Samstag, 14. Juni 2014

USA


                                                                                              Hier gibt es weitere Bilder zu sehen.

Kurzfassung:


Nach 3 Monaten Südostasien hatten wir uns den Kulturschock vor der Abreise eigentlich grösser vorgestellt. Vieles war aber natürlich schon anders. WC-Papier brauchte man zum Beispiel keines mehr ständig im Rucksack dabei zu haben. In die 10 Tage Amerika packten wir sehr viel und es folgte dadurch ein Highlight aufs andere. Eine absolut geniale Zeit durften wir erleben.

Erste Station war Los Angeles, wo wir ein Auto mieteten. Mit diesem erkundeten wir die Stadt rund um Hollywood. Weiter besuchten wir den „Freizeitpark“ der Universal Studios und den richtigen Freizeitpark Six Flags. Beides war gigantisch und einfach genial. Ebenfalls das alte Kreuzfahrtschiff Queen Mary war seinen Besuch mehr als Wert. Negatives Highlight war wieder einmal eine Spitalbesichtigung. Susanne hatte sich den Fuss stark vertrampelt und wir wussten nicht, ob allenfalls etwas gebrochen war.

Als nächstes fuhren wir nach San Diego, wo Andy extra seinen Turnkollegen als Reiseleiter engagiert hat. Mit ihm konnten wir drei coole Tage verbringen und viele schöne Orte sehen. Ebenfalls ein Eintauchen in das Nachtleben gehörte zu seinen Stadtführungen dazu. Für Susanne war San Diego weiter speziell, da sie hier ein Auslandsemester besucht hatte und ihre alten Gefilde wieder aufsuchen konnte.

Danach folgte die lange Fahrt nach Las Vegas. Effektiv Stadt der Superlative. Einfach genial, was man hier alles machen kann. Geld verzockten wir nicht allzu viel, (eigentlich haben wir weder gewonnen, noch verloren) dafür liessen wir es uns sonst gut gehen. Wir besuchten zwei absolut geniale Shows von Cirque du Soleil (Andy machte sogar mit) und liessen uns auch in die magische Welt von David Copperfield entführen. Rund um Vegas besuchten wir den Hoover-Dam, das Valley of Fire und den Grand Canyon. Diesen genossen wir in einem Flugzeug, was einfach atemberaubend war.

Ebenfalls per Flugzeug ging es dann weiter nach San Francisco. Aus der Hitze direkt in die Kälte. Wir froren seit langem wieder einmal. Auch sonst war die Stadt sehr speziell. Wer baut schon auf zig Hügeln Strassen im Schachbrettmuster und lässt auch noch Cable-Cars darüber fahren. Echt spannend. Natürlich besuchten wir auch die Golden Gate Bridge und sogar in einen nahegelegenen Nationalpark mit gigantischen steinalten Bäumen verschlug es uns noch.

 


20.5.2014 Dienstag 2. Teil

Pünktlich landeten wir, bevor wir abgeflogen sind, auf dem Flughafen in Los Angeles. Erstaunlicherweise schafften wir es relativ schnell durch die US-Zollkontrolle und nachdem wir auch unser Gepäck hatten, machten wir uns auf die Suche nach den Mietautos. Diese waren ausserhalb des Flughafens und es gab Shuttlebusse. Von jeder Gesellschaft waren bereits mindestens zwei Busse vorbeigefahren, bis endlich auch einer für uns kam. Nachdem das Administrative relativ schnell erledigt war, konnten wir unseren Mittelklasse-Wagen aussuchen. Wir entschieden uns für einen Dodge Avenger. In der Schweiz wäre das wohl kein Mittelklassewagen mehr, aber in den USA ist das halt ein wenig anders. Nachdem wir ein wenig ans Licht gefahren sind, inspizierten wir unser Auto. Leider hatte es schon etliche „Schrammen“. Wir meldeten dies dann und es wurde zur Kenntnis genommen. Dies sei bereits rapportiert und wir sollten uns keine Sorgen machen. Hoffentlich werden sie es dann auch bei der Rückgabe so sehen.

Spezielles Gefühl, nach drei Monaten wieder das erste Mal Auto zu fahren. Wobei Andy hat ja bekanntlich auch schon länger mehr oder weniger unfreiwillig auf sein Auto verzichtet… Wir beschlossen, kein Navi zu mieten, da dies pro Tag fast gleich teuer gewesen wäre, wie das Auto selbst. Susanne wäre zwar gerne auf Nummer sicher gegangen, aber Andy konnte sich durchsetzen. Er versprach, dass man eins kaufen werde, wenn es effektiv nicht klappen sollte. Die erste Fahrt klappte schon einmal nicht. Das Problem war, dass wir dachten, der Flughafen sei jener im Süden, doch er war im Westen der Stadt. So machten wir einen kleinen Umweg, doch danach fanden wir das Hotel sicher. Bei Susannes Natel funktioniert, im Gegensatz zu Andys, das GPS und so mussten wir einfach jeweils mit WIFI die Karten laden und danach zeigte uns das Natel an, wo wir jeweils waren.

Nachdem wir eingecheckt hatten, kauften wir im Kiosk nebenan noch etwas zu trinken und einige Süssigkeiten. Auch hier merkte man nun, dass man in den USA war. In grossen Dosen hatte es jeweils rund 7dl. Der Verkäufer war auch interessant. Er ist ein Flüchtling des Krieges in Syrien. Seiner Meinung nach sollten sich einfach alle anderen Nationen aus dem Konflikt heraushalten. Die Syrer hätten noch immer eine Lösung gefunden. Nachdem wir dann die Süssigkeiten verputzt hatten, legten wir uns ziemlich müde schlafen. Wir hofften, der Jetlag werde sich in Grenzen halten.

 

21.5.2014 Mittwoch

Vom Jetlag sollten wir natürlich nicht ganz verschont werden, denn Andy erwachte mitten in der Nacht. Zum Glück hat er ein tolles App auf seinem Natel, welches es ihm erlaubt, verschiedenste Sendungen zu schauen. Ein Grossteil der Nacht hat er wohl damit verbracht. Susanne hingegen schlief wie ein Stein. Dafür begann der nächste Morgen für sie nicht allzu glücklich. Als wir uns nämlich auf den Weg in den unteren Stock des Hotels machten, um das im Preis inklusive „Continental Breakfast“ einzunehmen, stolperte sie zunächst einmal die Treppe hinunter und verstauchte sich den linken Fuss. Wäre ja zu schön gewesen, wenn nach einem verletzten Knie zu Beginn der Reise, einer Grippe, einer Blasenentzündung und einer Nierenentzündung einfach einmal alles ganz und gesund gewesen wäre…

Danach folgte mit dem kontinentalen Frühstück gleich eine weitere Enttäuschung. Es bestand aus Cornflakes. Mehr nicht. Milch dazu bekamen wir erst, nachdem wir darum gebeten hatten. Die Saftmaschine war leider auch leer. Naja… Dafür war unser Programm für diesen Tag umso schöner. Mit dem Mietauto fuhren wir zu den Universal Studios und blätterten extrem viel Geld für die Eintritte hin. Um die 180 Dollar kostete uns zusammen der Spass. Zuerst gingen wir auf alle möglichen Bahnen, die uns dort erwarteten. Nervenaufreibend war vor allem der Ghost walk , in welchem in allen Ecken irgendwelche Gestalten lauerten, die ganz plötzlich vor einem auftauchten und einem einen Schrecken einjagten. Nach den Bahnen fand Susannes Herumhumpeln ein Ende und wir setzten uns in eine Art Züglein, welches uns zu verschiedenen Kulissen führte.

Die Tour war wahnsinnig spannend. Zuerst kamen wir in einem für Filme erbauten Dorf vorbei, wo eine Überschwemmung simuliert wurde. Wir sassen im offenen Wagon, während es daneben zu regnen begann und auf einmal jede Menge Wasser eine Strasse herunter zu tosen kam. Die Szene wirkte sehr real und beeindruckte uns! Weiter führte uns die Reise in eine Halle, wo eine Metrostation nachgebaut war. Unser Züglein war dann quasi die Metrobahn und wurde auf einmal stark durchgeschüttelt, um uns so zu zeigen, wie ein Erdbeben im Film dargestellt wird. Auch hier konnte eine Überschwemmung simuliert werden. Die Effekte waren allgemein echt spektakulär. Weiter kamen wir vorbei bei einem riesigen, abgestürzten und zerbrochenen Flugzeug, zerstörten Häusern, einer explodierenden Tankstelle, der aus Desperate Housewives bekannten Wisteria Lane und vielen anderen interessanten Kulissen. Uns wurde übrigens immer auch mitgeteilt, in welchen Filmen welche gezeigten Kulissen vorkamen und welche Specialeffekte eingesetzt wurden. Die meisten genannten Filme kannten wir leider beide nicht, interessant war es aber trotzdem.

Als die Tour zu Ende war und wir wieder ausstiegen, konnte Susanne kaum mehr auf ihren Fuss stehen. Wir suchten im Park eine First Aid Stelle auf und Susanne bekam Schmerzmittel, eine Kühlpackung für den geschwollenen Fuss und danach einen Verband. Uns wurde gesagt, wir könnten an einem andern Ort des Parks einen Rollstuhl mieten, was wir aber zunächst einmal sein liessen. Es begann nun nämlich gerade eine Vorführung zum Thema „Special Effects“, welche wir nicht verpassen wollten. Wir besuchten die Vorstellung, welche uns aber nicht viel Neues lehren konnte, als dass wir ohnehin schon wussten. Andy machte sich nach der Show auf die Suche nach einem Rollstuhl und kehrte schliesslich mit einem solchen zurück. Für den Rest des Aufenthalts in den Filmstudios wurde Susanne nun im Rollstuhl von Andy umhergeschoben. Der Vorteil dieser Sache war, dass wir nun für die nächsten Attraktionen nicht mehr anstehen mussten, da wir jeweils zu einem separaten Eingang für Rollstühle verwiesen wurden. Was wir nun noch besuchten, war ein 4D Kino, eine Tiershow mit für Filme trainierten Hunden, Vögel,… und die Waterworld Show. Diese war mit ihren speziellen Effekten besonders spektakulär. Obwohl wir in dem Park eine Menge Geld liegen liessen, hat es sich wirklich gelohnt, da dem Besucher viel Spannendes geboten wird.

