Auch an diesem Morgen hiess es wieder früh aufstehen.
Pünktlich um halb sieben wurden wir abgeholt. Den ersten Stop legten wir bei
einem Friedhof an, bei welchem viele Kriegsgefangene, welche beim Bau der
Eisenbahnstrecke von Bangkok nach Burma ums Leben kamen, begraben liegen. Mit
dem Bus gings weiter bis zu einem Museum, welches allerdings eher seltsam zu
sein schien…Gerade daneben konnte jedoch die Brücke von Kwai bestaunt werden, welche
so aussah, als würde sie nächstens im Erdboden versinken. Dass die Brücke aber
tatsächlich noch von der Eisenbahn befahren wird, stellten wir kurz danach
fest. Mit einem steinalten Zug ohne Fenster legten wir eine längere Strecke
zurück. Zu Beginn überquerten wir die Brücke, am Ende der Strecke kam dann
jedoch der interessanteste Teil: schaute man aus dem Zug, sah man zur einen
Seite eine Felswand, welche keine Armlänge vom Zug entfernt war, auf der andern
Seite war nur Abgrund. Was zwischen Anfang und Ende der Fahrt genau zu sehen
war, können wir leider nicht so genau sagen. Wir haben wiedermal ein bisschen
unsere Augen ausgeruht und mussten uns von Andys ekelerregendem Gesöff erholen,
welches er sich für die lange Fahrt kaufte. Hauptsache etwas Neues probieren…Am
Ende der Zugstrecke wartete dann ein Bus auf uns, welcher uns zu einem
Unterstand auf dem Fluss brachte. Hier gab es Mittagessen, mitunter eine Suppe
mit unidentifizierbaren Fleischklümpchen, über welche gemunkelt wurde, dass es
sich um monkey brain handle. Manche assen es (Andy), manche nicht (Susanne).
Naja, man muss ja auch nicht alles essen, was komisch ausschaut. Am Nachmittag
fuhren wir zu einem zweiten Museum, welches mit Abstand das beste Museum des
Tages war. Über den Bau der Eisenbahnstrecke, über die Arbeiter und deren
Umstände konnte hier Einiges in Erfahrung gebracht werden. Mit einem Audioguide
machten wir die Runde in dem Gebäude, bevor es danach nach draussen ging, um
einen Rundgang zu machen, bei welchem der Hell Fire Pass bewundert werden
konnte. Mehr zum Thema kann im superdeutschen Heft „Der Todesbahn – der Brücke
am Kwai nachgelesen werden. Toll geschrieben…Um uns danach ein wenig
abzukühlen, wurden wir bei einem schönen Wasserfall abgeladen. Zum Nachtessen
transportierte man uns wieder an denselben Ort zurück, an welchem es die letzte
Speise gab. Danach folgte eine Fahrt auf dem Fluss zu der Unterkunft. Schlafen
konnten wir dort in kleinen Hüttchen über dem Wasser, welche sehr simpel aber
trotzdem schön waren. Das Badezimmer war zwar etwas gewöhnungsbedürftig mit
einem WC ohne Spülung und einem „Blechboden“, welcher einem stet das Gefühl
gab, gleich zusammenzubrechen und in den Fluss darunter zu fallen. Vor dem
Schlafen gehen verbrachten wir noch ein bisschen Zeit mit unsern deutschen
Hütten-Nachbarn: Das Mädchenrudel Nadja, Kede und Katja und die beiden Jungs
Carlo und Julius. Weitere Gesellschaft erhielten wir von Franziska, der
Sprecherin des Gelöbnisses am ETF in Biel. Man trank und trank und nicht lange
ging es, bis Carlo sich um selbsternannten König machte und Julius so voll war,
dass er seinen Zimmerschlüssel in den Fluss warf. Leider aber nur einen von
zweien. Relativ früh gingen wir dann schlafen, da alle müde waren vom
erlebnisreichen Tag und der nächste früh beginnen sollte.
