als äusserst kompliziert heraus, da nicht alle
Stockwerke mit allen Liften erreichbar sind. Den richtigen Lift dafür fanden
wir nicht auf Anhieb, weshalb wir uns mit einem andern Stock zufriedengaben.
Dort oben bekam man schon ein ganz komisches Gefühl, wenn man sich über das
Mäuerchen lehnte, um den Blick nach unten zu riskieren! Auch im Casino vom
Luxor setzten wir uns wieder einmal an einen Roulettetisch, bevor wir dann doch
schon ziemlich spät am Abend, beziehungsweise früh am Morgen, uns müde in unser
Bett fallen liessen.
29.5.2014 Donnerstag
Am Mittag ging unser Flug nach San
Francisco. Mit dem Auto, welches wir nun wieder abgeben mussten, machten wir
uns rechtzeitig auf den Weg. Das Auto hatte schon zu Beginn einige nicht zu
übersehende Kratzer. Bei der Autovermietung in Los Angeles meldete Andy dies
zwar einem Angestellten, welcher aber nur sagte, dass dies schon in Ordnung
sei, ohne etwas irgendwie schriftlich festzuhalten. Nun machte sich vor allem
Andy Sorgen, dass die Sache nun ein Problem werden könnte und wir für die
Kratzer verantwortlich gemacht würden. Alles klappte jedoch tiptop und das Auto
(mitsamt Susannes höllisch unbequemen Ami-Krücken) waren wir sehr schnell los.
Wir machten uns auf zum Gate, wo Spielautomaten natürlich auch nicht fehlten.
Andy nahm es nun doch noch wunder, wie diese einarmigen Banditen wirklich
funktionieren und liess sich dies von jemandem erklären. Das eingesetzte Geld
war schnell verspielt, ohne dass die Sache viel Spass machte. Nun aber ab nach
San Francisco.
Nach einem kurzen Flug kamen wir
am Zielort an. Vom Flughafen aus gingen wir mit der Metro weiter. An der
Haltestelle, an welcher wir ausstiegen, trank Susanne draussen vor einem
Verkaufsstand etwas und bewachte das Gepäck, während Andy ins Touristenbüro
gleich nebenan ging, um sich mit Prospekten einzudecken. Vor dieser
Metrostation beobachtete Susanne die Leute, die kamen und gingen. Es gab hier
schon sehr viele sehr spezielle Käuze. Auf einmal tauchte Livia Schwager, eine
ehemalige Mitstudentin, auf und sowohl sie als auch Susanne trauten ihren Augen
nicht…Was für ein Zufall. Kaum zu glauben. Als dann Andy wieder zurück kam,
tranken und assen wir noch eine Kleinigkeit und plauderten ein wenig. Nachdem
wir uns von Livia verabschiedet hatten, nahmen wir einen Bus, welcher uns in
die Nähe des Hotels Nob Hill brachte.
Die Unterkunft buchten wir einen
Tag zuvor. Für dieses Hotel entschieden wir uns, da es erstens super aussah und
es zweitens gerade ein Spezialangebot um 70% billiger war. Für den Bus besorgte
uns Andy im Touristenbüro einen Wochenpass, welcher es uns ermöglichte, Bus,
Metro, Tram und Cable Car zu nutzen. Als wir dann im Hotel ankamen, schlugen
wir zuerst einmal beim Käse-Wein-Buffet zu, welches den Gästen jeweils bis
sieben Uhr abends gratis zur Verfügung stand. Unser Zimmerlein war zwar klein,
dafür aber ganz niedlich und altertümlich eingerichtet. Bei unserer Ankunft
waren wir beide kaputt und mochten daher nach dem Einchecken auch gar nicht
mehr viel anderes machen, als zu schlafen.