Nach den Universal Studios kam dann der weniger schöne Teil des Tages… Der Besuch im nahe gelegenen Spital. Einige Stunden verstrichen, bis Susannes Fuss geröntgt, eine Diagnose gestellt, eine Verschreibung und Krücken ausgehändigt wurden. Die Wartezeit dauerte relativ lange, welche Andy doch gleich mal dazu nutzte, seinen Schlaf auf der Liege nachzuholen, auf welcher Susanne auf die Diagnose wartete. Stunden später gingen wir in unser Motel 6 für die kommende Nacht, welches sich ganz in der Nähe eines Parks befand, den wir am nächsten Tag besuchen wollten.  Obwohl es schon sehr spät war, wollten wir doch noch etwas essen gehen und Andy gab sich alle Mühe, einen IHop zu finden, um Susanne eine Freude zu bereiten. Wir fuhren kreuz und quer durch die Gegend und fanden gerade kurz vor dem Aufgeben tatsächlich einen IHop. Die Freude war auf jeden Fall gross und das Essen einfach nur lecker! Leider hatten wir nach der kurligen Fahrt keine Ahnung mehr, wo nun genau unser Motel war. Die zurückgelegte Strecke war nämlich ziemlich viel länger geworden, als von uns geplant. Da wir kein WLan hatten, konnte auch die Karte auf der App nicht geladen werden…Ein Navi wäre auch in diesem Fall vielleicht doch nicht so schlecht gewesen. Irgendwann fand Andy aber trotzdem zur Unterkunft zurück.
 
 

22.5.2014 Donnerstag

Schon seit langem freute sich Andy auf diesen Tag. Bereits vor unserer Ankunft in den USA hatte er in Erfahrung gebracht, dass es in Los Angeles einen Freizeitpark der Superlative gibt. Leider begann der Tag dann aber gar nicht gut. Wir haben wieder einmal verschlafen, was Andy die Stimmung ordentlich vermieste. Danach mussten wir zuerst einmal eine Apotheke finden. Der Klassiker… Wenn man etwas braucht, findet man es sicher nicht. Danach fanden wir immer und überall Apotheken, aber jetzt verstrich wieder wertvolle Zeit, bis wir endlich ein einem Einkaufszentrum fündig wurden. Und hier nervte sich Andy aufs Neue. Er gab das Rezept ab und erwartete dann, dass er die Medis direkt erhält. Aber nein, hier läuft das so nicht. Die Apothekerin schaute Andy schon erstaunt an, als er sich nach Abgabe der Verschreibung nicht gleich wieder auf den Weg machte. „Ahhh, Sie möchten die Medikamente gleich mitnehmen? Ja dann müssen Sie 20 Minuten warten“… Waaas? Hier ist das anscheinend üblich, denn Andy stellte nachher fest, wie ganz viele abholbereite Säcklein auf den Gestellen lagen. Immerhin ein wenig liess sie sich dann von einem wartenden Touristen beeindrucken und brachte die Medikamente tatsächlich bereits nach 16 Minuten anstatt 20.

So, nun aber endlich los zum Six Flags Magic Mountain. Es wurde uns gleich eine Jahreskarte für Andy aufgeschwatzt, da wir mit dieser billiger kamen. Mit dieser dürfte Andy bei jedem Besuch gratis einen „Gast“ mitbringen, in diesem Fall Susanne. Dafür musste er sich nachher registrieren lassen, was wieder Zeit kostete. Juhu, dafür eine Jahreskarte, die leider aber nichts nützt… Wobei Andy natürlich gerne nochmals gehen würde, was aber wohl auch für einen Lehrer nun nicht mehr möglich ist. Die Krücken von Susanne wurden schnell entdeckt und erweckten Mitleid. Von einem Parkmitarbeiter wurde uns deshalb der Gang zur Guest Relation empfohlen. Hier bekamen wir ein Büchlein, mit welchem man anscheinend nicht mehr anstehen musste. Wir probierten das zunächst, es hätten sich jedoch mehr Nachteile ergeben, weshalb wir das dann wieder sein liessen. Das System war zu kompliziert und hat uns schlussendlich nur Nerven gekostet. Aber schlussendlich schafften wir es dann doch auf viele Bahnen und die waren grösstenteils absolut genial. Adrenalin pur. Vor allem die X2, in welcher man quasi die ganze Fahrt neben der Bahn hängt, war das Beste, was wir je in Sachen Achterbahn erlebten. Aber auch die Superman, wo man auf 160km/h beschleunigt wird, war absolut fantastisch.

Nach der Schliessung des Parks machten wir uns auf den Weg in den Süden der Stadt, da wir unbedingt noch zum Hollywood Boulevard gehen wollten, um den Walk of Fame noch zu sehen. Nicht weit weg von unserem Parkplatz stiessen wir auf ein Subway-ähnliches Restaurant, von welchem Andy heute noch schwärmt. Während es für ihn einen leckeren Znacht gab, gabs für Susanne lediglich eine Tablette gegen Motion Sickness. Auf der Fahrt wurde es ihr einmal mehr hundeübel und Andy war dann so nett, ihr nach dem Essen in der Apotheke gegenüber helfende Tabletten zu besorgen. Die Nebenwirkungen sollten sich später noch mehrere Male bemerkbar machen. Wir gingen danach also den berühmten Weg mit den vielen Sternen entlang, bevor wir danach ein Hotel für die Nacht suchen mussten.

Gleich in der Nähe dieses Boulevards waren die Unterkünfte aber eher teuer und so entschlossen wir uns dann, nochmals zum Rodeway Inn zu gehen. In diesem verbrachten wir schon die erste Nacht in Amerika und Andy war sich auch ziemlich sicher, dass sein unauffindbarer neuer Gürtel noch irgendwo dort sein musste. Glücklicherweise war dann dort noch ein Zimmer frei, was uns eine Weitersuche nach einem Hotel ersparte. Ein Gürtel wurde aber nirgendwo gesichtet…

 

23.5.2014 Freitag

Heute werden wir weiterfahren nach San Diego, wo wir mit Andys Turnkollegen Michael Brunner abgemacht haben. Zunächst genossen wir aber nochmals einen Tag in Los Angeles. Nachdem auch am Morgen die Putzfrau im anderen Zimmer, in welchem wir die erste Nacht verbracht hatten, den Gürtel von Andy nicht gefunden hatte, machten wir uns auf den Weg bzw. fuhren wir los. Und tadaa, was fand Andy im kleinen Rucksack: seinen Gürtel. Er hatte beim ersten Mal einfach zu wenig gut gegraben und da er dann wirklich nicht im Hotel zu sein schien, gab er sich mehr Mühe beim Suchen. Fürs Morgenessen wünschte sich Susanne unbedingt Bagel. Andy fand dann so eine Amerikanische Morgenessensbude und es war wirklich sehr lecker dort. Er ass dann übrigens einen Bagel und Susanne nicht.

Weiter ging es in Richtung der bekannten Hollywood-Buchstaben. Wir wollten von denen noch ein gutes Foto schiessen. Wir fuhren näher und näher und höher und höher und irgendwann waren wir in einem Park, in dem es von Touristen nur so wimmelte. Per Zufall sind wir beim Observatorium gelandet, welches effektiv der richtige Punkt ist für die Aussicht auf das Wahrzeichen.

Als nächstes Ziel hatten wir Santa Monica im Visier, da Michael im Whatsapp Chat vom Strand von Venice Beach geschwärmt hatte. Die Fahrt dorthin verlief aber gelinde gesagt sehr stockend. Immerhin sahen wir noch Beverly Hills und das schöne Zentrum von Santa Monica. Wir bekamen aber die Autoüberschwemmung von Los Angeles mehr als nur zu spüren. Ebenfalls zeigte sich die wahre Grösse dieser Stadt. Wir fuhren und fuhren, waren aber immer noch weit vom Strand entfernt. So lief uns die Zeit davon und wir machten uns dann direkt auf den Weg in Richtung Süden bzw. San Diego.

Auf dem Weg dorthin lag noch unser zweites Haupttagesziel, die Queen Mary. Dies ist ein gigantisches Kreuzfahrt- bzw. Linienschiff (sie fuhr nur zwischen England und Amerika), welches in den 60er-Jahren aus dem Dienst genommen wurde und fortan im Hafen von Los Angeles als Hotel und Touristenattraktion dient. Eine Attraktion war es denn auch wirklich. Sehr eindrücklich, die Dimensionen so eines Kreuzfahrtschiffes und auch die Geschichte hinter dem Schiff war sehr spannend. So wurde es während des zweiten Weltkrieges komplett grau gestrichen und diente als Truppentransporter, um all die vielen US-Soldaten nach Europa zu bringen. Die Queen Mary hielt lange Zeit etliche Rekorde. Unter anderem war sie sehr schnell. Die Motoren waren denn auch gigantisch und ebenfalls die Schiffsschraube, welche man durch einen speziellen Anbau besichtigen konnte, war riesengross. Geblieben ist uns das Gewicht eines Gliedes der Ankerkette. Unglaubliche 100kg wiegt so ein Glied. Es wurden verschiedene Touren auf dem Schiff angeboten. Wir machten die Ghost-Tour, in welcher man mit einem Führer in dunkle Mythen eingeführt wird, welche sich auf dem Schiff zugetragen haben sollen. Man lief durch dunkle Gänge und tief ins Innere des Schiffes. Naja, wirklich Angst konnten sie nicht erzeugen, aber spannend war es allemal. Die restliche Zeit erkundeten wir das Schiff alleine mit einem Audio-Guide. Echt interessant, was wir auch hier alles erfuhren. Insgesamt hat es sich sehr gelohnt. Nur zeitlich haben wir falsch kalkuliert, denn wir haben nie erwartet, dass so viel geboten wird auf dem Schiff.