26.2.2014 Mittwoch
Bereits in der Nacht hiess es einmal aufstehen. Der
Ventilator hat zu stark geblasen und zudem hat Andy die Linsen vergessen
herauszunehmen. Allgemein immer schwierig den Mittelweg zu finden zwischen
kühlen und dann fast zu kalt zu haben bzw. nicht kühlen und dann zu warm zu
haben. Jänu der Morgen kam dann halt wie immer zu früh und das Frühstück mit
Rührei und Toast war ganz ok. Danach fuhren wir zum Erawan National Park. Auf
einem knapp 2000 langen Trekking-Trail gab es insgesamt 7 Wasserfälle. Die waren
soooo schön. Bei allen konnte man baden und ein wenig reinspringen und sich
treiben lassen. Leider war die Zeit eher knapp, so dass wir uns am Schluss
beeilen mussten um wieder rechtzeitig unten zu sein. Zurück beim Kitti
Restaurant wurde uns ein leckeres Mittagessen serviert. Danach trennten sich
die Wege, denn die beiden Jungs und Franziska fuhren zurück nach Bangkok. Für
uns und die Mädels standen Höhlen mit Stalagmiten und Skalaktiten auf dem
Programm. Diese waren aber eine Enttäuschung. Das beste waren noch die
Fledermäuse und der Führer, welcher fast krepierte auf der Treppe die zum
Höhleneingang führte. Allerdings war es auch für uns streng, denn es war eine
Riesenhitze. Immerhin konnten wir ihn noch überreden, dass wir nochmals zum
Wasserfall vom Vortag baden gehen durften. Diese Abkühlung war super. Beim
Nachtquartier konnten wir zuerst ein wenig chillen, bevor das Nachtessen
serviert wurden. Geleitet wurde die „Lodge“ von einer Burmesischen Familie mit
ihrer Tochter. Diese hatte immer gelbes Zeugs im Gesicht, welches anscheinend
typisch für Burma ist. Irgendwie war die ganze Zeit auch nur sie am Arbeiten.
Unter anderem durfte sie der Mutter die Achselhaare zupfen. Die Eltern waren
hauptsächlich damit beschäftigt Fernsehen zu schauen (Fernseher hat man überall
in den „Hütten“ gesehen, auch wenn sie sonst gar nichts hatten) und zu rauchen.
Am Abend spielten wir zusammen mit den Mädels „Arschlöchlen“
mit Deutschen Karten, die zwar anders aussehen aber doch gleich aufgebaut sind
unsere Karten. Mit dabei war auch zwei ältere
Deutsche Ehepaare die erst an diesem Tag „eingecheckt“ haben. So verging der
Abend und wir konnten uns endlich mal früh schlafen legen bzw. endlich einmal
länger schlafen am Morgen….
27.2.2014 Donnerstag
Endlich mal ein wenig später Tagwache. Nach dem Frühstück
gings erst um halb 10 los. Mit einem Pick-Up fuhren wir ins Elefanten Camp.
Dort sattelten wir insgesamt 5 Elefanten und dann gings los auf einen kurzen
Rundmarsch. Highlight war der Korb Bananen den wir gekauft haben. Von überall
her konnte ein dreckverschmierter Rüssel kommen und versuchen die Bananen zu
ergattern. Wir konnten uns aber gut wehren und die meisten Bananen per Hand
diesen Elefanten geben, denen wir auch wollten.
Der richtige Höhepunkt folgte aber danach. Wir gingen mit
Elefanten im Fluss baden. Das war wirklich genial. Auf den Rüssel sitzen und
dann machte der Dickhäuter ein „Männli“ und schleuderte uns ins Wasser. Danach
konnten wir auch noch ein wenig Akrobatik auf den Köpfen machen und das Ganze
wurde von unseren deutschen Kolleginnen auf der Kamera festgehalten. à siehe Fotos auf Picasa
Als nächstes folgte das gross angekündigte, halsbrecherische
Bamboo-Rafting von der Unterkunft zum Restaurant. Die Strömung war reissend und
wir konnten uns kaum auf dem Floss halten… Hmmm leider war dem gar nicht so. Es
war einfach ein Floss aus Bambus und mit dem trieben wir ganz ganz ganz
gemächlich den Fluss hinunter. Das coole dabei war aber, dass wir ins Wasser
konnten und uns mit den Rettungswesten einfach dem Floss hinterher treiben
lassen konnten.