30.5.2014 Freitag
Gerade noch kurz, bevor das
Frühstücksbuffet wieder geschlossen wurde, schafften wir es ins Restaurant
hinunter. Das Frühstück war ganz ok, aber nichts Besonderes für ein
3-Sterne-Hotel. Für diesen Tag hatten wir unser Programm schon länger geplant
(Tickets haben wir bereits lange im Voraus bestellt, da Wartefristen von einer
Woche und mehr die Regel sind), denn es sollte auf die Gefängnisinsel Alcatraz
gehen. Mit einem Cable Car fuhren wir bis zur Lombard Street. Diese Strasse ist
wunderschön mit Blumen geschmückt und wegen ihrer vielen Kurven berühmt. Diese
braucht es, denn sonst wäre die Strasse zu steil für Autos. Nachdem, nebst
unzähligen Touristen, auch wir ein Foto geschossen hatten, liefen wir weiter zu
Pier 33. Dort legen die Fähren zur Insel ab. Schon beim Pier froren wir und auf
Alcatraz erst recht. Solche „tiefen“ Temperaturen knapp über 10 Grad sind wir
uns nach mehr als drei Monaten Hitze nicht mehr gewohnt. Bevor wir den Rundgang
im Gefängnis begannen, hörten wir uns einen Vortrag eines Rangers zum Thema
„Escape of 62“ im Speisesaal an. Danach spazierten wir mit dem deutschen
Audioguide durch die Anlage. Hier erhielt man Informationen über die ehemaligen
Gefängnisinsassen, deren Alltag und über die verschiedenen Fluchtversuche. Als
wir die Tour beendet hatten, bot sich uns auch noch die Gelegenheit, einen
Kurzfilm anzuschauen. Kurz vor dem Erfrieren gings mit der Fähre zurück an
Land.
Beim berühmten Pier 39 wollten wir
in einem der vielen Restaurants etwas essen gehen. Davor verschlug es uns aber
noch in einen kleinen Laden mit verschiedenen Scherzartikeln und Zaubersets.
Ein Verkäufer führte uns einige seiner Tricks vor, welche so toll aussahen,
dass wir unbedingt wissen wollten, wie dies funktioniere. Leider wollte uns der
Verkäufernichts um sonst verraten und daher mussten wir wohl oder übel ein Set
kaufen. Wir wurden dann in einen Hinterraum geführt, in welchem uns der
Verkäufer beibrachte, wie man Karten oder Münzen zum Schweben bringt. Wir sind
nun zwar noch nicht geübt darin, sind jetzt aber auch kleine Zauberer! Für das
Essen entschieden wir uns dann für das „Bubba Gump Shrimp“, Forrest Gumps
Restaurant =). Wir mögen zwar beide keine Shrimps, dafür aber Forrest. Aber es
gab ja auch andere Dinge zu essen dort. Der Tag neigte sich auch schon dem Ende
zu und wir gingen bald zurück ins Hotel.
31.5.2014 Samstag
Heute stand der Besuch der schönen
Golden Gate Bridge auf dem Programm. Nach dem Frühstücken gingen wir mit dem
Bus zur Brücke und liefen auf dem Fussgängerweg auf der Brücke ein Stück entlang. Die ganze Strecke bis zum anderen
Ende wollten wir aber nicht zurücklegen und kehrten nach einer Weile wieder um.
Viel über den Bau dieses Meisterwerkes wussten wir beide nicht und mussten uns
daher später im Internet darüber informieren. Wir haben nun mindestens in
Erfahrung gebracht, dass der Bau einer Brücke an jener Stelle zu jener Zeit
aufgrund des tiefen Wassers, den starken Strömungen usw. als praktisch
unmöglich angesehen wurde. Dass dann trotz all der Schwierigkeiten tatsächlich
eine Brücke zu stehen kam, war ein grosser Erfolg.
Mit einem Bus fuhren wir danach
weiter zum Golden Gate Park, welcher zum Entspannen einlud. Auf einer Wiese
hatten es sich viele Leute mit einem Picknick bequem gemacht, auf einem kleinen
See wurde einem die Gelegenheit gegeben, Pedalos zu mieten und gegen einen
Eintrittspreis konnte man einen japanischen Garten bewundern. Wir spazierten
bloss ein bisschen herum und assen Hotdogs =) Von hier hatten wir es nicht mehr
weit zu den „Painted Ladies“, einer Reihe aus sehr schönen Häuschen im
viktorianischen Stil gebaut.