So war es dann bereits fast Abend, als die Fahrt weiter ging. Um diese Zeit wollten wir ursprünglich eigentlich schon fast in San Diego sein. Die Fahrt entlang des Highway 1 führte uns entlang der Pazifikküste. Praktisch auf der ganzen Länge hatte es Strände (mit den typischen Baywatch-Rettungsschwimmer-Hüttchen) und schöne Städtchen, welche die Fahrt selbst zu einem Genuss machten. Susanne hat vieles von dem nur durch die geschlossenen Augen mitbekommen und übrigens auch als wir bei der Queen Mary ankamen, musste sie zuerst von Andy aus dem Tiefschlaf geholt werden. Zuvor hatte sie in Hollywood die Motion-Sickness-Pille genommen, welche ihre Nebenwirkungen sehr gut entfaltete: Müdigkeit. Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichten wir schliesslich den La Jolla Strip Club in San Diego. Nein, es ist nicht das, was ihr jetzt vielleicht denkt, denn hier kann man einfach geniale Steaks essen. Susanne kannte dieses Restaurant bereits aus ihrem Auslandsemester, welches sie hier verbrachte, und wollte deshalb unbedingt wieder hier essen.

Auf dem Parkplatz wartete bereits Michi auf uns und wir freuten uns sehr, ihn zu treffen. Das Essen war dann wirklich sehr lecker. Besonders macht dieses Restaurant der grosse Grill in der Mitte. Hier muss bzw. darf man sein Fleisch selber nach Belieben grillieren und kann es mit diversen Gewürzen und Saucen noch schmackhafter machen. Uns gefiel es sehr im „harmlosen“ Strip Club und wir erzählten uns gegenseitig von den vielen Sachen, welche wir in den letzten Wochen erlebt hatten. Viel Zeit blieb uns aber nicht, denn Jüngling Michi wollte natürlich noch in den Ausgang. Andy kam das natürlich auch mehr als recht und es ist ja schliesslich nicht immer Freitag.

Wir fuhren zu unserem Hotel und checkten ein. Ins Zimmer gingen wir zwar nicht, sondern zogen uns gleich in der Tiefgarage um. Dann fuhren wir mit Michi (er hat ein eigenes Auto in San Diego, da er sonst kaum mobil wäre) zum Ventaggio. Dies ist eine Studentenresidenz, in welcher viele seiner Freunde hausen. Im Vorhof trafen wir diese, wo sie sich mit allerlei Flüssigem auf die Nacht vorbereiteten. Susanne wurde von einigen jungen Schweizer Mädchen sogleich in Beschlag genommen. Diese Dummerchen waren noch nicht einmal 21 Jahre alt und machten einen Sprachaufenthalt im ultrastrikten Amerika. Nirgends kommt man ohne ID oder manchmal sogar Pass in einen Club. So konnte sich dann eine von ihnen die ID von Susanne borgen, so dass sie auch einmal aus der Unterkunft herauskam. Von dort aus wurden wir von einem Partybus abgeholt, welcher uns in einen Club im Stadtzentrum brachte. Es war wirklich die Hölle los und wir konnten alle gut abfeiern. Danach ging es mit einem Taxi zurück in die Studentenunterkunft, wo wir in einem Zimmer noch ein wenig plauderten etc.

Für uns bestellte Michi danach ein Taxi mit dem Lift-App. So kann man quasi private Fahrer buchen, was natürlich viel günstiger ist und auch wirklich prima geklappt hat. Spannend war unser Fahrer. Er ist Ukrainer von der Krim. Nun muss der arme Cheib innerhalb von drei Monaten extra nach Hause gehen, um sich einen Russischen Pass machen zu lassen. Sonst wäre er bald staatenlos. Zu sehr später Stunde bei unserem Motel angekommen, mussten wir zuerst noch das Gepäck aus dem Auto holen und legten uns dann todmüde schlafen.

 

24.5.2014 Samstag

Um 11 Uhr mussten wir aus dem Hotel auschecken. Diesen Zeitpunkt peilten wir an und schliefen fast so lange, weil wir es bitternötig hatten. Danach suchten wir für das Frühstück einen Starbucks. Erstens weil Susanne grosser Fan von Starbucks ist und zweitens weil wir unbedingt Internet brauchten, um ein Hotel zu buchen. San Diego war leider praktisch ausgebucht, weil mit dem Memorial Day am Montag ein Amerikanischer Feiertag zelebriert wurde. Trotzdem fanden wir dann noch ein Hostel im Zentrum, welches keine überrissenen Wochenendpreise verlangte. Ebenfalls konnten wir mit Michael schreiben und abmachen. Er kam zum Starbucks mit seinem Auto. Danach fuhren wir zu ihm nach Hause, damit er sein Auto abstellen konnte.

Mit unserem Touristenführer Michael ging es nachher weiter zu der Insel Coronado. Erster wortwörtlicher Höhepunkt war die Brücke, welche zur Insel führt. Sie ist extrem hoch, denn ganz grosse Schiffe müssen unter ihr hindurch fahren können. Sehr eindrücklich. Danach zeigte er uns ein wunderschönes Hotel, welches bereits mehr als 100 Jahre alt ist. Weiter erkundeten wir die Insel ein wenig zu Fuss und auf dem Rückweg machten wir am Ufer auf der anderen Seite mit dem Auto einen Halt. Hier sahen wir verschiede Familien, welche typisch amerikanisch Picknick machten. Auch ein Grill durfte natürlich dabei nicht fehlen und es sah wirklich sehr gemütlich aus. Besonders amüsierte uns eine Familie, welche gerade ihre Hunde im Sand vergrub. Natürlich nicht komplett, denn der Kopf ragte schon noch heraus. Erstaunlicherweise schien es die Hunde überhaupt nicht zu stören, weshalb es vielleicht doch nicht so grosse Tierquälerei war, wie wir zuerst dachten.

Zurück auf dem Festland fuhren wir nach La Jolla Cove, wo eine sehr grosse Seelöwenkolonie ihr Zuhause hat. Bereits von Weitem konnte man durch die Nase die Tiere wahrnehmen. Leider nicht im positiven Sinne gemeint. Den Geschmack vergisst man dann aber schnell, wenn man sich den Tieren bis zu einem Meter nähert. Echt spannend zu beobachten, wie sie sich verhalten. Lustig ist, wie sie einfach übereinander herüberklettern, und auch wie sie manchmal miteinander „kämpften“. Dass man dabei wohl auf einem Berg von Sch…. von diesen Tieren steht, vergisst man. Erst wenn man sieht, wie einer sein stinkendes Geschäft direkt verrichtet, wird dies einem vor Augen geführt. Lustig war es trotzdem.

In einem typischen Burgerschuppen nahmen wir das Mittagessen ein, bevor die Fahrt zum Aussichtspunkt Mount Soledad weiterging. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf ganz San Diego. Ebenfalls gibt es hier in Form eines riesigen Kreuzes ein Denkmal für die in den verschiedenen Kriegen gefallen Soldaten. Ein trauriger, wenn auch von der Aussicht her wirklich sehr schöner Ort. Danach ging Stadtbesichtigung Teil 1 zu Ende und wir fuhren unseren Guide wieder nach Hause.

Nun machten wir uns auf die Suche nach dem Hotel in der Innenstadt. Leider war gerade ein Spiel des Baseballteams San Diego Padres, weshalb die Innenstadt heillos verstopft war. Wenigstens bekamen wir das imposante Petco-Stadion mitten in der Stadt auch noch kurz zu Gesicht. Da alle Parkplätze besetzt waren, liess Andy Susanne einfach vor unserem Hotel aussteigen, um einzuchecken und sich zu erkundigen, wo man denn am besten parkiere. Dies war dann allerdings nicht mehr nötig. An der Reception war eine erbitterte Stimmung. Bereits der Herr vor Susanne hatte anscheinend ein Zimmer gebucht, wobei die Buchung nicht angekommen zu sein schien und er somit kein Zimmer bekam. Auch hier war man also restlos ausgebucht und kannte auch keine Alternative in der Nähe. Dies erklärte man dann auch Susanne, was uns natürlich sehr verärgerte. Unser vermeintliches Glück am Morgen, dass wir doch noch ein Hotel fanden, wurde nun zum Unglück. Da es nun bereits Abend war, wurde die Möglichkeit, ein Hotel zu finden, weiter geschmälert.

Es blieb uns nichts anderes übrig, als wieder einen Starbucks zu suchen, damit wir dort im Internet ein Hotel buchen konnten. Auf dem Weg dorthin wollten wir aber auch direkt bei Hotels und Motels einfach mal vorbeischauen und nach einem Zimmer fragen. Und siehe da, beim ersten hat es gleich geklappt. Obwohl wir auch hier fast 100 Dollar hinblättern mussten, war es doch sehr preiswert im Vergleich zu allen anderen, die wir im Internet fanden. Wir hatten also nun doch noch ein wenig Glück.

Da es in unserem Motel kein Internet gab, fuhren wir dann trotzdem noch zum Starbucks. Durst hatten wir aber keinen und fürs Nachtessen ist ein Starbucks nicht der ideale Ort. So nutzten wir das WIFI einfach vom Auto aus. Danach holten wir Michi und seinen Genfer Kollegen ab und fuhren zum Pacific Beach. Hier hat es etliche Bars und kleine Clubs. Die Einheimischen gehen hier in den Ausgang und wir mischten uns unter sie. Das heisst, zunächst nur Michi und sein Kollege, denn wir wollten noch einen Happen essen. Da es in der Bar bereits nichts mehr zu essen gab, suchten wir ausserhalb etwas. Und was gibt es da besseres für Susanne, als einen IHop. Nachdem wir uns gestärkt hatten, gingen wir gleich weiter in eine andere Bar. Hier wurde Michi von Andy mit speziellem Geld auf ein Bier eingeladen. Von seinen Getuleiterkollegen hatte Andy als Abschiedsgeschenk ein Portemonnaie mit Bildern und Sackrappen in verschiedenen Währungen bekommen. Diese sollten jeweils in Bier investiert werden, was natürlich kein Problem war. So ein Bier nun direkt mit einem Leiterkollegen geniessen zu können, war eine tolle Sache.