Anschliessend gab es Mittagessen und mit Mini-Bussen wurden
wir dann zurück nach Bangkok gefahren. Wobei wir bereits rund 50 km vor Bangkok
in einem Ort namens Nakhon Panthom ausgeladen wurden, weil von dort unser
Nachtzug in den Süden fuhr. Beim Bahnhof mit Sack und Pack noch rund drei
Stunden zu früh (Anmerkung: hinten fuhr ein Schweinetransporter vorbei, bei dem
die Schweine schier aufeinander gestapelt wurden à
sah strub aus) , ging Andy mal los um zu schauen, wo wir essen konnten und wo
es Wireless hatte. Dabei wurde eine riiiiesige Pagode entdeckt. Zurück beim
Bahnhof konnten wir unser Gepäck beim Bahnwärter (ja so was gibt’s hier noch in
jedem Bahnhof) gegen 20 Bath deponieren und gingen los. Die Pagode stellte sich
als eine der grössten überhaupt heraus und war wirklich sehr beeindruckend.
Direkt davor war gleich noch irgend ein Markt. Dort konnten wir für Susanne ein
neues Portemonnaie kaufen und Andy konnte sich das erste Mal überwinden bei
einer Strassenküche etwas zu kaufen. Der Spiess stellte sich als Fleischspiess
heraus. Genauso gut hätten es irgendwelche Teigbällchen sein können. Naja
gerade hittig war es nicht aber doch ok.
In einem hääärzigen Cafe namens Fairy Tale konnten wir dann
noch ein Dessert geniessen und ein wenig internetlen. Danach gings auf den
Nachtzug, welcher rund eine halbe Stunde Verspätung hatte. Wir sind halt nicht
in der Schweiz. Im Zug machten wir es uns dann in den Kajütenbetten bequem
bevor wir unter relativ grossem Zuglärm friedlich einschliefen.
Resümee Erawan:
Die Reise nach Erawan hat reibungslos geklappt. Die
Organisation und das Programm waren einfach super! Stets wurden wir mit gutem
Essen versorgt und obwohl die Unterkunft sehr einfach war, waren die Hüttchen,
direkt auf dem Fluss gebaut, speziell und gemütlich. Die Brücke am Kwai, welche
durch einen Hollywood-Film berühmt wurde und die dazugehörigen Museen waren
sehr eindrücklich. Es erstaunt, dass man in Europa so wenig hört, was im 2.
Weltkrieg in Asien abgegangen ist. Highlights waren aber klar der Besuch des
Nationalparks mit den wunderschönen Wasserfällen und das Baden mit den
Elefanten im Meer. Der Besuch in die Höhle hätte hingegen weggelassen werden können
und das Bamboo-Rafting wurde seinem Namen nicht gerecht. Die wenigen Tage,
welche wir in Erawan verbracht haben, waren wirklich lohnenswert und dazu kam,
dass die Reise spottbillig für uns war. Es entstanden auch „kurze
Freundschaften“, denn wir waren in einer Gruppe unterwegs. Die Rückreise war,
wie alles andere, sehr unkompliziert, obwohl wir nicht wie alle anderen nach
Bangkok selbst zurück transportiert werden mussten, sondern unterwegs am Bahnhof
(mit dem Nachtzug gings dann in den Süden) abgeladen werden sollten. In diesem
für uns unbekannten Städtchen entdeckten wir zu unserem Erstaunen noch eine
riiiiesige Pagode. In den ganzen drei Tagen wurde aussergewöhnlich gut für uns gesorgt
und so mussten wir uns sozusagen um nichts selber kümmern und konnten diesen
tollen Trip ganz entspannt geniessen.
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