In San Francisco gibt es sehr
viele dieser bunten, kleinen Häuschen, was diese Stadt zu etwas Besonderem
macht. Die Gegend dort ist wirklich sehr schön. Eine weitere Besonderheit ist
natürlich auch die Lage: eine Stadt gebaut auf Hügeln. Die Strassen sind
eigentlich überall sehr, sehr steil und diese Amis können sich glücklich
schätzen, dass sie hier nicht mit handgeschalteten Autos an den Hängen anfahren
müssen! Nebst diesen Schönheiten der Stadt gibt es aber auch negative Dinge.
Hier leben extrem viele Obdachlose und so begegnet man wirklich an jeder Ecke
solchen Menschen. Wie wir später von einem Einheimischen erfuhren, sollen hier
ganze 8 Prozent der hier Lebenden auf der Strasse leben. Uns fiel auch auf,
dass wir hier wohl an so was wie einem Hotspot von seltsamen Leuten gelandet
sind. Oft traf man im Bus Leute an, die sich einfach nur daneben benahmen, was
schon manchmal etwas ungemütlich wurde.
Nun aber zurück zu unserer
Entdeckungsreise durch San Francisco…
Als wir dann nach einigem Suchen diese Painted Ladies gefunden hatten, machten wir uns auf die lange Suche nach einem In-and-Out-Burger Schuppen. Die Fastfood-Kette gibt es nur in Kalifornien und bevor die Reise weiter nach Zentralamerika ging, wollten wir schon einmal noch dort gegessen haben. Im Stadtzentrum fanden wir keinen, Andy konnte sich aber erinnern, unten am Pier einmal einen gesehen zu haben. So ging es mit dem Bus dorthin. Tatsächlich fanden wir den Laden bald, er war aber so überfüllt mit „fressenden Menschen“, dass uns der Appetit beinahe wieder verging. Die Auswahl war zudem auch fast gleich Null. Bei einem zweiten Fastfood Restaurant herrschte ungefähr der gleiche Zustand und so verschlug es uns schlussendlich in eine Art Pizzeria, wo wir eine gute Salamipizza serviert bekamen.
Als wir dann nach einigem Suchen diese Painted Ladies gefunden hatten, machten wir uns auf die lange Suche nach einem In-and-Out-Burger Schuppen. Die Fastfood-Kette gibt es nur in Kalifornien und bevor die Reise weiter nach Zentralamerika ging, wollten wir schon einmal noch dort gegessen haben. Im Stadtzentrum fanden wir keinen, Andy konnte sich aber erinnern, unten am Pier einmal einen gesehen zu haben. So ging es mit dem Bus dorthin. Tatsächlich fanden wir den Laden bald, er war aber so überfüllt mit „fressenden Menschen“, dass uns der Appetit beinahe wieder verging. Die Auswahl war zudem auch fast gleich Null. Bei einem zweiten Fastfood Restaurant herrschte ungefähr der gleiche Zustand und so verschlug es uns schlussendlich in eine Art Pizzeria, wo wir eine gute Salamipizza serviert bekamen.
Der Tag neigte sich dem Ende zu
und wir gingen zurück ins Hotel. Nach einer warmen Dusche gingen wir in die Bar
Aces gleich über der Strasse. Bei einem Glas Cola respektive Bier schauten wir
uns im Fernsehen ein Pokerturnier an. Einen kleinen Hunger verspürten wir nun
doch schon wieder, weshalb wir in einem Take-Away Lädeli nochmals ein Stückchen
Pizza verschlangen. Danach waren wir dann aber wirklich reif fürs Bett.
1.6.2014 Sonntag
Am Sonntag verbrachten wir einen
gemütlichen Tag auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge. Mit mehreren
Bussen gelangen wir ans andere Ufer. Unser erstes Ziel war „Muir Woods“, ein
Wald mit riesigen, uralten Bäumen. Wir genossen einen ruhigen Spaziergang durch
das schöne Gelände und hörten sogar noch einen Kurvortrag eines Volunteers über
die speziellen Bäume. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, nahmen wir
den Bus zurück nach Sausalito, einem Städtchen nahe der Brücke. Hier gab es am
Strassenrand überall schöne Cafes und das Wetter auf dieser Seite war ausserdem
auch viel besser als in San Francisco. Man konnte förmlich sehen, wie San
Francisco von einer Nebelkugel umhüllt wurde, während hier die Sonne am blauen
Himmel strahlte. In einem dieser vielen Restaurants assen und tranken wir
etwas, bevor wir uns dann auf die Suche nach einer Bushaltestelle machten.