Anschliessend fuhren wir mit einem Taxi zur Bar Taifoon, welche auch Susanne aus ihrer San Diego Zeit noch gut in Erinnerung war. Gemäss Michi war die Bar zu weit entfernt zum Laufen. Die Fahrt dauerte dann mindestens eine Minute, doch leider war die Bar bereits geschlossen bzw. niemand konnte mehr eintreten. In einer Bar in der Nähe war dies aber möglich und so liessen wir hier den Abend bis um fast 2 Uhr ausklingen. Kurz davor war nämlich Schluss und die Securitas schickten die Leute nach draussen. Innerhalb kürzester Zeit war niemand mehr in der Bar und wir staunten nicht schlecht. Hier herrschen andere Gesetze und um 2 Uhr darf wirklich niemand mehr in einer Bar sein. Würden sich die Gäste weigern, würden die Security nicht zimperlich mit ihnen umgehen und so verlassen alle die Bar ohne diese Lämpen, wie es sie bei uns immer gibt.

Michi und sein Kollege verspürten dann auch noch einen Hunger und wir wollten in dieser Zeit, in welcher sie sich verpflegten, das Auto holen. Leider nur „wollten“. Wir haben es tatsächlich nicht mehr gefunden. So liefen wir zurück zum McDonalds, wo Michi gerade mit seinem zweiten BigMac kämpfte. Warum nur einen kaufen, wenn es für 4.40 Dollar gleich zwei gibt. Auch Michi und sein Kollege wussten nicht mehr recht, wo das Auto war, doch nach ziemlich langem Suchen haben wir es dann schlussendlich gefunden. Ziemlich peinliche Angelegenheit das Ganze. Da die Herren der Schöpfung wohl nicht mehr legal hätten fahren dürfen, fuhr Susanne nach Hause. Dies war aber bereits vorher so abgemacht. Nicht, dass hier falsche Gedanken aufkommen. Nachdem wir die beiden Jungs abgeladen hatten, fuhren wir zu unserem Hotel und schliefen sehr bald ein.

 

25.5.2014 Sonntag

Nach dem Auschecken fuhren wir in die alten Gefilde von Susanne. Zunächst besuchten wir ihre damalige Studentenresidenz, welche bei ihr sehr glückliche Gefühle auslöste. Danach knurrte ein wenig der Magen, was uns wieder einmal in einen Starbucks führte. Dort buchten wir dann auch gleich die Hotels für den Aufenthalt in Las Vegas, welcher heute noch beginnen sollte. Ja richtig, es waren verschiedene Hotels, die wir buchten. Mehr dazu später. Im Einkaufszentrum gleich nebenan, deckten wir uns noch mit Wasser ein, damit der späteren Fahrt am Abend nichts mehr im Wege stehen konnte. Eigentlich wollten wir aber Shampoo kaufen, doch auch diese gibt es nur in amerikanischen Mengen, sprich halber Liter oder mehr. Dies war für unsere Reiserucksäcke nicht wirklich die ideale Grösse.

Den nächsten Stopp legten wir bei der Uni ein, wo Susanne ihre ehemaligen Vorlesungsgebäude besichtigen konnte. Ein riesiges Gelände mit etlichen Gebäuden bildete diese Uni. Eigentlich schon fast eine Stadt in der Stadt. Besonders interessant war die Bibliothek, welche architektonisch sehr beeindruckend gebaut wurde. Lustig ist ein Haus gleich dahinter, auf welchem künstlerisch ein kleines blaues Häuschen gebaut wurde. Es ist schief und ragt weit über das Dach hinaus und ist so wirklich ein Blickfang.

Nun fuhren wir zu Susannes Highlight während ihres Aufenthaltes: Westfield Einkaufszentrum. Schon beim Anblick bekam sie feuchte Augen und sie war einfach nur glücklich. Wirklich riesig, dieses Einkaufszentrum, auch wenn es von aussen gar nicht der Anschein machte. Es ist so ähnlich aufgebaut wie ein Outlet-Zentrum mit niedlichen Gässchen und allerlei schönen Gärtchen. Ebenfalls hatte es, wie in der Dubai Mall, ein Eisfeld. Im Food Court hatte es unter anderem einen „Simons Burger“. Dies weckte Erinnerungen an unseren Ösi-Freund und wir schickten ihm natürlich ein Bild von seiner Burgerbude. Wir assen dann aber von einem anderen Take-Away ein Stück Pizza, welches erstaunlicherweise extrem lecker war. Fürs Shoppen blieb uns (gottseidank für Andy) keine Zeit, bzw. fehlte sowieso der Platz in den Rucksäcken. Einen Abstecher in den Victoria’s Secret gestand Andy dann aber Susanne doch noch zu, wobei auch er allerlei lustige Momente dort drin erleben konnte.

Danach holten wir Michi ab und fuhren im Konvoi fürs Mittagessen zu einem „Korean Barbecue“-Restaurant. Hier grilliert man, ähnlich wie wir es bereits einmal in Laos sahen, in der Mitte des Tisches sein Fleisch selber. Dieses Fleisch war echt der Hammer und wir konnten fast nicht mehr aufhören zu essen. Sicher für Michi galt dies, denn er braucht für all sein Training auch genügend Energie, weshalb es bei ihm durchaus gerechtfertigt ist. Bei uns blieb das Training leider seit Erawan in der zweiten Woche der Reise auf der Strecke. Schääääm….

Nun schlüpfte Michi wieder in seine Rolle als Reiseleiter und führte uns zum Point Loma. Dies ist der Endpunkt einer Halbinsel, welche sich auf den Pazifik hinaus erstreckt. Besonders hier sind der Leuchtturm und die schönen Häuschen, welche in ihrem Urzustand belassen wurden. Weiter hat man eine wunderbare Sicht auf San Diego und auf das Meer. Etwas zurückversetzt befinden sich riesige Soldatenfriedhöfe, welche eine ehrfürchtige Stimmung verbreiteten. Man sieht einen kleinen weissen Grabstein am anderen, soweit das Auge reicht. Bei jedem Stein weht zudem ein kleines Ami-Fähnchen, was vor allem Michi sehr speziell fand.

Dies bildete den Endpunkt der San Diego Stadtbesichtigung. Nun hiess es, Abschied nehmen von Michi. Es war wirklich toll mit ihm und hat uns sehr gefallen. Danach fuhr er direkt in die Stadt für ein Baseballspiel (deshalb fuhren wir auch mit zwei Autos) und wir machten uns auf den langen Weg Richtung Las Vegas.

Diese Fahrt dauerte und dauerte. Ungefähr in der Mitte mussten wir dann einmal tanken und kauften einige Snacks. Danach ging die Fahrt weiter und weiter. Das spannendste auf dem Weg durch die Wüste war noch ein Outlet-Center, welches rund 100 km von grösserer Zivilisation entfernt steht. Weiss der Geier, wer hierher kommt, um einzukaufen. Nach rund 5 Stunden war es dann soweit und wir sahen die Lichter und das Funkeln. Susanne hatte Andy lange darauf vorbereitet, dass dies ganz speziell sei, zu sehen. Aber irgendwie konnte das nicht sein, denn wir waren die letzten Kilometer ja nicht geflogen. Tatsächlich war es dann nur Freizeitpark oder so was ähnliches, was Susanne ziemlich enttäuschte. Es ging also noch weiter, aber schon bald darauf sah man ganz knapp einen Strahl in den Himmel ragen. Diesem kamen wir dann immer näher und plötzlich war das wirklich grosse Lichtermeer dann da. Echt beeindruckend, diese grosse Stadt, umgeben von nichts als Wüste und Sand.

Wir fuhren dann als erstes den Strip entlang, an welchem sich all die grossen Themenhotels befinden. So sind New York, Venedig und Paris auf einmal fast Nachbarn. Auch sind die Pyramiden von Luxor und das Kolosseum von Rom direkt hier zu finden. Unglaublich, in welche Welt man hier eintauchen kann.

Unser Problem war nun, aber das Hotel zu finden. Leider hatten wir vergessen, die Karte am Vortag auf die Natels zu laden und zudem hatten fast all unsere Geräte kaum mehr Akku. Wir brauchten also dringend Internet. Auf gut Glück fuhren wir einfach eine Strasse entlang, um einen Mc Donalds oder Starbucks zu finden. Einen Mäc fanden wir dann tatsächlich, der war aber gerade am Schliessen, da es bereits nach 10 Uhr war. Immerhin konnten wir uns noch kurz ins Internet einloggen und fanden so heraus, wo wir nun hinfahren mussten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Halt in einem „Jack in the Box“, wo wir unbedingt aufs WC mussten, aber auch noch ein Hüngerchen zu stillen hatten. Dieser Burger war wirklich erste Sahne. Andy kann sich nicht erinnern, so einen guten Burger je in einem Fast-Food-Laden gegessen zu haben.

Nachdem wir satt waren, fuhren wir nun zum Hotel. Dieses befand sich ausserhalb von Las Vegas, da alle Hotels am Strip an diesem Tag noch Preise von rund 200 Dollar verlangten. Am anderen Tag war der Memorial Day, weshalb wir quasi an einem Samstag ankamen, an welchem Las Vegas überbevölkert ist. Hier im Howard Johnson bezahlten wir nur rund 60 Dollar und da wir ja mit dem Auto unterwegs waren, war dies überhaupt kein Problem. Die restlichen Nächte schliefen wir dann aber am Strip. Das Zimmer kostete dann nur noch günstige 50 Dollar pro Nacht.

 

26.5.2014 Montag

Nach einem unerwartet guten Frühstück in unserem Howard Johnson Hotel, machten wir uns zum Hoover-Dam auf. Dort hat es gemäss der Las Vegas erprobte Susanne einfach einen genialen Staudamm, welchen man besichtigen kann. In einer halben Stunde hat man das gesehen, meinte sie. Zuerst besorgten wir uns aber beim Half-Price-Ticket Stand noch Tickets für eine Show am Abend. Da dies nur provisorische Tickets waren, mussten wir dann auch gleich noch ins Treasure Island Hotel gehen, um die „Reservation“ gegen richtige Tickets mit festen Plätzen einzulösen. Während Susanne dies machte, kurvte Andy mit dem Auto umher, rund um das Hotel, weil es wohl schwierig gewesen wäre, zu parkieren. Dies stellte sich aber als falsch hinaus, da hier auch die Parkplätze der Hotels öffentlich sind.

So, und irgendwann trafen wir dann doch noch beim Hoover-Dam ein. Andy sah direkt schon die Aufschrift „Tour“ und nun wollte er natürlich wissen, was man hier effektiv alles machen kann. Nachdem wir dann weit weg das Auto parkiert hatten, liefen wir über den Damm zum Besucherzentrum. Effektiv gab es Touren und wir nahmen dann gleich die grosse. Diese startete aber erst in einer Stunde, welche wir sehr gut für das Museum nutzen konnten. Genial wird hier den Besuchern die Geschichte des Damms nähergebracht. Ebenfalls wird erklärt, wie die ganze Stromproduktion funktioniert und welchen Nutzen der Damm bringt. Er wurde nämlich in erster Linie zum Schutz vor Hochwassern gebaut, unter welchen viele Gebiete entlang des Colorado Rivers litten. Durch ihn wurde der riesige Lake Mead aufgestaut, wofür 6 Jahre notwendig waren. Ebenfalls wurde im Museum ein Film gezeigt. Einfach sehr spannend, die ganze Sache. Vor allem auch, wie der Damm gebaut wurde. Andy war hier sowieso in seiner Welt, aber sogar Susanne hat hier alles sehr beeindruckt.

Danach ging es auf die Führung in den Damm hinein. Zunächst mit einem sehr schnellen Lift ganz hinunter zu den Power Plants, wo der Strom produziert wird. Danach als Extra noch an weitere Orte im Damm. Unter anderem an ein „Fenster“, welches sich mitten in der Wand befindet, wo Andy ein cooles Foto vom Damm darüber machen konnte. Insgesamt hat es mehrere Kilometer Gänge im ganzen Damm und das ganze Bauwerk ist einfach gigantisch.

Nach der Führung brauchten wir noch ein wenig Zeit, um das Museum fertig anzuschauen. Weiter besuchten wir im alten Besucherzentrum eine „Lichtschau“ auf einer 3D-Landkarte, welche das ganze Gebiet des Colorado zeigt. Hier wurde der Einfluss des Flusses auf die ganze Region erklärt und die weiteren Dämme wurden gezeigt. Ebenfalls sah man sehr gut den Einschnitt, welchen der Fluss im Gelände hinterlässt. Grand Canyon als Stichwort.

Aus dieser halben Susanne-Stunde wurden dann fast 5 Stunden. Auf dem Rückweg fuhren wir, wie bereits schon auf dem Hinweg, durch Boulder-City. Diese Stadt entstand nur wegen des Damms, denn hier wurden alle Arbeiter untergebracht. Es ist die erste komplett künstliche Stadt in den USA und da es eine Bundesstadt ist, ist es die einzige Stadt in Nevada, in welcher das Glückspiel nicht erlaubt ist. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist sie aber sehr charmant und erinnert ein bisschen an eine Wild-West-Film Kulisse. Kurz vor der Stadt konnten wir einige coole Fotos vom Lake Mead schiessen. In der Stadt genossen wir dann ein feines Nachtessen, bevor wir zurück nach Vegas fuhren.

Nun mussten wir zunächst einmal einchecken in unserem Mittelalterschloss Excalibur. Andy liess Susanne wieder aussteigen und suchte einen Parkplatz. Diese hatte es hinter dem Hotel en-masse und sie waren erst noch gratis. Das wären sie auch beim Treasure Island gewesen. Nachdem wir jetzt wussten, in welchem Teil des riesigen Komplexes unser Zimmer lag, parkierten wir nochmals um, damit wir das Gepäck nicht so weit schleppen mussten. Dann fuhren wir in den 12. Stock und bezogen Zimmer 12045. Die Nummer wird aufgrund des Stockwerks etc. gebildet aber trotzdem hat es in diesem Hotel unglaubliche 4008 Zimmer. 8 von den 10 grössten Hotels der Welt stehen hier am Strip in Las Vegas. Nicht umsonst die Stadt der Superlative.

Von unserem Zimmer aus hatten wir eine super Sicht auf den Pool. Leider mussten wir sehen, dass er bereits geschlossen war. Man hat den Hoover-Dam ja in einer halben Stunde gesehen…. Viel Zeit wäre uns ohnehin nicht mehr geblieben und so machten wir uns schon bald zum Treasure Island auf. Mit der Monorail-Bahn fuhren wir bis in die Nähe dieses Hotels. Leider war die Haltestelle weit (eigentlich nur ein Hotel, aber diese Hotelanlagen sind einfach rieeeesig) hinter dem Strip, so dass wir schlussendlich fast noch Stress hatten, um rechtzeitig zu sein.

Wir schafften es aber und sogleich begann die Show Mystère von Cirque du Soleil. Andy hat ja schon viel Zirkus gesehen, aber das schlägt auch seiner Meinung nach alles. Einfach genial, was hier alles geboten wurde. Eine Nummer besser als die andere und die Kostüme und die Übergänge waren ebenfalls eine Klasse für sich. Ganz besonders war eine Show aus Kombination zwischen Schleuderbrett, grossem Trampolin und Feder-Boden. Einfach unbeschreiblich. Und dann war da noch ein anderes Highlight. Andy Tremp on Stage live at Cirque du Soleil Las Vegas. Tönt wie ein schlechter Scherz, entspricht aber der Wahrheit. Der Grund ist aber Susanne. Der Clown wollte mit ihr ungestört sein und hat Andy deshalb auf der Bühne in eine Box gesperrt. Andy wusste überhaupt nicht, was rund um ihn herum passierte. Immerhin wurde ihm einmal noch ein Stück Brot gebracht. Auch konnte er aus der Box heraus Fotos mit dem Natel machen. Sonst war das verboten, aber auf der Bühne darf man sich ja auch mal was getrauen. Susanne bekam in dieser Zeit Champagner und ein Mann vor ihr musste eine Kerze in die Luft halten, für das Candle-Light-Dinner mit dem Clown. Das war echt sehr speziell für uns beide. Suuuuper Erfahrung. Nachdem Andy befreit wurde, machte der Clown mit ihm zusammen hinter der Bühne noch ein Foto. Dieses wurde uns von einem Security nach der Show gebracht. Zusammen mit der neckischen Frage an Andy, weshalb er wohl gerade ihn ausgesucht hatte. Antwort: Tssss überhaupt nicht wegen dir oder so, sondern wegen deiner hübschen Begleitung. Er suche sich immer die Hübschesten im Publikum aus.

Nach der Show liefen wir zu Fuss via diverse Casinos nach Hause. Wir wollten noch ein wenig Roulette spielen. Leider waren wir aber völlige Anfänger. So wechselten wir dann einfach mal ein wenig Geld und wollten dann 5 Dollar auf eine Farbe setzen. Wir wurden dann von einem Ehepaar am Tisch aufgeklärt, dass dies nicht möglich sei, bei einem Mindesteinsatz von 15 Dollar. Das haben wir natürlich nicht gesehen. Auch gaben sie uns dann gleich Tipps, wie man am besten spielt. Sie belustigten sich ziemlich ab uns, was uns jedoch egal war. Für uns war es nämlich auch lustig. Die empfohlene Strategie ging dann tatsächlich auf. Wir setzten auf 15 verschiedene Zahlen je einen Dollar. Die Chance zu gewinnen, liegt bei fast 50% und hat sich bewährt. Mit einem gigantischen Gewinn von fast 40 Dollar konnten wir einen genialen Abend auch finanziell positiv abschliessen.

 

27.5.2014 Dienstag

Geplant war für diesen Tag eigentlich ein Ausflug zum Grand Canyon. Da wir eine lange Autofahrt vor uns gehabt hätten und somit den ganzen Tag unterwegs gewesen wären, stellten wir unsere Wecker auf sechs Uhr. Als wir dann aber am vermeintlich frühen Morgen die Augen öffneten, stellten wir zu unserem Entsetzen fest, dass es bereits zehn Uhr war und wir beide keinen einzigen Wecker gehört hatten. Für die Tagestour zum Grand Canyon war es nun definitiv zu spät und Plan B war nun, zum Fire Valley zu gehen. Zuerst wollten wir uns aber noch Tickets sichern für die David Copperfield Show am selben Abend. Bei einer der Tix4Tonight-Boxen auf dem Strip wollten wir vergünstigte Billetts kaufen, die Menschenschlange davor war aber so lang, dass wir die Sache blieben liessen und uns auf die einstündige Fahrt zum Nationalpark machten. Der Weg dorthin führte uns durch eine eher gräuliche Steinlandschaft. Mitten in dieser Landschaft wurden dann langsam die feuerroten Felsen sichtbar und wir wunderten uns, wie das genau sein kann. Im Visitorcenter legten wir einen Stopp ein und informierten uns oberflächlich über die Entstehung des Valleys. Wir folgten der Strasse, welche durch die wunderschöne Landschaft führte und knipsten unendlich viele Fotos. Plötzlich tauchten dann auch gelbe Felsen auf und solche, welche halb rot, halb gelb waren, manchmal mit einer abrupten „Abtrennlinie“. Das Valley of Fire gefiel uns unglaublich gut und versetzte uns in Staunen. Ein Fels hatte sehr grosse Ähnlichkeit mit einem Pudel, was vor allem Andy sofort auffiel, der sowieso in praktisch jedem Felsen eine andere Figur entdecken konnte mit seiner blühenden Fantasie. Speziell schön war auch der „Arch“, ein Bogen aus diesem roten Stein. Nachdem wir die gesamte geöffnete Strecke durch den Park befahren hatten, machten wir uns auf den Rückweg.  