Zurück über der Brücke wollten wir
das Cable Car Museum besuchen. Mit einem Cable Car wäre das Museum eigentlich
gut zu finden gewesen. Da aber an der Endstation, wo die sehr berühmten Wägeli
mit Muskelkraft auf einer Drehscheibe gewendet werden, so viele Leute
anstanden, gingen wir zu einer andern Haltestelle, in der Hoffnung, dass bald
eine Bahn komme und uns mitfahren liess. Es dauerte zwar nicht lange, bis eines
vorbeikam, Leute wurden aber keine reingelassen, da das Ding schon rappelvoll
war. So entschieden wir uns eben, noch weiter zu gehen zu einer nächsten
Haltestelle, wobei wir uns erhofften, dass bis dahin dann schon einige Leute
ausgestiegen sein werden und es freie Plätze gebe…Wir warteten eine Ewigkeit,
es kam und kam aber kein Cable Car vorbei. Genervt gaben wir dann nach
wahrscheinlich mehr als einer halben Stunde auf und suchten einen Bus. Einige
Zeit später fanden wir das Museum endlich, gerade noch etwa 30 Minuten vor
Schliessung. Trotzdem hatte sich aber der mühsame Weg dorthin gelohnt, denn was
man dort zu sehen bekommt, ist wirklich spannend. Das Gebäude ist nämlich nicht
nur ein Museum sondern das Maschinenhaus der ganzen Cable-Car Linien. Hier
kommen alle Antriebs-Stahlseile zusammen und werden von riesigen Elektromotoren
angetrieben. Danach verlassen sie das Antriebshaus wieder und werden über
grosse unterirdische Räder in die gewünschte Richtung umgelenkt. Rund einen
halben Meter unter der Strasse führen sie dann auf ihren Bahnen durch die Stadt
und die Cable-Car-Wagen können sich daran „einklinken“. So werden sie aufwärts
gezogen. Abwärts fahren sie frei und benötigen nur die Bremse. Echt sehr interessant
das ganze System, welches bereits vor rund 100 Jahren gebaut wurde und weltweit
in dieser Form einzigartig ist.
Als das Museum geschlossen wurde,
klappte es dann doch noch mit einer Cable Car Fahrt. Bei unserem Hotel genossen
wir ein letztes Mal Käse und Wein umsonst. Fürs Nachtessen wollten wir in ein
Schweizer Restaurant am Pier 39 gehen, wo es angeblich Zürchergeschnetzeltes
geben sollte. Auf der Karte standen aber vorwiegend Gerichte mit Krabben und
anderen Dingen, die uns jeweils nicht so gelüsten. Auf eine Spezialität aus San
Francisco stiessen wir dann auf einer weiteren ausgestellten Speisekarte eines
der vielen Restaurants am Pier: Chowder. Es handelt sich dabei um ein
ausgehöhltes rundes Brot aus Sauerteig, gefüllt mit einer Art Suppe mit Meeresfrüchten.
Glücklicherweise fanden wir dann aber eine leicht abgeänderte Form dieser
Spezialität. Das Brot war gefüllt mit Beef und Bohnen (Chili con Carne) und so
konnten wir den Seafood umgehen. Schmecken tat es, vor allem Susanne, trotzdem
überhaupt nicht. Daher mussten wir dann fast noch dem Hard Rock nebenan einen
Besuch abstatten. Hier konnte dann auch Susanne endlich ihren Magen füllen und
Andy hatte seine Freude am Bier. Danach liefen wir zum einer Busstation und
fuhren nach Hause. Dort packten wir, damit wir am andern Morgen möglichst
schnell bereit waren. Anderer Morgen hiess in diesem Fall leider schon in vier
Stunden.
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