Erneut gingen wir am Strip zur Ticketbox und kauften uns endlich die Showtickets für die Spätvorstellung. Fleissig gingen wir danach Informationen sammeln über Tour-Angebote zum Grand Canyon. Mit unendlich vielen Flyern gingen wir nach einem guten Mittagessen im Panda zu unserem Hotel zurück. Hier entspannten wir an unserem Hotelpool bis zur Schliessung des Areals um sieben Uhr und studierten die Angebote für Grand Canyon Touren. Da die Ausflüge mit den Bussen aber alle um die 12 Stunden dauerten, wäre uns danach gar keine Zeit mehr geblieben, um am Strip zu flanieren und die von Andy gewünschten Achterbahnen abzuchecken. Der Besuch einer weiteren Show, welche uns interessierte, wäre auch nicht mehr darin gelegen. Die beste Lösung war schlicht und einfach, über den Grand Canyon zu fliegen. Erstens weils genial wäre, zweitens, da wir unheimlich viel Zeit sparen könnten. Was vor allem Andy ein bisschen an dieser perfekten Lösung zweifeln liess, waren die teuren Preise. Im Guide 24/7, einem Büechli, welches überall am Strip zu finden ist, fanden wir dann tatsächlich ein Flugangebot, das sehr vielversprechend klang. Es handelte sich um einen Flug mit einem kleinen Flieger, was billiger war, als ein Flug mit einem Helikopter. Die billigste Variante bot die Organisation Papillon für insgesamt 150 Dollars pro Person. Anmelden konnte man sich nur per Telefon und so telefonierte Andy vom Hoteltelefon aus mit einer Angestellten der Organisation. Schlussendlich entschieden wir uns dann definitiv, das Angebot zu buchen. Wir reservierten uns Plätze im Flieger für den nächsten Morgen.

Im selben Büechli stiess Andy auf einen Laundry Service und rief auch dort an, um sich nach dem Preis fürs Wäschewaschen zu erkundigen. Unsere angesammelte Wäsche sollte unbedingt wieder einmal gemacht werden, im Hotel verlangte man dafür aber mit 6 Dollar pro T-Shirt unverschämt viel Geld. Daher machten wir uns nun darüber schlau, wo sich denn dieses Geschäft befinde. Unsere Kleider wollten wir dann am nächsten Tag dorthin bringen. Da Andy nun gerade so fleissig am Telefonieren war, rief er gleich auch noch die Reception an, um einen Wake-up-call für den nächsten Morgen zu „bestellen“. Den Flug wollten wir um keinen Preis verschlafen.

Nun wurde es aber allerhöchste Zeit, uns auf den Weg zum MGM zu machen, wo die Zaubershow vorgeführt wurde. Das Hotel befand sich zwar gerade vis-à-vis von unserem Hotel, bis wir aber dort am richtigen Ort ankamen, mussten wir trotzdem genügend Zeit einplanen, da die Dimensionen in Las Vegas einfach ein bisschen anders und nicht zu unterschätzen sind. Vor dem Eingang der Showbühne befand sich bereits eine lange Schlange von Besuchern. Der Saal war im Vergleich zum letzten im Treasure Island eher klein mit seinen ca. 8 Reihen Tischen und Stühlen. Leider befanden sich unsere Plätze ziemlich zuhinterst und doch schon ziemlich weit weg von der Bühne. Mit ungefähr einer halben Stunde Verspätung begann dann der ganze Zauber. Bereits der Auftakt brachte uns zum Staunen. Aus einer offensichtlich leeren schwarzen Box, die zuerst gezeigt wurde, tauchte David Copperfield auf einmal wie aus dem Nichts aus, und das nicht nur alleine sondern auf einem Motorrad…Absolut keine Ahnung, wie dies geschehen konnte… Der Illusionist sorgte weiter viele Male für verdutzte Gesichter und Ratlosigkeit. Ein ziemlich grosses Auto, welches auf die Bühne transportiert wurde, verschwand auf einmal innerhalb kürzester Zeit. Ein Mann wurde zum Schweben gebracht. Es wurden Leute aus dem Publikum von der Bühne in den hinteren Teil des Saals „gezaubert“. Aus einer aus Papier gefalteten Rose wurde eine echte Rose…. Dinge, die wir uns einfach nicht erklären konnten. Wir waren wirklich verblüfft und verliessen die Show wie verzaubert.

Bevor wir zurück zum Hotel gingen, versuchten wir unser Glück an Spielautomaten im Casino vom MGM. Beim Black Jack gegen die „Automatenfrau“ ging ja überhaupt nichts. Wir glauben, die beschiss sowieso, denn mit ihren Karten kam sie immerimmerimmer auf 20. Nachdem wir dann diesen Betrug aufdeckten, gingen wir lieber zum Rouletteautomaten, und zwar zu diesem, wo wirklich ein echtes Rad daneben stand, wo eine Kugel automatisch beschleunigt wurde. Hier ging es auf und ab mit unserer Geldsumme und schlussendlich machten wir, soweit wir uns erinnern können, keinen Verlust. Viel gewonnen haben können wir aber auch nicht, denn wir verliessen Las Vegas schlussendlich weder mit Gewinn noch Verlust, was das Zocken betrifft. An diesem Spielautomaten begegneten wir auf jeden Fall einem jungen Amerikaner, wohnhaft in Las Vegas. Wir kamen mit ihm in Gespräch und er erzählte uns von seinem täglichen Spielen in den Casinos. Auf die Frage, wie er dies denn finanziere, antwortete er, er arbeite schliesslich und setze jeden Tag höchstens 500 Dollar in den Sand…Na dann… Für uns war dann aber irgendwann fertig mit dem Vergnügen und wir gingen ins Bett.

 

28.5.2014 Mittwoch

Unser letzter Tag in Las Vegas und weitaus der teuerste Tag unserer ganzen Reise. Das Geldausgeben hat sich aber mehr als nur gelohnt, da wir einen einfach nur perfekten Tag verbringen konnten. Los ging es mit dem Ausflug zum Grand Canyon. Am Morgen wurden wir um 5.45 Uhr vor unserem Hotel mit einem Minivan abgeholt. Bis wir am Flugplatz ankamen, verging fast eine Stunde. Dort hatten wir dann ein wenig Zeit, um ein Frühstück zu essen, bevor der Spass losging. In einem Kleinflugzeug mit ungefähr 20 Sitzplätzen hoben wir wenig später ab. Alle Passagiere hatten von ihren Sitzplätzen aus eine gute Sicht aus dem Flugzeug. Was auch sehr super war, waren die Audioguides, welche wir sogar auf Deutsch einstellen konnten. Zuerst flogen wir vorbei am Hoover Dam und am Lake Mead. Danach war eine Weile lang einfach nur Wüstengebiet zu sehen, bevor dann vor uns der Grand Canyon auftauchte. Die Aussicht war spektakulär und es war atemberaubend, über diese sehr tiefe Schlucht zu fliegen. Der Flug dauerte insgesamt über eine Stunde und wir kamen überwältigt wieder zurück auf dem Boden an. Mit dem Bus ging es zurück zum Hotel.

Während Susanne am Pool chillte und Tagebuch schrieb, machte Andy sich auf den Weg zur Wäscherei, um unsere Kleider zu bringen. Später gingen wir gemeinsam zu einem Tix4Tonight Schalter, da wir nun doch noch sehr gerne die Show „O“ – ebenfalls von Cirque du Soleil – sehen wollten. Dort wurde uns gesagt, dass sie keine Tickets für die Show anbieten können und wir direkt im Bellagio die Tickets besorgen müssten. Ein 24 Stunden Busticket, welches wir gleich neben dem Tix Schalter kaufen konnten, kam uns ziemlich gelegen. Hätten wir die kommenden Distanzen zu Fuss zurücklegen müssen, hätten wir wahrscheinlich den ganzen Tag dafür gebraucht. Im Bellagio Ticketcorner  angekommen, wurde uns zunächst gesagt, dass alles komplett ausverkauft sei, glücklicherweise gab es dann aber doch noch die letzten freien Plätze, die wir sofort dankend nahmen. Die Billetts waren leider mit circa 180 Dollar sehr teuer. Aber so eine Darbietung kann man ja schliesslich nicht jeden Tag sehen.

Nun blieb uns noch Zeit, etwas vom Strip zu sehen. Das Themenhotel Paris, durch welches wir zuerst schlenderten, war besonders schön gestaltet. Das Innere glich einem sehr charmanten Städtchen mit allerlei härzigen Restaurants. Das Mittagessen assen wir dann aber doch in einem nicht ganz so härzigen Fastfoodschuppen, dafür konnten wir dort einen Halbpreis-Bon einlösen. Weiter ging die Reise nach Venedig, zum Hotel Venetian, welches vor allem aussen mit dem nachgestellten Kanal und den Gondeln beeindruckte. Auch die Gelati, welche hier für viel Geld gekauft werden konnten, waren genauso gut, wie in Italien. Mit dem Bus gingen wir danach ganz ans Ende des Strips zum Stratosphären Turm. Wir entschieden uns für ein Ticket, in welchem der Eintritt nach oben und eine Fahrt auf einer Achterbahn nach Wahl mit inbegriffen war. Die Aussicht auf Las Vegas war von hier oben super. Nun mussten wir nur noch eine der drei Bahnen auswählen, was uns nicht so einfach fiel.

Zuerst wollten wir uns deshalb einmal ein Bild von diesen machen und stellten uns neben die erste Bahn (Xscream), um zuzuschauen. Die Frau, die hier die Aufsichtsperson war, winkte uns dann zu sich und sagte, wir sollen ruhig einsteigen. Sie liess uns gratis auf die Bahn und so konnten wir unser Ticket für eine zweite Bahn gebrauchen. Die Bahn, in welcher wir nun in der vordersten Reihe Platz nahmen, war milde ausgedrückt echt ein „krasser Scheiss“. Die Bahnschiene an sich war sehr kurz und führte vom Äusseren des Turmdaches über dieses hinaus ins Freie. Der Wagen, in welchem wir nun sassen, wurde mit voller Wucht da nach vorne geschleudert, sodass man das Gefühl hatte, über das Dach hinunter zu stürzen. Am Schienenende folgte dann ein abrupter Stopp und unsere Knie zitterten nur noch. Als wäre das alles noch nicht genug, senkte sich die Schiene dann plötzlich unerwartet, sodass man nun wirklich dachte, endgültig in die Tiefe zu stürzen. Seien wir ehrlich: wir machten uns beide fast ins Höschen…echt jetzt. Nachdem wir ein kleines Trinkgeld (bzw. Schmiergeld) springen liessen, ging es ab auf die zweite Bahn (Big Shot). Bei dieser warteten wir eine halbe Ewigkeit, da wir nur zu zweit waren, aber noch mehr Personen erforderlich gewesen wären, um die Bahn im Gleichgewicht zu halten. Wir warteten und warteten, doch niemand erschien. So kam dann wenigstens Andy auf die glorreiche Idee, die Aufseherin zu fragen, ob wir nicht in Zwischenzeit, bis mehr Leute hier waren, auf eine andere Bahn gehen können und diese dann um sonst machen dürfen….wegen der langen Wartezeit. Netterweise willigte das junge Fräulein nach kurzem Zögern ein. So konnten wir unser Ticket für die dritte Bahn aufsparen und somit alle ausprobieren. Diese zweite Bahn war eigentlich wie ein Karussell… ein wenig krasser vielleicht. Boden hatte man keinen unter sich…ja doch schon, einfach ungefähr 320 Meter weiter unten. Die Aussicht wäre wahrscheinlich grossartig gewesen, hätte sich das Ding ein bisschen langsamer gedreht, sodass man noch etwas wahrnehmen hätte können. Cool war es aber auf alle Fälle. Als wir danach zur vorherigen Bahn zurückkehrten, waren endlich genügend Leute anwesend. Auf Sesseln wurde man in Lichtgeschwindigkeit einen sehr hohen Turm hinaufgeschleudert. Wir sind uns auch ziemlich sicher, dass es wirklich Lichtgeschwindigkeit gewesen sein muss. Susanne konnte sich kaum erholen vor schreien. Von zuoberst ging es dann rasant nach unten und zwar im freien Fall. Das Herz blieb uns beinahe stehen. Fix und fertig kamen wir irgendwann wieder unten an und wussten nicht mehr, wo uns der Kopf stand. Die Bahnen hier oben waren wirklich unschlagbar! Sehr, sehr lohnenswert.

Bevor wir wieder gingen, lösten wir doch gleich noch einen Bon ein, welcher sich auf unseren Tickets befand. Eine Pizza und ein Bier gehen ja schliesslich immer… Wir nahmen danach gleich einen Bus zurück, der uns in unser Hotel bringen sollte. Bis zum Beginn der Türöffnung im Showroom im Bellagio blieb nicht mehr allzu viel Zeit übrig. Der Bus war eine Ewigkeit unterwegs und irgendwann waren wir dann davon überzeugt, dass es besser sei, direkt beim Bellagio auszusteigen, statt zuerst nochmals zurück ins Zimmer zu gehen. Wir kamen dort gerade rechtzeitig an, um eines der wunderschönen Wasserschauspiele mit den riesigen Fontänen zu sehen. Nun war es auch schon so weit, dass wir schon unsere Plätze für die Vorstellung einnehmen konnten. Der Saal war riesig und wir waren froh, so gute Plätze zu haben, welche sich im vorderen Teil befanden. Auch diese dritte Darbietung, die wir in Las Vegas sahen, war grossartig. Es wurden Kunststücke auf dem Boden, in der Luft, im Wasser und mit Feuer gezeigt und der Atem stockte uns manches Mal. Manchmal wusste man kaum, worauf man sich konzentrieren sollte, denn in jedem Ecken der Bühne geschah stets etwas. Überall gab es etwas zu sehen. Trotz des hohen Preises lohnt es sich wirklich, diese Show zu besuchen, die unvergleichbar ist!

Da wir die frühere Abendvorstellung besucht hatten, war der Abend noch nicht so fortgeschritten und uns blieb noch Zeit, den andern Teil des Strips zu erkunden. Nach dem Frischmachen im Hotel fuhren wir mit dem Hotelzügli zum Mandalay. Wir erhofften uns, dort irgendetwas zu sehen zu bekommen, das wirklich mit der burmesischen Stadt Burma in Verbindung steht, fanden aber nichts. Das Einzige, was an die Stadt erinnert, ist die goldene Farbe des Hotels. Das Mandalay machte den Eindruck, als sei es eher für betuchtere Gäste, was wir ja auch sind =). In einem Subway, der als einziger Essenstand noch geöffnet war, teilten wir einen Mitternachtssnack und kamen mit der armen Verkäuferin ins Gespräch, welche Nachtschicht hatte. Sie erzählte uns von ihrer Spieltaktik in den Casions: an den Automaten einige Cents verspielen, dafür aber den ganzen Abend Gratisgetränke abzustauben. Erst jetzt sagte uns erstmals jemand, dass man, solang man am Spielen ist, gratis Getränke serviert bekommt. Wir fanden ihre Gewohnheit gut und machten uns danach auf den Weg zum Casino. Dort spielten wir zum ersten Mal an einem Automaten, was eigentlich recht langweilig war. Wir setzten nur ein paar Rappen ein, bekamen dafür aber Bier und Margarita umsonst. Das ist ein fairer Deal! Wir konnten es nicht lassen, nochmals unser Glück an einem automatischen Roulettetisch zu versuchen, gaben uns dann aber schlussendlich mit null Gewinn und null Verlust zufrieden und zottelten weiter. Nächster Halt: Luxor.

Die Pyramide ist gigantisch, was einem eigentlich erst auffällt , wenn man sich in ihr befindet. Die Zimmer verlaufen hier alle den vier Seiten entlang, während die gesamte Mitte der Pyramide hohl ist. Dort befinden sich ganz zuunterst Läden oder Restaurants. Mit einem Lift fuhren wir zu einer Etage mit Zimmern, um von dort aus einen Überblick über den „Hohlraum“ der Pyramide zu gewinnen. Da wir schon ziemlich weit oben waren, wurde es einem beim Herunterschauen fast ein bisschen unwohl. Wir wollten eigentlich in den allerobersten Stock, den richtigen Lift dafür zu finden, stellte sich aber als äusserst kompliziert heraus, da nicht alle Stockwerke mit allen Liften erreichbar sind. Den richtigen Lift dafür fanden wir nicht auf Anhieb, weshalb wir uns mit einem andern Stock zufriedengaben. Dort oben bekam man schon ein ganz komisches Gefühl, wenn man sich über das Mäuerchen lehnte, um den Blick nach unten zu riskieren! Auch im Casino vom Luxor setzten wir uns wieder einmal an einen Roulettetisch, bevor wir dann doch schon ziemlich spät am Abend, beziehungsweise früh am Morgen, uns müde in unser Bett fallen liessen.

 

29.5.2014 Donnerstag

Am Mittag ging unser Flug nach San Francisco. Mit dem Auto, welches wir nun wieder abgeben mussten, machten wir uns rechtzeitig auf den Weg. Das Auto hatte schon zu Beginn einige nicht zu übersehende Kratzer. Bei der Autovermietung in Los Angeles meldete Andy dies zwar einem Angestellten, welcher aber nur sagte, dass dies schon in Ordnung sei, ohne etwas irgendwie schriftlich festzuhalten. Nun machte sich vor allem Andy Sorgen, dass die Sache nun ein Problem werden könnte und wir für die Kratzer verantwortlich gemacht würden. Alles klappte jedoch tiptop und das Auto (mitsamt Susannes höllisch unbequemen Ami-Krücken) waren wir sehr schnell los. Wir machten uns auf zum Gate, wo Spielautomaten natürlich auch nicht fehlten. Andy nahm es nun doch noch wunder, wie diese einarmigen Banditen wirklich funktionieren und liess sich dies von jemandem erklären. Das eingesetzte Geld war schnell verspielt, ohne dass die Sache viel Spass machte. Nun aber ab nach San Francisco.

Nach einem kurzen Flug kamen wir am Zielort an. Vom Flughafen aus gingen wir mit der Metro weiter. An der Haltestelle, an welcher wir ausstiegen, trank Susanne draussen vor einem Verkaufsstand etwas und bewachte das Gepäck, während Andy ins Touristenbüro gleich nebenan ging, um sich mit Prospekten einzudecken. Vor dieser Metrostation beobachtete Susanne die Leute, die kamen und gingen. Es gab hier schon sehr viele sehr spezielle Käuze. Auf einmal tauchte Livia Schwager, eine ehemalige Mitstudentin, auf und sowohl sie als auch Susanne trauten ihren Augen nicht…Was für ein Zufall. Kaum zu glauben. Als dann Andy wieder zurück kam, tranken und assen wir noch eine Kleinigkeit und plauderten ein wenig. Nachdem wir uns von Livia verabschiedet hatten, nahmen wir einen Bus, welcher uns in die Nähe des Hotels Nob Hill brachte.

Die Unterkunft buchten wir einen Tag zuvor. Für dieses Hotel entschieden wir uns, da es erstens super aussah und es zweitens gerade ein Spezialangebot um 70% billiger war. Für den Bus besorgte uns Andy im Touristenbüro einen Wochenpass, welcher es uns ermöglichte, Bus, Metro, Tram und Cable Car zu nutzen. Als wir dann im Hotel ankamen, schlugen wir zuerst einmal beim Käse-Wein-Buffet zu, welches den Gästen jeweils bis sieben Uhr abends gratis zur Verfügung stand. Unser Zimmerlein war zwar klein, dafür aber ganz niedlich und altertümlich eingerichtet. Bei unserer Ankunft waren wir beide kaputt und mochten daher nach dem Einchecken auch gar nicht mehr viel anderes machen, als zu schlafen.

 

30.5.2014 Freitag

Gerade noch kurz, bevor das Frühstücksbuffet wieder geschlossen wurde, schafften wir es ins Restaurant hinunter. Das Frühstück war ganz ok, aber nichts Besonderes für ein 3-Sterne-Hotel. Für diesen Tag hatten wir unser Programm schon länger geplant (Tickets haben wir bereits lange im Voraus bestellt, da Wartefristen von einer Woche und mehr die Regel sind), denn es sollte auf die Gefängnisinsel Alcatraz gehen. Mit einem Cable Car fuhren wir bis zur Lombard Street. Diese Strasse ist wunderschön mit Blumen geschmückt und wegen ihrer vielen Kurven berühmt. Diese braucht es, denn sonst wäre die Strasse zu steil für Autos. Nachdem, nebst unzähligen Touristen, auch wir ein Foto geschossen hatten, liefen wir weiter zu Pier 33. Dort legen die Fähren zur Insel ab. Schon beim Pier froren wir und auf Alcatraz erst recht. Solche „tiefen“ Temperaturen knapp über 10 Grad sind wir uns nach mehr als drei Monaten Hitze nicht mehr gewohnt. Bevor wir den Rundgang im Gefängnis begannen, hörten wir uns einen Vortrag eines Rangers zum Thema „Escape of 62“ im Speisesaal an. Danach spazierten wir mit dem deutschen Audioguide durch die Anlage. Hier erhielt man Informationen über die ehemaligen Gefängnisinsassen, deren Alltag und über die verschiedenen Fluchtversuche. Als wir die Tour beendet hatten, bot sich uns auch noch die Gelegenheit, einen Kurzfilm anzuschauen. Kurz vor dem Erfrieren gings mit der Fähre zurück an Land.

Beim berühmten Pier 39 wollten wir in einem der vielen Restaurants etwas essen gehen. Davor verschlug es uns aber noch in einen kleinen Laden mit verschiedenen Scherzartikeln und Zaubersets. Ein Verkäufer führte uns einige seiner Tricks vor, welche so toll aussahen, dass wir unbedingt wissen wollten, wie dies funktioniere. Leider wollte uns der Verkäufernichts um sonst verraten und daher mussten wir wohl oder übel ein Set kaufen. Wir wurden dann in einen Hinterraum geführt, in welchem uns der Verkäufer beibrachte, wie man Karten oder Münzen zum Schweben bringt. Wir sind nun zwar noch nicht geübt darin, sind jetzt aber auch kleine Zauberer! Für das Essen entschieden wir uns dann für das „Bubba Gump Shrimp“, Forrest Gumps Restaurant =). Wir mögen zwar beide keine Shrimps, dafür aber Forrest. Aber es gab ja auch andere Dinge zu essen dort. Der Tag neigte sich auch schon dem Ende zu und wir gingen bald zurück ins Hotel.

 

31.5.2014 Samstag

Heute stand der Besuch der schönen Golden Gate Bridge auf dem Programm. Nach dem Frühstücken gingen wir mit dem Bus zur Brücke und liefen auf dem Fussgängerweg auf der Brücke ein Stück  entlang. Die ganze Strecke bis zum anderen Ende wollten wir aber nicht zurücklegen und kehrten nach einer Weile wieder um. Viel über den Bau dieses Meisterwerkes wussten wir beide nicht und mussten uns daher später im Internet darüber informieren. Wir haben nun mindestens in Erfahrung gebracht, dass der Bau einer Brücke an jener Stelle zu jener Zeit aufgrund des tiefen Wassers, den starken Strömungen usw. als praktisch unmöglich angesehen wurde. Dass dann trotz all der Schwierigkeiten tatsächlich eine Brücke zu stehen kam, war ein grosser Erfolg.

Mit einem Bus fuhren wir danach weiter zum Golden Gate Park, welcher zum Entspannen einlud. Auf einer Wiese hatten es sich viele Leute mit einem Picknick bequem gemacht, auf einem kleinen See wurde einem die Gelegenheit gegeben, Pedalos zu mieten und gegen einen Eintrittspreis konnte man einen japanischen Garten bewundern. Wir spazierten bloss ein bisschen herum und assen Hotdogs =) Von hier hatten wir es nicht mehr weit zu den „Painted Ladies“, einer Reihe aus sehr schönen Häuschen im viktorianischen Stil gebaut.

In San Francisco gibt es sehr viele dieser bunten, kleinen Häuschen, was diese Stadt zu etwas Besonderem macht. Die Gegend dort ist wirklich sehr schön. Eine weitere Besonderheit ist natürlich auch die Lage: eine Stadt gebaut auf Hügeln. Die Strassen sind eigentlich überall sehr, sehr steil und diese Amis können sich glücklich schätzen, dass sie hier nicht mit handgeschalteten Autos an den Hängen anfahren müssen! Nebst diesen Schönheiten der Stadt gibt es aber auch negative Dinge. Hier leben extrem viele Obdachlose und so begegnet man wirklich an jeder Ecke solchen Menschen. Wie wir später von einem Einheimischen erfuhren, sollen hier ganze 8 Prozent der hier Lebenden auf der Strasse leben. Uns fiel auch auf, dass wir hier wohl an so was wie einem Hotspot von seltsamen Leuten gelandet sind. Oft traf man im Bus Leute an, die sich einfach nur daneben benahmen, was schon manchmal etwas ungemütlich wurde.

Nun aber zurück zu unserer Entdeckungsreise durch San Francisco…
Als wir dann nach einigem Suchen diese Painted Ladies gefunden hatten, machten wir uns auf die lange Suche nach einem In-and-Out-Burger Schuppen. Die Fastfood-Kette gibt es nur in Kalifornien und bevor die Reise weiter nach Zentralamerika ging, wollten wir schon einmal noch dort gegessen haben. Im Stadtzentrum fanden wir keinen, Andy konnte sich aber erinnern, unten am Pier einmal einen gesehen zu haben. So ging es mit dem Bus dorthin. Tatsächlich fanden wir den Laden bald, er war aber so überfüllt mit „fressenden Menschen“, dass uns der Appetit beinahe wieder verging. Die Auswahl war zudem auch fast gleich Null. Bei einem zweiten Fastfood Restaurant herrschte ungefähr der gleiche Zustand und so verschlug es uns schlussendlich in eine Art Pizzeria, wo wir eine gute Salamipizza serviert bekamen.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir gingen zurück ins Hotel. Nach einer warmen Dusche gingen wir in die Bar Aces gleich über der Strasse. Bei einem Glas Cola respektive Bier schauten wir uns im Fernsehen ein Pokerturnier an. Einen kleinen Hunger verspürten wir nun doch schon wieder, weshalb wir in einem Take-Away Lädeli nochmals ein Stückchen Pizza verschlangen. Danach waren wir dann aber wirklich reif fürs Bett.

 

1.6.2014 Sonntag

Am Sonntag verbrachten wir einen gemütlichen Tag auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge. Mit mehreren Bussen gelangen wir ans andere Ufer. Unser erstes Ziel war „Muir Woods“, ein Wald mit riesigen, uralten Bäumen. Wir genossen einen ruhigen Spaziergang durch das schöne Gelände und hörten sogar noch einen Kurvortrag eines Volunteers über die speziellen Bäume. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, nahmen wir den Bus zurück nach Sausalito, einem Städtchen nahe der Brücke. Hier gab es am Strassenrand überall schöne Cafes und das Wetter auf dieser Seite war ausserdem auch viel besser als in San Francisco. Man konnte förmlich sehen, wie San Francisco von einer Nebelkugel umhüllt wurde, während hier die Sonne am blauen Himmel strahlte. In einem dieser vielen Restaurants assen und tranken wir etwas, bevor wir uns dann auf die Suche nach einer Bushaltestelle machten.

Zurück über der Brücke wollten wir das Cable Car Museum besuchen. Mit einem Cable Car wäre das Museum eigentlich gut zu finden gewesen. Da aber an der Endstation, wo die sehr berühmten Wägeli mit Muskelkraft auf einer Drehscheibe gewendet werden, so viele Leute anstanden, gingen wir zu einer andern Haltestelle, in der Hoffnung, dass bald eine Bahn komme und uns mitfahren liess. Es dauerte zwar nicht lange, bis eines vorbeikam, Leute wurden aber keine reingelassen, da das Ding schon rappelvoll war. So entschieden wir uns eben, noch weiter zu gehen zu einer nächsten Haltestelle, wobei wir uns erhofften, dass bis dahin dann schon einige Leute ausgestiegen sein werden und es freie Plätze gebe…Wir warteten eine Ewigkeit, es kam und kam aber kein Cable Car vorbei. Genervt gaben wir dann nach wahrscheinlich mehr als einer halben Stunde auf und suchten einen Bus. Einige Zeit später fanden wir das Museum endlich, gerade noch etwa 30 Minuten vor Schliessung. Trotzdem hatte sich aber der mühsame Weg dorthin gelohnt, denn was man dort zu sehen bekommt, ist wirklich spannend. Das Gebäude ist nämlich nicht nur ein Museum sondern das Maschinenhaus der ganzen Cable-Car Linien. Hier kommen alle Antriebs-Stahlseile zusammen und werden von riesigen Elektromotoren angetrieben. Danach verlassen sie das Antriebshaus wieder und werden über grosse unterirdische Räder in die gewünschte Richtung umgelenkt. Rund einen halben Meter unter der Strasse führen sie dann auf ihren Bahnen durch die Stadt und die Cable-Car-Wagen können sich daran „einklinken“. So werden sie aufwärts gezogen. Abwärts fahren sie frei und benötigen nur die Bremse. Echt sehr interessant das ganze System, welches bereits vor rund 100 Jahren gebaut wurde und weltweit in dieser Form einzigartig ist.

Als das Museum geschlossen wurde, klappte es dann doch noch mit einer Cable Car Fahrt. Bei unserem Hotel genossen wir ein letztes Mal Käse und Wein umsonst. Fürs Nachtessen wollten wir in ein Schweizer Restaurant am Pier 39 gehen, wo es angeblich Zürchergeschnetzeltes geben sollte. Auf der Karte standen aber vorwiegend Gerichte mit Krabben und anderen Dingen, die uns jeweils nicht so gelüsten. Auf eine Spezialität aus San Francisco stiessen wir dann auf einer weiteren ausgestellten Speisekarte eines der vielen Restaurants am Pier: Chowder. Es handelt sich dabei um ein ausgehöhltes rundes Brot aus Sauerteig, gefüllt mit einer Art Suppe mit Meeresfrüchten. Glücklicherweise fanden wir dann aber eine leicht abgeänderte Form dieser Spezialität. Das Brot war gefüllt mit Beef und Bohnen (Chili con Carne) und so konnten wir den Seafood umgehen. Schmecken tat es, vor allem Susanne, trotzdem überhaupt nicht. Daher mussten wir dann fast noch dem Hard Rock nebenan einen Besuch abstatten. Hier konnte dann auch Susanne endlich ihren Magen füllen und Andy hatte seine Freude am Bier. Danach liefen wir zum einer Busstation und fuhren nach Hause. Dort packten wir, damit wir am andern Morgen möglichst schnell bereit waren. Anderer Morgen hiess in diesem Fall leider schon in vier Stunden.

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